Kommunikation auf See
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... bedeutet, Nachrichten,
Mitteilungen und Informationen untereinander auszutauschen.
Jahrhundertelang übermittelten die Schiffs-besatzungen ihre Nachrichten
und Infor-mationen nur durch Rufen und mit Flaggensignalen. Zur Not
wurde auch einmal ein Teerfass angezündet. Nachts und bei Nebel oder
schlechter Sicht warnte man sich gegenseitig durch das Anschlagen der
Schiffs-glocke oder dem Abfeuern der Schiffskanone. Mit dem Aufkommen
der Dampfschifffahrt konnte der Informationsaustausch durch
Licht-signale mittels Scheinwerfer bzw. Morselampe erweitert werden. Bis
Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Technik des
Informations-austausches gepflegt und in besonderen Fällen noch im 20.
Jahrhundert angewandt.
Die o.g. optischen und akustischen Signalmittel sind auch heute noch auf
modernen Schiffen vorhanden. Doch wie und wann werden sie eingesetzt?
Der nautische Schiffsoffizier von heute, vertraut mit der digitalen
Kommunikationstechnik, wird beim Sichten eines Flaggen- oder
Lichtsignales und beim Vermuten einer eventuellen Gefahren- oder
Notfallsituation nicht erst stundenlang im "Internationalen
Signalbuch" blättern, sondern sein GMDSS (globales maritimes Not-
und Sicherheitssystem im Seefunk) einsetzen. Dieses System wurde 1992
eingeführt und ist seit dem 01.02.1999 weltweit in Betrieb und für
alle Schiffe im Notfall erreichbar. Das GMDSS ersetzt den Notverkehr auf
500 khz und auf Grenzwelle mit 2182 khz. Quelle:
(1)
Das Setzen bzw. Signalisieren mit Signalflaggen oder ähnlich
gestalteten Signalkörpern, das Abgeben von Schall- und Lichtsignalen
ist auch heute, nach den Regeln der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung,
noch zwingend vorgeschrieben. Die optischen und akustischen Signalmittel
werden nach wie vor, verkehrsbedingt und unter Beachtung der Regeln
einer guten Seemannschaft, eingesetzt. Beispiele dafür sind u.a.: Das
Anfordern / Fahren mit Lotsenassistenz, beim Bunkern bzw. gefährliche Güter
an Bord, Erbitten um freie Verkehrserlaubnis, Setzen des vierstelligen
Callsign (Rufzeichen), Manöverierunfähigkeit, Ankerlieger, Kursänderungen
u.v.m.
Die see- und landseitigen Kommunikationsmöglichkeiten wurden mit der
Einführung der VHF-Telefonie, ab ca. 1960, wesentlich erleichtert. Auf
diesen Kanälen bzw. VHF-Frequenzen wird der seeseitige
Informationsaustausch, bei Erreichbarkeit auch mit Küstenfunkstellen,
durchgeführt.
Mit dem heutigen Stand der Technik wird der Datenaustausch zwischen
Schiff, Reederei, Agenten, Behörden und den lieben Angehörigen am
Bildschirm, Terminal, Fax und Telefon vollzogen. Die konventionelle
Technik mit Morsetaste und Kopfhörer ist leider vorbei. Quelle: (2)
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Text: |
KHZ, Rostock, 2011 |
Quelle: |
Dieter Vierus, "CQD SOS
MAYDAY", DSV-Verlag Hamburg 1999;
(1) S. 307, 313; (2) S. 303 |
Foto: |
Funkraum Typ AFRIKA, MS "Wismar" | DSR/-Ansichtskarte | Sammlung: PZ, Berlin | Repro: ABa,
Hamburg |
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"Kommunikation auf See": Seeleute Rostock e.V., 2011 |
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