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Flying P-Liners

Berühmte ehemalige Frachtsegler der Reederei F. Laeisz

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Immer auf Fahrt rund ums Kap Hoorn mit dessem gefürchteten Wetter!

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Die Viermastbark PASSAT in der Hansestadt Lübeck am Priwall Travemünde
Die Kontorflagge des Hauses F. Laeisz krönte einst die himmelstürmenden Segelgebirge formvollendeter "Salpeterklipper" - von speziell für die Schwerwetterfahrt um das Kap Hoorn konstruierten Viermastbarken, die noch präziser als ihre kleineren Vorgänger "mit der Regelmäßigkeit von Postdampfern durch den Ozean pflügten". Sie erzielten fantastisch kurze, nie unterbotene Reisezeiten. Nicht ohne Grund hatte deshalb die Reederei F. Laeisz bei den Seeleuten aller Länder den ehrenden Spitznamen "Flying P-Line", in Anspielung darauf, dass deren Schiffe sämtlich Namen mit dem "P" als  Anfangsbuchstaben bekamen, was übrigens noch heute so ist. (1) (Klappentext, Ausschnitt)
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Unsere Auswahl nach Indienststellung:
PAMPA POTOSI POMMERN PAMIR PEKING PASSAT PRIWALL PADUA
(1891-1922) (1895-1925) (1903) (1905-1957) (1911) (1911) (1920-1945) (1926)
Desweiteren:
- Der legendäre Geist der Seefahrer
- Kontorhaus der Reederei F. Laeisz
- Die PLUS auf dem Schutzumschlag
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PAMPA (1891-1922)
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A.G. Neptun Rostock, 1891, Bau-Nr. 125
FL (Zugangs-Nr. 56) von 1891 bis 1913, RJHN
Vollschiff, Stahl, 1.792 BRT, 1.720 NRT,
77,72 m (L), 12,34 m (B), 7,21 m (T), ... m (H),
Segelfläche ... m² (22 Segel?), 23 Mann. (1), (5), (6), (13)
 
Einziger in Rostock gebauter Laeisz-Segler und zugleich letzter Vollschiffneubau der Reederei FL. Unter sieben Laeisz-Kapitänen in der Fahrt nach Chile, zur US-Westküste und nach Australien. Schnelles, graziles Schiff. Viele Chile-Reisen unter 70 Tage Dauer. 1913 an J. Tengström, Åbo/Finnland, verkauft. Neuer Name: AURA. 1922 nach Sturm-Entmastung in Sunderland abgewrackt. (1)

Gemälde/Repro: Marinemaler Olaf Rahardt /
2013, Gouache, 30 x 40 cm / (9) / EMdV
... Bemerkenswert ist die PAMPA, die tatsächlich wie ein Wiesel lief. Sie hat 1892 bis 1897/98 auf vier Reisen die Distanz Kanal bzw. Lizard--Valparaiso in 63, 63, 61 und 69 Tagen und die Distanz Iquique--Kanal einmal in 63 Tagen geschafft. Damit fiel dieser Dreimaster weit aus dem Rahmen, denn derart hervorragende Leistungen wurden erst später von den vier- und fünfmastigen Großseglern wieder erreicht - ... (1)
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Foto: Betriebsarchiv Neptunwerft / Druck: (5) / Digitalisat: ABa, Hamburg, 2016
Mit freundlicher Zustimmung der NEPTUN WERFT GmbH & Co. KG Rostock vom 17.10.2016
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Kapitänsbilder
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100 M. Welk Vollschiff Pampa
Öl/Leinwand, 38 x 52 cm
101 W. Murell Vollschiff Pampa. 1899
Öl/Leinwand, 46 x 62 cm
Kapitän K. C. M. Prützmann / Zingst, Heimatmuseum
ABa-Foto mit Bildern von Günther Ewald aus:
"Kapitänsbilder - Schiffsporträts seit 1782" von Werner Timm/Günther Ewald
© Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 1971 / Mit freundlicher Genehmigung vom 5.12.2016 *
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POTOSI (1895-1925)

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POTOSI auf See / Gemälde/Repro: Marinemaler Olaf Rahardt / 2012, Gouache, 50 x 50 cm / (9)
Am 11.8.2012 wurde das Gemälde mit dem 1. Preis der Kunstausstellung "Hanse Sail und Me(e)hr" ausgezeichnet.

Seinerzeit absolut schnellster Frachtsegler!

Joh. C. Tecklenborg Geestemünde, 1895, Bau-Nr. S 133, FL (Zugangs-Nr. 60) von 1895 bis 1920
Fünfmastbark, Stahl, 4.026 BRT, 3.755 NRT, 111,6 m (L), 15,2 m (B), 8,7 m (T), 64,3 m (Hges)
Segelfläche 5.250 m² (39 Segel), Vmax=19 kn (!), 6.400 t Ladung, 44 Mann. (1), (4), (6), (8)

Bis zur PREUSSEN (Bj. 1902, dem zweiten FL-Schiff mit diesem Namen) größtes Schiff von F. Laeisz. Als Herausforderer der französischen Fünfmastbark FRANCE konzipiert. Fünf Laeisz-Kapitäne holten aus dem allein in der Chile-Fahrt beschäftigten Fünfmaster glänzende Leistungen heraus, deren bestechende Gleichmäßigkeit die Fachwelt verblüffte. Rekordetmale (378 sm in 24 h) und höchste Reisegeschwindigkeiten wurden erreicht! Die POTOSI segelte bereits auf der Jungfernreise den britischen Wollklipper CIMBA aus und überholte häufig Dampfer.
1914 Aufliegen in Valparaiso. 1917 an F. A. Vinnen, Bremen, verkauft. 1920 Ablieferung an Frankreich erzwungen. Von dort Verkauf nach Chile. Neuer Name: FLORA. 1925 nach Ladungsbrand, erfolglosen Löschversuchen, Explosionen und Mastbruch vor der argentinischen Küste versenkt. (1) (12)
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Kapitänsbild
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103 Alfred Jensen Fünfmastbark Potosi. 1896
Öl/Leinwand, 79 x 119 cm
ABa-Foto mit einem Bild von Günther Ewald aus:
"Kapitänsbilder - Schiffsporträts seit 1782" von Werner Timm/Günther Ewald
© Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 1971 / Mit freundlicher Genehmigung vom 5.12.2016 *

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Die POTOSI (r.) im Heimathafen Hamburg (l. h. der historische Kaispeicher A, "Kaiserspeicher")
Gemälde: r. u. sign. Willy Hanken 1915 ** / Öl/Lw., ca. 96 x 66 cm (mit Rahmen ca. 121 x 91 cm)
** eigtl. Wilhelm Hanken, 1866-1953, Marinemaler und Gebrauchsgrafiker, Professor in Hamburg
Das Gemälde befindet sich im Privatbesitz. Foto/Repro: Andreas Basedow, Hamburg, 10.05.2018

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POMMERN (1903)
Ex "Mneme" (Rhederei A.G. Hamburg)
J. Reid & Co. Ltd. Glasgow, 1903, FL (Zugangs-Nr. 68) von 1907 bis 1921
Viermastbark, Stahl, 2.413 BRT, 2.266 NRT, 89,9 m (L), 13,2 m (B), 7,6 m (T), 53,7 m (Hges)
Segelfläche 3.240 m² (28 Segel), Vsegel=16 kn, 3.950 t Ladung, 26 Mann. (1), (4), (7)
 
Unter drei Laeisz-Kapitänen in der Chile-Fahrt. 1908 Kap-Hoorn-Umrundung in acht Tagen. Im selben Jahr Kollision mit britischer Viermastbark ENGELHORN in der Elbmündung. Beschädigt nach Hamburg zurück. In Valparaiso 1914 vom Kriegsausbruch überrascht und aufgelegt. Nach Wiederinstandsetzung 19.11.1920 Salpeterreise Pisagua-Delfzijl/Holland. 29.3.1921 in Delfzijl entlöscht. 1924 Verkauf an Gustaf Erikson, Mariehamn/Ålandinseln. Einsatz in der Australien-Fahrt. Schiff liegt nun dort unter seinem Namen als schwimmendes Museum auf. (1)
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Archivbild
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Im "Jahrbuch der Schiffahrt 1984"
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Foto: (4)
Den Steven der POMMERN schmückt eine Galionsfigur, die sich allerdings auf den ursprünglichen Namen des Schiffs bezieht und als Phantasiegestalt die griechische Muse "Mneme" darstellt. - JdS 1985, S. 50/51
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PAMIR (1905-1957)
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PAMIR auf See / Gemälde/Repro: Marinemaler Olaf Rahardt / 2012, Gouache (9)
Blohm & Voss Hamburg, 1905, ähnlich PETSCHILI, Bau-Nr. 180,
FL (Zugangs-Nr. 65) von 1905 bis 1921 sowie von 1924 bis 1931
Viermastbark, Stahl, 3.020 BRT, 2.777 NRT, 96,3 m (L), 14,0 m (B), 7,9 m (T), 51,2 m (Hmast),
Segelfläche 3.600 m² (32 Segel), Vsegel=16 kn, 4.500 t Ladung, 33 Mann (FL). (1), (4), (7)
 
Ursprünglich als zweites Fünfmastvollschiff bestellt. Materialstärken bei Änderung des Bauauftrags beibehalten. Deshalb schweres, steifes Schiff, lief sehr hoch am Wind. Wurde darin von keinem FL-Segler übertroffen. Unter elf Laeisz-Kapitänen. Zunächst nur in der Chile-Fahrt. Das Schiff wurde 1914 auf der Heimreise von Iquique vom Kriegsausbruch überrascht und blieb bis Kriegsende mit voller Salpeterladung in einer Bucht von Palma/Kanaren liegen. 1921 wurde sie nach Genua gesegelt und an Italien ausgeliefert. 1924 für 7.000 Pfund zurückgekauft und wieder im Liniendienst nach Chile und der Australien-Weizenfahrt eingesetzt. Die Viermastbark vollbrachte 1925 und 1929 die schnellsten Nachkriegs-Ausreisen um Kap Hoorn. Sie erreichte beide Male Talcahuano 75 Tage nach dem Auslaufen aus Hamburg. Im Dezember 1925, auf der nächsten Ausreise, bei schwerem Wetter drei Todesopfer, Verlust beider Anker, der Steuerbordkette und mehrerer Segel. 1931 Verkauf an Gustaf Erikson, Mariehamn/Ålandinseln. Eingesetzt in der Weizenfahrt von Australien. Im zweiten Weltkrieg von Neu-Seeland als Prise aufgebracht und dort als Frachtsegler in Fahrt. 1946 zurück an Erikson. 1951 von Hamburger Reederei Heinz Schliewen durch Ankauf vorm Verschrotten in Belgien gerettet, nach Umbau zum Frachtschulschiff für ca. 50 Kadetten in der La-Plata-Fahrt eingesetzt. Nach Zusammenbruch der Reederei 1954 Übernahme durch die "Stiftung PAMIR-PASSAT". (1)
Die PAMIR kenterte am 21.9.1957 im Hurrikan auf Position 35°57' N - 40°20' W im Atlantik. (1)
80 Todesopfer, 6 Gerettete, geborgenes Rettungsboot 2 wird in der St.-Jacobi-Kirche in Lübeck bewahrt.
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2 Fotos: ABa, Hamburg, 2016, EMdV
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Wir gedenken allen auf See gebliebenen Seeleuten.
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PEKING (1911)
Blohm & Voss Hamburg, 1911, Bau-Nr. 205, Schwesterschiff PASSAT,
FL (Zugangs-Nr. 71) von 16.5.1911 bis 1921 sowie von 1923 bis 1932
Viermastbark, Stahl, 3.152 BRT, 2.883 NRT, 98,2 m (Lpp), 115 m (Lüa), 14,4 m (B), 8,1 m (T),  56,0 m (Hmast),
Segelfläche 4.100 m² (34 Segel), Vsegel=17 kn, 4.704 t Ladung, 31 Mann. (1), (4)
 
Das Schiff stand unter sieben Laeisz-Kapitänen ausschließlich in der Chile-Fahrt, 34 Umrundungen von Kap Hoorn und verbrachte den Ersten Weltkrieg in Valparaiso. Nach Salpeterreise aus Chile wurde der Viermaster am 10.5.1921 an Italien ausgeliefert, jedoch am 11.1.1923 für 8.300 Pfund zurückgekauft. Im September 1932 wurde die PEKING an die Shaftesburgy Homes & Arethusa Training Ship Co. London veräußert. Sie lag bis 1974 auf dem Medway bei Upnor in der Nähe von Rochester als Internatsschiff ARETHUSA. 1975 Schlepp-Überführung in die USA. Ab 1976 wieder unter ihrem Namen PEKING als Museumsschiff auf dem East River von New York. (1)
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Foto: Peter Zintl, Berlin, 2005
 
 
Das damals hochverschuldete South Street Seaport Museum N.Y. musste das Schiff abstoßen, sogar verschenken. Was lag näher als der ehemalige Heimathafen Hamburg? Als das 2012 bekannt wurde, taten sich in Hamburg sofort maritime Enthusiasten zusammen, um den Gedanken wahr werden zu lassen. 2015 beschloss sogar der Bundestag eine Zuwendung zu diesem Vorhaben und zum Hafenmuseum in Hamburg. 2017 wurde die PEKING mit dem Dockschiff COMBI DOCK III von New York nach Deutschland zurückgebracht, und sie wurde in der Peters Werft in Wewelsfleth restauriert. Die PEKING ist als Museumsschiff in Hamburg zugänglich.
Nach (10), (11)
PEKING - historische und aktuelle Fotos: www.shipspotting.com/...PEKING... fremdlink.gif
Capt. Irving Johnson's valiant voyage around cape horn 1929: www.youtube.com/watch?v=9tuTKhqWZso fremdlink.gif
Schmuck sieht sie wieder aus, die PEKING!
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Fantastisch! Das war höchste Schiffbau- und Handwerkskunst aller Partner in der Peters Werft in Wewelsfleth!
30.000 Arbeitsstunden, 3 Jahre, 17 Leute stets beim Arbeiten, 38 Mio €, nach 88 Jahren wieder im Heimathafen
Foto (honorarfrei): ©Stiftung Hamburg Maritim, 05.05.2020
Sehr gelungene Reportage einer wunderbaren Geschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=n11HVFKO0jA fremdlink.gif
ndr.de/fernsehen/Die-Peking-kehrt-heim | 58 Min
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Von der Überführung in den alten neuen Heimathafen Hamburg am 7.9.2020:
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Bildquellen: NDR-Livestream, BLEICHEN-Webcam / Standbilder: ABa, HH
Museumsschiff Peking - „De Hamborger Veermaster“ ist zurück:
www.hamburg.de/sehenswuerdigkeiten/4650790/peking/
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PASSAT (1911)
Blohm & Voss Hamburg, 1911, Bau-Nr. 206, Schwesterschiff PEKING,
FL (Zugangs-Nr. 72) von 24.12.1911 bis 1921 sowie von 1922 bis 1932
Viermastbark, Stahl, 3.091 BRT, 2.882 NRT, 98,1 m (L), 14,4 m (B), 6,1 m (T),  56,0 m (Hmast),
Segelfläche 4.100 m² (34 Segel), Vsegel=17,4 kn, 4.700 t Ladung, 35 Mann. (1), (4), (8)
 
Unter sechs Laeisz-Kapitänen in der Chile-Fahrt. Das Schiff verbrachte den Ersten Weltkrieg in Iquique. Nach der Überführung von Chile nach Marseille am 27.5.1921 an Frankreich ausgeliefert und bereits am 22.12. desselben Jahres für 13.000 Pfund zurückgekauft. Erneut im Liniendienst nach Chile. 25.8.1928 vor Dungeness/Kanal Kollision mit französischem Dampfer DAPHNE, der den Bug der PASSAT zu kreuzen versuchte und binnen zehn Minuten sank. PASSAT hatte demolierten Vorsteven und Wassereinbruch in der Vorpiek. Zur Reparatur nach Rotterdam, dann zurückgeschleppt. 10.6.1929 erneut Kollision mit einem Dampfer unweit Feuerschiff ROYAL SOVEREIGN. Von Bergungsschlepper HERMES nach Rotterdam zurückgebracht. 1932 Verkauf an Gustaf Erikson, Mariehamn/Ålandinseln, der das Schiff in der Weizenfahrt Australien-Europa einsetzte. Im Zweiten Weltkrieg in Mariehamn aufgelegt. 1944-46 schwimmender Getreidespeicher in Stockholm. 1946 noch eine Australienreise. Anschließend als schwimmender Lagerraum in England. PASSAT ging 1952 zum Abwracken nach Belgien, wurde jedoch nach Umbau zum Frachtschulschiff der Reederei Heinz Schliewen vorm Verschrotten gerettet (La-Plata-Fahrt). 1957 erfolgte die Übernahme durch die "Stiftung PAMIR-PASSAT". 1958 wurde die Viermastbark nach der PAMIR-Katastrophe aus Sicherheitsgründen aufgelegt. Sie dient heute vor dem Priwall-Jachthafen von Lübeck-Travemünde als Wellenbrecher und Museumsschiff. (1)
Das schnittige Schiff mit seinen 56 Meter hohen Masten wurde bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Am Heiligabend des Jahres 1911 trat die "Passat" ihre erste Reise von Hamburg um Kap Hoorn nach Chile an. Bei günstigem Wind segelte sie bis zu 18 Knoten schnell und trotzte so der aufkommenden Konkurrenz der Dampfschifffahrt.
Im Jahre 1951 wurde die "Passat" zu einem frachttragenden Schulschiff umgebaut und erhielt einen 1.000-PS-Motor. 1957 geriet sie auf der Heimreise von Montevideo in einen schweren Sturm und musste mit Schlagseite in Lissabon einlaufen. Da das Halbschwesterschiff "Pamir" kurz vorher unter ähnlichen Umständen untergegangen war, wurde die "Passat" außer Dienst gestellt.
Die Stadt Lübeck - einst Haupt des mächtigen Hansebundes, heute größter Ostseehafen Deutschlands und größter Fährhafen Europas
(Stand 2015) - rettete das stolze Schiff 1959 vor dem Abwracken, gab ihm einen festen Liegeplatz an der Travemündung und stellte es unter Denkmalschutz. Die "Passat", das (bislang) letzte deutsche Großsegelschiff, erinnert an die Zeiten, als Seefahrt noch gleichzusetzen war mit Kampf und Abenteuer. (2) (Ausschnitte)
Voneinander abweichende Jahresangaben entstammen verschiedener Druckschriften.
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26 Fotos: ABa, Hamburg, 2016 / s.a. Unser Jahrestreffen 2016
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PRIWALL (1916/1920-1945)
Blohm & Voss Hamburg, 1916, Bau-Nr. 234, FL (Zugangs-Nr. 79) von 6.3.1920 bis 1941, Schwesterschiff POLA;
Viermastbark, Stahl, 3.104 BRT, 2.878 NRT, 94,5 m (L), 14,4 m (B), 8,0 m (T), 54 m (Hmast über WL),
Segelfläche 4.106 m² (34 Segel), 18 kn, 4.800 t Ladung, 42 Mann. (1), (4)
 
Das schon 1916 vom Stapel gelaufene Schiff konnte infolge der Kriegsverhältnisse erst 1920 übernommen werden. Segelte unter sechs Laeisz-Kapitänen im Liniendienst nach Chile und in der Australien-Fahrt. 1938 Kap-Hoorn-Umsegelung in unübertroffener Rekordzeit von etwas über 5 Tagen. Das seit 1926 frachttragende Segelschulschiff (72 Mann Beatzung, darunter 45 Kadetten) lag im Zweiten Weltkrieg in der Bucht von Valparaiso und wurde im Juni 1941 vom Deutschen Reich "als Geschenk" an die chilenische Marine übergeben. Es erhielt einen starken Hilfsmotor und den neuen Namen LAUTARO. Im März 1945 fing das Schiff mit einer Salpeterladung vor der peruanischen Küste Feuer und ging verloren. Es gab 20 Todesopfer. (1)
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Nach: "SEEFAHRT - gestern und heute", H. Neukirchen, TRANSPRESS Berlin, 1970
Siehe auch: Seeleute - Empfehlen - Maritime Literatur
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PADUA (1926) - IMO 6822979
Joh. C. Tecklenborg Geestemünde, 1926, Bau-Nr. S 408, FL (Zugangs-Nr. 82) von 1926 bis 1946
Viermastbark, Stahl, 3.064 BRT, 2.678 NRT, 97,6 m (L), 14,1 m (B), 7,8 m (T), 54,0 m (Hmast),
Segelfläche 3.400 m² (32 Segel), Vsegel=17,4 kn, 4.689 t Ladung, 42 Mann. (1), (4), (8)
 
Letzter großer Frachtsegler-Neubau der Weltgeschichte. Unter sechs Laeisz-Kapitänen. Anfangs noch im Liniendienst Chile-Europa, später in der Australien-Fahrt. Vollbrachte bis 1938 zwei international beachtete Rekordreisen. Im Zweiten Weltkrieg wurde PADUA Segelschulschiff für die Handelsschiffahrt, Einsatz in der Ostsee. Januar 1946 in Swinemünde Übergabe an die UdSSR (Reparationsleistung), danach in Rostock umgebaut, eingerichtet für 400 Kadetten. Jetziger Name: KRUZENSHTERN. (1)
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Sammlung von Fotos auf unserer Website mit diesem Großsegler (Hanse Sail)
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Fotos: 2x Peter Frei, Limbach-Oberfrohna; 5x ABa, Hamburg
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Der legendäre Geist der Seefahrer

In die Zeit der letzten Segler-Liniendienste fiel die Mitreise des bekannten Autors Heinrich Hauser als Gast der Reederei F. Laeisz auf der PAMIR. Hauser schrieb darüber seinen berühmten, bewegenden Bestseller "Die letzten Segelschiffe", der ein Zeitdokument ersten Ranges ist.

Er schreibt u.a.: "Es wundert mich, dass nicht viel mehr passiert bei solchem Wetter. Drei Mann stehen am Ruder und können das Rad kaum halten. Wir laufen jetzt mindestens zwölf Meilen in der Stunde vor dem Wind. Die Seen sind ganz wahnsinnig, ... ungeheure Berge, ich denke manchmal, dass sie höher sind als die Großrah. Ich spüre bei den Jungen, dass sie Furcht haben. Und auch ich habe Furcht, so wahr ich lebe, ... vor dem, was kommt: Kap Hoorn."

Und noch ein anderes Zitat: "Es sind jetzt drei Monate, dass wir auf einem kleinen Fleck zusammen leben und zusammen arbeiten. Dies Vierteljahr hat mir wieder gezeigt, dass es keine Menschenklasse gibt, mit der es sich besser auskommen lässt, als Seeleute ... Nie habe ich erlebt, dass Spannungen zwischen den Menschen stärker gewesen sind als das Band, das Schiff und Mannschaft aneinander bindet. Wir fühlen stark genug, dass das Meer uns umgibt und dass es Macht hat über uns und dass wir vor ihm nicht mehr bestehen können, wenn wir kleinlich sind und unseren Zank als Inhalt unseres Lebens nehmen."
(1), (3)

Video: DrGull1888 @ YouTube
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Kontorhaus der Reederei F. Laeisz

Der 1897/98 erbaute, original erhaltene Laeiszhof, Trostbrücke 1, steht am Nikolaifleet, der historischen Gründungsgegend des Hamburger Hafens 1189. Auf dem Ziergiebel zwischen den Flaggentürmen hockt der patinagrüne Pudel, das Wahrzeichen der P-Linie.
Vater Ferdinand und Sohn Carl Laeisz gaben 1856 bei der Stülcken-Werft in Hamburg eine Bark mit 485 BRT in Auftrag, die den Spitznamen von Carls junger Ehefrau mit den krausen Haaren erhielt - "Pudel". Damit wurde der Brauch begonnen, alle FL-Schiffe nur noch mit Namen zu taufen, die mit einem "P" beginnen.
Nach (1)

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Der Laeiszhof am Nikolaifleet mit dem Mahnmal St. Nikolai  /  Wechselbild (per Maus)
ABa-Foto kurz vor heftigem Unwetter, dann in der Galerie des linken Gebäudes abgewettert.
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Die PLUS auf dem Rücktitel des Schutzumschlags von (1)

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Siehe auch: Seeleute - Empfehlen - Maritime Literatur
Bark PLUS - letztes Eisenschiff von Laeisz vor Übergang zur Stahlbauweise

Blohm & Voss, Hamburg, 1885, Bau-Nr. ..., FL (Zugangs-Nr. 45) von 1885 bis 1908
Bark, Eisen, 1.268 BRT, 1.160 NRT, 69,1 m (L), 10,9 m (B), 7,2 m (T), ... m (H),
Segelfläche ... m² (23 Segel), ... Mann. (1)

Unter sechs Laeisz-Kapitänen in der Chile-Fahrt (1986/87 Kanal-Valparaiso in 61 Tagen!) sowie Einzelreisen nach USA/Südstaaten, Ecuador, Wladiwostok (Rekordreise 1898/99 Lizard-Wladiwostok in 125 Tagen!). Am 15.3.1908 an H. Hansen, Lillesund/NOR, verkauft. 1917 Weiterverkauf an Lauritz Schübeler, Frederikstadt/NOR, 1927 an H. Lundquist, Mariehamn/Alandinseln. Holzfahrt Finnland-England. 13.12.1933 auf Heimreise von London bei Sturm westlich Finnenbusen nach Grundberührung gesunken. 11 Todesopfer. Vier Mann konnten sich durch Anlandschwimmen retten. (1)
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Quellen: (1)

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(5)
(6)
"REEDEREI F. LAEISZ - Von den Großseglern zur Containerfahrt", H. G. Prager, Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, 4. Aufl. 2004
"Viermastbark Passat" (Schifffahrtsdenkmal mit bewegter Geschichte), Druckschrift (Flyer), Verein "Rettet die Passat" e.V., 2015?
"Die letzten Segelschiffe", Heinrich Hauser, Reinbek, 1952
Wikipedia - Die freie Enzyklopädie seit Mai 2001
"Schiffsregister", VEB Schiffswerft "Neptun" Rostock, 1985
"Kapitänsbilder", Werner Timm, Hinstorff Verlag GmbH Rostock, 1971 *
(12) "Jahrbuch der Schiffahrt 1965", TRANSPRESS Berlin 1964
(13) DIE VIERMASTBARK »PANGANI«, W. A. Kozian, Deutsches Schiffahrtsarchiv 19, 1996, S. 7-44 / Archiv: Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven
Links: Zu (4) de.wikipedia.org/wiki/Flying_P-Liner  fremdlink.gif
Zu (6) www.hinstorff.de/ fremdlink.gif mit dem weiteren Sortiment des Verlags *
(7) www.seemotive.de/html/dflyingpliner.htm  fremdlink.gif (Philatelie)
(8) www.jocham-schiffe.de  fremdlink.gif (Modellbau: POTOSI, PETSCHILI, PADUA)
(9) www.marinemaler-olaf-rahardt.de fremdlink.gif, Rudolstadt/Thüringen
(10) www.yacht.de/...peking-kehrt-nach-hamburg-zurueck...
(11) www.viermastbark-peking.de/ fremdlink.gif, Die Viermastbark PEKING
Bilder: Urheber jeweils angegeben. Besonderen Dank an Marinemaler Olaf Rahardt, an die NEPTUN WERFT GmbH & Co. KG, an den Hinstorff Verlag Rostock und an Fam. Donder, Lütjensee!
Fotoshow mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I. Jackson
* Kostenfrei einmalige, nicht exklusive Genehmigung ohne Übertragung von Nebenrechten in irgendeiner Form. Für jede weitere Nutzung ist rechtzeitig vorher die Genehmigung des Verlags einzuholen. - 5.12.2016
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"Flying P-Liners": Seeleute Rostock e.V., Oktober 2016

   

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  16.06.2022  
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