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www.seeleute-rostock.de/content/forsociety/treffen/2020nomeets/Verein2020.htm |
| SlR.fc20 [20.F4] |
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Die Treffenpleite 2020
Pandemie! |
2020 hatten wir Großes
vor. Es kam aber nur Gelbes dazwischen. Weltweit musste im Frühjahr
sozusagen die Quarantäneflagge gesetzt werden. |
März |
Am 15. April 2020 wurden alle Großveranstaltungen bis zum 31. August
2020 untersagt. |
Mai |
01.05.2020 |
60.
Hafengeburtstag SHR |
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Feier abgesagt |
01.05.2020 |
70.
Hafengeburtstag RFH |
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Feier abgesagt |
Juni |
13.06.2020 |
50.
Museumsgeburtstag |
"Tradi", Schmarl |
Feier abgesagt |
Juli |
26.07.2020 |
Tag der Seenotretter |
DGzRS-Stationen |
Open Ships |
August |
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30.
Hanse Sail |
Rostock Stadthafen und Warnemünde |
Aufgeschoben |
Oktober |
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Jahreshauptversammlung,
unsere 25.! |
Treffen abgesagt |
Dezember |
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Unsere
Weihnachtsfeier |
Treffen untersagt! |
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Nach dem hoffnungsvollen Sommer mit
den Lockerungen raste die zweite Welle über die Erde, deren Ende zum
Jahreswechsel noch nicht abzusehen war. |
Ein
Gespenst ging um in der Welt, das Gespenst des COVID-19. |
Foto: Rolf
Beckert, Chemnitz / Montage: Andreas Basedow, Hamburg (EMdV) |
Bootsfahrt 2020 |
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Revier-Rundfahrt mit Aktivsten des
Vereins Seeleute Rostock e.V.
Stephan Bohnsack
Unsere Rundfahrt auf
der Warnow mit der "Wittow" in den
Rostocker Überseehafen und ein Stück darüber hinaus auf die Ostsee
ließen Gefühle wach werden, die bei jedem der teilnehmenden
Seeleute im Ruhestand jetzt beim Anblick der Reede und der
Hafeneinfahrt von Rostock unweigerlich hochkamen. |
Ob Kapitän, Steuermann, Bootsmann,
Pumpenmann, oder Ingenieur - jeder der Mitfahrer trug beim Einlaufen
seines Schiffes immer die Last spezieller Aufgaben, die ihn in so
kurzer Zeit vorm Anlegen oft genug zum Schwitzen brachten. |
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Dazu kamen Gedanken, was nach dem Festmachen
passieren würde, denn vieles, was man seit Monaten wie selbstverständlich
mit sich führte, ob Zeitungen oder Ähnliches, galt in der DDR bei
den Zöllnern als illegal und demnach als Schmuggelgut - manchmal
sogar Spielzeug. Man konnte für solche Kleinigkeiten empfindlich
bestraft werden. |
Heute aber waren alle frei von Problemen,
die Sonne zeigte sich mit ihrer ganzen Kraft, die See war ruhig, Getränke
zwischen Bier und Brause und ein reichlicher Imbiss standen auf der
Back, und alle waren guter Dinge, denn nach dem großen Unfall mit
dem Kran auf dem Spezialschiff "ORION"
waren wir neugierig auf das Schiff, und natürlich war es heute für
uns das Hauptziel, das wir im Hafenbecken ansteuerten, um uns ein
Bild machen zu können.
Nachdem der Kranbauer LIEBHERR schon
im Winter zwei Kräne durch Unfall im Wasser des Hafenbeckens
versenkt hatte, kam es bei einer Funktionsprobe des gerade montierten
Schwergutkranes, der sogar sensationelle 5.000 Tonnen heben sollte,
zu einem weiteren, folgenschweren Unfall. Bei nicht einmal der Hälfte
des anvisierten Gewichts machte der Kranhaken schlapp, der Kran
schlug durch das plötzlich fehlende Gewicht wie an einer Feder zurück
und zerstörte dabei wohl alles, was im Weg stand. Zum Glück keine
Menschen, obwohl es auch Verletzte gab.
Wir fuhren also ganz dicht an der "ORION" entlang, um alles genau zu
betrachten, bzw. im Bild festhalten zu können, drehten uns, um das
Corpus Delicti - den Kranhaken - aus nächster
Nähe betrachten zu können. Alle Blicke waren nur auf das grüne
Unglücksschiff gerichtet. Anschließend und schon während der Rückfahrt,
gab es nur ein Diskussionsthema und Mutmaßungen, wie so etwas
passieren konnte. |
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Unser Typ-IV-Schiff
"Dresden" befand sich inzwischen an Steuerbord
querab, nicht ohne Kommentar, denn die IGA-Leitung will in der
Takelage des Schiffes einen halsbrecherischen Klettergarten errichten
und dazu noch auf dem Hauptdeck Schlafkabinen installieren,
wogegen wir natürlich und energisch protestieren, denn was hat das
mit Museum, das dazu auch Denkmal ist, zu tun? |
An Backbord nähert sich die Tammsen-Werft - einst
Bootswerft der Neptun-Werft. Hier befindet sich in der Marina der
Liegeplatz des einzigen privaten Tauchbootes, "EURONAUT",
in Deutschland das man mieten kann, wenn man Lust hat z.B. eine Woche
irgendwo auf dem Grund des Meeres zu verbringen. Das Problem des
Fahrzeuges: Es gibt keine Möglichkeit, nach außen zu schauen, und
man könnte deshalb auch mit Familie oder Freunden in einen
geschlossenen Container ziehen ohne unterzutauchen - dann wäre
allerdings kreative Phantasie gefragt. |
Alle zeigten sich von den Veränderungen an den
Ufern und auch auf der Warnow angetan. Besonders auffällig die
Anzahl der Marinas, die zeigt, dass der Wassersport in Rostock und
Umgebung ein Breitensport zu sein scheint, denn viele private
Kleinbootsbesitzer haben dort ihre Boote liegen. An beiden Uferseiten
hat sich sehr viel verändert. |
Aus dem großen Fischereihafen wurde
inzwischen der Holzhafen und aus der Neptunwerft wurde ein Einkaufs-
und Wohnbereich. Aber spätestens jetzt zeigen sich auch schon die größer
werdenden Formen des Stadthafens mit dem markanten Eisbrecher
"Stephan Jantzen" und der Altstadt, die bis 2025 für
die BUGA hinter dem Neubau eines Museums, einer Markthalle und vieler
großer Bäume, die paradoxerweise im Stadthafen angepflanzt werden,
verschwinden soll. Der Stadthafen mit seinem Flair wird Geschichte
werden. |
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Die "Wittow" hat ihren Liegeplatz erreicht, die
"Passagiere" verließen zufrieden das Boot, auch wenn bei
dieser Tour das vorhandene und schwimmende Maritime Erbe etwas zu
kurz kam, aber das bleibt für eine nächste, gezielte Tour. |
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Fotos: Hermann
Peters, Rostock / Sammlung: Stephan Bohnsack, Rostock;
"Bootsfahrt": Seeleute Rostock e.V., 20.12.2019 |
Fotoshows mit Shadowbox, © 2007-2010
M.J.I. Jackson
"Die Treffenpleite 2020": Seeleute Rostock e.V., Dez. 2020
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28.01.2021 |
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"Tradi" - Fakten |