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www.seeleute-rostock.de/content/homeship/events/02a-glck-iga-msnt/glocke-iga-geschichten.htm |
| SlR.he02a [S3.F4] |
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Glocke, IGA & Geschichten
Von Begebenheiten auf dem "Tradi" aus den Jahren 1999 bis 2005
Schiffsglocke
auf dem "Traditionsschiff Typ FRIEDEN"
Zur Geschichte der Schiffsglocken
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Glocken waren schon seit dem 1. Jahrtausend v.
u. Zeit in Ostasien bekannt und sind seit dem 6. Jahrhundert in
Europa nachweisbar. Sie fanden dann später in der Seefahrt Eingang und
dienten als allgemeines Signalelement auf den Schiffen. Seit dem 16. Jahrhundert
ist die Schiffsglocke unverzichtbarer Bestandteil eines jeden
Schiffes ... und sie ist es auch heute noch - trotz allen modernsten
Einrichtungen und Ausrüstungen. Entsprechend der Schiffsgröße ist
die Größe der Glocke vorgeschrieben.
Als Verwendungszweck seien hier genannt:
- Bis zur Erfindung der Uhr wurde durch das "Glasen" Zeit-
und Wachrhythmus an Bord bekannt gegeben.
- Beim Ankern des Schiffes werden durch Anschlagen der Glocke die
ausgesteckten Längen der Ankerkette angezeigt.
- Bei verminderter Sicht und Nebel müssen die Schiffe, die vor
Anker liegen oder auf Grund festsitzen, durch Läuten der
Schiffsglocke in festgelegten Zeitintervallen den nähernden Schiffen
ihren Standort anzeigen.
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Eine neue Glocke für das
Traditionsschiff!
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Wann und warum die Schiffsglocke des
Traditionsschiffes - ehem. MS "Dresden" - vor einigen Jahren
verschwand, kann heute niemand mehr nachvollziehen. Als maritimes
Denkmal, das 1970 seinen Liegeplatz am Schmarler Ufer in Rostock
erhielt, ist das Traditionsschiff vom Typ Frieden noch heute
Anziehungspunkt für neugierige Landratten und natürlich auch für
ehemalige Fahrensleute. Bisher mussten allerdings die Besucher auf
einen typisch maritimen Ausrüstungsgegenstand - die Glocke -
verzichten. Dabei ist es eine Tatsache, dass eher die Schiffsglocken
die Vergangenheit überdauern als ihre Schiffe selbst. Hier aber könnte
beides der Nachwelt erhalten bleiben.
Angelika May vom DSR Seeleute
e.V. übergibt an Hans-Jürgen Mathy vom Typ-IV-Fahrensleute-Verein
Rostock einen symbolischen Scheck über 150,00 DM für den Neuguss
der Schiffsglocke des Traditionsschiffes (ehem. MS
"Dresden"). |
Vor allem die Mitglieder des Vereins der Typ IV-Fahrensleute e.V.
und das Schifffahrtsmuseum Rostock setzten sich dafür ein, dass das
Traditionsschiff wieder zu seiner Glocke kommen sollte. Eigene Spenden,
aber auch Beiträge vom Förderverein der Kapitäne und
Schiffsoffiziere, dem DSR-Seeleute-Verein in Freiberg, der Deutschen
Telekom und Weiteren trugen dazu bei, dass die Herstellung einer neuen
Glocke in Auftrag gegeben werden konnte.
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Das Traditionsschiff hat wieder seine Schiffsglocke
mit dessen eingeprägtem eigentlichen Schiffsnamen
"Dresden" - nicht "Frieden"! |
Zum 4. Jahrestreffen der Typ IV-Fahrer am 3. Oktober 1999
wurde nun die neue Schiffsglocke an ihrem angestammten Platz auf der
Back über dem Ankerspill enthüllt.
Selbstverständlich kam Kapitän Alfred Kaiser († 2001) die Ehre
zuteil, das "erste neue" Glasen zu schlagen. |
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Beitrag, Fotos: Typ IV-Fahrer, Rostock, 1999/2000
Ergänzendes Standbild und Ton: G. Franz, Rostock
"Schiffsglocke": Seeleute Rostock e.V., 2009/2012
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"Tradi" - Fakten |
Arbeiten
auf dem "Tradi"
Im Mai/Juni 2000 zeigten wir vollen Einsatz auf "unserem"
Schiff.
Fotos: Reinhard Lachs, Rostock, 2000
"Arbeiten": Seeleute Rostock e.V., Juli 2017
30. Jahrestag des Traditionsschiffes
Schaukasten des Typ IV-Vereins:
Reinhard Lachs bei einem letzten kritischen Blick
im Foyer des Traditionsschiffs |
Die neue Stimme des Traditionsschiffs:
Aus Spendenmitteln von ehemaligen
DSR-Seeleuten, Mitgliedern des Typ-IV-Vereins und interessierten
Freunden wurde das Typhon beschafft und funktionsfähig gemacht.
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Mit einem festlichen
Empfang begann am 17. Juni der 30. Geburtstag des Traditionsschiffs Typ
"Frieden" am Warnowufer in Rostock-Schmarl. Anläßlich dieses
Jubiläums übergab der Typ-IV-Verein das neue Typhon.
"Damit", so Vereinsvorsitzender Hans-Jürgen Mathy,
"geben wir dem Schiff pünktlich zur Hanse-Sail seine Stimme zurück,
damit es die Traditionssegler aus aller Welt bei der Parade begrüßen
kann." (VV 2/2000)
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Während der Feierstunde am 17. Juni 2000 im
neu hergerichteten Foyer:
Herr Jantzen, Vorsitzender des Fördervereines
des Traditionsschiffs bedankt sich bei Hans-Jürgen Mathy für die
Werterhaltungsarbeiten am Schiff und für die Unterstützung des
Typ-IV-Vereins.
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Mitglieder des Typ-IV-Vereins in gemütlicher
Runde während des Geburtstagstanzabends. Vertreter des
Schifffahrtsmuseums waren nicht an Bord.
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18. Juni 2000, Talkrunde an Deck des
Traditionsschiffs, Thema:
Was wird aus dem "Tradi"?
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Leider war unsere Vision,
das Traditionsschiff in die künftige Museumsmeile der Neptun-Werft zu
verholen, erst einmal in weite Ferne gerückt.
Aber wir geben nicht auf und bitten alle, unser
Vorhaben weiterhin zu unterstützen! |
Beitrag, Fotos: Typ IV-Fahrer, Reinhard Lachs, VV 2/2000, Rostock
"30. Jahrestag": Seeleute Rostock e.V., 2007/Juli 2017
Kommandobrücke des "Tradi" erstrahlt bald in neuem Glanz
Typ-IV-Fahrer rücken häßlichen Schandflecken zu Leibe
Die Beteiligten sind sich einig: Es gibt viel zu tun! |
Die Kommandobrücke des
Traditionsschiffes vom Typ "Frieden" ist für die Jahre 2000
und 2001 als Schwerpunkt in die gemeinsamen Anstrengungen der
Vereinsmitglieder gerückt. Nachdem 1998 das Ankerspill wieder in Gang
gesetzt wurde, das Schiff 1999 dank vieler Spenden seine Glocke zurückerhielt
und 2000 zum 30. Geburtstag des Museumsschiffs das Typhon auf dem
Peildeck neu installiert werden konnte, haben die Typ-Fahrer nun mit
Reparaturarbeiten auf der Kommandobrücke begonnen.
Der Zahn der Zeit sorgte dafür, dass Wind und Regen durch die
Schotten eindringen konnten. Sie sind verrottet. |
Auch die Deckenverkleidung fehlte zum
Teil, und
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die Be- schriftungen befanden
sich in einem jämmerlichen Zustand.
Deren Erneuerung
- ein Fall für Reinhard Lachs |
Inzwischen haben
Vereinsmitglieder in vielen Stunden Arbeitseinsatz fleißig gewerkelt, so
dass das neue Gesicht der Brücke schon Form und Farbe annimmt. Für die
Erneuerung der Schotten fehlten aber noch Mittel. |
Beitrag, Fotos: Typ IV-Fahrer, VV 2/2000
"Brücke": Seeleute Rostock e.V., Juli 2017
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"Tradi" & IGA 2003
Fotos und Bericht
Erste Eindrücke aus der neuen O-Messe und
vom IGA-Liegeplatz |
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Keine Tischdecken, keine
Gardinen, keine Fotos. Nichts mehr erinnerte an die schönen Zeiten von
Manni und seinem Team in der Gaststätte "mit der gehobenen
Gastronomie". |
Fotos: Typ IV-Fahrer/G. Franz, R. Lachs |
Zur IGA 2003
Typ IV-Fahrensleute, das Traditionsschiff und die IGA
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Während der Internationalen Gartenbauausstellung 2003
in Rostock (IGA 2003) waren die Typ IV-Fahrensleute auf dem
Traditionsschiff mit einigen Mitgliedern im ehrenamtlichen Einsatz. Die
Idee, den Gästen der IGA das Traditionsschiff zu erklären, über die
Lebensweise der DSR-Seeleute zu berichten und auch eigene Erlebnisse während
der Seefahrtszeit zu erzählen, kam bei der IGA-Geschäftsführung gut
an.
Unsere sechs freiwilligen Schiffserklärer bekamen eine
Dauereintrittskarte für die gesamte Zeit der IGA. Vom 25. April bis zum
12. Oktober 2003 hatten wir an vier Tagen in jeder Woche von 10.00 bis
18.00 Uhr die Kommandobrücke geöffnet. Nach vorheriger Anmeldung wurden
auch Führungen außerhalb der Zeiten durchgeführt. Diese Führungen
wurden hauptsächlich von Schulklassen, Reisegruppen, aber auch von
Ingenieurvereinen und zum Abschluss von vierzehn Rostocker
Uhrmachermeistern genutzt. Auch Seeleute vom Verein der DSR-Seeleute aus
Freiberg, die nie auf einem Typ IV-Schiff gefahren sind, ließen sich
durch den Dampfer führen.
Viele Fragen wurden zum Ladegeschirr, der Ladung, den Hauptmaschinen
und den Lebensbedingungen an Bord gestellt. Welche Routen befuhren diese
Schiffe, wieviel Besatzung war an Bord und warum soviel, weshalb fuhr die
"Dresden" nur so wenige Jahre, wo sind die anderen Schiffe
geblieben, was wird nun aus dem Traditionsschiff nach der IGA? Die Fragen
zum Schiff und den Reisen der Vergangenheit konnten wir fast immer
beantworten, die Frage nach der Zukunft des Schiffes leider nicht.
Auf der Kommandobrücke war ein ständiges Kommen und Gehen. Im
Durchschnitt liefen täglich fast 2000 Besucher über das Schiff. Ein großer
Teil davon war auch auf der Brücke. Da gab es laufend Fragen zu
beantworten, die sich ständig wiederholten. "Hier steht immer Kapitän,
aber wo schläft der Kapitän?", das war oft der erste Satz, mit dem
die Besucher die Brücke betraten. Der Maschinentelegraph, die
Ruderanlage und andere technische Einrichtungen mussten erklärt werden.
Oft wurde die Brückeneinrichtung auch mit der Brücke des
"Traumschiffes" aus dem Fernsehen verglichen. Es musste also
viel erklärt und aufgeklärt werden.
Wir hatten in weiser Voraussicht ein Informationsblatt mit allen
wichtigen Daten des Schiffes angefertigt. Mit unserem Vereinsstempel
versehen, war es ein begehrtes Souvenir. Ein schönes Foto vom Schiff im
Panoramaformat, ebenfalls mit Schiffsstempel, verkauften wir fast zum
Unkostenpreis. Von den Fotos gingen 4425 Stück und von den Infoblättern
über 1700 Stück an die Besucher. Mit den Spenden für unseren Einsatz
und dem Erlös aus dem Fotoverkauf konnten wir ueber 400 Euro auf unser
Vereinskonto einzahlen.
Zwei dicke Gästebücher, die wir leider erst ab Juli auslegten,
wurden mit überwiegend lobenden Eintragungen für die IGA und unsere
Vereinsarbeit vollgeschrieben. Nicht nur Gäste aus allen Ländern der Bundesrepublik, sondern aus vielen Staaten der
ganzen Welt haben sich in unsere Bücher eingetragen.
Wir haben mit unserer Arbeit während der IGA das Traditionsschiff,
unseren Verein und auch die Stadt Rostock weltweit bekannt gemacht. Mit
diesem guten Fazit sind wir zufrieden, denn unser ehrenamtlicher Einsatz
hat uns viel Freude bereitet und uns auch viele neue Freunde gebracht.
Reinhard Lachs
(Vorstandsmitglied), 2003
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Foto: Reinhard Lachs, Rostock |
Bilder von Margit und Gunter Hagemann: |
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Datum: 2003-08-03 09:53:21
Gunter Hagemann schrieb:
Einen Gruß an alle ehemaligen Typ IV-Fahrer.
Haben Ende Juli die IGA besucht und waren auch auf dem Tradi. Es war
schon ein schönes Gefühl, nach 28 Jahren wieder auf der Brücke
eines Typ-IV Schiffes zu stehen. Hatten dort ein langes Gespäch mit
K.-H. Ziegert. Toll das Engagement auf dem Tradi.
Es war ein wunderschöner, eindrucksvoller, aber sehr anstengender Tag
auf der IGA, bei ca. 30°C Tagestemperatur.
Abends hat es dann richtig geknallt, und eine Regenflut zwang uns zum
Abwettern in einer Gaststätte beim Haupteingang der IGA, in Richtung
S-Bahn. Das ist eine umgebaute, alte Molkerei, aber urgemütlich.
Fazit: Ein wirklich gelungener Tag. Ein Besuch der IGA lohnt sich.
Nochmals viele Grüße von Margit und Gunter Hagemann
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Adolf Hirschel grüßte mit seinen Bildern alle, die ihn kennen, von der
IGA. |
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Burkhard Elies' Bilder vom "Tradi" zur IGA 2003 |
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Datum: 2003-09-17 10:46:28
Burkhard Elies schrieb:
Hallo liebe Typ IV Fahrer,
habe nach langer Zwischenpause (ca. 20 Jahre) in diesem Sommer wieder
einmal das Traditionsschiff besucht. Es sieht nach der Renovierung /
Umbau schöner aus als je zuvor.
Auf der Brücke konnte ich ein herzliches Gespräch mit K.-H. Ziegert
führen, mit dem ich (als E-Mix) auf der Berlin gefahren bin.
Ich muß schon sagen, nach dem Besuch war ich doch ergriffen und glücklich,
dass unser Tradi nicht in die Schrottpresse gewandert ist.
Mit den Bildern, die ich mitschicke, grüße ich alle, die mich kennen
und eventuell Kontakt mit mir aufnehmen möchten. Ich würde mich
freuen.
Gruß und Danke an das Team, das sich in so großartiger Weise für
den Erhalt des Tradi einsetzt.
Burkhard Elies
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Besuch aus Sachsen, Mitglieder des DSR-Seeleute e.V. Freiberg auf dem
"Tradi" |
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ABa's Bilder vom Vereinsbesuch auf der IGA im Oktober 2003 |
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Erste Zusammenfassung von
a) Bericht "Zur IGA 2003": Typ IV-Fahrensleute e.V. Rostock,
2003/2009
b) Fotos "Auf der IGA 2003": Typ IV-Fahrensleute e.V. Rostock,
2003/2007/2008
Fotos: Typ IV-Fahrer, Fam. Hagemann, A. Hirschel, B. Elies, ABa
"'Tradi' & IGA 2003": Seeleute Rostock e.V., Dez. 2014
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Museumsnacht 2005
Die "Lange Macht der Museen" am 05.11.2005
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Unsere Fotos vom Event: |
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Bei einem Stammtisch des Vereins der Typ
IV-Fahrensleute wurden letzte Absprachen für die "Lange Nacht der
Museen" 2005 vorgenommen.
Am Tage des Events wurden die Besucher sogar mit einem Oldtimerbus bis
vor das Traditionsschiff gefahren. In der Veranda (O-Messe) wurden
Geschichten von der Seefahrt vorgelesen, aber auch eigene Erlebnisse erzählt.
Leider sahen die Veranda und O-Messe ohne Gardinen und etwas maritimer
Ausstattung wie die Mannschaftsmesse eines norwegischen Fischtrawlers
aus. In der Kapitänskabine konnte man das ganz, ganz kleine
Maschinentelegrafenpatent machen. Im Herzen des Traditionsschiffes wurden
die Abläufe der Maschinen- und E-Anlagen erklärt. Und im Museum wurden
die schönen Exponate bewundert. |
Beitrag, Fotos: Typ IV-Fahrer, Gerhard Franz, Rostock, 2005
"Museumsnacht 2005": Seeleute Rostock e.V., 2009
Fotoshows teilweise mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I. Jackson
Zusammenfassung "Glocke, IGA & Geschichten": Seeleute Rostock
e.V., Januar 2016
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