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www.seeleute-rostock.de/content/moreships/3-Freighter-20/3a-Type-IV/thevessel.htm |
| SlR.m3a.p [S3.F4] |
|
Typ-IV, der Frachter
Grafik & Rechte: Hans-Ulrich Giese, Halle / Mit
freundlicher Genehmigung der Nordic Yards Warnemünde GmbH
Voransicht Seitenriss mit Hauptdeck: slr-typ-iv-halbplan-hug.jpg (1.280 x 905
Pixel, 408 kB)
Voransicht Generalplan: slr-typ-iv-genplan-hug.jpg (1.280 x 895 Pixel,
435 kB)
Hier zeigen wir die allen Schiffen der Typ IV-Serie
gemeinsamen Daten und Beschreibungen auf.
Quellenangaben sind
am Ende dieser Seite zu finden. |
1. Das Schiff |
Für den Transport von Ladung |
2. Die Ladung |
Der Komplex für die Fracht-Einnahmen |
3. Die Vorräte |
Für das Betreiben des Schiffes |
4. Die Mannschaft |
Eine starke Crew zum Fahren des
Schiffes und ihr Logis |
5. Die Maschine |
Für Antrieb und Versorgung von Schiff
und Mannschaft |
6. Die Nautik |
Für die Navigation über die Weltmeere |
7. Der Funk |
Für die Kommunikation mit dem Rest der
Welt |
8. Die
Sicherheit |
Für den Fall der Fälle |
9. Die Legende |
Das war Seefahrt - mit Typ IV! |
Ein paar Daten
sind uns im Laufe der Jahre leider doch durch eine Klüse butenbords
gespült worden und hier nur mit "..." zu sehen. Wer da
weiterhelfen kann, der mag bitte eine Nachricht an unseren Webmaster mit den zu
ergänzenden Daten senden. Danke!
Viele der hier abgebildeten kleinen Fotos sind auf unseren Webseiten
verteilt näher zu betrachten, können aber auch hier per Mausklick
vergrößert werden. |
|
|
1. Das Schiff |
Schiffstyp |
Motorfrachter |
Bauwerft |
Warnowwerft
Warnemünde |
Baujahre |
1957 bis 1961 |
Indienststellungen
Objekt-Nummern
Vermessungen
Rufzeichen |
Siehe
Zwölf DSR-Typ-IV. |
Klasse |
A I (Ice) (1965) / KM Ice 4 (1979) |
Beschreibung |
Das
Doppelschraubenmotorschiff kann wechselweise als Schutzdecker oder
als Volldecker fahren. Es besitzt 2 Zwischendecks, 5 Luken,
Back, zwischen Luken I und II vordere Aufbauten mit der
Kommandobrücke sowie hinter Luke IV achtere Aufbauten
einschließlich Maschinenraum und Luke V. |
Wasserdichte Abteilungen |
Vorpiek, Laderäume I, II,
III, IV, Maschinenraum und Achterpiek, getrennt durch wasserdichte
Schotte
Luke V ist über dem Maschinenraum und der Achterpiek angeordnet. |
Konstruktion |
Der stählerne Rumpf ist im
Querspantensystem gebaut und fast vollständig geschweißt.
Lediglich beim Schergang und Stringerplatte mit Stringerwinkel sowie
der oberen Kimmnaht im Bereich 0,5 L gab es noch Nietverbindungen
zur Vermeidung gefährlicher Schweißspannungen.
Die Montage erfolgte in Sektionsbauweise (Flächen- und
Volumensektionen).
Die ersten sechs Schiffe erhielten noch Getreideschotte. |
Baudaten pro Schiff
|
92 km Kehlnähte mit
366 m² Schweißfläche und
17 km Stumpfnähte mit 220 m² Schweißfläche,
davon über 50 % halb- oder automatisch im UP-Verfahren
Verbaute Materialmengen:
3.500 t Stahlblech
80,4 t Feinblech
680 m³ Holz
25.700 m Rohrleitungen
45.000 m Kabel
2,5 t Farben
75 t Schweißelektroden
Bauzeiten der 15 Schiffe umfassenden Serie:
1.592.269 h für das erste Schiff MS FRIEDEN
Die Bauwerft erreichte eine Senkung der
Bauzeiten mit zunehmender Erfahrung.
627.384 h für das letzte Schiff MS
SIERRA MAESTRA
Die Geschichte der Projektierung und
Konstruktion, des Baues sowie der Ablieferung der Schiffe ist
ebenfalls ein sehr interessantes Thema, das an dieser Stelle jedoch
nicht weiter ausgeführt wird. Unser Fokus liegt auf dem Typ IV-Frachter,
mit dem wir Ladung beförderten, also mit dem wir zur See fuhren. |
|
|
Abmessungen und Leistungen: |
Schutzdecker |
Volldecker |
|
Länge über alles |
157,60 m |
Länge zwischen den Loten |
142,00 m |
Größte Breite |
20,00 m |
Tiefgang, voll beladen |
8,47 m | 9,67 m (27' 8" / 31' 7") |
Tiefgang bis Hauptdeck |
12,80 m | 12,80 m |
Verdrängung |
15.820 t | 18.750 t |
Gewicht leeres, betr.kl.
Schiff |
5.700 t | 5.700
t |
Tragfähigkeit |
10.070 t | 13.000 t |
Ladefähigkeit |
7.940 t | 10.870
t |
Dienstgeschwindigkeit |
15,0 kn | 14,5 kn |
Höchstgeschwindigkeit |
16,5 kn | 16,5 kn |
|
|
2. Die Ladung |
Laderäume / Luken |
5 / 5 |
Geeignet für |
Stückgut und Massengut,
Erze entsprechend der Klasse (6.500 t) |
Ladungsdecks |
In den Laderäumen I, II, III und IV
- Unterraum (Stauung (lower hold))
- III. Deck (Zwischendeck (tween deck))
- II. Deck (Schutzdeck (shelter deck))
- Ober- bzw. Hauptdeck (main deck)
Laderaum V über dem Maschinenraum |
Spezialräume |
Süßöltanks, Kühlräume
Die Süßöltanks wurden später wegen der
fehlenden Beschichtung meist als Ballast- oder Treibstofftanks
genutzt. |
Konstruktion der Luken
|
Luken I, II, III und IV auf dem
Hauptdeck
MacGregor- Lukenabdeckung
Luke V auf dem Aufbaudeck
Scherstöcke mit Holzlukendeckeln, mit 3-facher
Persenning abgedeckt und verschalkt
In den Zwischendecks der Laderäume I bis IV
Scherstöcke mit Stahllukendeckeln |
Lukenabmessungen
|
Luken I, III und IV |
12,6 x 6,6 m |
Luke II |
10,6 x 6,6 m |
Luke V |
9,6 x 6,6 m |
Süßöltanks, 2 x |
4,0 x 2,5 m |
Kühlluken, 2 x |
3,0 x 2,0 m |
|
Lichte Stauhöhen |
im Unterraum |
4,5 m |
im Zwischendeck |
1,8 m |
im Schutzdeck |
2,8 m |
im Laderaum V |
3,6 m |
|
Decksbelastbarkeit |
Unterraum |
5,60 t/m² |
Zwischendeck |
1,98 t/m² |
Schutzdeck Laderaum I |
3,24 t/m² |
Schutzdeck Laderäume II bis IV |
2,38 t/m² |
Hauptdeck |
1,08 t/m² |
Lukenbelastung bei Erzladung |
1,00 t/m² |
|
Rauminhalt der Laderäume ges. |
Schüttgut 18.464 m³
(652.500 cbf)
Stückgut 16.670 m³ (589.000 cbf)
Kühlräume 408 m³
Süßöltanks 900 m³ (ca.) |
Holzladefähigkeit |
In den Luken 7.410 t
An Deck
800 t |
Laderaumlüftung |
Natürliche und mechanische Lüftung mit
25-fachem Luftwechsel stündlich |
Ladegeschirr
|
5 Ladepfostenpaare
10
Leichtgutladebäume 3/5 t,
4 Leichtgutladebäume 5/8 t,
1 Schwergutbaum 50 t,
2 Leichtgutkräne 3 t
bei 14 m Ausladung
10 Winden 3 t,
2 Winden 3/5 t,
2 Winden 3/8 t |
Der
Leichtgutkran auf der Back wurde später entfernt, da die härteren
Seebedingungen gegen einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb des
Kranes sprachen. |
|
|
3. Die Vorräte und Ausrüstung |
|
Schutzdecker |
Volldecker |
Für eine Reichweite von |
25.800 sm | 25.000 sm |
Dieselöl |
1.823,0 m³ | 1.595,6 t für
72 Tage |
Motorenöl (+ Altöl, Tanks 13 +
14) |
95,5 m³ | 77,3 t |
Altöl |
29,0 m³ | 26,1 t |
Trinkwasser |
363,0 m³ | 362,0 t für
50 Tage |
Kesselwasser |
34,0 m³ | 34,0 t |
Ballastwasser |
795,2 m³ | 795,2 t |
Wechseltanks |
2.350,0 m³ | 2.420,0 t |
Proviant |
15,0 t für 46 Tage |
Vorräte |
8,0 t |
Besatzung und Gepäck |
12,0 t |
|
|
4.
Die Mannschaft |
Besatzungsstärke |
57 Mann + 12 Passagiere oder Lehrlinge |
|
Unterbringung in |
23 Ein-Mann-Kammern
15 Zwei-Mann-Kammern
1 Vier-Mann-Kammer
4 Einzelkabinen für Passagiere
4 Doppelkabinen für Passagiere |
Wirtschaftsräume |
Bäckerei, Kombüse und Pantry in den
achteren Aufbauten
eine weitere Pantry in den vorderen Aufbauten,
Wäscherei im unteren Achterschiff, |
Mannschaftsmesse (achtern) |
36 Plätze |
Mannschaftsclub (achtern) |
ca. 15 Plätze
(wurde wegen seiner Ausstattung "Rote
Ecke" genannt) |
Offiziermesse (vorn) |
27 Plätze
(Speiseraum für Offiziere und Passagiere) |
Veranda (vorn), auch: 'Salon' |
22 Plätze |
Architekturprojekt |
Konstruktionsbüro der Warnowwerft |
Materialien Holzelemente |
Eiche natur mattiert und hochwertige
Edelhölzer |
Medizinische Einrichtungen |
Hospital |
Klimatisierung / Heizung |
ohne / vorhanden |
Freizeiteinrichtungen |
Schwimmbecken, montierfähig auf Luke V
Kinoanlage in der Mannschaftsmesse |
Weitere Freizeiteinrichtungen
|
Die leere Luke V für Ballsport
Das Aufbaudeck für leichte Sportarten (Shuffleboard usw.)
Die Segellast zur "Einstimmung" der Täuflinge und
die achtere Manöverstation für die Äquatortaufe
Das Hauptdeck fürs "Hubwagen-Scating" usw.
Seefahrt macht eben erfinderisch. ;-) |
|
|
5. Die Maschine |
Umweltbedingungen im
Maschinenraum: |
Temperatur |
45 bis 50 °C |
Lärmpegel |
120 dB |
Hauptmotoren:
|
4 x kompressorlose, direkt umsteuerbare, einfach
wirkende 8-Zylinder-Viertakt-Dieselmotoren mit Abgas-Turboaufladung,
davon
2 x Rechtsausführung, linksdrehend und
2 x Linksausführung, rechtsdrehend
Motorentyp: |
NVD8SV66Au |
Hersteller: |
EKM Halberstadt |
|
Arbeitsweise |
Je 2 Motoren arbeiten
auf 1 Getriebe über elektromagnetische Schlupfkupplungen, deren
induzierter Kupplungsteil mit dem Motor verbunden ist und zugleich
als Schwungrad funktioniert. |
Schmierung |
Schmierölförder- und
Umlaufpumpen mit Umlaufregulierung, angebautem Ölkühler sowie
Treib- und Schmieröl-Doppelfilter |
Technische Daten eines
Motors: |
Leistung |
1.800 PS (entspr.:
1.324 kW) |
|
Projektierte Leistung |
2.400 PS bei 275 U/min |
Drehzahl max. |
248 U/min |
Drehzahl min. |
95 U/min |
Treibstoffverbrauch |
je Seetag 22,0 t
je Hafentag 1,15 t |
Gewicht |
64 t |
Zylinder |
8 |
Kolbenhub |
660 mm |
Hubvolumen |
114,5 l |
Hubvolumen gesamt |
916 l |
Mitteldruck |
8,55
kg/cm² |
Kompressionsverhältnis |
13 : 1 |
Kompressionsenddruck |
45 kg/cm² |
Zünddruck |
80 kg/cm² |
Überlastbarkeit |
10 % |
Anlassdruck (Luft) |
12 atü
(mit 30 atü Abblasedruck der Luftflaschen) |
Ansaugvolumen |
280 m³
(Ansaugvolumen des Turboladers) |
Aufladedruck |
1,6 ATA |
Abgastemperatur max. |
600 °C (vor Turbine) |
Turbinendrehzahl max. |
10.350 U/min |
Schmieröldurchfluss |
24 m³/h (Fördermenge
der Schmierölpumpe) |
Ansaughöhe max. |
5 m |
Öldruck vor Filter |
35 atü¼ |
Öldruck vor Motor |
2,5 atü (vor Eintritt in die Maschine) |
Öldruck am Motor |
1,5 atü (Manometer am 1. Zylinder) |
Öltemperatur |
50 °C |
Kühlwassertemperatur |
55 °C max.
(am Kühlwasseraustritt) |
Kühlwasserdruck |
2,5 atü |
Dieselöl-Reinigung |
Separatoren |
Elektromagnetische Schlupfkupplung (Induktionskupplung): |
Funktion |
Verbindung der Motoren mit
den Getrieben
Die äußerst schnelle Ein- und Ausschaltung der Kupplungen ermöglicht
die Umsteuerung der Schraubendrehrichtung auf die jeweils auf
Vorausfahrt oder Rückwärtsfahrt stehenden Motoren. |
Hersteller |
Elmo Dessau |
Anzahl gesamt |
4 |
Verriegelung |
verhindert Aufschalten von
Kupplungen mit gegenläufiger Drehrichtung |
Steuerung |
am Zentralbedienstand |
Getriebe zwischen Kupplung und Welle: |
Funktionen |
Leistungsübertragung von je 2 Motoren
auf jeweils 1 Welle
Herabsetzung der Motordrehzahlen von 248 U/min
auf die Propellerdrehzahl
von 105 U/min |
|
Hersteller |
Abus Dessau |
Anzahl gesamt |
2 |
Typ |
einstufiges Zahnradgetriebe |
Wellenleitung: |
Anzahl gesamt |
2 (+ 1 Reservewelle
in Luke V) |
Neigung |
1° 30' |
Durchmesser |
... mm |
Schmierung |
Ölschmierung |
Propeller: |
Typ |
Vierflügelpropeller |
Anzahl gesamt |
2 (+ 2 Reservepropeller in
Luke V) |
Abmessungen |
Durchmesser D |
4.500 mm |
Steigung P |
5.332 mm |
|
Material |
So.-GMSB (Sondermessing) |
Hersteller |
Eisengiesserei Torgelow |
Ruderanlage: |
Typ des Ruders |
Balance-Ruder |
Größe des Ruders |
15,03 m² |
Rudermaschine |
Elektrisch angetriebener
Ruderquadrant |
Hersteller |
Förderanlagenbau Leipzig |
Notantrieb |
Mechanisch mit dem
Handnotruder auf der achteren Manöverstation |
|
Zentralbedienstand (an Bord
"Fahrstand" oder "Maschinenleitstand" genannt) |
Funktion |
Beobachtung und Bedienung der gesamten
Dieselanlage einschl. Kupplung und Getriebe |
|
Konstruktion |
übersichtliche Anordnung aller Anzeige-
und Bedienelemente je Motor für die Drehzahlverstellung, die
Umsteuerung und die Steuerung der E-Kupplung |
Hersteller |
Fa. Elektroprojekt Berlin (Elpro) |
Elektrische Anlage |
Installation gemäß |
DIN 89001
"Elektrische Anlagen auf Seeschiffen", für eine
Raumtemperatur von 45 °C |
Hauptstromerzeuger |
3 Dieselgeneratoren,
je 300 PS/200 kW bei 400 U/min
Type 6VD136 (oder 6NVD36) vom
VEB Karl-Liebknecht-Werk Magdeburg |
Turbostromerzeuger |
1 Turbogenerator mit
400 kW bei 7.500 U/min
Type SS DK25/0 vom VEB EKM Turbinenfabrik Dresden |
Notstromerzeuger |
1 Notstrom-Dieselgenerator
25 PS/12 kW, Type 2Hk65 |
Netzspannungen |
Hauptstromnetz |
220 Volt
Gleichstrom (220 V DC) |
Notstromnetz |
220 Volt
Gleichstrom (220 V DC),
für entsprechende zuschaltbare Verbraucher |
Notbeleuchtung |
24 Volt Gleichstrom (24 V DC)
über Batteriebetrieb |
|
Schaltung/Verteilung |
Hauptschalttafel |
|
El. Verbraucher |
Normalbeleuchtung,
Steckdosen
Notbeleuchtung
Reparaturbeleuchtung
Signallaternen
Scheinwerferanlage inklusive Suezkanal-Scheinwerfer
Ladewinden/-kräne/-lüfter, Ladekühlmaschine
Rudermaschine, Anker-/Verholwinsch, Verholspills
Nautische Geräte und Funkanlage
Geräte der Kombüse und der Bäckerei sowie Stores
sämtliche Hilfs- und Notantriebe für den Schiffsbetrieb
sämtliche Hilfs- und Notantriebe für den Maschinenbetrieb
Werkstattmaschinen
Druckluftanlage |
Dampferzeugungsanlage |
Medium |
Wasserdampf |
Dampferzeuger |
Abgaskesselanlage
Hilfskessel
Seewasserverdampfer |
Abgaskesselanlage: |
Typ |
2 Abgaskessel mit
Speisewasservorwärmer und Dampfüberhitzer |
Dampfleistung |
2 t/h |
Betriebsdruck |
14,5 kg/cm² |
|
Hilfskessel: |
Typ |
Zweitrommel-Steilrohr-Kessel,
Wagner |
Hersteller |
Dampfkesselbau Dresden-Übigau |
Heizfläche |
34 m² |
Hilfskesselbrennstoff |
Dieselöl |
Hilfskesselbrennertyp |
Schwenkbrenner |
Dampfleistung |
2 t/h |
Betriebsdruck |
14,5 kg/cm² |
|
Prüfdruck |
16 kg/cm² |
Heißdampftemperatur |
210 °C |
|
|
6. Die Nautik |
Auf der
Kommandobrücke |
Schiffsführungsanlagen |
Ruderlagenanzeiger
Propellerdrehzahlanzeiger
Maschinentelegraf
Telefonanlage
Kommandosprechanlage
Elektrisches Kabinenrufsystem |
Navigationsanlagen
|
1 Kreiselkompassanlage mit
Steuerkompass auf Säule im Steuerhaus und Tochteranlagen im
Kartenraum, in beiden Nocken, im Rudermaschinenraum und auf dem
Notruderstand
1 Magnetkompass auf dem Peildeck mit Periskop im Steuerhaus
1 Selbststeueranlage (Autopilot) mit Handsteuerrad (RFT)
1 Echolotanlage mit Echograf im Kartenraum (AEL 100, RFT)
1 Elektrologanlage zur Bestimmung der Fahrtgeschwindigkeit
1 Fahrtmessanlage (Stevenlog)
2 Radaranlagen
1 Decca-Navigationsanlage Mk-12 mit Anzeige im Kartenraum
1 Goniometerpeilanlage (Funkpeilgerät) zur
Standortbe-
stimmung mittels Funkstandlinien
1 Clinometer zur Anzeige von Neigungswinkeln des Schiffes
(Krängungsanzeiger) |
Überwachungsanlagen |
für die Laderäume
1 Temperatur- und Taupunktmessanlage,
1 Rauch- und Feuermeldeanlage mit Einwirkung auf die CO2-Feuerlöschanlage
(vgl. 8.) |
|
An Deck |
Signalanlagen
|
1 Schiffsglocke auf der Back
1 Schiffsgong an der Achterkante des Aufbaudecks
1 Druckluft-Typhon
(Schiffshorn)
Signaleinrichtung (Laternen)
Akustische, optische und pyrotechnische Signalmittel |
Festhalteanlagen
|
2 Patentanker am Bug, jeweils 3,5 t
Gewicht, 1 Reserveanker auf dem Hauptdeck an Steuerbord zwischen
Luke I und den vorderen Aufbauten
2 Ankerketten mit je einer
Standardlänge von 250 m (entspricht 10 Schäkel
Kettenlänge)
1 Ankerwinde auf der Back für beide Anker mit ... kW
Leistung und integrierten Verholspills
1 Reserve-Stockanker an der achteren Manöverstation
2 Verholspills auf der achteren Manöverstation
Diverse Natur- und Kunstfaserleinen sowie Drahttrossen |
|
|
7.
Der Funk |
Funkanlagen
|
1 Mittelwellensender 800 W
1 Kurzwellensender 800 W
1 Havariesender 25 W, Mittelwelle
2 Allwellenempfänger, Wellenbereich 10 - 2.500 m
1 Havarieempfänger
1 automatischer Alarmempfänger
1 automatischer Geber für Seenotzeichen
1 Magnetofon zur Registrierung von Funkzeichen
1 Rundfunkanlage mit Wiedergabe in allen Räumen über das
Kabinenrufsystem
1 UKW-Sprechfunkanlage |
|
|
8. Die Sicherheit |
Signalanlagen |
Akustische, optische und pyrotechnische
Signalmittel (vgl. 6.)
Automatischer Geber für Seenotzeichen (vgl. 7.) |
Lenzeinrichtungen |
Leck- und Lenzpumpen zur Entfernung von
eingedrungenem Wasser |
Fluteinrichtungen |
zur Beeinflussung der Schwimmlage des
Schiffes |
Feuerlöschanlagen |
Dampffeuerlöschanlage
Seewasserfeuerlöschanlage
Schaumfeuerlöschanlage
Gasfeuerlöschanlage (CO2) (vgl. 6.)
Handfeuerlöscher (Nass-, Schaum-, Kohlensäureschneelöscher) |
Leckschutz |
mittels der wasserdichten Schotten
zwischen den Abteilungen des Schiffes sowie unter Einsatz von Leckbekämpfungsmitteln |
Rettungsmittel
|
Kollektive Rettungsmittel
2 Rettungsboote für je 72 Personen mit
Handpropellerantrieb
an Schwerkraftklappdavits auf den
achteren Aufbauten
1 Arbeitsboot
1 Motorboot
diverse Rettungsflöße
Individuelle Rettungsmittel: Schwimmwesten
Rettungsgeräte: Rettungsringe, Leinenwurfgeräte |
|
|
9. Die Legende |
Premiere |
Die Typ IV-Schiffe
waren trotz der Anfangsprobleme die erste und zugleich eine
erfolgreiche Serie von großen Neubauten der damals noch jungen
Werftindustrie in der ehemaligen DDR. |
Schiff |
"Es besaß
eine viel gepriesene, gelungene Schiffsarchitektur mit einer sehr
hohen Stabilität und einer fabelhaften Seetüchtigkeit selbst bei
schwerstem Wetter."
Es hatte positive, aber auch negative Manövriereigenschaften, was
besonders bei Revierfahrten von Vorteil war bzw. Beachtung
erforderte. |
Ladung |
Das Ladegeschirr verlieh
den Typ IV-Schiffen eine unverwechselbare Silhouette und brachte
ihnen den Spitznamen "10-Masten-Zirkus" ein.
Der hoch flexible Ladungskomplex gestattete die Beförderung eines
sehr breiten Spektrums von Gütern. |
Maschine |
Sie lieferte nicht die
projektierte Leistung von 2.400 PS je Motor, sondern nur 1.600
bis 1.880, woraus sich Konsequenzen z. B. für die Nutzung der Abgaswärme
(Betrieb des Turbogenerators) ergaben.
Ungeachtet der Probleme mit den vier Motoren erreichten die Typ IV-Schiffe
stets ihren Heimathafen, selbst wenn nur noch ein Motor lief. Im
Verlaufe der Jahre konnte durch geeignete Maßnahmen ein stabilerer
Maschinenbetrieb erreicht werden.
Als an Kuba die SIERRA MAESTRA als Serien-Letzling abgeliefert wurde,
hatte das Schiff zwei MAN-Motoren (Lizenzbau) mit gesamt 8.000 PS und
fuhr wesentlich besser - der nachträgliche Umbau der DSR-Schiffe kam
auf Neubaupreis-Niveau und wurde schnell beiseite geschoben. |
Mannschaft |
Neben der
Vier-Motoren-Anlage mit dem für die Aufrechterhaltung des
Maschinenbetriebes notwendigen sehr hohen Arbeitsumfang erforderte
ebenfalls die der damaligen Zeit zufolge gering mechanisierte
Umschlagsausrüstung sehr viel Personal, was den Typ IV-Schiffen
den Ruf als Arbeitsschiffe einbrachte.
Allerdings boten diese "10.000er" noch die Möglichkeit,
echte Seemannschaft auszuüben. Und sie ließen die Typ IV-Fahrer
in den Tropen selbst nachts nicht aus dem Schwitzen kommen.
All das brachte den Mannschaften eine große Kameradschaft ein. |
Leumund |
"Wer auf Typ IV
gefahren war, zeigte sich als echter Seemann, er konnte arbeiten und
war auf anderen Schiffen sofort anerkannt."
"Ein Typ IV-Fahrer gewesen zu sein war ein Gütesiegel!" |
Zuverlässigkeit |
Zehn
der zwölf Typ IV- Schiffe der DSR bewährten sich in der
projektierten Betriebszeit von etwa zwanzig Jahren unter DSR- Flagge.
Eines ging leider durch äußere Umstände eher verloren, und die
DRESDEN zeigt seit 1970 in Rostock-Schmarl trotz kürzerer
Betriebszeit noch immer Flagge als "Traditionsschiff Typ
Frieden". |
Bewunderung |
Der Typ IV erfuhr nach
den ersten, erfolgreichen Ostasienreisen internationale Anerkennung.
Reedereien aus Schweden, der BRD, Holland und Dänemark
interessierten sich besonders für den Roh-Rumpf. Lizenzierungen oder
Verträge solcherart kamen jedoch nie zustande. Voll ausgebaute
Schiffe mit vier Motoren waren denen zu abenteuerlich.
Beim Empfang in Hamburg anlässlich der ersten Reise der LEIPZIG gab
der Reeder Claus Rickmers am 6. Juli 1959 zu: "Ein selten
schönes Schiff, Luke V ist zu klein, der Maschinenraum ist zu groß
..." - "Sonst könnte ich mir denken, da
zuzugreifen." (O-Ton) |
Abschließend |
zwei weitere
beeindruckende Fakten:
(Aus den In- und Außerdienststellungsdaten
ermittelt.)
- Aufsummierte Dienstzeit der 12 "Typ IV"
unter DSR-Flagge:
216 Jahre, 4 Monate und
12 Tage
- Durchschnittliche DSR-Dienstzeit eines Typ IV-Schiffes:
18 Jahre und 11 Tage
und eine Feststellung von Kapitän H.-H. Diestel aus dem
Jahre 1987, sehr wohl nach wie vor aktuell:
Überall begegnet man noch heute Seeleuten, die
ihre "Brotschiffe" - wie sie den Typ IV gern nannten -
nicht vergessen haben.
|
|
|
|
Quellen:
(1) "DSR - Deutsche Seereederei Rostock" von B. Götz und H.
Wenzel 1996/2004
(2) "Typ IV - Die legendären Frachter der DSR"
von Gerd Peters 1998
(3) Schiffstypenkataloge der DEUTFRACHT/SEEREEDEREI ROSTOCK (VEB), 1962,
1965
(4) Artikel "Bau, Bewährung und Verbleib der Typ-IV-Schiffe"
aus der Zeitschrift
"SEEWIRTSCHAFT", Ausgabe 6-87, H.-H. Diestel
(5) Eigene Aufzeichnungen und Erfahrungen sowie diverse Nachschlagewerke
(6) "Typ IV - Was hat diese Schiffe zu einer Legende
gemacht?", Gerhard Marx, 2008
Zu (1) und (2): Erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg
Zu (2): Dank an den Typ IV-Verein für die Bereitstellung des
Buches! (2007)
Zu (3), (4): Dank an P. Zintl für das zugesandte Material!
Grafiken:
Seitenriss Typ IV: Hans-Ulrich Giese, Halle, 14.2.2016 / Mit freundlicher
Genehmigung
Leineinband-Prägung "Jahrbuch der Schiffahrt 1964" /
Digitalisat: ABa, HH, 30.12.2021 |
Minibilder zur Visualisierung mancher
Einrichtungen aus Fotos von:
3x Foto-Schäfer Warnemünde (Archiv: SSMR), 1x MS FRIEDEN 01.01.1975,
1x Dieter Pevestorf,
3x seeleute-rostock.de, 27x ABa | Größere Fotos:
Herkunft 26x jeweils mitgegeben
Erste Einzelseiten | Zusammenführung | "Umbau 2014": ABa,
Hamburg, 25.8.2007 | 30.4.2011 | 25.1.2015 |
"Typ-IV, der Frachter": Seeleute Rostock e.V. (ex Typ
IV-Fahrensleute), 2007 |
|
|
19.11.2024 |
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