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www.seeleute-rostock.de/content/moreships/3-Freighter-20/3a-Type-IV/twelvevessels.htm |
| SlR.m3a.tc [S3.F4] |
|
Zwölf DSR-Typ-IV
Reeder & Manager: DSR Rostock | Heimathafen: Rostock
Ansichtskarte designed by Gordon Henschke,
Rostock, 2008, für Seeleute Rostock e.V. |
"Typ
IV" wird "Typ Vier" ausgesprochen. |
Schiffsname
Registriernummer |
Reg.-Nr. |
Obj.-
Nr. |
Rufzeichen
bis / ab 1980 |
Stapellauf |
DSR |
I.D. |
A.D. |
|
FRIEDEN |
IMO 5121380 |
301 |
DHWT / - |
14.01.1956 |
23.06.1957 |
09.08.1978 |
FREUNDSCHAFT |
IMO 5121146 |
303 |
DHZT / - |
30.07.1956 |
10.12.1957 |
10.11.1977 |
DRESDEN |
IMO 5093791 |
305 |
DAVK / - |
04.07.1957 |
27.07.1958 |
16.12.1969 |
BERLIN |
IMO 5042376 |
306 |
DAVL / Y5BL |
22.06.1957 |
03.09.1958 |
25.06.1980 |
MAGDEBURG |
IMO 5521702 |
307 |
DAVM / - |
21.12.1957 |
31.10.1958 |
27.10.1964 |
ERFURT |
IMO 5105219 |
308 |
DAYC / - |
09.08.1958 |
08.05.1959 |
30.10.1979 |
LEIPZIG |
IMO 5205671 |
309 |
DAYE / Y5DL |
30.10.1958 |
28.06.1959 |
21.07.1980 |
HALLE |
IMO 5140910 |
310 |
DAYF / - |
18.04.1959 |
25.11.1959 |
23.07.1976 |
SCHWERIN |
IMO 5315670 |
311 |
DAYG / - |
15.08.1959 |
23.12.1959 |
30.03.1979 |
KARL-MARX-STADT |
IMO 5182463 |
312 |
DAYH / Y5DH |
05.12.1959 |
28.05.1960 |
19.07.1980 |
GERA |
IMO 5129502 |
313 |
DAYI / Y5DI |
24.09.1960 |
30.12.1960 |
28.11.1980 |
HALBERSTADT |
IMO 5140714 |
314 |
DAYJ / Y5DN |
25.02.1961 |
31.05.1961 |
09.01.1980 |
Die technischen Daten der Serie
siehe unter: Typ-IV, der Frachter.
Die Quellenangaben sind auch hier am Ende dieser
Seite zu finden.
Die Fotos aus der ex "Typ-IV-Bildergalerie" sind hier jeweils
angefügt.
MS FRIEDEN |
Mit MS FRIEDEN Cuba-Zucker nach Polen, 1967
Foto/Bilddatei: Hartmut Jeske | Repro: ABa,
Hamburg |
Baujahr |
1957 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.708,65 / 9.645,89 BRT
3.858,66 / 5.763,45 NRT |
|
Das MS FRIEDEN wurde am 23. Juni 1957
unter dem Kommando von Kapitän Willy Beykirch von der
Deutschen Seereederei Rostock als erstes Schiff der Typ IV-Serie
in Dienst gestellt. Daher ist die Typ IV-Serie auch als "Typ
Frieden-Klasse" bekannt.
Ihre ersten Reisen, für die DSR gleichbedeutend mit
Erprobungsreisen des Frachters Typ IV, machte sie "nur"
in die Ostsee und ins Mittelmeer. Während ihrer Dienstzeit unter
DSR-Flagge wurden Häfen in Europa, Afrika, Asien und Mittelamerika
angelaufen.
Sie absolvierte vom 10.01.1972 bis 17.05.1973 (Aus-/Einlaufen
Rostock) mit einer Reisedauer von 494 Tagen die längste Reise
eines DSR-Frachters (Stand 06/1987), während der sie mit MS HALBERSTADT
in den gerade wieder eskalierten Vietnam-Krieg geriet und dann
gemeinsam mit weiteren Schiffen anderer Schifffahrtsnationen im
verminten Hafen von Haiphong festlag, aber so jedoch mithalf, die
totale Zerstörung der Hafenanlagen zu verhindern.
Ein erfreulicherer Höhepunkt in ihrer Reisebilanz war die
Weltumsegelung 1974. Der Autor dieses Beitrags beendete gegen Ende
ihrer folgenden Reise 1974/1975 nach Fernost erfolgreich seine Lehre
zum Vollmatrosen, Spezialisierungsrichtung Decksbetriebstechnik.
Aus Gründen der Modernisierung der Flotte wurde MS FRIEDEN am 09. August 1978
nach gut 21 Jahren DSR-Dienstzeit aus dem Flottenverband
ausgegliedert und an China verkauft.
1985 wurde sie von ihrem letzten DSR-Kapitän Alfred Kaiser
noch einmal in Shanghai unter dem Namen EISEN 150 mit einer Ladung
Sand gesichtet.
|
Wir trugen die Daten aus dem DSR-Betrieb der FRIEDEN
zusammen, siehe Vita der FRIEDEN. |
MS FREUNDSCHAFT |
Die FREUNDSCHAFT in Isabela de Sagua auf Cuba
Foto/Sammlung: Peter Zintl, Berlin | Repro: ABa,
HH |
Baujahr |
1957 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.709,56 / 9.647,17 BRT
3.856,28 / 5.761,32 NRT |
|
MS FREUNDSCHAFT wurde am 10. Dezember 1957
von der Deutschen Seereederei Rostock als deren zweites Schiff der Typ IV-Serie
unter dem Kommando von Kapitän Adolf Zinn in Dienst gestellt.
Zu Beginn ihrer Dienstzeit unter DSR-Flagge war sie noch vor der
FRIEDEN das "Erstauslaufende Schiff nach Ostasien" und somit
erster Motorfrachter der DSR im Suez-Kanal und in Shanghai (Ankunft 8. Februar
1958). Am 10. Februar 1959 lief sie erstmalig Colombo an, und
am 1. Januar 1960 trat MS FREUNDSCHAFT die erste Reise eines
DSR-Frachters nach Südamerika an, wo sie am 25. Januar den Hafen
Santos erreichte. Im März 1969 geriet sie auslaufend Nuevitas
wegen eines Lotsenfehlers auf Grund und hatte mit einer problematischen
Abbergung zu kämpfen. In Phuket/Thailand war sie 1976 das erste Schiff
der DSR.
MS FREUNDSCHAFT wurde nach knapp 20 Jahren DSR-Dienstzeit am 10. November 1977
unter Kapitän Willi Eckholz außer Dienst gestellt
und an Libanon verkauft. Zur Erinnerung an die letzte Reise der
FREUNDSCHAFT fertigte die Mannschaft ein lustiges Poster von sich und
vom Schiff an. Kpt. Peter Jungnickel vom VKS stellte uns
freundlicherweise seine fotografische Ablichtung zur Verfügung. Um die
witzigen Details erkennen zu können, beließen wir das Foto (fast) in
seiner vollen Größe (1,2 MB), so dass es nach einem Klick auf
nebenstehende Vorschau in einem neuen Fenster bzw. Tab geöffnet wird.
|
|
Das Foto links zeigt ein ganz
besonderes Bild aus dem Jahr 2009 in unserer Typ IV-Bildergalerie:
Sophie (17 Jahre) malte es für ihren früher seefahrenden Großpapa,
und zwar ohne jegliche Vorlage, nur mit ihrem inneren Blick!
Danke schön, Sophie, dass wir alle es bewundern dürfen! |
|
MS DRESDEN |
Die DRESDEN im Suez-Kanal, 1965
Foto: Albrecht Schäfer, Granschütz |
Ausschnitt: ABa, HH |
Baujahr |
1958 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.629,34 / 9.655,78 BRT
3.813,11 / 5.777,75 NRT |
|
MS DRESDEN wurde am 27. Juli 1958 von der
Deutschen Seereederei Rostock als ihr drittes Schiff der Typ IV-Serie
unter dem Kommando von Kapitän Herbert Schickedanz in Dienst
gestellt.
Ursprünglich sollte das Objekt 305 als FREDEN nach Schweden
verkauft werden - der Stapellauf am 04. Juli 1957 erfolgte noch unter
diesem Namen -, aber das Geschäft konnte nicht abgeschlossen werden,
und die DSR übernahm dieses fünfte Schiff der Typ IV-Serie.
MS DRESDEN zeigte im Herbst 1958 auf ihrer Jungfernfahrt als erstes
DSR-Schiff in Haiphong unsere Flagge, versenkte unverschuldet durch
Leinenbruch am 11. Juni 1959 beim Verholen im engen Hafen von
Wismar den Schlepper SUND, lief am 20. Juni 1961 als erster
DSR-Frachter den japanischen Hafen Kobe an, war 1963 bei der Eröffnung
des Indien-Dienstes beteiligt und versegelte 1964 nach Kanada.
Während ihrer Dienstzeit war sie vielfach nach Fernost und nach
Kuba unterwegs.
MS DRESDEN wurde nach fast 11,5 Jahren DSR-Dienstzeit am 16. Dezember 1969
wegen ihres mangelhaften technischen Zustandes außer Dienst gestellt,
umgebaut und feierlich am 13. Juni 1970 als Traditionsschiff
an den Rat der Stadt Rostock übergeben.
Ihre Fahrtbilanz:
- 52 Reisen (entspricht 26 Rundreisen)
- gesamte beförderte Ladung 398.832 t, also pro Reise ungefähr
7.670 t
- mehr als 450.000 zurückgelegte Seemeilen (See und Revier), über
20 Erdumrundungen
- fast 3 Jahre See- und Revierzeit gesamt
- zirka 13 Knoten (sm/h) Durchschnittsgeschindigkeit
Am 27. Juli 2008 wurde die genau 50 Jahre zurückliegende
Indienststellung des MS DRESDEN, nunmehr Traditionsschiff in
Rostock, gefeiert. Siehe hier
mehr zur Party ...
|
MS BERLIN |
Vergrößern!
Das Gemälde von Allan Mossman aus Kiel von 2008
zeigt die BERLIN auslaufend Warnemünde.
Er war früher selbst zur See gefahren und traf im
Fernen Osten oftmals auf Typ IV-Schiffe.
Besonderen Dank an Allan Mossman für sein
Bild bei uns! |
Baujahr |
1958 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.705,27 / 9.642,30 BRT
3.863,98 / 5.768,58 NRT |
|
MS BERLIN wurde am 03.09.1958 von der Deutschen
Seereederei Rostock als ihr viertes Schiff der Typ IV-Serie unter
dem Kommando von Kapitän Gerhard Just in Dienst gestellt.
Die BERLIN war in der Ostasienfahrt der damals noch jungen DSR das
dritte Schiff, das 1958 dorthin auslief. Die üblichen
Maschinenprobleme der Typ IV-Schiffe deuteten sich auch auf der
BERLIN bereits während ihrer Jungfernfahrt an.
Kuba, Indien, Jordanien, Sudan, Burma, Pakistan, Kenia, Saudi-Arabien,
Japan, Nordkorea, Sri-Lanka, Malaysia, Hongkong, Vietnam, Indonesien
und Singapur zählten zu ihren weiteren Fernzielen.
Nach 10 Jahren Dienstzeit ermittelte Kapitän Lothar Prause
folgende Bilanz:
64 Häfen in 30 Ländern auf 41 Reisen, 318.856,3 to
Ladung gesamt, 1.415.824 sm zurückgelegte Strecke
Hierzu seien uns folgende Anmerkungen gewährt:
41 Reisen entsprächen 20 Rundreisen + 1 Reise
318.856,3 to Ladung gesamt entsprächen durchschnittlichen
7.776,98 to pro Reise
Jedoch bei der Angabe zur zurückgelegten Strecke in 10 Jahren
schlich sich wahrscheinlich irgendwo das Fehlerteufelchen ein. Um eine
solche Distanz in 10 Jahren absolvieren zu können, müsste ein
Typ IV-Schiff 10 x 365 Tage 24 Stunden lang
mit durchschnittlich 16,16237 Knoten auf Fahrt sein, ohne jegliche
Reede-, Hafen-, Werft- und sonstige Liegezeiten! Eine Angabe
"415.824 sm zurückgelegte Strecke" erscheint
realistischer zu sein, würde sich mit den Angaben bei den anderen Typ
IV-Schiffen in etwa decken und ergäbe pro Reise ca. 10.000 sm.
MS BERLIN wurde nach fast 22 Jahren DSR-Dienstzeit am 25.06.1980 außer
Dienst gestellt und war damit die längste Zeit aller Typ IV-Frachter
unter DSR-Flagge unterwegs. |
MS MAGDEBURG |
Die MAGDEBURG ... der immer wieder traurig
stimmende Anblick
eines einstmals stolzen und hernach gebrochenen Schiffes
Foto/Sammlung: Reinhard Lachs, Rostock |
Repro: ABa, Hamburg |
Baujahr |
1958 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.629,34 / 9.655,78 BRT
3.802,53 / 5.767,17 NRT |
|
Die Deutsche Seereederei Rostock stellte am
31.10.1958 das MS MAGDEBURG als ihr fünftes Schiff der Typ IV-Serie
unter dem Kommando von Kapitän Klaus Heiden in Dienst.
Verlauf der mit einigen Havarien gespickten Jungfernfahrt:
Kopenhagen (Werft Burmester & Wain), Gdansk, Reede Warnemünde,
Port Said, Hsingkang, Whampoa, Haiphong und zurück.
Die zweite Reise: Antwerpen - Shanghai - und direkt zurück! Während
der Durchquerung der Sumatra-Straße erhielt die Besatzung der
MAGDEBURG von Norddeich-Radio zu Testzwecken die Möglichkeit, nach
Hause zu telefonieren.
Die Bilanz nach den ersten drei Rundreisen jeweils nach Fernost: In 13 Monaten
legte die MAGDEBURG 65.955,5 Seemeilen mit einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,93 Knoten zurück und beförderte
dabei 49.708 to Ladung. (Das entspricht 3 Erdumrundungen und
8.285 to Ladung pro Reise.)
Weitere Fernziele der MAGDEBURG waren Argentinien, Brasilien, Uruguay,
Kuba, Marokko, Pakistan, Indien, Ägypten, China, Korea, Jordanien,
Sudan, Jemen, Indien, Sri-Lanka, Mexiko, Mittelmeer, Schwarzes Meer ...
Vorliegende technische Berichte bestätigen die Unzulänglichkeiten im
Maschinenbereich eines Typ IV-Schiffes, die von der Besatzung aber
mit großer Initiative und viel physischer Kraft bekämpft wurden.
Am 23.12.1960 verunglückte ein Matrose durch eigene Leichtsinnigkeit
nach Überbordgehen tödlich. Im April 1961 kollidierte die MAGDEBURG
auf der Themse durch eigenen Ausweichfehler mit dem Dampfer LEO.
MS MAGDEBURG wurde nach knapp 6 Jahren DSR-Dienstzeit unter dem
Kommando von Kapitän Artur Maul am sehr frühen Morgen des
27.10.1964 auf der Themse von dem japanischen MS YAMASHIRO MARU
gerammt, erlitt dabei schwerste Beschädigungen und kenterte. Daraufhin
stellte die DSR im Laufe des 27.10.1964 die MAGDEBURG außer Dienst.
Siehe dazu auch: Seeleute
- Dokumentieren
- Schiffsverluste
der DSR
Die Untersuchung der Seekammer der DDR siehe: Seeleute - Dokumentieren
- Havariespruch
1966
|
Bilder von der Hebung
des auf den Grund der Themse gebohrten Schiffes
|
MS ERFURT
|
Die ERFURT im August 1962 in Tampico, Mexico.
Foto/Sammlung: R. Lachs, Rostock | Repro: ABa, HH
| ex "Schiffsfotos" |
Baujahr |
1959 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.737,73 / 9.659,39 BRT
3.826,98 / 5.788,72 NRT |
|
MS ERFURT wurde am 08.05.1959 von der Deutschen
Seereederei Rostock als deren sechstes Schiff der Typ IV-Serie
unter dem Kommando von Kapitän Herbert Jark in Dienst
gestellt.
Mit der ERFURT wurden nunmehr die Verkleidungen der Abgasleitungen
auf Grund der bisherigen Erfahrungen erhöht, um die Abgase vom Schiff
fernzuhalten.
Die Jungfernfahrt der ERFURT ging am 11. Mai 1959 ab
Wismar ebenfalls nach China: Löschen in Whampoa, Laden in Dairen und
Tsientsin, Ankunft in Wismar am 30. August 1959.
Diese erste Reise
der ERFURT beschrieb Rudolf Weiß in seinem Buch "Auf großer
Fahrt", erschienen 1960 innnerhalb der Buchreihe "Knabes
Jugendbücherei" des Gebr. Knabe Verlags Weimar.
Herzlichen Dank an Thomas Axthelm für
die Erinnerung an das Buch und seine Ansichten vom Buch!
Die ERFURT lief am 16. Oktober 1960 erstmals Rangoon in
Burma an. Ende 1973 wurde vermeldet, dass die ERFURT seit fast vier
Jahren die Vietnam-Route befährt.
MS ERFURT wurde nach gut 20 Jahren DSR-Dienstzeit am 30.10.1979 außer
Dienst gestellt.
|
ERFURT (hi.) bei großem Typ
IV-Treffen vor Bombay 1966/67, HALLE (vo.), von FRIEDEN aufgenommen
|
MS LEIPZIG |
MS LEIPZIG im Waalhaven Rotterdam auf einer DSR-Ansichtskarte
Foto: DSR-Archiv/-AK | Sammlung: R. Lachs,
Rostock | Repro: ABa, Hamburg |
Baujahr |
1959 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.637,73 / 9.659,39 BRT
3.826,98 / 5.788,72 NRT |
|
MS LEIPZIG wurde am 28.06.1959 von der Deutschen
Seereederei Rostock als ihr siebentes Schiff der Typ IV-Serie
unter dem Kommando von Kapitän Harald Leistner nach einer
erfolgreichen Probefahrt, aber wie bei den Übergaben zuvor ebenfalls
mit einer langen Restpunkteliste, in Dienst gestellt.
MS LEIPZIG wurde auf ihrer Jungfernfahrt ebenfalls nach China und
Vietnam geschickt, war das erste DSR-Schiff am 6. Oktober 1960
in Massaua, Äthiopien, und am 14. Mai 1975 im ehemals südvietnamesischen
Hafen Saigon.
Häfen in China, Nordkorea, Japan, Vietnam, Sudan und Jemen bediente
die LEIPZIG, ja sogar für Marseille beförderte sie Ladung. Rundreisen
nach Kuba und Indien zählten ebenfalls zu ihrer Relation.
Während ihrer Dienstzeit gab es nur eine Havarie zu verhandeln -
Bestwert aller Typ IV-Schiffe!
MS LEIPZIG wurde nach 21 Jahren DSR-Dienstzeit am 21.07.1980 außer
Dienst gestellt. |
MS HALLE |
MS HALLE (vorn) bei einem großen Typ IV-Treffen auf Reede von
Bombay 1966 oder 1967,
hinten MS ERFURT, von MS FRIEDEN aufgenommen
Foto: Rolf Schneider, Harzgerode | Repro: ABa,
Hamburg |
Baujahr |
1959 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.722,70 / 9.631,87 BRT
3.882,96 / 5.769,07 NRT |
|
MS HALLE wurde am 25. November 1959 von
der Deutschen Seereederei Rostock als ihr achtes Schiff der Typ IV-Serie
unter dem Kommando von Kapitän Karl-Heinz Seidler in Dienst
gestellt.
Die Jungfernfahrt der HALLE führte sie nach Ostafrika - Alexandria,
Port Sudan und Port Said. Während der Heimreise kollidierte sie
auslaufend Antwerpen mit dem belgischen Binnenmotorschiff EMERANCE.
Erstmalig für die DSR lief sie am 27. Mai 1960 auf der
Heimreise ihrer zweiten Rundreise, diesmal nach Fernost, Rangoon in
Burma an.
1969 hieß es für die HALLE "immer noch nach Fernost",
und während einer Hinreise zeigte sich die schwache Manövrierleistung
eines Typ IV-Schiffes speziell unter Ballast beim Eindrehen des
Schiffes aus der Schleuse Brunsbüttel elbaufwärts bei Ostwind 7 bis
8. Es half tatsächlich nur ein Fallenlassen des Backbordankers! Auch
beim folgenden Anlegen musste ein Anker herhalten, um die HALLE dabei
zu unterstützen. Während einer Heimreise schaffte sie das Anlegemanöver
in Antwerpen buchstäblich "mit letzter Kraft" und nur mit
der Unterstützung von vier Schleppern - alle vier Kupplungen waren
verschmort!
Ausgerechnet auf ihrer letzten Reise erlitt MS HALLE am 7. Februar 1976
durch eine Kollision mit dem niederländischen Binnentanker
SCHELPENHOEK auf der Schelde einen beträchtlichen Wassereinbruch im
Maschinenraum.
MS HALLE wurde nach gut 16 Jahren Dienstzeit für die DSR am
23.07.1976 außer Dienst gestellt.
|
MS "Halle" und MS "Freundschaft" [s. oben] 1961 im ÜSH Rostock auf einer
Flexi-Disc, 6" mit Lied, komplette Angaben auf der Rückseite
(Abb. 2)
Interessanter Vergleich der noch unterschiedlich hohen Schornsteine. |
MS "Halle" 1968 in Indien |
MS SCHWERIN |
Die SCHWERIN im fernen Hafen mit fallengelassenem Stb.-Anker
Foto/Sammlung: Reinhard Lachs, Rostock |
Repro: ABa, Hamburg |
Baujahr |
1959 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.722,70 / 9.631,74 BRT
3.874,45 / 5.760,26 NRT |
|
MS SCHWERIN wurde am 23.12.1959 von der Deutschen
Seereederei Rostock als ihr neuntes Schiff der Typ IV-Serie unter
dem Kommando von Kapitän Artur Friedrich in Dienst gestellt.
MS SCHWERIN eröffnete am 30. April 1960 offiziell den Überseehafen
Rostock (1. Bauabschnitt) und war im gleichen Jahr noch erstes
DSR-Schiff in Surabaja (3. Juli), Hongkong (26. Juli) und
Bombay (20. November). Im April 1961 lief sie als erstes Stückgutschiff
Havanna an. Am 28. Januar 1962 lief sie zur ersten Westafrikareise
eines DSR-Frachters aus.
MS SCHWERIN wurde nach 19 Jahren DSR-Dienstzeit am 30.03.1979 außer
Dienst gestellt und in Japan zum Abbruch übergeben.
Ihre Fahrtbilanz: 43 Rundreisen + 1 Verkaufsreise / 113 Häfen
in 48 Ländern / 18x Kuba/Mexiko, 10x Fernost, 8x Indien,
3x Westafrika, 2x Ostsee, 2x Südostasien und 1x
Ostafrika / dabei 3x Vietnam / 935 Tage in Rostock, 439 Tage
in Havanna, 158 Tage in Szczecin, 104 Tage in Haiphong /
gesamte beförderte Ladung 574.849 t, pro Reise also 6.607,5 t
im Durchschnitt
|
|
MS SCHWERIN auf einem Kunstwerk
(2019) |
|
MS KARL-MARX-STADT |
MS KARL-MARX-STADT in Indien
Foto/Repro: Hartmut Jeske |
Baujahr |
1960 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.722,71 / 9.631,87 BRT
3.872,04 / 5.758,14 NRT |
|
MS KARL-MARX-STADT wurde am 28.05.1960 von der
Deutschen Seereederei Rostock als ihr zehntes Schiff der Typ IV-Serie
unter dem Kommando von Kapitän Karl-Friedrich Witzke in
Dienst gestellt.
Die erste Rundreise der im Flottenjargon so genannten "Charlie
Marx Town" mit einer Besatzung von 72 Personen (!) begann in
Rostock mit 10.000 t Ammonsulfat Ladung für Surabaya in
Indonesion, welches sie nach 35 Seetagen ohne Zwischenhäfen
erreichte. Ihre Ladehäfen auf dieser Rundreise waren Dairen mit 2.000 t
Borax-Erz, Rangoon mit 3.000 t Reis und Port Sudan mit
Baumwolle. Der Reis und die Baumwolle waren für Bristol in England
bestimmt. Weitere Häfen waren Hull und Rotterdam, bevor sie Ende
Oktober 1960 wieder in Rostock einlief.
Die zweite Rundreise: Laden in Kemi (Finnland), Sundsvall und
Stockholm (Schweden), Casablanca (Marokko); Löschen in Shanghai
(China); Laden in Takubar, Haiphong (Tiere für die zoologischen Gärten
Berlin und Rostock), Rangoon; Löschen in Liverpool, Bremen, Rostock.
In den folgenden Jahren erschlossen sich für die KARL-MARX-STADT
mit Kuba und Südamerika neue Fahrtgebiete inklusive neuer Erfahrungen
mit Navigation trotz fehlender Seekarten und/oder fehlerhafter
Seezeichen sowie Havarie wegen Lotsenfehlers und gegnerischer, aber
erfolgreich abgewehrter Anklage.
Auch die KARL-MARX-STADT überschritt die geplanten sechs Monate für
eine Ostasienreise durchaus. So wird von einer Reise vom 23.04.1976 bis
zum 04.02.1977 berichtet - 288 Tage! Solche Reisedauern entstanden
oftmals bereits durch lange Liegezeiten in Vietnam, dem durch den
langen Krieg sehr geschädigten Land, das deswegen auch große Probleme
mit dem Abtransport der angelandeten Güter vom Hafen weiter ins
Hinterland hatte.
1979/1980 absolvierte sie nachweislich weiterhin Fernostreisen.
Nach 20 Jahren Dienstzeit konnte folgende Bilanz aufgestellt
werden:
111 Häfen in 35 Ländern auf 48 Reisen; 1,2 Mio to
Ladung gesamt; 825.086 sm zurückgelegte Strecke (= 1.528.059 km
= 38,2 Erdumrundungen); 61.000 h Betriebszeit der Hauptmaschine (=
6,96 zusammenhängende Jahre); 48.290 to Brennstoffverbrauch.
MS KARL-MARX-STADT wurde nach 20 Jahren DSR-Dienstzeit am 19.07.1980
außer Dienst gestellt.
|
MS GERA |
MS GERA vor Anker zum Leichtern
Foto: R. Lachs, Rostock | Repro: ABa,
Hamburg |
Baujahr |
1960 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.758,53 / 9.632,17 BRT
3.906,97 / 5.769,28 NRT |
|
MS GERA wurde am 30.12.1960 von der Deutschen
Seereederei Rostock als ihr elftes Schiff der Typ IV-Serie unter
dem Kommando von Kapitän Harald Leistner in Dienst gestellt.
Die Jungfernfahrt der GERA ging mit einer Stückgutladung aus
Rostock nach Indien, die in Bombay gelöscht wurde. Zurück führte sie
3.500 t Eisenerz aus verschiedenen Reedehäfen an der indischen
Westküste für ein tschechisches Außenhandelsunternehmen, die in
Stettin gelöscht wurden.
Die zweite Reise: Roheisen nach Japan, Zement von Japan in den
Persischen Golf, Baumwolle aus dem Sudan nach Marokko und Frankreich.
Am 5.
Februar 1963 kam das Schiff bei schwerem Eisgang vor Korsør fest. Die
Leichterung des Schiffes durch den Dampfer THÄLMANN-PIONIER gemeinsam
mit dem Hochseeschlepper EISVOGEL war nicht einfach. Am 12. Februar
1963 geriet eine gerissene Kunstfaserleine in den Propeller des
Dampfers, der durch seine Manövrierunfähigkeit in dieser kritischen
Situation auch noch ausfiel. Am 14. Februar gelang den beiden
DSR-Schiffen gemeinsam mit den herbeigerufenen dänischen Schleppern
GARM und SKULT die Abbergung der GERA.
In den folgenden Jahren war die GERA hauptsächlich im Einsatz in
der Indien-Relation. Am 29. Februar 1968 kam sie unverschuldet vor
Vlissingen auf Grund fest, weil sie eine Kollision mit zwei
Entgegenkommern vermeiden wollte. Die Abbergung erwies sich in dem
engen Fahrwasser als problematisch, wurde aber ohne Schäden gelöst
und zwischen Reeder, Versicherer und Berger gütlich geregelt. Weitere
Reisen führten auch die GERA nach Kuba und Mexiko.
Eine Ära neigt sich dem Ende entgegen: Ihre eigene letzte
Rundreise nach dem Verkauf des vorletzten Typ IV-Schiffes in
DSR-Diensten, der KARL-MARX-STADT, begann die GERA mit Auslaufen
Rostock Anfang August 1980, wiederum nach Mexiko und Kuba. Stückgüter,
Kaffee, Malz, Futterhefe, Marmor waren die Ladungsgüter auf dieser
Rundreise. Am 8. November 1980 ist die unwiederbringlich
letzte Ladungsreise eines Typ IV-Schiffes unter DSR-Flagge mit dem
Einlaufen in den Heimathafen Rostock beendet. Am 20. November 1980
fand ein Abschluss-Bordfest statt. Eine Pressestimme dazu: "... Der
Besuch galt einer Schiffsserie, die Geschichte machte."
MS GERA wurde nach knapp 20 Jahren DSR-Dienstzeit am 28.11.1980 außer
Dienst gestellt.
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MS HALBERSTADT |
MS HALBERSTADT auf Reede Warnemünde
Foto-Schäfer Warnemünde/Archiv: Schiffbau- und
Schifffahrtsmuseum Rostock/Repro: TSc, Großenhain
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Baujahr |
1961 |
Vermessung
(als Schutz- / Volldecker) |
6.758,53 / 9.632,17 BRT
3.895,56 / 5.757,87 NRT |
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MS HALBERSTADT wurde am 31.05.1961 von der Deutschen
Seereederei Rostock als ihr zwölftes und gleichzeitig letztes Schiff
der Typ IV-Serie, aber immer noch mit einer langen
Restpunkteliste, unter dem Kommando von Kapitän Paul Eggert in
Dienst gestellt.
Am 13. Juni 1961 lief die HALBERSTADT zu ihrer ersten Reise
aus, mit Kali und Stückgütern für Kuba. Erstmalig für die DSR waren
von nun an auch junge Frauen als Besatzungsmitglieder mit an
Bord von mehreren Frachtschiffen. Zurück brachte die HALBERSTADT
Zucker für Leningrad (jetzt wieder Petersburg).
Neben Kuba zählten Argentinien, Jordanien, Sudan, Jemen, Indien,
westafrikanische Staaten und Syrien mit zu ihren weiteren Bestimmungsländern.
Am 5. Februar 1971 lief sie nach einer 14 Monate währenden
Rundreise wieder in Rostock ein.
Die HALBERSTADT erlebte 1972 in Haiphong liegend eine neue
Eskalation des Vietnam-Krieges und erlitt durch einen Raketentreffer
erhebliche Beschädigungen. Während sie kurz vor der Verminung des
Hafens diesen noch verlassen konnte, geriet ihr Schwesterschiff, die
FRIEDEN, genau in diese Blockade. Die HALBERSTADT ging nach Singapur in
die Werft zur Reparatur.
Siehe dazu auch: MS
"Halberstadt" 1972 |
MS HALBERSTADT nach dem Treffer 1972 in Haiphong/Vietnam
Foto/Sammlung: MS HALBERSTADT/R. Morgenstern †,
Rostock | Repro: ABa, Hamburg
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Die damaligen traumatischen
Erlebnisse der Besatzung wurden im April 2014 mit dem viel beachteten
Dokumentarfilm "Unter Honeckers Flagge - Die MS Halberstadt im
Vietnamkrieg" wieder hervorgerufen. In der "Märkischen
Oderzeitung" erschien dazu die emotionale Ankündigung "Wie
die Handelsmarine der DDR in den Vietnamkrieg geriet".
Im Dezember 1977 kehrte sie mit nur noch zwei einsatzklaren Motoren
von einer Rundreise zurück.
MS HALBERSTADT wurde nach fast 19 Jahren DSR-Dienstzeit am
09.01.1980 außer Dienst gestellt.
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MS HALBERSTADT auf einem Kunstwerk
(2019) |
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Von Erlebnissen an Bord:
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Die Schiffe als Nach- bzw. Abbildungen:
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Verbleibsliste der auf der Warnowwerft Warnemünde gebauten
15 Hochseefrachter vom Typ IV
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MS FRIEDEN:
- Bau-Nr. 301. Stapellauf: 14.01.1956. Ablieferung: 23.06.1957.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 1972 von der DDR nach
Haiphong eingesetzt; wegen des Vietnam-Krieges dort aufgelegt.
02.08.1978 ab Hongkong nach Shanghai. 09.08.1978 verkauft an China
National Metals and Minerals Import and Export Co., Beijing (CHN),
umbenannt in EISEN 150. So mindestens bis Frühjahr 1985.
MS ZEROMSKI (Völkerfreundschaft) (IMO 5264223):
- Bau-Nr. 302. Stapellauf: 17.03.1956. Ablieferung: 12.10.1957. Als
VÖLKERFREUNDSCHAFT getauft und als ZEROMSKI durch die Polish Ocean
Lines (Heimathafen Gdynia) für die Chinesisch-Polnische
Schiffsmaklerei Chipolbrok in Dienst gestellt. Im Juni 1959 als ORAVA
von der CSSR-Handelsflotte betrieben. Ab 1965 als LAN ZHOU in
der Handelsflotte der VR China eingesetzt und 1976 für Guanzhou
Salvage Co. umgebaut zum Bergungsschiff SUI JIU LAO 6. So 1991 aus dem Schiffsregister gestrichen. (Ergänzung
27.8.2017)
MS FREUNDSCHAFT:
- Bau-Nr. 303. Stapellauf: 01.08.1956. Ablieferung: 10.12.1957.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 10.11.1977 außer Dienst.
1977 als EURABIA FRIENDSHIP für Eurabia Shipping Agency Ltd.,
Beirut (LBN). 06.08.1978 Ankunft in Split zum Abbruch bei Brodospas.
MS DUKLA (Solidarität) (IMO 5094549):
- Bau-Nr. 304. Stapellauf: 17.11.1956. Ablieferung 15.03.1958. Als
SOLIDARITÄT getauft und als DUKLA an die Reederei Czechoslovak
Ocean Shipping, Praha. Das Schiff wurde im Fernostdienst der
Czechoslovensko Namorni Plavba, Praha in Charter der Chipolbrok
betrieben. Ab 1965 als HANG ZHOU unter der Flagge der VR China.
Laut Lloyd's Shipping Index vom 22. April 1986 befand sich das
Schiff im März 1986 in Manila. So 1989 aus dem
Schiffsregister gestrichen. (Ergänzung 27.8.2017)
MS DRESDEN (1) (Freden):
- Bau-Nr. 305. Stapellauf 18.04.1957 als FREDEN. Vereinbarter
Export für Lauter-Shipping AB, Stockholm (SWE), s. u. Anmerkung. Ablieferung: 27.07.1958 als
DRESDEN. Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 15.11.1969
verwaltungsmäßige Übergabe an den Rat der Stadt Rostock.
16.12.1969 außer Dienst. 17.12.1969 zwecks Umbau zum Museumsschiff
in die Warnowwerft Warnemünde verholt. 05.06.1970 zum endgültigen
Liegeplatz nach Rostock-Schmarl geschleppt. 13.06.1970 feierliche Übergabe
als schwimmendes Schiffbaumuseum mit dem Namen TRADITIONSSCHIFF TYP
FRIEDEN in Rostock-Schmarl an die Stadt Rostock. Das Schiff gehörte
nunmehr zum Schifffahrtsmuseum der Stadt Rostock, Abt.
Schiffbaugeschichte. 1979 Aufnahme in die "Zentrale
Denkmalliste der DDR". 1980 grundsätzliche Erneuerung der ständigen
Ausstellung zum DDR-Schiffbau. 1990 Zusammenfassung von
Schiffbaumuseum und Schifffahrtsmuseum unter eine gemeinsame
Leitung. 1994 übergab die Stadt Rostock das Schiff dem Förderverein
Traditionsschiff e.V. Rostock zur Nutzung. Mitte des Jahres 2001 überlässt
die Stadt Rostock der IGA Rostock 2003 GmbH das Schiff mit Rückkaufsrecht
zum symbolischen Kaufpreis von 1 DM. Diese investiert mehrere
Millionen Mark in den Umbau zu einem Schiffsmuseum. Für die Dauer
der IGA (25. April bis 12. Oktober 2003) soll es als gastronomische
Einrichtung dienen. Am 07.12.2001 haben zwei jeweils 2000 PS starke
Schlepper das Schiff in den Rostocker Stadthafen (Haedgehafen)
verholt. Dort blieb es (viel beachtet!) zunächst bis zu seiner
Generalreparatur liegen. Am 10.06.2002 erfolgte die Verholung zur
Neptun-Reparaturwerft in Warnemünde. Dort begann die Entrostung und
Konservierung. Von Anfang Juli bis zum 1. August 2002 befand sich
das Schiff zum Umbau im Schwimmdock. Am 28.10.2002 riss es sich bei
Orkanböen vom Reparaturkai los und trieb Richtung Hafen. Mit einem
50-Zentimeter-Loch im Vorpiek wurde es in die Werft zurückgeschleppt.
Nach Abschluss der Arbeiten wurde das Schiff zum Gelände der IGA
2003 verholt. Seither Bestandteil des Schiffbau- und
Schifffahrtmuseums Rostock.
- Zusatz: Der Verbleib ist auch unter Schiffsverbleibe
DSR nochmals kurz aufgeführt.
MS BERLIN (1):
- Bau-Nr. 306. Stapellauf: 22.06.1957. Ablieferung: 03.09.1958.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 25.06.1980 in Osaka seetüchtig
an die Nissho-Iwai Co. Ltd., Osaka übergeben. Anschließend ging
das Schiff zum Abbruch nach Kaohsiung/Taiwan, der am 21.07.1980
durch Lung Ching Steel Enterprises Co. Ltd. begann.
MS MAGDEBURG (1):
- Bau-Nr. 307. Stapellauf: 22.12.1957. Ablieferung: 31.10.1958.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. In den frühen
Morgenstunden des 27.10.1964 kollidierte die MAGDEBURG in der
Themsemündung mit dem japanischen Schnellfrachter YAMASHIRO MARU
bei schlechter Sicht. Trotz des großen Lecks auf der
Steuerbordseite in Höhe des Brückenaufbaus gelang es, das Schiff
ins flache Uferwasser zu manövrieren. Dort kenterte das Schiff,
ohne vollständig zu sinken. 27.10.1964 außer Dienst. 1965 gelang
die Bergung; die MAGDEBURG wurde aufgerichtet und in ein Trockendock
in Tilbury verholt. Am 13.12.1965 verließ die nur notdürftig
reparierte und an einen griechischen Reeder verkaufte MAGDEBURG
London im Schlepp. Am 17.12.1965 sprang das Schiff im Sturm leck und
sank etwa 20 Seemeilen von Brest entfernt in Position 48°13' N / 05°10'
W.
MS ERFURT (1):
- Bau-Nr. 308. Stapellauf: 09.08.1958. Ablieferung 08.05.1959.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 30.10.1979 in Shimonoseki
an die Nissho-Iwai Co. Ltd., Osaka übergeben und anschließend im
Schlepp ab Misurata nach Busan (Südkorea) zum Abbruch.
MS LEIPZIG (1):
- Bau-Nr. 309. Stapellauf: 30.10.1958. Ablieferung: 28.06.1959.
Reeder: Deutsche Seereederei Rostock. 21.07.1980 außer Dienst und
als SAUDI TRADER an Saudi International Shipping Co. S.A. in Jeddah
(PAN). 1982 an die Ocean Trade Agencies, Damman (SAU). 04.03.1983
wurden in Perama nach einem Feuer die achteren Wohnräume beschädigt.
1983 an Saudi Trader Shipping Co. Ltd., Damman. 25.11.1983 in Jeddah
aufgelegt. 1984 an Orri Navigation Lines, Jeddah. 1986 Abbruch in
Indien.
MS HALLE (1):
- Bau-Nr. 310. Stapellauf 18.04.1959. Ablieferung: 25.11.1959.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 23.07.1976 außer Dienst.
1976 als PROODOS C an die Sypos Shipping Co. S.A., Piraeus (GRC).
1977 an die Sypos Shipping Co. S.A., Piraeus, Mgr. Comninos Bros.
Shipping Co. S.A. Vom 26.01. bis 12.08.1979 in Piraeus aufgelegt.
29.12.1979 Ankunft in Kaohsiung/Taiwan zum Abbruch, der am
14.01.1980 bei Keun Hwa Iron Steel Works begann.
MS SCHWERIN (1):
- Bau-Nr. 311. Stapellauf: 15.08.1959. Ablieferung: 23.12.1959.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 30.05.1979 außer Dienst
und auf Osaka Reede an die Nissho-Iwai Co. Ltd., Osaka zum Abbruch
in Whampoa übergeben.
MS KARL-MARX-STADT (1):
- Bau-Nr. 312. Stapellauf: 05.12.1959. Ablieferung: 28.05.1960.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 19.07.1980 außer Dienst.
1980 als SAUDI INDEPENDENCE an die Saudi International Shipping Co.
S.A. in Jeddah (PAN). 1980 weiter an die Saudi Shipping & Sae
Transport Co. Ltd., Jeddah (SAU). 22.12.1983 ab Damman nach
Bombay/Indien zum Abbruch.
MS GERA:
- Bau-Nr. 313. Stapellauf: 24.09.1960. Ablieferung: 30.12.1960.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 28.11.1980 als letztes
Schiff der Typ-IV-Reihe außer Dienst. 1980 als SAUDI PRIDE an Saudi
Europe Lines Ltd., Jeddah (SAU). 07.01.1984 ab Jeddah zum Abbruch
nach Indien, der am 13.02.1984 bei Ghasiram Gokulchand in
Alang/Indien begann.
MS HALBERSTADT (1):
- Bau-Nr. 314. Stapellauf: 25.02.1961. Ablieferung: 31.05.1961.
Reeder: VEB Deutsche Seereederei Rostock. 09.01.1980 außer Dienst
und in Shimonoseki an Nissho-Iwai Co. Ltd., Osaka übergeben.
10.01.1980 an Kaohsiung/Taiwan zum Abbruch bei Tung Ho Steel
Enterprise Corporation, der dort am 12.03.1980 begann.
MS SIERRA MAESTRA (IMO 5327245):
- Bau-Nr. 315. Stapellauf: 26.08.1961. Ablieferung: 20.12.1961.
Reeder: Empresa Consolidada de Navigacio Mambisa, Santiago de Cuba.
Am 07.07.1981 verließ die SIERRA MAESTRA Bilbao mit Kurs Havanna. Danach wurde das Schiff nicht mehr erwähnt. 1981
hatte es (wahrscheinlich bei der Rückkehr von vorgenannter Reise)
beim Einlaufen in Havanna eine Grundberührung (Ursache:
Maschinenausfall). Dabei wurden Vorpiek und Laderaum I aufgerissen.
Nachdem das Schiff einige Zeit lang in der Bucht von Havanna gelegen
hatte, wurde es 1982 nach Cabanas geschleppt und dort in der
gleichnamigen Bucht aufgelegt.
Wo das Schiff dann auch abgebrochen wurde. (Ergänzung
27.8.2017)
Anmerkung:
- Zitat aus dem Buch "Die Warnemünder Werft" von
Dietrich Strobel: "Ein Westauftrag sah vor, das fünfte Schiff
der Serie an die schwedische Reederei Lauter-Shipping AB, Stockholm,
zu liefern. Anlässlich der Taufe auf den Namen FREDEN beim
Stapellauf am 18. April 1957 bescheinigte Kapitän Vaenmark aus
Schweden dem Schiffskörper eine solche Qualität, wie es nur ein in
einer Lehrwerkstatt exakt gebautes Modell hätte. Die Reederei bekam
aber das Geld nicht zusammen (Stückpreis rund 27,6 Millionen DM)
und trat zurück. Die Deutsche Seereederei übernahm schließlich
den Neubau als DRESDEN."
Wolfgang Jacob - DSR-Seeleute
e.V. | Aus unserer neuen "Voll Voraus" 6/2003 |
Wir fassten aus den Unterlagen die Zeitdaten der
Typ-IV-Schiffe zusammen.
Hier die resultierende Übersicht:
Spätere Begegnung mit einem Typ IV
in China 1988/89 |
Die "Friedrich Engels" war zu der Zeit in
der Pudong-Werft in Shanghai und hatte ein Schiff der FRIEDEN-Klasse
unter chinesischer Flagge längsseits liegen. Dabei sind diese Fotos
entstanden. Im Maschinenraum waren die vier Halberstädter Motoren
bereits zu einem früheren Zeitpunkt durch zwei Mitsubishi-Motoren
ersetzt worden. Die Aufnahmen zeigen einmal den jetzt freien Blick auf
die achtere Kompressorenstation und einmal den Minimotor mit Blick links
auf den Fahrstand. Das Schiff selbst war noch gut in Schuss, jedoch im
Jahr 1989 aus allen Registern verschwunden. |
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Quellen: |
(1) "DSR - Deutsche Seereederei Rostock"
von B. Götz und H. Wenzel 1996/2004
(2) "Typ IV - Die legendären Frachter der
DSR" von Gerd Peters 1998
(3) IMO-Nummern via ShipSpotting.com und weiteren Webseiten
(4) Artikel "Bau, Bewährung und Verbleib der
Typ-IV-Schiffe" aus der Zeitschrift
"SEEWIRTSCHAFT", Ausgabe 6-87, H.-H. Diestel
Zu (1) und (2): Erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft mbH,
Hamburg |
Bilder/Fotos: |
Herkunft/Urheber
ist beim/im jeweiligen Foto angegeben.
Fotoshow mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I. Jackson |
Webseite: |
Erste
Einzelseiten: ABa, 2.7.2007 - 22.9.2007
Zusammenführung: ABa, 30.4./19.6.2011
Auswahl "Seeleute-Fotos aus der Welt!": ABa,
Januar 2015
Zusammenführung 12 DSR-Schiffe und Bildergalerie: ABa,
25.9.2016 |
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Herzlichen Dank an alle
Mitwirkenden! |
Ex "Schiffsfotos": Seeleute Rostock e.V. (ex Typ
IV-Fahrensleute), 2006;
Ex "Typ-IV, 12 unter DSR-Flagge": Seeleute Rostock e.V., 2007,
und
ex "Typ-IV-Bildergalerie": Seeleute Rostock e.V., Jan. 2011,
Feb 2012;
"Zwölf DSR-Typ IV": Seeleute Rostock e.V., Sept. 2016 |
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24.05.2022 |
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