MS "Charlesville"
(CMB) Congoboot 1951 MS "Georg Büchner"
(DSR) Fracht- und
Lehrschiff 1967, Berufsschule 1977
Schiff "Georg Büchner" (HRO) Akademieschiff
1991, DJH-/Hotelschiff 2002, Denkmal 2005
Protokoll über ein besonderes
Schiffsleben (IMO 5068863) und dessen banges Ende
Diesen Anblick - leider wirklich nur
Anblick, weil keinerlei Schiffsbesichtigungen ermöglicht wurden (einzig
Hotel- und Jugendherbergsbetrieb mit teilweise absurdem Service sowie
Akademiebetrieb) - bot dieses nunmehr schon seit langem historische
Schiff den Rostockern und ihren Besuchern im Rostocker Stadthafen für
die vergangenen zwölf Jahre (2013).
Das Schiff erlebte anfangs schon längst überwundene historische
Zeiten, in denen es das Mutterland Belgien mit seinen in Afrika
gelegenen Hoheitsländereien (Kolonien) verband und Waren, Beamte und
Familien beförderte.
Sodann diente das Schiff ab 1967 (vgl. GBüchner)
zunächst seegehend dem guten Zweck, sehr vielen jungen DDR-Seeleuten
unter der kompetenten Führung von legendären Kapitänen und Ausbildern
ihre Seebeine wachsen zu lassen. Ab 1977 erlernten auf dem Schiff zwar
weiterhin etliche angehende DDR-Seeleute ebenfalls die Seemannschaft und
die Beherrschung der Maschinentechnik, aber die Sache mit den Seebeinen
blieb dabei auf der Strecke, weil das Schiff in Rostock-Schmarl fest
vertäut worden war.
1991 übernahm die Hansestadt Rostock das Schiff, um es weiter als
Akademieschiff zu betreiben. Im Zuge der Vorbereitungen zur IGA 2003
wurde das Schiff gegen Ende 2001 in den Stadthafen verbracht. Die
Verantwortung über das Schiff war unterdessen an einen sogenannten
"Förderverein" übergeben worden. Den Ertrag dieser Aktionen
erlebten wir in den Tagen Dez. 2012/Jan. 2013.
Auf dieser Seite protokollieren wir den Lebenslauf dieses äußerst
exponierten Schiffes sowie anhand von Presse-, Sender- und Webmeldungen
die letzte Zitterpartie um unsere "Büchner", einem zuletzt
gelisteten technischen Denkmal, das urplötzlich 2013 dem Schneidbrenner
zum Opfer fallen sollte! (Externe, hier verlinkte
Internetseiten könnten künftig zwar verloren gehen, wir versuchen
aber, die relevanten Informationen bei uns zu behalten.)
Stapellauf als
CHARLESVILLE bei John Cockerill S.A., Hoboken, Belgien
15.02.1951
Ablieferung an
die Compagnie Maritime Belge S.A., Antwerpen (CMB)
1951-1967
Congoboot
CHARLESVILLE auf Linienfahrt für CMB zwischen Antwerpen und Matadi
05.07.1967
Übernahme des
Schiffs in Antwerpen durch den VEB Deutsche Seereederei Rostock (DSR),
Umbenennung in GEORG BÜCHNER
Juli/Aug.
1967
Umbau des
Schiffs im Auftrag der DSR im VEB Warnowwerft Warnemünde zum
frachtfahrenden Ausbildungsschiff
Ab 1967
Fracht- und
Lehrschiff MS GEORG BÜCHNER in Fahrt für die DSR zwischen ehem.
DDR und Kuba sowie weiteren europäischen und mittelamerikanischen Ländern
01.01.1974
Flaggenwechsel
- MS GEORG BÜCHNER an den VEB Deutfracht/Seereederei Rostock (Die Kurzbezeichnung DSR blieb bestehen.)
07.06.1977
Außerdienststellung
und Übergabe des Schiffs an die Betriebsschule Flotte der damals größten
europäischen Universalreederei DSR
1977
Umbau zum
stationären Schulschiff in der Stocznia Remontowa "Gryfia"
Stettin
31.08.1977
Festlegen des
Schiffs in Rostock-Schmarl
05.11.1977
Eröffnung der
GEORG BÜCHNER in Rostock-Schmarl als Berufsschule der DSR
18.06.1990
Flaggenwechsel
- GEORG BÜCHNER an Deutsche Seereederei Rostock GmbH
15.03.1991
Flaggenwechsel
- GEORG BÜCHNER ging an die Hansestadt Rostock für eine symbolische
D-Mark.
Ab 1992
Nutzung des
Schiffs für Arbeitsförderung und Fortbildung
01.01.1999
Übergabe des
Schiffs an den Förderverein Traditionsschiff e.V., Rostock
15.01.1999
MS
"Georg Büchner" - ein 10.000-Tonner an der Warnow(R.P., SVZ)
Okt. 2001
Verlegung -
GEORG BÜCHNER kommt in den Stadthafen Rostock, Liegeplatz 72/73 am
Kabutzenhof. Nutzung weiterhin für Bildungsaufgaben und als Jugendgästeschiff.
17.05.2002
Schwimmende
Jugendherberge (dpa/zb, SVZ)
18.06.2002
Weltweit
einzige Jugendherberge auf Stahlschiff (dpa,
SVZ)
15.11.2002
Denkmäler
von europäischem Rang(S.B., SVZ)
07.08.2009
Hanse Sail - GEORG BÜCHNER
mittenmang des alljährlichen Treibens in Rostock (ABa)
17.08.2010
Bewertung der
GEORG BÜCHNER als Hotelschiff (ein Beispiel): "Unfreundlich und unhygienisch"
1 von 5 Sternen | 5 Personen fanden diese Bewertung hilfreich.
Ich war zur Hanse Sail auf der MS Georg Büchner und habe auch die
Erfahrung mit dieser unfreundlichen Person (soll eine Frau sein) an der
Rezeption gemacht. Auf unsere Frage, wie oft denn die Zimmer geputzt und
die Handtücher gewechselt werden, gab es nur eine pampige Antwort, und
die war wie folgt: "Das ist eine Frechheit, jetzt am letzten Tag
noch zu versuchen, ein paar Mark herauszuholen!" Die gesalzenen
Preise stehen in keinem Verhältnis zur Leistung. Dann gab es noch einen
Hanse Sail Spezial-Aufschlag ohne auch nur irgendeinen Gegenwert, der
den auch berechtigen würde. Die Lage und auch das reichhaltige Frühstücksbuffet
sind zwar ok, aber reichen bei weitem nicht aus, über den
katastrophalen Gesamteindruck hinwegzusehen. Die Verantwortlichen auf
diesem Schiff wähnen sich noch zu viel in der "guten"
"alten" Ostalgie-Zeit.
Aufenthalt August 2010, Familie (Gefunden auf www.tripadvisor.de)
10.11.2011
"Georg Büchner":
Noch längst nicht schrottreif wurde am 10.11.2011 auf
DAS-IST-ROSTOCK.DE konstatiert. Am Tag zuvor wurden 60 Jahre MS
"Georg Büchner" ex "Charlesville" und davon 10
Jahre im Stadthafen gefeiert.
Frage
an unseren Verein, unverhofft und erschreckend:
Büchner wird verschrottet?
Hallo, ich höre gerade: die G.Büchner soll noch in diesem Jahr
verschrottet werden - am 17.12. sollen die Dockschlösser abgebrannt
werden - wisst ihr Näheres? 10.12.2012 - 08:58:37
Gerd R.
Wenige Tage später erfuhren wir aus den Medien die
traurige Gewissheit:
12.12.2012
Quelle: Ostsee-Zeitung, Rostock, 12. Dez. 2012
14.12.2012
Das Aus für die
GEORG BÜCHNER?
Der "Förderverein Traditionsschiff Rostock" konnte also
die für die anstehenden Instandhaltungsmassnahmen, Abnahmen und
Energiekosten nötigen Finanzen nicht mehr aufbringen und hat das
Schiff, dieses "Denkmal von europäischem Rang", nach Klaipeda
in Litauen zum Verschrotten verkauft!
Oder besteht für die ex "Charlesville" doch noch Hoffnung aus
der Richtung ihres Ursprungslandes? In jedem Fall droht das maritime
Denkmal, ein ehemaliger Lehrfrachter der DSR, aus Rostock zu
verschwinden.
28.12.2012
Wars das mit unserer
"Büchner"?
Wahrscheinlich ein letztes Mal waren wir an Bord unserer "Georg
Büchner" und hielten das Schiff und viele seiner Details im Bild
fest. Ein Zeitzeuge der ersten und vielleicht sogar der letzten Stunde
des DSR-Schiffes erinnert sich dazu. Zu unserer Fotogalerie nebst Essay
zum Abschied: BÜCHNER-Fotos
30.12.2012
Hoffnung für die
GEORG BÜCHNER?
In belgischen Kreisen besteht großes Interesse darin, das
Schiffsdenkmal vor dem Schneidbrenner zu retten. Am 29.12.2012 wurde in
den Medien vermeldet, dass das MS "Georg Büchner"
voraussichtlich am 10.01.2013 mit zwei Schleppern nach Klaipeda
verbracht werden soll. Dort wird dann das technische Denkmal und
ehemalige Matrosen-Schulschiff der Deutschen Seereederei abgebrochen.
Anfang Januar beabsichtige eine belgische Abordnung das Schiff zu
besuchen, um es in seine Heimat zurückholen zu wollen. Doch der Verkauf
war bereits vertraglich abgeschlossen.
31.12.2012
Glückliche Zukunft
im neuen Jahr für
MS GEORG BÜCHNER!
Gewünscht auf www.ms-georg-buechner.de/ (ex).
Wir schlossen uns nachträglich an.
Einsichtnahme in die Willensbekundung aus Belgien an die
Rostocker Stadtverwaltung dort möglich! (22.1.13)
T-Shirts, Kapuzen-Shirts, Sweatshirts u.m. sowie Caps mit nebenstehendem
Aufdruck - Bezugsmöglichkeiten für Interessenten. (25.1.13)
Server wurde nicht mehr gefunden. (6.11.2021)
02.01.2013
Rettet die
"Georg Büchner" ex "Charlesville"!
International wurden Stimmen laut, die sich für die Rettung des
letzten CONGOBOOTs, der "Georg Büchner", einsetzen (s.u.).
Dieser Tage war eine belgische Abordnung in Rostock, um das Schiff
eventuell dem litauischen Schrottverwerter doch noch abzukaufen.
VVI: Wordt laatste Congoboot binnenkort verschroot?
Politics-02.01.2013
In het Duitse Rostock ligt, voorlopig nog, de laatste
Belgische ... voor de zeevaartschool in Duitsland en
herdoopt als m/v Georg Buchner.
Bye, GEORG! - Updated(Meinungen und Fotos)
Maritime Matters-01.01.2013
Yet another classic liner, the 1951-built GEORG BüCHNER, has been
... has enjoyed a low key existence at Rostock, Germany, since 1977.
L'agonie du paquebot belge de Tintin au Congo(Fotos und Video)
RTBF-31.12.2012 ... de Rostock à la casse, dans
le chantier de démolition de Klapeida en Lituanie. ...
rebaptisé Georg Buchner en 1991 dans le lointain port
Allemand de Rostock...
Belgian Ships Archive vzw:
www.belgischekoopvaardij.net/index.htm (Sammlung von Meinungen, Artikeln und Links)
05.01.2013
Was geschieht nun mit
der "Büchner"?
MS Georg Büchner wird wohl doch nicht
verschrottet
Rostock-Heute - 03.01.2013 "Alles auf dem Schiff atmet maritime und Kolonialgeschichte
Belgiens", sagt de Vries. Gern würden die Gäste aus Belgien die Georg
Büchner ... "Der neue Eigner kaufte sie als Schiff und nicht
als Schrott", ließ Hafenkapitän Gisbert Ruhnke wissen.
Belgier wollen MS "Georg Büchner" vor dem
Abwracken retten
Welt - 03.01.2013 - Rostock (dpa/mv)
- Belgische Seefahrtshistoriker wollen das ehemalige Jugendgästeschiff
«Georg Büchner» ... vor dem Verschrotten retten. Eine Delegation aus
Antwerpen besuchte am Donnerstag das Schiff, das einst in belgischen
Diensten stand. Ein TV- und Radio-Team des flämischen Rundfunks
begleitete sie.
08.01.2013
Die Zeichen stehen
auf Abschied von der "Büchner"
Edgar B. schrieb in das Gästebuch des DSR-Seeleute Freiberg e.V.:
Ich habe heute gegen 15:00 mit dem Hafenmeister telefoniert.
Verholung der Büchner wahrscheinlich frühestens Anfang nächster
Woche. Die Baltic-Taucher verschließen den Schiffskörper seefest.
Spez. Gruß an Herrn Wien, ich war einer der gequälten Lehrlinge (Boxen
an Bord) August 68 - August 70. Als Erinnerung von der Büchner liegt
mir noch ein Speiseplan meiner letzten Reise vor: zB Donnerstag
11.06.1970
Früh: Hamburger Eckchen (garniert), Brötchen, Butter, Marmelade,
Kakao, Bohnenkaffee
Mittag: Blumenkohlsuppe, Rumpsteak mit Pilzen, Pommes-Frites
Abend: Schinkenplatte, Wurstsalat, Käseplatte, Gurkensalat, Tee, Obst
Ja, so war es mal.
Wir erhielten dazu noch folgende Termin-Info:
Für alle Freunde der Büchner, am Freitag, den 11.1.2013, 09.00
Uhr, treffen sich alle Interessierten vor der Büchner zu einer
Abschiedsvorstellung des Schiffes. Es soll ein großes Foto aller mit
der Büchner verbundenen Seeleute geben.
09.01.2013
GEORG BÜCHNER:
Letzte Bilder vom "Congoboot"
Auf www.rostocksailing.de wird das Geschehen ebenso besorgt verfolgt:
Anlass genug, nochmal tief in der Fotokiste zu wühlen und ein
paar Aufnahmen aus den letzten Jahren ans Tageslicht zu fördern. Diese
Seite wird wohl noch eine ganze Weile weiter ergänzt - also ruhig mal
wieder reinschauen.
11.01.2013
Abschied von der
"Georg Büchner"
In der Frühe kamen auf der Pier vor der "Georg Büchner"
viele ehemalige Seeleute zusammen, um sich vor ihrer letzten Reise vom
Schiff zu verabschieden: Wir waren heute morgen vor der "Büchner",
es waren doch recht viele Ehemalige da. Auch Presse und Fernsehen
(Presse morgen in den NNN, Fernsehen am 20.01., 19.30 Uhr im Nordmagazin
N3). Es war hundekalt. Auf das Schiff durfte niemand. Die Taucher waren
aber schon bei der Arbeit. Nun wird es wohl doch ernst.
ROSTOCK · Unserem ehemaligen Schiff noch einmal Lebewohl sagen - das
wollten wir zahlreich angereisten ehemaligen Besatzungsmitglieder der
"Georg Büchner" am Vormittag des 11.1.2013, einem Freitag.
Wir fuhren als Lehrlinge und Lehrer, Matrosen und Maschinisten,
Ingenieure und Offiziere für die Deutsche Seereederei Rostock (DSR) auf
dem Schiff und kamen deshalb im Rostocker Stadthafen zusammen. Denn die
"Büchner" tritt nun ihre letzte Reise an - zum Abbruch ins
litauische Klaipeda, weil sich für eine notwendige Sanierung kein
Investor fand. Wir hatten Bilder aus besseren Zeiten dabei, welche die
stolze "Büchner" in kubanischen Häfen zeigen, die Besatzung
an Deck und Weihnachtsfeiern an Bord. Bei aller Wehmut ist es auch
schön, sich noch einmal gemeinsam an die Zeit auf See zu erinnern,
so die einhellige Quintessenz.
Nach Christine Weber, NNN, 12./13.01.2013
13.01.2013
Anfrage aus Belgien
vom 11.1.2013:
Sehr geehrter Kollege,
Über die Presse (u.a. die Tagesschau des flämischen Fernsehens)
erfuhren wir, dass das ehemalige Kongoschiff "Charlesville",
gegenwärtig "Georg Büchner", das sich in Rostock befindet,
durch diese Stadt an eine Abbruchwerft in Klaipeda verkauft wurde, um
demnächst dorthin zur Verschrottung verschleppt zu werden.
Durch die Presse in Flandern wird u.a. gemeldet
- das Schiff sollte mehrmals, bis November 2012, umsonst der Stadt
Antwerpen oder/und der flämischen Behörde angeboten sein, ohne dass
dieselben dieses Angebot beantwortet haben; wir konnten davon aber
nirgendwo irgendeine Bestätigung bekommen. Können Sie oder eine Ihrer
Dienststellen uns darüber oder über den genauen Sachverhalt aufklären?
- das Schiff sollte auf der Denkmalliste aufgenommen und als solches
urheberrechtlich geschützt sein. Das scheint richtig zu sein:
www.denkmalschutz-rostock.de/files/links/denkmalliste.pdf .
Es kommt uns recht sonderbar vor, dass ein geschütztes Objekt zur
Verschrottung in Betracht kommen durfte. Können Sie uns darüber aufklären,
ggf. über das Verfahren, das geführt wird oder geführt werden soll,
damit der geschützte Status des Schiffes aufgehoben wird?
Wir sehen gerne Ihrer Antwort entgegen, für die wir uns schon herzlich
bedanken!
---------------------------------------------------------------------------------
'Vlaamse Vereniging voor Industriële Archeologie'
(Flemish Association for Industrial Archaeology -
Flämischer Verein für Industrielle Archaeologie)
P.O. Box 30 - Post Office 'Gent Stationswijk'
B-9000 Gent-12
Flanders-Belgium
fax (+32)(0)56/255173
e-mail: vvia@vvia.behttp://www.vvia.be
The VVIA is the overall volunteer association for
the study, the preservation and the interpretation
of industrial and technical heritage in Flanders.
----------------------------------------------------------------------------------
The VVIA is a member of the European Federation
of Associations for Industrial and Technical
Heritage / E-FAITH - see: http://www.e-faith.org/
----------------------------------------------------------------------------------
SCHIFFEVERSENKEN
Verspielt Rostock sein maritimes Erbe? Zusammenfassung auf 0381-MAGAZIN.de .
15.01.2013
Das Kongoschiff
"Charlesville" lebt
Kommt es aus Rostock zurück nach Belgien? War zu lesen auf
BELGIENINFO.net.
16.01.2013
Dort, wo die Sonne
aufgeht, da liegt ein altes und immer noch schönes Schiff.
In Japan kann man einen solchen maritimen
Schatz über Jahrzehnte hinweg ansehnlich bewahren. Gebaut wurde die
HIKAWA MARU im Jahre 1930 (!) für die kombinierte Fracht- und
Passagierfahrt über den Pazifik nach Amerika, sie überdauerte den 2.
Weltkrieg, wurde wieder in Fahrt gebracht und 1961 letztendlich als
Museumsschiff festgemacht.
Unter www.shipspotting.com/gal...HIKAWA MARU sind einige Fotos von diesem Schiff zu
bewundern.
Gut, Federn in Form des beweglichen Ladegeschirrs und kompletter
Ladeluken musste das Schiff schon lassen, aber das bietet dem Rost
weniger Angriffsmöglichkeiten. Sieht doch trotzdem irgendwie noch stolz
aus, oder?
Was hätte man hier in Europa mit der "Georg Büchner" als
wohl zweitletztem Schiff seiner Art dem fast eines gleichsetzen können!
Aber, nee, Chance vertan ... Oder nicht?
Stimmt, die habe ich schon 1970
bewundert, und es wäre zu schön gewesen, wenn so ein Treiben jemals
vor der Büchner oder dem Tradi an einem ganz gewöhnlichen sonnigen
Wochenende stattgefunden hätte. 17.1.2013
- 10:21 - F.S. ... wohl ein wahres Wort gesprochen. Desinteresse und der
Kommerz haben für viele Schiffe das Aus bedeutet. Wirklich schönes
Schiff. Und stolz natürlich. 17.1.2013 -
19:32 - M.D. Was für ein buntes und friedliches Treiben
dort vor dem Schiff in einem Garten! Dann ist die Idee "Garten-Park
mit Museumsschiff" ja doch nicht so verkehrt. Wenn nur in Rostock
die Anbindung und damit verbunden eine stolze Vermarktung stimmen würde!
Großes Aber, nachträglich:
Alle Projekte, in die Schiffe, wie die HIKAWA MARU, QUEEN MARY,
PEKING, ORIANA usw., in irgendeinen Erlebnis-Park einbezogen wurden,
sind gescheitert oder dämmern dem letzten Schritt, der Verschrottung,
entgegen. Bei solchen Projekten ist immer die Gefahr, dass das Schiff
zum in jeder Hinsicht billigen Spaß-Anhängsel verkommt, übergroß!
Bei der HIKAWA MARU wurde ein weiterer Fakt deutlich. Je mehr man das
Schiff umbaute, um es dem modernen Besuchergeschmack anzupassen, desto
bedeutungsloser wurde es. Als ich das Schiff vor einigen Jahren wieder
einmal besuchte, war man sich in Yokohama darüber einig, dass das
Schiff nur zu retten ist, wenn es seine alte Reederei (NYK) erneut übernimmt
und, soweit es möglich ist, wieder in seinen Urzustand versetzt.
Kpt. Hans-Hermann Diestel, Althof, aus Brief "Schifffahrtsmuseum -
Tradi" an das SSMR, 26.5.2013
Das war uns so bis dato nicht bekannt. Aber
diese Auskunft sollte doch augenöffnend sein, was alles bei der
Erhaltung von historischen Schiffen bedacht werden muss.
17.01.2013
Zuversicht für die
"Georg Büchner"?
Am Morgen dieses Tages vermeldete der NDR, dass der Kaufvertrag u.a.
aus Gründen des Denkmalschutzes widerrufen wurde: Doch noch Hoffnung für "Georg Büchner" - auch in Belgien?
Dem MV-Landesamt für Denkmalpflege liegt noch kein gültiger Antrag zur
Löschung der "Georg Büchner" aus der Denkmalliste vor, wie dpa meldet.
18.01.2013
Quo vadis,
"Georg Büchner"?
Für die "Transparenz" der spannenden Kriminalgeschichte
der derzeit aktuelle Stand in der Ostsee-Zeitung vom 18.01.13: " Belgien
schaltet sich in Affäre um Rostocker Denkmalschiff ein.
Besitzer(-Verein) verstrickt sich in Widersprüche. Ließ schon vor
Jahren einen Verkauf prüfen, obwohl er es für 1 symbolische Mark von
der Stadt bekam. Gründer und langjähriger Vorsitzender 2010
kaltgestellt. Gegenwärtiger Vorsitzender handelt eigenmächtig.
Interessenten von außen abgeblockt. Nur noch 11 Mitglieder im Verein,
davon 4 weitere Familienmitglieder des jetzigen Vorsitzenden, die sich
nach dem Verkauf der BÜCHNER mit der angestrebten Jugendherberge eine
neue Existenz aufbauen wollten." Kommt noch weiterer Filz an
Oberdeck? Wir dürfen gespannt bleiben. Positiv dabei: Man stellt
ehemalige Schiffe der DSR wieder in den Fokus der Hansestadt. Übrigens,
im gestrigen NDR-Nordmagazin um 19.30 Uhr wurde von Thomas Werner, Amt für
Denkmalpflege, informiert, dass Klaus Janßen vom "Förderverein
Traditionsschiff" erst drei Tage zuvor den Antrag zur Streichung
der BÜCHNER aus der Denkmalliste beantragt hat!?
Interessant in diesem Zusammenhang: Auch der KRONPRINZ ex UNDINE wird in
besagter Liste als ein solches geführt. Die Reste (in
Dresden-Laubegast) sollen Ende des Monats unter den Schrotthammer
kommen. Gibt es dann den nächsten Eiertanz?
21.01.2013
22.01.2013
23.01.2013
Neue Berichte zur
"Büchner":
Verkauf ist keinesfalls rechtsgültig auf
DAS-IST-ROSTOCK.DE vom 21.01.13: Während die "Georg Büchner"
im Stadthafen auf ihre letzte Fahrt vorbereitet wird, wachsen die
Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verkaufs. Und potenzielle Käufer
aus Belgien, die das Schiff retten wollen, haben bis Mittwoch Zeit, das
zu tun. Die belgische Regierung schaltet sich nun auch noch ein.
Schwere Vorwürfe in der Sache "Büchner" in der
Ostsee-Zeitung vom 22.01.13: Förderverein nahm jahrelang öffentliche
Mittel in Anspruch und wolle nun Kapital daraus schlagen. 5 Millionen
Investitionskosten wegen ausstehender Belege nicht überprüfbar.
23.01.2013
Sieg der Vernunft über
den Abbruch!
"Georg Büchner" wird doch nicht verschrottet!
Die Denkmalhüter aus MV haben ihr Veto zu den dubiosen Vorgängen um
die "Büchner" eingelegt und beziehen dabei auch die starken
Bemühungen aus Belgien ein. Mehr dazu auf Rostock-Heute.de von diesem Tag gegen 17:30 Uhr. - Glückwunsch unserer
"Georgie" zur Rettung!
24.01.2013
Rettet die Georg Büchner:
Freitag, 25., ab 17:00 Uhr Demo "Mehr Licht ins Dunkel - Rettet die
Georg Büchner!"
Aus Liebe zu Rostock: "Verschrottung vom Tisch!"
- kommentierte Pressemitteilung der Hansestadt Rostock | Ostsee-Zeitung
vom 24.01.2013 - Die "Büchner" bleibt in Rostock
| "Georg Büchner" wird nicht verschrottet - NDR
vom 23.01.2013 20:34 | Top Thema in der SVZ vom 24.01.2013 - "Büchner":
Verschrottung verboten | Neue Chance für die "Georg Büchner"
auf DAS-IST-ROSTOCK.de vom 23.01.2013: Nach einer Begehung der
"Georg Büchner" heute Nachmittag entschieden die
Denkmalpfleger, dass das Schiff nach wie vor denkmalwürdig sei. Eine
Verschiffung ins Ausland und eine eventuelle Verschrottung lehnten sie
ab. Gerettet ist das Schiff noch nicht.
25.01.2013
Noch
ist die Geschichte nicht zu Ende.
Rettet Schorsch - Demo für MS Georg Büchner
"Mehr Licht ins Dunkel - Rettet die Georg Büchner!" - unter
diesem Motto zogen etwa 40 Rostocker mit Taschenlampen vom Rathaus zum
Liegeplatz im Stadthafen.
Mehr dazu auf Rostock-Heute.de
26.01.2013
"Mehr Licht ins
Dunkel - Rettet die Georg Büchner!"
Quelle: Ostsee-Zeitung, Rostock, 26. Januar 2013
27.01.2013
Zeitreise: Damals auf
der "Georg Büchner"
An das Schiff erinnern sich viele gerne. 1967 kaufte die DDR die
"Georg Büchner", und dann lernten fast 14.000 Seeleute auf
ihren Planken das Einmaleins der Seefahrt.
Auf Flickr from Yahoo46 Fotos vom Schiff Schiff anschauen! Die meisten davon sind aus dem
Schiffsinneren. Wirklich empfehlenswert!
31.01.2013
Pro und Kontra ...
... um den Verkauf oder Erhalt des MS "Georg Büchner"
/ "Charlesville". Etliche interessante gegensätzliche
Meinungen: [Denkmal "Georg Büchner" - Wer steckt
hinter dem Förderverein? @ blog.windfluechter.net] via Jürgen Altmann, Klönsnack in Berlin
Gültigkeitsverfall
des Kaufvertrags?
Nachtigall, ick hör dir trapsen! Ein Gehlsdorfer soll den
Verkauf der "Georg Büchner" an eine Briefkastenfirma auf den
Seychellen vermittelt haben? Ist es etwa derjenige, der auch schon
die Silhouette der ex "Dresden" für seinen ungetrübten
Blick auf das Rostocker Stadtpanorama dort verdammte? ...
Jedenfalls lief der Kaufvertrag heute, am 31.01.2013, um 17.00 Uhr ab.
Und, liegt die "Büchner" noch an ihrem Platz? Wir konnten es
mittels Webcam prüfen: www.demogr.mpg.de...webcams...htm .
01.02.2013
Weg frei für
neuen Investor?
Bis gestern konnte der Kaufvertrag für die "Georg Büchner"
annulliert werden. Die Denkmalschützer warten auf ein Signal vom Eigentümer:
02.02.2013
"Rettet
Schorsch" ...
... - eine Initiative zum Erhalt maritimen Gutes
Natürlich ist die Kalendersaison vorbei, doch wir haben uns gedacht,
ein Kalender von März bis März ist genauso einmalig wie das Schiff
selbst, und wir denken, dass die monatliche Präsenz der "Georg Büchner"
in wirklich hochwertigen Fotografien das Thema auch nach Abklingen des
"Medienrummels" in den Köpfen belässt. www.rettet-schorsch.de, Rostock
Was mit dem Schiff
geschehen soll, war am 5.2. noch immer nicht klar. Am vergangenen
Donnerstag lief der Kaufvertrag ab. Das Schiff liegt nach wie vor im
Stadthafen Rostock. Ein Käufer meldete sich bis dato nicht. In einem
Schweriner Ministerium soll bereits ein Konzept zum Erhalt des Schiffes
und zur Nachnutzung vorliegen? Dann wird es sicherlich zur Zeit einer
genauen Prüfung unterzogen. Wir sind gespannt!
Foto: Andreas Garling (OZ) | Quellen: OZ, Facebook "RdGB"
09.02.2013
"Georg" und
seine Zukunft
Gestern, am 8.2., Treffen zwischen der Association for Industrial Archeology
und der flämischen Regierung ++ ging es dabei in Belgien um
Investitionsideen, ist wohl nicht ausgeschlossen ++ vor wenigen Tagen
traf in Schwerin ein Übernahmekonzept von belgischen Architekten ein ++
Flanderns Behörden benannten den flämischen Vertreter in Berlin zum
Bevollmächtigten für eine Überfahrt des Schiffes nach Antwerpen ++
Belgien und Deutschland mittlerweile so vernetzt, dass alle Wege geprüft
werden können ++ Entscheidungen brauchen aber Zeit ++ derzeit zwei
Investoren mit konkretem Konzept: Museum oder Hotel ++ Watererfgod Vlaanderen im Gespräch
mit Investoren ++ zuständiger Minister sicherte dem Kultusministerium
MV zu, das einstige Congoboot "Charlesville" als Denkmal zu
erhalten und zu unterstützen. Quelle:
OZ, 8.2.2013
15.02.2013
Lage unverändert
Gestern, am 14.2., soll es in Belgien neue Verhandlungen um die
Verholung des einstigen Congoboots "Charlesville" gegeben
haben. Aber auch dieser dubiose Kaufvertrag mit der Briefkastenfirma auf
den Seychellen besitzt noch Gültigkeit, der unbekannte Käufer hat noch
keinen Abstand genommen von seinen Absichten. Quelle: OZ vom 14. Februar 2013
28.02.2013
Zukunft der "Büchner"
ungewiss
In der Ostsee-Zeitung vom 28.02.2013 wurden neue Details im Fall der
"Georg Büchner" bekannt gemacht. Zwischen Rostock und
Antwerpen soll es keine offiziellen Kontakte gegeben haben. Somit hatte
sich der Förderverein wohl selbst an einen belgischen Verein gewendet,
wahrscheinlich verbunden mit erheblichen Kaufpreisforderungen.
Allerdings hat die Rostocker Stadtverwaltung auch eine Rolle gespielt,
denn es hat sich dort niemand um andere Lösungen gekümmert.
Die "Georg Büchner" ist in Rostock kein Einzelfall:
"Undine", "Vagel Grip", "Stephan Jantzen"
- alles "Hängepartien". Quelle:
OZ vom 28. Februar 2013
Die Initiative "Rettet Schorsch" gründete
den Verein "Freundeskreis Maritimes Erbe Rostock".
16.03.2013
Büchner-Verein
pleite
Amtsgericht eröffnet Insolvenzverfahren gegen den Förderverein
Traditionsschiff. Die Zukunft der "Georg Büchner" ist dagegen
immer noch ungewiss. Quelle: NNN vom 16.3.2013
03.04.2013
Schrott-Käufer raus,
Belgier am Wirbeln
Diese Meldung erschien am 28.03.2013 auf DAS-IST-ROSTOCK.DE: Im
Internet kursieren Gerüchte, die "Georg Büchner" werde nun
doch verschrottet. Sie sind, wie es Gerüchte so an sich haben, nicht
wahr. In einem Gespräch zwischen Insolvenzverwalter und Chef des
Landesdenkmalpflegeamtes haben sich beide geeinigt: Dazu kommt es erst,
wenn auch die letzte Hoffnung auf Erhalt gestorben ist. Weiter
war zu lesen: So lange die "Georg Büchner" im
Stadthafen liegt, fallen Kosten an. Liegegebühren, Bewachungsdienst,
nicht zuletzt für den Insolvenzverwalter und so wie gerade geschehen für
Reparaturen. "Es gab einen Wassereinbruch
durch einen Schaden am Schiff. Der ist behoben, wir wurden
informiert", sagt Michael Bednorz. Angesichts dessen, was der
Erhalt des Schiffes kosten werde, seien diese Summen gering. "Wenn
sich ein Erwerber gefunden hat, werden wir aushandeln, wer das
bezahlt." Der Artikel rief eine heftige Diskussion in der
Leserschaft hervor. Im Zusammenhang mit dem Bangen um die Zukunft der
"Büchner" verfasste diese Internet-Zeitung ihren diesjährigen
schlechten Aprilscherz.
OZ heute: Belgier sind die letzte Chance für die "Georg Büchner".
03.04.2013
Im Gedenken an zwei
DSR-Männer
Wir erfuhren durch die Meldung in den NNN vom 3.4.2013, dass Harry
Wenzel und Eduard Zimmermann auf ihre letzten Reisen gegangen
waren.
Harry Wenzel bleibt uns speziell als Mitautor des bei uns vielfach zu
Rate gezogenen Buches "DSR - Deutsche Seereederei Rostock", 2.
Auflage erschienen 2004 in Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg, allzeit
in Erinnerung.
Und unter Eduard Zimmermann kam es zur Übernahme der "Georg Büchner",
um deren Schicksal nun gerade gebangt wird, wie hier verfolgt werden
kann.
05.04.2013
Verkaufsgespräche
beginnen
Es könnte eine Entscheidung zur Zukunft der "Georg Büchner"
fallen. Am Mittag treffen sich Insolvenzverwalter und Denkmalpfleger
erstmals mit einem Kaufinteressenten in Rostock. Dabei entscheidet sich
möglicherweise, ob das Schiff, das noch immer im Stadthafen liegt,
verkauft wird. Quelle: NNN vom 5.4.2013
06.04.2013
Verschrottung droht
doch noch
Der Kaufinteressent soll ein Niederländer sein (Quelle:
NDR) als Ein-Mann-Firma mit Sitz auf den Seychellen. Der Förderverein
soll ihm nicht offenbart haben, dass das Schiff Denkmalstatus besitzt.
Es wurde nun eine Frist von vier Wochen gesetzt, in der ein überzeugendes
Konzept zur Erhaltung der "Büchner" vorgelegt werden kann.
Auch die aufgelaufenen Kosten müssen beglichen werden. Quelle: NNN vom 5.4.2013
07.04.2013
Vereinsgründung in
Flandern
Seit Jahresbeginn setzen zahlreiche Interessierte auf
freiwilliger Basis sich in Flandern sowie in Deutschland dazu ein,
dieses Schiff für die Nachwelt zu bewahren. Um den Einsatz der
Freiwilliger in Flandern zu koordinieren, wurde neulich ein spezifischer
Verein errichtet: der "MS Charlesville VoG" oder "Freunde
des Kongoboots MS Charlesville".
Nachtrag im März 2014: Der Verein wurde
aufgelöst und die genannte Webseite deaktiviert.
10.04.2013
Verschrottung oder
Rettung?
Der Kaufinteressent aus den Niederlanden ist ein Schiffshändler und
soll den koreanischen Elektronikkonzern Samsung vertreten, der nach dem
Abbruch der "Büchner" den Stahlschrott für einen derzeit
guten Preis nach Spanien verkaufen will. Dieser Kaufvertrag zwischen dem
Förderverein und dem Mittelsmann wurde zwar vom Insolvenzverwalter
nicht anerkannt, das Bestreben zur Verschrottung aber schon. Ein Teil
des Kaufpreises soll bereits gezahlt worden sein.
Ende April soll die Entscheidung fallen. In der kommenden Woche werden
in Rostock die belgischen Interessenten zur Besichtigung erwartet. Man
denkt, dass das Schiff nach Belgien geholt wird. Aber es wird auch mit
der Variante gerechnet, dass niemand den Millionenbetrag zur Erhaltung
aufbringen kann, dass dann die Denkmalteile ausgebaut werden und ins
SSMR kommen. "Der Rest ist dann Schrott." Quelle: Ostsee-Zeitung vom 10.04.2013, Rostock
24.04.2013
Pressemitteilung aus
Flandern
"Kongoboot Charlesville: technische Untersuchungen und
Verhandlungen laufen". Vom 19. bis 21. April war ein Team der
Watererfgoed Vlaanderen in Rostock, um den Zustand des Schiffes
aufzunehmen. Siehe Pressemitteilung vom 23.4.2013.
Das Flämische Parlament hat die Charlesville/Büchner heute auf der
Tagesordnung. Quelle: Facebook#RettetDasMsGeorgBüchner |
Artikel dazu in der SVZ:
27.04.2013
Maritimer Rat am
26.4.2013 in Rostock
Der maritime Rat der Hansestadt Rostock traf sich am Freitag in der
Societät Maritim in Rostock. Der anfänglich aus drei Vereinen
bestehende Rat hat sich nunmehr auf acht erweitert. Besonders erfreulich
ist, dass der Verein Maritimes Erbe e.V. Rostock dabei ist. Von ihm
wurde auch eine Information aus Belgien mitgeteilt. Es hat sich in
Belgien der Status der Bemühungen um das maritime Erbe "GEORG BÜCHNER"
auf Staatsebene erhöht. Es gibt berechtigte Aussichten, dass die BÜCHNER
in ein Museumstrockendock kommt und dort museal und für neue
Startunternehmen zur Verfügung steht. Der maritime Rat befürwortet
ausdrücklich die weitere maritime Verwertung des Schiffes. So bleibt es
auch uns erhalten und landet nicht im Schrott.
Hoffen wir, dass die Bürgerschaft Rostocks aufwacht und über ihre
eigenen maritimen Schätze nachdenkt. Noch ist Zeit da und Kräfte vor
Ort, die dem Schifffahrtsmuseum im Stadthafen neues Leben einhauchen können
- sicher muss es vorher auch zur Landessache gemacht werden, wenn die
eigene Bürgerschaft ihr maritimes Gewissen ignoriert. Hans-Jürgen Mathy
Vorsitzender Seeleute Rostock e.V.
Mitglied im Maritimen Rat der Hansestadt Rostock
Uns erreichte jedoch auch eine recht alarmierende
Pressemeldung: "Büchner"-Verkauf: Forderungen in
letzter Minute! Darin heisst es: Die Vorgaben, die der
Insolvenzverwalter macht, berühren gleich mehrere Punkte: Die Belgier müssen
sich verpflichten, das Schiff als Denkmal zu erhalten. Sonst soll eine
Vertragsstrafe über zwei Millionen Euro festgeschrieben und mit einer
Bankbürgschaft untermauert werden. Außerdem sollen die Belgier die
Kosten des Insolvenzverfahrens und Zahlungen an Gläubiger in Höhe von
insgesamt 250.000 Euro übernehmen sowie ab Mai sämtliche Kosten
tragen. Zudem müssen sie behördliche Genehmigungen für die Verholung
über die Ost- und Nordsee vorlegen.
Dem letzten Absatz können wir nur beipflichten: Warum werden die
Hürden für die belgischen Interessenten so hoch gelegt - ausgerechnet
zu dem Zeitpunkt, an dem diese kurz davor sind, ein möglicherweise
tragfähiges Konzept zu präsentieren? Beantwortet werden kann die Frage
wohl erst, wenn klar ist, wer von einer schnellen Verschrottung des
Schiffes profitiert. Quelle:
SVZ v. 26.4.2013, Christine Weber
01.05.2013
Frist abgelaufen
Die Zeit zur Abgabe von Plänen zur Rettung der "Georg Büchner"
war am Abend des 29.04.2013 zu Ende. Bis zu dem Zeitpunkt konnten
Interessenten dem Insolvenzverwalter ihr Konzept zur Übernahme und
Bewahrung des Schiffs vorlegen. Momentan gibt es widersprüchliche
Meldungen, ob Unterlagen eingereicht wurden oder doch nicht. Quellen: NDR, Das-ist-Rostock.de
02.05.2013
Konzept ja - Bankbürgschaft
nein
Pressemeldungen in der NNN "Büchner": Konzept liegt
vor und in der OZ:
"Georg Büchner" wird abgewrackt. Letzte Fahrt noch
im Mai?
(OZ) - Das Ende der "Georg Büchner" ist wohl
besiegelt. Das Schiff könnte schon im Mai seine letzte Fahrt antreten -
zur Verschrottung. Wie der Insolvenzverwalter des zahlungsunfähigen Trägervereins
der OZ sagte, wird das Schiff an die Argent Ventures Limited, eine Firma
auf den Seychellen, gehen. Diese habe bereits ein Angebot über rund
900.000 Euro abgegeben und wolle die "Büchner" abwracken
lassen.
Das kurz vor Ablauf des Ultimatums aus Belgien eingetroffene Gebot war
dem Insolvenzverwalter finanziell zu riskant. [Kauf des Schiffs für
1 Euro, nach sechs Monaten erst Klarheit über die Umsetzung ihres
Vorhabens mit der Option des Weiterverkaufs, falls deren Vorhaben nicht
gelingen sollte. Liegekosten soll Rostock bezahlen, Insolvenzkosten das
Land MV, nur die Bewachungskosten würden die Belgier übernehmen
wollen. Von den geforderten Banksicherheiten ist keine Rede.]
Das Schiff als Museum zu erhalten, liegt im Interesse der Denkmalbehörde.
Man würde sich freuen, wenn doch die Belgier zum Zuge kämen. [Es
sind wohl gute Ideen aus Belgien gekommen, allerdings ohne
Finanzierungsgrundlage.]
Das Schiff wird vorbehaltlich der Genehmigung durch das Denkmalamt wohl
doch an die Kaufinteressenten von den Seychellen verkauft, allerdings
erst, wenn der Kaufpreis auf dem vorgesehenen Konto eingegangen ist.
Somit wird die Geschichte wohl doch ein trauriges Ende nehmen.
03.05.2013
Rettet die Georg Büchner
Die Entscheidung der Denkmalbehörde über das Konzept aus Flandern
steht wohl noch aus. Die Meldungen und Aktivitäten der Freunde des
Schiffes verdichten sich. Sehr gut zu verfolgen auf
Facebook#RettetDasMsGeorgBüchner. Zitat: "Noch ist das Schiff
nicht verloren. Viele Medien berichten aber genau das."
Aufruf zur Freitagsdemo vor
dem Schiff im Stadthafen heute. Zitat: "Es ist der Kampf auf
den letzten Metern! Liebe Leute, kommt heute zahlreich um 19 Uhr zur
Georg Büchner in den Stadthafen. Es ist wirklich 5 vor 12. In diesen
Stunden wird entschieden - Schrott oder Denkmal in Antwerpen!"
Quelle: Facebook#RdGB
04.05.2013
Kritik am
Konkursverfahren
wurde in der NNN am 03.05.2013 geübt: Der Insolvenzverwalter
des ehemaligen Betreibervereins der "Büchner" ... hatte das
Übernahmekonzept für unzureichend erklärt - nur einen Tag, nachdem
die Belgier es vorgelegt hatten. Anschließend stellte er einen Antrag
auf Aufhebung des Denkmalstatus, um das Schiff an einen Schrotthändler
verkaufen zu können. ... Die Argent Ventures Limited mit Sitz auf den
Seychellen bietet für das Schiff 900.000 Euro, um es in Litauen
abzuwracken. Sowohl Verschrottungsantrag als auch Übernahmekonzept
liegen nun den Denkmalschutzbehörden der Stadt und des Landes vor, die
sich aber noch nicht abschließend positioniert haben.
Unterdessen mehren sich die Zweifel am Insolvenzverfahren. ... wurde
deutlich, dass der Konkursverwalter mehr an der Verschrottung als an der
Rettung des Schiffs interessiert war. ... verband er plötzlich zusätzliche
Bedingungen mit dem Verkauf und teilte obendrein mit, dass er nur eine
Woche Zeit gibt, um das Schiff zu kaufen ...
... weist darauf hin, dass in einem parallelen Fall, bei der Pleite des
"Undine"- Betreibervereins, das Insolvenzverfahren wegen des
Denkmalschutzes gar nicht eröffnet wurde. Bei der "Büchner"
habe erst das Insolvenzverfahren die Chance eröffnet, teilweise unerfüllbare
Forderungen zu stellen und mit dem Schiff Geld zu machen.
Langversion des Videos "Rettet die Georg Büchner" aus Belgien
mit
deutschen Untertiteln direkt unter vimeo.com/65285778
Dabei die Frage: "Wird sie jemals wieder seetüchtig sein?"
Klare Antwort: "Nein."
05.05.2013
Aufruf aus Belgien
Liebe deutsche Freunde
Heute war unsere Kampagne, um die Georg Büchner / Charlesville zu
retten, wieder einmal eine Schlagzeile in den nationalen TV-Nachrichten
in Belgien. Hier finden Sie eine deutsche Version des TV-Berichts: www.deredactie.be/.../1.1621673
Bitte werfen Sie auch einen Blick auf den Film auf www.rettetdiegeorgbuchner.de/ (w.o.)
und laden alle Ihre Freunde ein, die Facebook-Kampagne zu unterstützen
und zu verbreiten.
Wir brauchen jetzt eine breite Unterstützung, um die Behörden in
Rostock, Antwerpen und Flandern zu überzeugen, in unserem Projekt
zusammenzuarbeiten, um dieses gemeinsame Symbol des deutschen und
belgischen maritimen Erbes zu retten.
Vielen Dank und beste Grüße
Eric Van Hooydonk
06.05.2013
Aufruf aus Rostock
Der Freundeskreis Maritimes Erbe Rostock e.V. lädt zur
Flimmerstunde ein!
Hallo maritim Aktive,
die Presse bringt es täglich - das MS Georg Büchner wird Rostock schon
bald für immer verlassen. Ungewiss ist noch, ob es woanders als Denkmal
weiterleben darf oder ob es in den Hochofen befördert wird.
In Rostock endet jedenfalls eine lange Zeit, in der das Schiff als
maritimes Wahrzeichen den Charakter unserer Hafenstadt bedeutend mitprägte
und Besucher mit seinem Charme begrüßte.
Was liegt näher, als den baldigen Abschied zum Anlass zu nehmen, die
ereignisreiche Geschichte der Seefahrt und ihrer Schiffe in Rostock noch
einmal aufleben zu lassen? Gleichzeitig soll auch der Protest der
maritim Interessierten Rostocker gegen die Verschrottung zum Ausdruck
gebracht werden.
Am 10.05.2013 wird Schorsch auf seiner Bordwand Geschichten erzählen.
Ab 19:00 Uhr Treff vor dem Schiff, 21:00 Uhr Beginn der Flimmerstunde.
Erzählt es weiter und bringt Euren Klappstuhl oder andere
Sitzgelegenheiten mit. Ein traditionsreiches Rostocker Getränkeunternehmen
hat Unterstützung zugesagt, was Getränke betrifft und gegrillt werden
kann, was Ihr dazu mitbringt.
Der Freundeskreis Maritimes Erbe Rostock hofft auf Eure zahlreiche
Teilnahme. AHOI!
Im Namen des Freundeskreises
Sebastian Gosch
Vorsitzender
bringt Kollegen, Freunde und sonst wen mit. Wünschen wir den jungen
Leuten und auch uns viel Erfolg.
Hans-Jürgen Mathy
Vorsitzender Seeleute Rostock e.V.
Mitglied im Maritimen Rat der Hansestadt Rostock
09.05.2013
Kurier-Meldungen von
der Warnow
Zwei interessante Schlagzeilen der vergangenen Tage aus dem
"Warnow Kurier":
Via: Facebook#RettetDasMsGeorgBüchner
11.05.2013
Von der
"Flimmerstunde"
Eindrücke von der gelungenen Filmvorführung am 10.05.2013 an
der Bordwand der "Georg Büchner" im Rostocker Stadthafen (ca.
10 Minuten).
Via: Heiko Wollenberg, Rostock
13.05.2013
Schrott-Erlaubnis für
die "Büchner"?!
Rost nagt an der "Büchner": Der Denkmalstatus des Schiffes
soll aufgehoben werden. Damit wäre der Weg für die Verschrottung frei.
Belgier bemühten sich bis zuletzt um die Rettung, die flandrische
Regierung unterstützte sie mit einem Schreiben. geos
In einem Telefonat mit Herrn Dr.-Ing. M. Bednorz vom LA f. Kultur
& Denkmalpflege wurden Facebook#RettetDasMsGeorgBüchner die Gründe
für die bevorstehende Aufhebung des Denkmalstatus erklärt.
Die Belgier hatten ein Konzept vorgelegt. Die Kosten von 10 Millionen
für die Restauration sowie weitere ca. 700.000 EUR für die
Asbestsanierung wollten private Spender tragen. Die Finanzierung war
aber nicht sicher. Keiner der privaten Förderer stand persönlich für
die Haftung zur Verfügung. Das ist eines der Hauptknackpunkte!
Belgien hat intern gestritten, ob man das Projekt unterstützen soll.
Leider konnte man sich da nicht einigen. Bis heute hat es keine
Kontaktaufnahme der Belgischen Behörden zum Denkmalamt gegeben. Der
Brief des Ministers, der auf der einen oder anderen Seite kursierte, war
noch nicht mal autorisiert und meist nur mit Aufforderungen gespickt
(liegt vor). Hätte Belgien sich für das Schiff eingesetzt, hätte man
das Schiff aber nicht verschenken können, da sich ein Staat nicht auf
"Geldmangel" berufen kann.
Fakt ist: Wegen der alles andere als klaren Situation, gerade in
Belgien, hat das Denkmalamt keine Wahl. Der Staat hat nicht das Recht in
private Eigentumsrechte einzugreifen.
Der Käufer hat angeboten, dass Teile für ein evt. Museum entfernt
werden dürfen. Nun ist die "Hanse"-Stadt gefordert, Teile für
die Nachwelt zu sichern.
Der Denkmalstatus geht aber erst verloren, wenn das Schiff den Hafen
verlässt. Ein evt. Investor in letzter Sekunde müsste sich aber mit
dem neuen Eigentümer einigen. Das dürfte wohl aber kaum noch
passieren.
Dr. Bednorz meinte traurig: "Ich habe mit Zitronen gehandelt".
Belgien war die einzige Chance für das Schiff, aber Belgien hat die
Chance nicht genutzt.
Ich denke, dass wir Dr.-Ing. Bednorz trotzdem danken müssen!
Er hat gegen alle Widerstände versucht, etwas auszuhandeln, und ist
leider gescheitert. Er hat es aber versucht. So einen Versuch hätte man
sich von Rostock zu einem viel früheren Zeitpunkt gewünscht, dann hätte
es evt. funktioniert. (K)
14.05.2013
Georg Büchner -
Schiff in Rostock -
NDR Berichterstattung Dez. 2012 bis Mai 2013
Mit der nun endgültigen Entscheidung der Rostocker Stadtverwaltung
zur Aufhebung des Denkmalschutzes für das "Georg Bücher"-Schiff
gestern steht der Verschrottung nichts mehr im Weg. Die
NDR-Berichterstattung über die Bemühungen um den Erhalt des Schiffes
als Denkmal vom Dezember vergangenen Jahres bis zum Mai dieses Jahres
wurden in einem Video zusammengefasst. Darin kommen der Vorsitzende des
Vereins Watererfgoed Vlaanderen Belgien, Prof Eric van Hooydonk, der
Vorsitzende Klaus Janßen des früheren Fördervereins Traditionsschiff
Rostock e.V., Thomas Werner vom Amt für Denkmalpflege in
Mecklenburg-Vorpommern und Stefan Pentschew von den Baltic Tauchern, die
die "Georg Büchner" seeklar gemacht haben, zu Wort: www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=h0xVxUeDrz4 (ca. 8 Min.) Dank an Herrn Heiko Wollenberg, Rostock!
15.05.2013
Unserer guten alten Büchner...
...dreht die Brücke! Was denn nun - Über- oder Ableben??? Werden
sich die Menschen noch mal einig? Die OZ vermeldet heute, dass der
angebliche Abwracker dieses überhaupt nicht zum Ziel hatte ... Der
Kaufvertrag enthält keinen Verwendungszweck.
16.05.2013
Verkauf ohne
Verwendungszweck?
Das legt den Verdacht auf eine illegale Verschrottung nahe! Um die in
Deutschland geforderte umweltgerechte Verschrottung zu umgehen,
d.h. ohne eine entsprechende Genehmigung beim Landesumweltamt einholen
zu müssen, wird das Schiff in ein nicht so geregeltes Land verbracht
und von dort zu einem Abbrecher, dem eine umweltgerechte Entsorgung
ziemlich egal ist.
Auf Facebook#RettetDasMsGeorgBüchner wird dazu heiß diskutiert. Zu
einem dort eingestellten Schreiben aus Belgien vom 10.05.2013 an maßgebliche
Personen Rostocks stellte ein Leser schlicht fest: "Also
doch, keiner will, möchte und kann die Verantwortung übernehmen,
traurig aber wahr!"
Kaufpreis für
"Büchner" reduziert
(OZ) ... In einem neuen
Kaufvertrag soll nach Angaben von Insolvenzverwalter Tobias Schulze berücksichtigt
worden sein, dass museale Stücke, soweit entbehrlich, in der
Insolvenzmasse verbleiben. Neu verhandelt wurde die ursprüngliche
Kaufsumme von 900.000 Euro. Der Kaufpreis soll jetzt bei 750.000 Euro
liegen. Davon müssten Forderungen von bis zu 300.000 Euro aus der
Zeit bis zum Insolvenzverfahren beglichen werden. Dazu kämen
Verbindlichkeiten für Liegeplatz, Strom, Wasser und Bewachung des
Schiffes. Schulze nennt Summen von 15.000 bis 20.000 Euro pro
Monat. Das restliche Geld bekäme die Stadt für gemeinnützige Zwecke.
Dass sich ausgerechnet der einstige Büchner-Betreiberverein, der das
Schiff in die Pleite gewirtschaftet hat, um die Bewachung des Schiffes kümmert
und dafür bezahlt wird, hat für viele einen faden Beigeschmack.
Doris Kesselring
17.05.2013
Das ist Rostock
Beschämend für die
"Hansestadt", dass dieses Ende hingenommen wird.
Das-ist-Rostock.de am 14.5.2013: Ende mit Schrecken
- Die Entscheidung gegen den Erhalt der MS "Georg Büchner"
ist gefallen. Das Schiff wurde zur "Verbringung" freigegeben,
damit bekommt es der Schrotthändler. Der belgische Verein für Flämische
Industrie-Archäologie protestierte gegen den Beschluss.
21.05.2013
Ein Teil
Vergangenheit stirbt mit!
Die Seeverschleppung der "Georg Büchner" steht wohl kurz
bevor. Man kündigte schon den heutigen Tag an. Letzte Seefestmachungen
sind getan. Notstromaggregat ist eingetroffen. Die verabschiedenden
Schiffsfreunde sind jederzeit bereit, das Schiff bis Warnemünde zu
begleiten.
Es ist traurig. Das Schiff hat nun gute 62 Jahre überstanden, und
niemand und nichts ist dazu imstande, sich der Bewahrung dieses
maritim-technischen Denkmals für viele, viele weitere Jahre anzunehmen.
Das ist beschämend für Europa! Das ist beschämend für Rostock und
MV, wo man sich um die Verwendung von Gewinnen der
Hafenentwicklungsgesellschaft HERO in Höhe von 4,9 Millionen EUR uneins
ist ...
Tja, das wars dann wohl mit unserer "Georg Büchner" ex
"Charlesville": No future.
Wir sagen nun
dem Schiff für immer Lebewohl und werden es auf unseren Internetseiten
stets in Erinnerung behalten.
Hier noch einmal die Links:
- "Georg
Büchner" (Unsere Beschreibung des Fracht- und Lehrschiffs der
DSR)
- DSR in Mini!
(Modellflotte inkl. schönem Modell der "Büchner")
- BÜCHNER-Fotos
(Letzte Fotos bei uns)
- DSR-Seefahrt.de/Heute (Abschiedsgedicht und weitere letzte Fotos)
MS GEORG BÜCHNER in Santiago de Cuba am
24.02.1974 Foto, Bilddatei und Protokoll: ABa,
Schwerin/Hamburg
26.05.2013
Fotoshooting zum
Abschied
Der ausgerufene "Fotoflashmob" zum Abschied vom MS
"Georg Büchner" war ein guter Erfolg! Rund 300 Freunde des
Schiffes haben im Rostocker Stadthafen am Abend des heutigen Sonntags,
dem 26.05.2013, Abschied von der "Georg Büchner" genommen.
Wir zeigen unsere Fotos auf dsr-seefahrt.cybersbase.de/?Heute .
NDR, Gast-Kommentar:
Verschrotten ohne Genehmigung...
Toll ist, dass alle wissen, dass es in den Ofen geht. Aber es liegt
keine Genehmigung vor. Der Einzige, der davon nichts weiß, ist der
Hafenmeister. Seiner Meinung nach wird das Schiff in Klaipeda nur einen
Liegeplatz bekommen.............. www.subare.lt/igyvendinti-projektai.php(Offensichtlich eine Abbruchwerft in Klaipeda)
OZ, Kommmentar:
Maritimes Erbe in schwerer See -
Die Tragödie um die "Georg Büchner" ist kein Einzelfall.
Von Thomas Luczak, OZ Rostock, 28.05.2013 06:25
Die Stunden der "Georg Büchner" sind gezählt: Das
ehemalige Ausbildungsschiff der Deutschen Seereederei soll heute von
Rostock aus zu seinem letzten Törn auslaufen. Ziel: Hochofen. Selbst
wenn die Schneidbrenner nicht im litauischen Klaipeda entzündet werden
sollten - das Schiff geht in den Schrott. Schlimmstenfalls in Indien.
Auch eine belgische Initiative konnte das letzte erhaltene
"Kongoboot" nicht retten.
Zahllose Pannen und Ungereimtheiten führten zu diesem - nicht nur für
viele Rostocker - schmerzlichen Finale: Der Trägerverein war mit dem
riesigen, zuletzt als Jugendherberge genutzten Schiff überfordert. Seit
Jahren gab es kein vernünftiges Marketing. Dass man an Bord feiern und
sich sogar trauen lassen konnte, wurde kaum kommuniziert. Zugleich aber
wollte der Verein wie selbstverständlich den kompletten Verkaufserlös
für die "Büchner" einstreichen. Bis heute stellt sich die
Frage, warum die Bewachung des ehemaligen Schulschiffes 20.000 Euro
pro Monat kosten soll. War es lediglich Unvermögen, was den Untergang
verursachte? Oder war die Misswirtschaft geplant, die Kungelei gewollt?
Zudem bleibt der Eindruck, als hätten die Verantwortlichen von Anfang
an das lukrative Verschrotten einer Rettung - vielleicht in Antwerpen -
vorgezogen.
Viel schwerer als das Drama um die "Büchner" wiegt jedoch:
Der Verlust des Schiffes ist kein Einzelfall. Wann die durch Europa
tourende "Stubnitz", letztes Überbleibsel der riesigen
DDR-Hochsee-Fischfangflotte, mal wieder in Rostock festmacht, ist
unklar. Das Traditionsschiff "Dresden", einziges Relikt der
legendären Typ-Frieden-Reihe, liegt fernab von Touristen, ohne vernünftige
Gastronomie und nahezu ohne Werbung, im IGA-Park. Die Reste der
"Undine", des ältesten Seebäderschiffes Deutschlands,
verrosten in einer Pleite-Werft in Dresden. Um den Eisbrecher
"Stephan Jantzen" tobt ein absurder Rechtsstreit. Und auch das
Schifffahrtsmuseum in der Innenstadt verrottet.
Ohne Kursänderung gehen die letzten Zeugnisse der reichen Schiffbau-
und Schiff-fahrtsgeschichte in Rostock unter. Das maritime Erbe einer
ganzen Region droht zu verschwinden.
Rostock-Heute.de: Der Trauerzug der Georg Büchner
Das-ist-Rostock.de, 29.5.2013: Chronik eines unangekündigten
Todes - Gestern verließ die "Georg Büchner" Rostock für
immer. Hunderte sagten ihr auf ihrem Weg entlang der Warnow Lebewohl. Es
bleiben eine Lücke im Stadthafen und viele Fragen.
30.05.2013
21:55 - Probleme?
Probleme!!!
Erst Zickzackkurs und dann mit 9,9 kn auf Kurs nach Gdansk? Wo ist die
"Büchner"??? Grafik: www.marinetraffic.com, basierend auf
Google-Maps.
31.05.2013
"Büchner"
gesunken!
ZCZC JA31
301904 UTC MAY
POLISH NAV WARN 087
POLISH COAST. NE OFF LT. ROZEWIE.
HULL OF A SHIP WITH A LENGTH OF 154 M SANK
IN THE APPROXIMATE POSITION: 54-55.8N 018-31.3E
DEPTH UNKNOWN. CAUTION ADVISED. Quelle: Polnischer Seerettungsdienst
Sie hat sich selbst vor dem Schneidbrenner auf
den Meeresgrund gerettet, könnte man denken.
Alle Medien berichteten, und Polen bestätigte: Die "Georg Büchner"
ist gesunken.
Am 30.05.2013 gegen 18:00 Uhr bekam der Schleppverband Probleme aufgrund
starker Schlagseite der geschleppten "Büchner". Der Schlepper
soll noch versucht haben, das Schiff zu retten und nach Gdansk zu
bringen, wofür die Kursänderung spricht.
Stark vergrößerter Ausschnitt aus der Grafik
zuvor, östlichste Kursspuren
Dies brachte aber nichts. Am 30.05.2013 gegen 20:20 Uhr ist die
"Georg Büchner" gesunken. Die Schlepperbesatzung machte Fotos
vom Untergang, die natürlich noch unter Verschluss gehalten werden,
solange die Untersuchungen laufen.
Nach neueren Informationen (OZ v. 9.6.2013 und Internet) soll der
Schlepper das sinkende Schiff von der Route einer
Unterwasser-Gaspipeline zwischen dem 80 km vor der polnischen Küste
liegenden Offshore-Erdgasfeld B3 der polnischen Firma PETROBALTIC und
dem Festland weggezogen haben. Das würde natürlich die
"Flucht" vom Unglücksort und den anschließenden Zickzackkurs
erklären. Schließlich sollte die AJAKS selbst nicht durch eine plötzlich
aufsteigende Gasblase und dadurch verursachten eigenem Verlust des
Auftriebs in Gefahr gebracht werden. Danach suchte der Schlepper der an
dem Abend womöglich vorherrschenden Strömung folgend noch nach
Anzeichen einer eventuellen Leckage der Gaspipeline. Nachdem keine großen
aufsteigenden Gasblasen festgestellt wurden, nahm die AJAKS auf
Anweisung hin Kurs auf den nächstliegenden Hafen Gdansk - ihrem glücklicherweise
sogar Heimathafen.
Die "Büchner" wurde in Rostock zwar "seetüchtig"
gemacht und die Verbringung genehmigt, aber dabei wurde wohl doch etwas
übersehen oder nicht ausreichend bedacht.
Beachte im obigen Bild die nachträglich
eingebrachten untersten Bulleyes, die für die Verbringung mit
Stahlblech "zugeschweißt" wurden. Reichte das nicht aus?
Siehe Fotoausschnitt rechts... Dazu hatte das Schiff bereits beim
Auslaufen Rostock gerade nach Steuerbord eine leichte Schlagseite.
Oder aber durch die Zugkräfte und Bewegung des Schiffes führte
Materialermüdung zum letztendlichen Sinken. Alte, sich öffnende
Seewasserventile oder sich auflösende Nietverbindungen kamen zur
Sprache.
So etwas ist nicht verwunderlich, bedenkt man den Fakt, dass das Schiff
seit 1977 nicht mehr lief, nur noch in ruhigem Gewässer festlag,
seitdem keine den IMO-Vorschriften entsprechende Unterhaltung mehr
erfuhr und letztmalig im Oktober 2001 in eben diesem ruhigen Gewässer
bewegt wurde. Der somit ziemlich marode Schiffsrumpf war für eine
Seeverbringung einfach nicht mehr geeignet. Ein weiterer Fall dieser
Art.
Versicherungshöhen von 2 bzw. 4 Millionen EUR für das Schiff wurden
an einigen Stellen genannt. Könnte ein Versicherungsbetrugsversuch
dahinter stecken? Dagegen spricht die Information, dass der
Schleppverband nicht überversichert gewesen sein soll. Erste
Ermittlungen sollen eingeleitet worden sein.
Pressemitteilungen
der Vereinigung Watererfgoed Vlaanderen:
Das niederländische Original enthält die Meldung vom Lloyd's MIU
Casualty Reporting Service zum Untergang der "Büchner" am
31.05.2013, in der es im letzten Satz heißt: " Es gibt
Spekulationen, dass wegen der Alterung des Rumpfs die 'Georg Büchner' möglicherweise
nicht mehr in der Lage gewesen war, den Kräften des Meeres standhalten
zu können."
Das-ist-Rostock.de, 3.6.2013: Eine Zukunft für die Georg Büchner -
Der belgische Denkmalschutzverein "Waterergfoed Vlaanderen"
verhandelt mit den polnischen Behörden über eine Rückführung der
unter mysteriösen Umständen gesunkenen "Georg Büchner" nach
Antwerpen. Dort soll das ehemalige belgische "Kongoboot" die
Hauptattraktionen eines neuen "WeltWrackMuseums" werden. Für
das Wrack wurde unterdessen eine leicht veränderte Position sowie eine
Warnung für den Schiffsverkehr herausgegeben.
In einer Nachricht aus Belgien an uns erfuhren wir, dass die
belgischen Interessenten an der Erhaltung der "Büchner" von
den deutschen Behörden angewiesen wurden, nicht ihr Konzept und
keinesfalls die Investoren zu veröffentlichen. Ja, sogar jeglicher
Kontakt zu "Rettet Schorsch" und anderen Initiativen wurde
geflissentlich vermieden. Der Entschluss, das Schiff zur Verschrottung
verbringen zu lassen, stand in Rostock wohl schon lange fest, und allem
anderen wurde kein Spielraum mehr gegeben.
Sollte der dubiose Käufer sein Geld vom Notaranderkonto wieder
abziehen, zählte das Wrack wohl immer noch zur Insolvenzmasse des
"Förderverein Traditionsschiff". Sollte Polen die Hebung
fordern oder gar selbst veranlassen, auf Kosten des aktuellen Besitzers,
könnte die "Abschiebung" der "Georg Büchner" für
das Stadtsäckel von Rostock tüchtig in die Hosen gehen!
03.06.2013
Unterwasserfotos von
der GEORG BÜCHNER
89 Unterwasseraufnahmen waren kurze Zeit darauf im Netz zu sehen.
Das Wrack zeigt noch immer
die deutsche Flagge am achteren Flaggenstock! Die Zeichen stehen wohl
auf Hebung des Schiffs. Polen will nicht noch mehr Wracks an dieser
Position haben. In einem Seegebiet, das durch Wind, Seegang und Strömungen
schon etlichen Schiffen "den Kiel brach". Tja, Rostock, das
wird dann wohl nichts mit dem utopischen Theaterneubau auf der
Unterwarnow ... Selbstverschuldete neue Kosten türmen sich auf! Kosten,
die die GEORG BÜCHNER eher für ihre Erhaltung hätte kriegen sollen.
Kosten, die das maritime Ansehen der "Hansestadt" (?) Rostock
doch einmal angehoben hätten. Kosten, die in diesem Jahr die 50-jährige
Städtepartnerschaft mit Antwerpen untermauert hätten. Kosten für eine
einträgliche Zukunft der Stadt!
Wer nur wird dafür aufkommen bzw. geradestehen?
Hoffentlich die richtigen Leute!
Shit happens. Großer Mist
passiert.
12.06.2013
Wem gehörts?
26.06.2013
Bisherige Bilanz
In der Zwischenzeit gab es weitere Meldungen in den Medien.
International rätselt man, ob der Eigner nun auf den Seychellen, in
Rumänien, Holland, Belgien oder doch in DE sitzt. Die Schiffspapiere
sind wohl unvollständig und liegen zum Teil gar nicht vor. Das Schiff
soll aber über ein deutsches Sicherheitszertifikat verfügt haben. Der
ausgehandelte Kaufpreis liege wie vertraglich vereinbart bei einem
Notar. Derzeit werde über die Freigabe verhandelt. Rostocks
Stadtsprecher Ulrich Kunze: "Noch ist kein Geld eingegangen.
Wie viel es sein wird, ist unklar. ... Ansonsten sei die Stadt raus aus
der Nummer" ... Wirklich "raus aus der Nummer"???
Keiner weiß, wo die Inneneinrichtung der GB versteckt wurde.
Rostocker Stadtverwaltung und Politik befinden sich nach wie vor
kollektiv auf Tauchstation bzw. fühlen sich nicht zuständig. Sollen
doch die Polen zusehen, wie sie an die nötigen Informationen kommen ...
Belgische Presse: Deutschland verantwortlich am Untergang des
Congoboots!
Das polnische Seeamt veröffentlicht Bilder von der Untersuchung und
der Unglücksstelle. Das Schiff beginnt in 17,5 m Tiefe. Einige
Leinen schwimmen sogar bis an die Wasseroberfläche. Im Umkreis von 500 m
ist jeglicher Schiffsverkehr verboten.
Fazit: Der Eigner wird sich nicht "outen", muss er nun für
die Bergung des Schiffes mindestens mehr als das Zehnfache als den
Kaufpreis hinblättern. Und die Polen können sich die Hebung vielleicht
nicht leisten. Das Sperrgebiet auf Dauer zu kennzeichnen, wird die
kostengünstigste Lösung sein. Also wird die alte Lady wohl ihre letzte
Ruhestätte gefunden haben ...
Der 1967 bei der Übernahme des Schiffes in Antwerpen 1. Nautische
Offizier Ingo Rose schrieb zur Bestätigung obiger eigener Vermutung:
" ..., aber mir sind die kurz über der Stb.-Wasserlinie
nachträglich eingebauten Bullaugen und deren provisorischer Verschluss
mit den Blechen nicht geheuer vorgekommen. Kapitän Klemke hat auch
berichtet, dass er dort im Inneren keine Panzerblenden gesehen hat."
Und das Schiff " hatte eine besondere Eigenschaft. Immer
wieder kam es zu einer geringen Stb.-Schlagseite im Hafen, auch wenn
kein Ladungsbetrieb und/oder Tankoperationen durchgeführt wurden. ...
Die Ursache dafür war, dass sich in der Maschinenraumbilge das Wasser
an der Stb.-Seite sammelte und dann ohne entsprechende Maßnahmen das WC
meiner Kapitäne überlief."
Wir erinnern an den kürzlichen Wassereinbruch, von dem Herr Bednorz
sprach, durch einen behobenen (?) Schaden am Schiff. Siehe oben unter 3.4.2013.
Übrigens, dieser ominöse und insolvente "Förderverein
Traditionsschiff e.V." treibt immer noch sein Unwesen in Rostock,
träumt von einem Anteil an der Kaufsumme und hält an den Plänen fest,
eine Jugendherberge betreiben zu wollen.
13.07.2013
Dem gehörts!
Der Kaufpreis war inzwischen geflossen, so dass die Eigentumsfrage
klar ist. Wer nun der Eigentümer der "Büchner" ist, wurde
noch nicht offenbart. Auch die Pläne des Käufers des Schiffes sind
nicht bekannt. Wie wird es nun weitergehen? Obiges "Fazit" ist
damit jedoch zumindest teilweise überholt.
Mit Spannung erwarten wir den aller Voraussicht nach in der
Kalenderwoche 29 2013 vorgelegten Untersuchungsbericht des Seeamtes
Gdynia und der Maritimen Kammer des zuständigen Amtsgerichtes unter Berücksichtigung
der Ergebnisse der ersten Untersuchung des Gdansker Hafenmeisters. ...
18.07.2013
Wem gehörts???
Am Montag, dem 15.07.2013, wurde vermeldet: Das polnische Seeamt hat
die Untersuchungen zum Untergang der "Georg Büchner" vor
Gdynia eingestellt. Weil die "Büchner" seit 1998 in keinem
Schiffsregister mehr geführt wird, sehen sich alle, also auch die
deutschen Seeämter nicht zuständig. Sie befassen sich nur mit
Schiffsunfällen, und um einen solchen habe es sich beim "Büchner"-Untergang
nicht gehandelt. Jetzt soll ein Unterwassergutachten gemacht werden, um
die Ursache der Havarie aufzuklären. Zudem seien die Besatzung und der
Reeder des polnischen Schleppers "Ajaks" befragt worden. Die
haben wohl soweit alles richtig gemacht.
Der immer noch unbekannte (!) Käufer der GB hatte zwar für das Schiff
gezahlt (s.o.); jedoch zum genauen Kaufpreis wie auch zur Identität des
Käufers wurden noch immer keine Angaben gemacht. Der Insolvenzverwalter
wird nach Prüfung der Forderungen und Schlusstermin beim Amtsgericht
die Gläubiger bedienen, und der Rest der wohl 700.000 bis 900.000 EUR
fiele dann an die "Hansestadt" Rostock.
Mit der Stadt will der Insolvenzverwalter außerdem einen Leihvertrag über
die maritimen Gegenstände schließen, die vom Schiff geholt wurden,
bevor es aus Rostock geschleppt wurde. Laut Hafenkapitän handelt es
sich dabei unter anderem um das Steuerrad, Kompasse und
Maschinentelegrafen. Es ist vorgesehen, dass die Teile im Schiffbau- und
Schifffahrtsmuseum ausgestellt werden.
Die polnischen Behörden haben unterdessen dem Besitzer eine Frist
gestellt. Sie versuchen, ihn bis Ende November ausfindig zu machen.
Sollte dies nicht gelingen, geht das Wrack in den Besitz des polnischen
Staates über und soll zum Verkauf zu einem Preis, der sich an der
Bergung orientieren wird, ausgeschrieben werden. Obwohl die "Büchner"
mit angeblich ordnungsgemäßen Papieren und "seetüchtig" aus
Rostock entlassen wurde, ist die Frage nach dem Eigentümer völlig
unklar, und die Angaben zur Versicherung sind entweder unglaubwürdig,
oder diese Versicherungen existieren gar nicht. - Also, was war und ist
dort nur für eine Mauschelei im Gange???
Die alte Lady hatte schon gemerkt, wie ungeliebt sie mittlerweile bei
den Beamten war und hat sich lieber aus dem Staub ins rettende Nass
gemacht. Es wird wahrscheinlich dabei bleiben, ist ABa's
Meinung aus heutiger Sicht.
30.07.2013
"Dead
Vessel"
Als ein solches typisiert, einem also stillgelegten Schiff, hat die
polnische Kommission zur Untersuchung von Seeunfällen die Recherchen
zum Untergang der "Georg Büchner" eingestellt, weil daraus
keine neuen Erkenntnisse für die Sicherheit der Seefahrt gewonnen
werden können. Ob jemand zur Verantwortung gezogen wird, ist fraglich.
Ob das Wrack der "Georg Büchner" vor Polen seine letzte
Ruhestätte behält, ist unklar. Das Seeamt von Gdynia hat über eine
Hebung zu entscheiden. Bis heute war dort noch keine endgültige Aussage
verlautbart worden.
Remembered Vessels
Hier noch einmal Erinnerungsfotos, diesmal von einem Kapitän der
Landstraße:
Danke schön an Ingo für seine Zusendung!
20.08.2013
"UAB
Subare"
NDR 1 Radio MV fand einen Hinweis auf den eigentlichen Eigentümer
der "Georg Büchner": Die Abbruchwerft "UAB Subare"
im litauischen Kleipeda. Wir verwiesen hier bereits vor drei Monaten auf
dieses Unternehmen (s.o.). In Polen sucht man jedoch nach wie vor nach
dem Eigentümer. Wurden die Auflagen zur Verschleppung missachtet? Die
Versicherungssumme soll geflossen sein.
08.10.2013
Georg Büchner
Ausgerechnet im Jahr des 200. Geburtstages des Dichters Georg Büchner
(*17.10.1813 in Goddelau, Hessen; +19.02.1837 in Zürich, Schweiz)
geschah dieses traurige Ende des Schiffes mit dessen Namen. Eine echte
Schande. Am 10. Oktober 2013 erscheint aus dem Anlass des Gedenktages
eine Briefmarke. Vom Schiff wissen wir zwar viel, aber nicht so über
dessen Namensgeber. Vielleicht hilft uns die Marke auf die Sprünge. Friedrich Seibicke, Altenburg
27.10.2013
Vorschriften
Bei der endlich erfolgten Radikal-Inventur der
Vorschriften-Bibliothek im Büro kamen die "Richtlinien für
Verschleppungen über See 1986" vom Germanischen Lloyd wieder
einmal in mein Blickfeld. Was wohl schoss mir dabei sofort durch den
Sinn?
Das Inhaltsverzeichnis zeigt den Umfang der Berücksichtigungen, die bei
einer Verschleppung über See Beachtung zu finden hatten - 1986. Und
dennoch gehen dabei immer wieder "Anhänge" verloren ...
Beim Blättern fiel mein Blick auf den markierten Abschnitt "E.
Schiffsführung". Im Falle der "Büchner" würde ich mal
so urteilen: 1. - verschlampt / 2. - versucht / 3. - verfolgt / 4. -
verdüst / 5. - vernachlässigbar (in diesem Fall?) / 6. -
verantwortlich! - ABa
07.11.2013
Verbleib!
In der OZ wurde gestern vermeldet, dass die polnischen Behörden
bislang weder den Besitzer noch die Versicherung ermitteln konnten. Und
so gibt es dort keine Pläne zur Bergung des Schiffes. Die "Büchner"
wird in ihrem nassen Grab bleiben.
Zur Buchvorstellung "MS GEORG BÜCHNER
- Vom Stapellauf bis zum Untergang" am heutigen Abend ließen
der OB und der Hafenkapitän durchblicken, dass der Käufer in Holland säße
und mit der Litauer Abbruchwerft "Subare" in Verbindung stünde.
Aber das ist nicht wirklich Neues (s.w.o.). Es war uns schon klar, dass
das Schiff direkt unter den Schneidbrenner gehen sollte.
Die alte Lady bevorzugte aber für sich das nasse Grab und nicht das
heiße Gemetzel mit dem Schneidbrenner. Und so kann unsere Erinnerung
weiter leben - liegen, und das sogar nicht weit weg.
Von Herbst 2009 bis Herbst 2012 war ich mit meiner Familie
jährlich zweimal Urlaubsgast auf der "Büchner".
Da ich seit 1992 in meiner Freizeit in der
Eisenbahntraditionspflege im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg (Erzgebirge)
tätig bin, wo wir alte Loks und Wagen als technische Denkmäler
betriebsfähig erhalten, kann ich nachvollziehen, wie schwierig, mühevoll
und mit viel Engagement verbunden diese Arbeit ist. Aber eben genau
letzteres vermisste ich immer mehr bei den leitenden Mitarbeitern auf
der Büchner, die wie sich nun zeigte, auch in Wirklichkeit nicht
sonderlich an der Erhaltung des Schiffes interessiert waren - und das
als Förderverein (!!!), der ureigenst dazu da ist, Wege und Möglichkeiten
einer entsprechenden Finanzierung und Arbeitsdurchführung zu
organisieren. Die ständig unfreundliche Dame an der Rezeption und der
Vereinschef taten alles, um Hotel- und Jugendherbergsgäste auf möglichst
große Distanz zu halten, Fragen zum Schiff abzuschmettern bzw.
interessierte Menschen gar nicht erst auf dieses zu lassen und damit ihr
eigenes Süppchen zu kochen.
Im Gegensatz dazu waren die Kollegen der abendlichen
Schiffswache sowie der vormittags die technischen Anlagen (u.a.
Ladegeschirr) bedienende DSR-Rentner freundlich, erklärten viel und führten
einen auch mal außer der Reihe durch die ansonsten unzugänglichen
Bereiche des Schiffes. Habe den Maschinenraum der "Büchner"
bei einer "illegalen" Führung durch die abendliche
Schiffswache 2009 besichtigen können und war trotz schon lange
stillstehender Hauptmaschine nicht minder beeindruckt. Damit bzw. auch
durch eigene Erkundungsgänge (nicht immer waren alle Schotten und Räume
verschlossen ...) habe ich dieses sehr gut kennengelernt und dadurch
eine gewisse Beziehung dazu aufgebaut.
Auch das nette Küchenpersonal, welches jeden Morgen ein
hervorragendes Frühstück zauberte, und die Zimmerfrauen standen dem
geschäftsabträglichen Treiben der beiden erstgenannten Personen
diametral entgegen.
Spätestens nach dem Auszug des Bildungsträgers hätte man
sich gemeinsam mit Partnern aus Kommune, Land und Wirtschaft nach
anderen Möglichkeiten der Nutzung umsehen müssen, z.B. Büros,
Tagungen, Kongresse, Veranstaltungen, Werbeträger, Erweiterung Hotel
und Jugendherberge, Einrichtung Museum mit Schiffsführungen usw. Dazu wären
schrittweise Werterhaltungs- und Umgestaltungsarbeiten notwendig
geworden auf Basis von Spenden, Mieteinnahmen, Fördermitteln,
Denkmalschutzgeldern, Museums-eintrittsgeldern u.a. Bei entsprechendem Rühren
der Werbetrommel und Öffnung des Vereins für wirkliche und aktiv
zupackende Schiffsfreunde (sowie evtl. auch belgischer Hilfe ...) hätte
man vielleicht das Ruder herumreißen und das unrühmliche Ende des
einzigartigen Schiffes vermeiden können. Hätte ....
Auch die Rostocker Stadtverwaltung hat am Verlust der "Büchner"
eine ziemlich hohe Aktie. Sie ließ diesen sogenannten "Förderverein"
gewähren und vor sich hin wursteln, anstatt zu prüfen und zu
hinterfragen, wo ihre gezahlten Fördergelder versackt sind, und was mit
dem Denkmal passiert.
Mit welcher unbeirrten, eigentlich schon kriminellen Intensität
der Verein auf den geheimen Verkauf des Schiffes hinarbeitete, um Anfang
Dezember 2012 mit vollendeten Tatsachen an die Öffentlichkeit zu gehen,
damit ja niemand noch ernsthafte Erhaltungsaktivitäten einleiten
konnte, zeigte sich u.a. auch darin, dass wir Ende Oktober 2012 bei
unserer Abreise bereits die Kammern für 2013 verbindlich reservierten
und auch bei der Verabschiedung vom freundlichen Personal nichts auf
eine veränderte Situation hindeutete, zumal nach dem gesunden
Menschenverstand ein solcher Verkauf ins Ausland nicht innerhalb von 4
Wochen vorbereitet und durchgeführt werden kann. Die dazu nötigen
Vorabsprachen begannen mit Sicherheit mindestens schon im Frühjahr
2012, wenn nicht noch eher.
Aber ich will Dir hier nicht die Ohren vollheulen, es ist
vorbei ...
Eckehardt Schwenzer, Dresden
Danke
schön an Eckehardt für seine punktuelle Zusammenfassung zur "Büchner"
im Rostocker Stadthafen und für seine wunderbaren Fotos!
15.01.2016
Kein Ende
Dieses Thema im Programm: NDR 1 Radio MV |
14.01.2016 | 17:30 Uhr
Prozess um Untergang der "Büchner" fortgesetzt
Der Untergang des früheren DDR-Ausbildungsschiffs "Georg Büchner"
ist am Donnerstag vor der Seekammer des Bezirksgerichts im polnischen
Danzig erneut verhandelt worden. Im Mittelpunkt standen Aussagen eines
umstrittenen Heidelberger Schiffshändlers. Nach eigener Aussage hatte
er das historische Schiffe kaufen wollen.
"Büchner" laut Schiffshändler nicht seetauglich
Der Händler hatte gegenüber polnischen Medien gesagt, die "Büchner"
sei vor ihrer letzten Reise, die zur Verschrottung ins litauische
Klaipeda führen sollte, nicht seetauglich gewesen. Das Schiff habe
"in Rostock zerlegt und umgehend in den Hochofen gehört". Mit dieser Aussage schließt sich dieser
eigentlich heiß umstrittene, nur allzu gut bekannte Heidelberger
"Kapitän" unserem eigenen kurz nach dem Untergang getroffenen
Eindruck an. Also stehen wir hier nun ebenfalls an der Seite seiner
Meinung.
Hafenkapitän: Alle Genehmigungen erteilt
Die polnischen Behörden glauben offenbar dem Schiffshändler und
gehen von fehlerhaften deutschen Gutachten aus, berichten
Prozessbeobachter. Demnach hätte die "Büchner" in ihrem
Zustand nie ablegen dürfen. Dem widerspricht der zuständige Rostocker
Hafenkapitän Gisbert Ruhnke: Alle Genehmigungen, auch die international
geltenden, zur Verschiffung seien erteilt worden. Das bezweifelten wir zu der Zeit schon in höchstem
Maße.
Untergang auf dem Weg zur Verschrottung
Vertreter deutscher Behörden und Firmen waren am Donnerstag nicht
bei der Verhandlung in Polen. Das historische Schiff war beim
Verschleppen Ende Mai 2013 auf dem Weg von Rostock nach Litauen
gesunken. Das Wrack liegt in rund 30 Meter Tiefe vor der polnischen Küste. Die Hansestadt Rostock sollte in die
Verantwortung genommen werden! Denn sie hatte es offenbar versäumt, den
Abfluss ihrer Subventionen an einen letztendlich zwielichtigen Verein
nachvollziehbar zu protokollieren. Und so flossen öffentliche Gelder
zur Erhaltung des Schiffes nur in eigene Taschen der wenigen familiären
Vereinsmitglieder. Somit fehlten natürlich letztendlich die Mittel für
die neue Betriebserlaubnis des Dampfkessels etc. Aber was soll's, wenn
die "Familie" schon seit Jahren versuchte, das Schiff vom Bein
zu bekommen? Die "Büchner" hatte dann doch
"ausbaden" müssen, was andere gerade noch rechtzeitig auf die
Reihe bekommen: Offenheit und Corporate Governance.
19.01.2016
Die Sachlage
Zum Untergang und zur Bergung der "Büchner" bereits Ende
2013 (4 MB):
Es ist wirklich sehr bedauerlich, das Schiff dort ruhen und vergehen
zu wissen. Zwar war es als CHARLESVILLE noch Bestandteil der belgischen
Kolonialzeit, die nun zu recht aufgearbeitet wird, aber es war auch ein
Baustein der maritimen Entwicklung der Menschheit. Und mit unseren
vieltausendfach guten Erfahrungen und Erinnerungen von Bord des
Lehrfrachters GEORG BÜCHNER (der wahrscheinlich um die Verwendung
seines Namens für den Zweck wohlwollend gewesen wäre), übrigens aus
der um einiges längeren Zeit der humanen Nutzung, bleiben wir traurig
über dieses Ende - missachtet, ungepflegt, abgeschoben. Ruhe in
Frieden, gute alte Lady. - ABa
MS "Georg Büchner" - Lehr- und Frachtschiff der DSR Foto/Repro: Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum
Rostock, 2017
15.05.2023
Vor
10 Jahren...
... entzog sich die Alte Lady dem heißen Gemetzel des Abbruchs und
legte sich lieber ins nasse Grab auf dem Grund der Ostsee. Recht so!
Jetzt erfuhren wir durch äußeren Anstoß vom Bericht auf dem NDR. Wir
stellten fest, dass sich die offiziellen Seiten mit der Zeit den
damaligen Gedanken von ABa recht angenähert haben! Siehe oben
ab #20130612 bzw. beim "Derweil
entwarf ABa seinen (persönlichen) 'Untersuchungsbericht' zum
Untergang der GB: 20130718_ABa_Buechner-Untergang.pdf
..." Wie nah er damals schon der Realität kam!
Die heutigen Berichte betrachteten jedoch noch nicht genau den
aufgezeichneten Kurs des AJAKS. Ein Schleppverband kann keinen
Zickzack-Kurs und schon gar keinen plötzlichen Kurswechsel in Richtung
offener See vollführen! Der AJAKS versuchte wohl noch, mit der Alten
Lady im Schlepp näher unter Land zu kommen, wie der obige Zoom zeigt.
Aber es ging nicht mehr. Sodann brachte sich der AJAKS zunächst selbst
in Sicherheit und lief von der Untergangsstelle ab. Dann erhielt er wohl
die Order, nach eventuellen Trümmern des letzten Trecks zu suchen und
lief in diesem Zickzack-Kurs die Fahrt mit der GEORG BÜCHNER im Schlepp
zurück ab. Ging es um aufsteigende Gasblasen? Das sagt man nicht. Es
bleibt immer noch Ungeklärtes. Fakt ist aber wohl, unsere Alte Lady
verbleibt in ihrem selbstgewählten Grab.
Ein erbebender Anblick vom Untergang des
vertrauten Schiffs!
28.05.2023
"Georg Büchner
- Ein Schiff mit Geschichte"
Am 28. Mai 2023 jährt sich der Abschied des ehemaligen
Ausbildungsschiffs der DSR, die "Georg Büchner", zum zehnten
Mal. Aus diesem Anlass präsentierte Merlin Franke erstmalig seine
Dokumentation "Georg Büchner - Ein Schiff mit Geschichte".
Die Premiere fand um 15 Uhr im Raum "Luke 1" des
Traditionsschiffes "Dresden" im Schifffahrtsmuseum
Rostock statt.
Die Vorführung war gut besucht, wurde fasziniert
verfolgt und beflügelte zu weiterer Teilhabe mit privatem Material und
gerichtlichen Akten! Merlin kann die Geschichte durchaus noch weiter
fortführen.
Quellen:
(1)
"DSR - Deutsche Seereederei Rostock", Götz/Wenzel, Koehler
Hamburg, 2004
(2) "Deutsche Reedereien - B. 23 - DSR", Verlag G. U.
Detlefsen, Bad Segeberg, 2004
Weitere Quellen sind jeweils oben angegeben bzw. ersichtlich.
Fotos/Abb.:
R. Lachs,
SVZ, ABa, tripadvisor.de, google.de, D. Pevestorf,
shipspotting.com, F. Seibicke, facebook.com, rostock-heute.de, OZ, B.
Aerts, rettet-schorsch.de, hoschie-media.de, A. Garling, m/v
Charlesville vzw, reddecharlesville.be, vimeo.com, H. Wollenberg, G.
Franz, marinetraffic.com, J. Prestien via shipspotting.com, J. Kümpel
(Ausschnitt), das-ist-rostock.de, I. Kerber, DSR, E. Schwenzer, (in
Reihenfolge der jeweils ersten Abbildung)
Herzlichen Dank an alle Medien fürs Berichten!
Zeitungsartikel (Faksimiles) mit freundlichen
Genehmigungen der Verlage Schweriner Volkszeitung und Norddeutsche Neueste
Nachrichten!
"GEORG BÜCHNER 2013": Seeleute Rostock
e.V., 2. Januar 2013