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www.seeleute-rostock.de/content/sailorscab/reports/11-mmg-propeller/bericht11.htm |
| SlR.sb11 [S3.F4] |
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Propeller von MMG
Mecklenburger Metallguss GmbH, Waren/Müritz
Tag der offenen Tür
Am 20. September 2014 lud die
Mecklenburger Metallguss GmbH in Waren erstmalig zur offenen
Besichtigung ein. Unser Vereinsmitglied Dieter Vöckler und seine Frau
ergriffen die Gelegenheit, besuchten das traditionsreiche Unternehmen
und zeigen uns hier ihre Eindrücke.
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Zur
Historie des Unternehmens: 1871 wurde in Waren am Müritzufer die
"Maschinenbauanstalt" mit Eisengießerei gegründet, die eng
mit der Entwicklung der Eisenbahn in Mecklenburg verbunden war. 1946
wurde die daraus erwachsene "Eisenwerk Waren GmbH" in eine Gießereigenossenschaft
überführt. 1948 begann im Rahmen des Aufbaus des Industriezweigs
Schiffbau in der DDR der Schwermetallformguss, insbesondere für die
Produktion von Schiffspropellern von dann bis zu 6,5 Metern Durchmesser
und 25 Tonnen Fertigmasse. 1970 kam die damals moderne NC-Fräsmaschine
in der Produktion zur Anwendung. Im Zuge der Privatisierung von
DDR-Betrieben firmierte man ab 1991 zur Mecklenburger Metallguss GmbH
um, die jedoch 1992 vom Bremer Vulkan geschluckt wurde. Es folgten
Investitionen in E-Schmelzöfen und CNC-Bearbeitungsmaschinen. Der
Vulkan- Zusammenbruch 1998 entwickelte sich zu einer neuen Chance für
das Warener Unternehmen, das seit 1999 zum Verbund der DIHAG gehört.
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Zur
Lage des Unternehmens: Die MMG in Waren ist heute einer der
bedeutendsten der wenigen Produzenten auf der Erde, die große
Schiffspropeller herstellen bzw. reparieren. Das Unternehmen ist nach
weiteren Investitionen in der Lage, bis zu 80 sowohl Fest- als auch
Verstellpropeller im Jahr mit einem Durchmesser von 11,5 Metern und
einem Gewicht von 150 Tonnen auszuliefern.
Die Herstellung eines Propellers kann vom Entwurf bis zum fertigen
Erzeugnis schon rund anderthalb Jahre dauern. Ein Abkühlungsprozess
kann 14 Tage in Anspruch nehmen. Die Nachbearbeitung per Fräsen und
Schleifen kann bis zu 21 Tage dauern.
Schiffspropeller aus Waren gehen an bekannte Werften wie Meyer,
Papenburg, und weitere, aber zum größten Teil an Werften im
asiatischen Raum. Der Abtransport erfolgt mit speziellen Tiefladern mit
entsprechenden Schrägstellstempeln über die B192 zur Autobahn A19 nach
Rostock oder über die A24 nach Hamburg zur Verladung auf Schiffe.
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Zurück
zum Tag der offenen Tür: Es konnten die Hallen der Gießerei und
der mechanischen Propellerbearbeitung sowie natürlich das Aussenlager
besichtigt werden. Vor den Hallen waren imposante fertige Propeller zu
sehen. Aber auch Teile von alten zerlegten Propellern, die der beste
Grundstoff für die Herstellung von neuen Schiffspropellern sind. In der
Gießerei wurde gerade ein großer Propeller "freigelegt". In
der Bearbeitungshalle wurde entsprechend der Konstruktionsmaße des
Propellers das überschüssige Material abgetragen. In der Endfertigung
wurde ein Propeller nachbearbeitet und erhielt so auch das
charakteristische Muster auf der Oberfläche wie von Hand geschliffen,
obwohl all dies heutzutage vorrangig maschinell erfolgt. |
Die Fotos
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Weiterführende Links und Informationen:
Schiffstechnik
& Seemannschaft - die "Schiffsschraube" bei uns
mecklenburger-metallguss.com/ - Propeller. Präzision. Perfektion.
de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburger_Metallguss -
über MMG im Online-Lexikon
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"Jahrbuch
der Schiffahrt 1974", TRANSPRESS VEB Verlag für Verkehrswesen
Berlin; Beitrag ab S. 54:
"Der Schraubenpropeller als Element des
Schiffsantriebs - Fertigung von Schiffspropellern" |
Besten Dank an Fam. Vöckler für die Fotos und
an unsere Quellen!
Fotos: |
Familie Vöckler,
Domsühl |
Fotoshow: |
Mit Shadowbox,
© 2007-2010 M.J.I. Jackson |
Bearbeiter: |
Andreas ABa
Basedow, Hamburg |
"Propeller von MMG": Seeleute Rostock e.V.,
1. November 2014
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03.01.2022 |
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"Tradi" - Fakten |