Die Bürgerschaft Rostocks setzt den OB wieder unter Druck. Er soll
das Entwicklungskonzept IGA-Park umsetzen. Der OB hält sich jedoch den
Widerspruch dagegen offen. Natürlich muss in eine erfolgreiche Zukunft
investiert werden, trotz bereits entstandener Schulden (z.B. durch die
IGA 2003). Aber die neuen Investitionen sollten doch langsam
wirtschaftlich fundiert sein und nicht immer wieder auf purem
Wunschdenken basieren.
Der Ortsbeirat von Schmarl läuft mit einem Offenen Brief gegen alle
Vernunft Sturm und beruft sich dabei auf die Hansemesse, auf den
umgestalteten S-Bahnhof Lütten Klein, auf die "vorzügliche"
Verkehrsanbindung an die A 19 und A 20 sowie auf das Einwohnerwachstum.
Nur, was hat all dies mit einer höheren Besucherzahl auf dem TRADI im
IGA-Park zu tun??? Was unternimmt der Schmarler Ortsbeirat eigentlich
dafür? Wir erinnern uns an die kürzlich vernommene Frage eines jüngeren
Kollegen aus Rostock: "In Schmarl liegt ein
Schiff?" ...
Kpt. H.-H. Diestel besuchte weltweit in Zeitabständen historische
Schiffe, die in mehr oder weniger Vergnügungsparks integriert wurden,
und konnte nur feststellen, dass all diese Konzepte zum buchstäblichen
Untergang der Schiffsdenkmäler führten. Rostock beschreitet seit über
zehn Jahren genau diesen Weg und will ihn auch noch blindlings
beibehalten ...
Am gestrigen Mittwoch war wieder Bürgerschaftssitzung.
Nachdem in der letzten Woche das Bürgerbegehren zur Verholung des
TRADI für unzulässig erklärt wurde, stimmte gestern die Mehrheit der
Bürgerschaft für das neue IGA-Park Konzept. Das war abzusehen.
Interessant waren die Auslassungen einiger Abgeordneten. Frau Knitter
(SPD), Mitglied im Aufsichtsrat der IGA, wusste zu berichten, dass die
IGA seinerzeit deshalb nach Rostock geholt wurde, um den Imageschaden
nach Lichtenhagen 92 zu reparieren. Die Schulden, die die IGA hinterließ,
variierten gestern zwischen 12, 20 bis 170 Millionen Euro. Der Antrag
der Grünen, bei der künftigen Umsetzung zu prüfen, ob es möglich
ist, einen kostenlosen Eintritt für den Park zu realisieren, wurde
abgelehnt. Es gibt ja schließlich noch eine Arbeitsgruppe, die dann
die Umsetzung begleitet. Auch Frau Jens (CDU) sah sich abermals genötigt,
zum Abschluss der Debatte das Wort zu ergreifen. Sie lobte das neue
Konzept und deren Entstehungsgeschichte, welches ja breit demokratisch
und unter größtmöglicher Beteiligung realisiert wurde. Dass dies
wieder ein Schwindel ist, interessiert nicht weiter. Die Bürgerschaft
ist sich selbst am nächsten. Zu den Parkgesprächen seinerzeit, wo die
Planungsgesellschaft aus der Schweiz ihr Konzept (zwischen)präsentierte,
durfte nicht jeder Bürger der Stadt kommen. Dies war nur Ausgewählten
(gegen Vorlage einer Einladung) möglich. Und auch die vielen Einwände
der Bürger, die via Internetplattform während der Planungsphase
eingereicht wurden, tauchen in dem Konzept als Anlage nicht auf. Na ja,
und wer kein Internet hat, der dürfte erst gar nicht mitbekommen
haben, dass eine Planungsphase für Auserwählte stattgefunden hat.
Fest steht, dass die Bürgerschaft in weiteren großen Schritten ihr
Ziel verfolgt, im IGA-Gelände über 20 Millionen Euro zu vergraben.
Sie sind sich selbstsicher, und die UFR als auch Bürgermeister
schweigen. Die Entscheidung letzte Woche, den Bürgerwillen für unzulässig
zu erklären, kann aktuell als Todesstoß für den Wunsch TRADI in den
Stadthafen gesehen werden.
Rostock - Schifffahrtsmuseum soll durch die Hintertür in den
Stadthafen kommen
Die neben dem Rostocker Theater geplante 6000 Quadratmeter große
Multifunktionshalle im Bereich Christinenhafen hätte ausreichend
Platz.
Ostsee-Zeitung, 10.03.2014
Was für eine spekulative Meldung ließ die OZ da nur wieder auf
die Rostocker los?
Zur zukünftigen Bebauung des mittleren Bereiches des Rostocker
Stadthafens, dem Christinenhafen und der Haedgehalbinsel: Eine
Multifunktionshalle mit einer Größe von 6.000 m² soll dort enstehen.
Das geplante Gebäude soll 15 m Breite, 100 m Länge und vier
Stockwerke haben. Vorgesehene Einrichtungen: Service-Punkt für die
Personenfahrgastschiffe, Hanse-Sail-Büro, Tourismuszentrale
Rostock-Warnemünde, Sanitäranlage für Bootssportler, ... und auch
ein Schifffahrtsmuseum???
Das vermeldete die OZ am 3.3.2014. Die
"Arche Noah" machte es der Rostocker Bürgerschaft vor, wie
man zu Geld kommt. Am 13.3.2014 verließ das
"Bibel-Erlebnisschiff" wieder Rostock. Die "Arche
Noah" hatte in den wenigen Wochen im Rostocker Stadthafen mehr
Besucher als das "Tradi" im ganzen Jahr. Das lässt sich
nicht vom Tisch wischen und spricht auch für die Verholung des
Traditionsschiffs - mit dem kompletten Museum! - in den
Stadthafen. Zahlen, von denen das "Tradi" im Schmarler
Schilfgürtel nur träumen kann! (In den 3,5
Jahren ab 2007 in NL besuchten 600.000 Leute das "Überlebensboot"!
Gelesen auf www.arkvannoach.info/.)
Atrium TV zeigte seit dem 13.3.2014 in einer Sendung die
Aufzeichnung über die Mahnwache am 26. und 27.2.2014 im Vorfeld der
Entscheidung der Rostocker Bürgerschaft über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens
"Tradi in den Stadthafen" am 27.2.2014 und noch einiges mehr
zu dem Thema. Das Video (18 Minuten) war für ein Jahr unter folgendem
Link zu sehen:
www.mmv-mediathek.de/sendungen/rok-tv/11397-vielleicht_klappt_s_mit_gottes_hilfe.html
Stadthafen - Tradi im Stadthafen: Weniger Schiffe zur Hanse
Sail
Pläne, das Traditionsschiff samt Museumspaket auf der Haedgehalbinsel
zu platzieren, gibt es seit Jahren. Das größte Rostocker Volksfest würde
ein Viertel der Liegeplätze verlieren.
Zu sehen war ein Luftbild von der Headgehalbinsel
mit der Bildbeschreibung: Die schraffierte Fläche auf der
Haedgehalbinsel würde für Ausstellungsstücke eines Marineums benötigt
werden, die Liegeplätze ringsum auch.Ostsee-Zeitung, 14.03.2014
Wir erinnern an die Modellstudie aus dem Jahr 2008 (!):
Die Präsentation der maritimen Schaustücke in Schmarl ist zu großzügig
ausgefallen. Besucher erkennen vielleicht gar nicht den Zusammenhang
mit dem SSMR. Das Zusammenrücken im Stadthafen könnte sogar von
Vorteil sein. Man sollte in Ruhe darüber sprechen - miteinander.
Das Thema "Verholung des Traditionsschiffs in den
Stadthafen" ist noch nicht vom Tisch. Der Oberbürgermeister
Rostocks, Roland Methling, hat aus formalen Gründen Widerspruch gegen
den ablehnenden Beschluss eingelegt. Damit muss die Bürgerschaft am 2.
April erneut über die Rechtmässigkeit des Bürgerbegehrens
entscheiden. Sie hatte ihre erste Ablehnung damit begründet, dass die
Initiatoren der Unterschriftensammlung deutlich zu niedrige Kosten für
eine Verholung angesetzt hätten. Quelle:
NNN, 14.3.2014
Die Kosten hätten bei der Unterschriftensammlung eigentlich keine
Rolle spielen sollen, erfuhren wir kürzlich über das Internet. Es
sollte dabei nur um die reine Meinung der Rostocker gehen. Die genaue
Kostenklärung sei dann Aufgabe der Stadtkämmerei.
Wie soll das funktionieren? Die Bürgerschaft
in Rostock hat keine Ahnung. Oder will diese nicht wahrhaben.
Jedenfalls verweigerte sie auf ihrer Sitzung am 2.4.2014 wiederum den
mit dem Bürgerbegehren 2010 eingeforderten Bürgerentscheid zur
Verlegung des TRADI mit dem Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum. Dieses
liegt derzeit recht unbekannt irgendwo im Gelände des an sich schon
unterbesuchten IGA-Parks in Rostock-Schmarl. Denn sie weiß nicht, was
sie tut. Sie hängt sich wieder an der Kostenfrage auf. Sie soll jedoch
anfängliche 20 Mio. in den Schmarler Sumpf für dessen
"Entwicklung" stopfen. Sie hat keinen wahren Blick auf die
Zukunft von Rostock. Sie missachtet jeden weisen Maritimen Rat.
Der Stadthafen kann durchaus belebt werden! Mit einer Maritimen Meile
einschließlich des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums mit dem TRADI
und speziell dem Schwimmkran LANGER HEINRICH, wie es sich kürzlich
zeigte, auf geringerer Fläche im Verein mit den historischen Hafenkränen.
Ganz attraktiv wäre dann noch die Idee, Traditionssegler für
Nullkommanix an die Liegeplätze zu holen. Dann hätten wir wirklich
eine belebte Kaikante im Zentrum von Rostock! Wer nur versperrt sich
dieser attraktiven Vorstellung? Ist es wirklich die Einschränkung an
Liegeplätzen während der Hanse Sail? Dieses einen Events an nur vier
Tagen des ganzen Jahres, in dem Besucher Rostocks einfach nur einen
leeren Hafen mit zumeist unwegbaren Flächen vorfinden?
Stadthafen Rostock: "Wo ist das große
Schiff?" Ja, wo nur? Niemand weiß es, und niemand findet jemals
dorthin. Außer den wenigen Kennern und Eingeweihten. Wie wir es sind.
"Aktionsbündnis für Verlegung des Tradi bringt sich in
Stellung" - so titulierte jenes Internetblatt seinen
Artikel vom 22.04.2014 über die Arbeitsaufnahme des Maritimen Rats in Rostock. Ja, ist denn wieder
mal "Mobilmachung"? Aber bitte, meine Damen und Herren, der Maritime Rat Rostock (MRR) wird für diese
Hansestadt endlich DAS vereinte maritime Gewissen sein, um auf
die Erhaltung des maritimen Erbes der Hansestadt Rostock nebst einer
komfortablen Begehbarkeit aufmerksam zu machen.
Dies allerdings mit einer gewissen Nachdrücklichkeit, weil viele Bürger,
die Bürgerschaft in der Parteienlandschaft und die lokalen wie auch
die zentralen Medien offensichtlich sehr wenig Faible dafür an den Tag
legen. Und so bleibt leider nach den letzten Vorgängen in Rostock auch
nur noch das geflissentlich versteckte "Tradi" mit dem Museum
und den Außenexponaten übrig, was aber schon sehr viel länger für
offene Fragen sorgt.
Wie gut sich eine schnelle Entscheidung auswirken
kann, führt uns Bremerhaven bereits seit 1990 (!) mit dem FMS
"Gera" vor: www.museumsschiff-gera.de . Damals vielfaches Unverständnis hervorrufend, ist dies
aber zu einer mittlerweile etablierten Erfolgsgeschichte geworden!
Unterdessen richtete der OB Roland Methling ein Schreiben an die Präsidentin
der Bürgerschaft, an die Fraktionen der Bürgerschaft und an die
Einzelmandatsträger, in dem er zur Diskussion in der Bürgerschaftssitzung
am 27.02.2014 einige Erläuterungen festhielt. Dieses Schreiben vom
30.03.2014 liegt uns vor.
Der einzige Weg zum glaubhaften Rostock als Stadt mit
dem Meer.
Dieser Tage wurde am Limmatquai in Zürich ein
ehemaliger Hafenkran aus Rostock als Objekt einer Kunstaktion wieder
aufgebaut. Die Eidgenossen machen es uns vor, wie entgegen aller
Diskussionen Für und Wider im langen Vorfeld und selbst noch direkt am
Bauzaun letztendlich sogar nach einem Namen für das "Zürcher
Kranli" gesucht wird ... (Mehr dazu unter "Seehäfen -
Hafengeschichten" - Zürcher Hafenchränli)
Rostocks maritimes Erbe - Fotografien von Frank
Hormann - Ausstellung auf dem Traditionsschiff im IGA Park
Rostock-Schmarl vom 8. Mai bis 10. August 2014 (Eröffnung am 8. Mai um
17.00 Uhr)
Ungewohnte Sichten auf das maritime Erbe der Hanse- und Hafenstadt
Rostock zeigt eine Ausstellung mit Fotografien von Frank Hormann im
Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum. Die historischen Krane im
Stadthafen, die stählernen Zeugen der Werftindustrie auf dem Areal der
ehemaligen Neptunwerft und die technischen Denkmale im IGA-Park standen
dabei ebenso im Fokus der Kamera wie die inzwischen nicht mehr in
Rostock zu sehende "Undine" oder die versunkene "Georg Büchner".
Fotografische Streifzüge durch seine Heimatstadt gehören für Frank
Hormann seit seiner Kindheit zum Alltag. Dabei findet er immer wieder
neue und mitunter auch skurrile Perspektiven für scheinbar
Altbekanntes. Für die Umsetzung seiner Bildideen verwendet der
Fotograf dabei eine breite Palette fotografischer Werkzeuge wie
Panorama-, Großformat- und Lochkameras oder auch eine simple
"Boxkamera" mit Rollfilm. Die konsequente Verwendung analoger
Fototechnik und die besondere Ästhetik des schwarz-weißen Bildes
schaffen besondere Bildwirkungen. Die Ausstellung auf dem
Traditionsschiff ist keine museale Dokumentation vergessener
Industriedenkmale. Vielmehr zeigt sie aus der individuellen Sicht des
Fotografen die lebendige Präsenz des maritimen Erbes in Rostock. Pressetext "Maritimes Erbe", SSMR,
29.04.2014
Wobei das Prädikat "lebendige Präsenz"
unbedingt noch erarbeitet werden muss. Das Foto auf der Einladung zeigt
zwar den Schwimmkran "Langer Heinrich" - aber nicht in
Schmarl. Sondern im Stadthafen! Noch neben dem ehemaligen Eisbrecher
"Stephan Jantzen". Selbst aus Schmarl kommt mit dieser
Einladungskarte also ein Zeichen, wo nur die "lebendige Präsenz"
des Rostocker maritimen Erbes zu dem ihr eigenen Zentrum werden kann -
für alle Zeiten.
Der Rostocker Fotograf Frank Hormann hatte auf seinen Streifzügen
wahrscheinlich das "Tradi" im Stadthafen auch eingefangen,
als es dort vor der Überholung zur IGA 2003 kurze Zeit lag. Die Frage
ist nun, ob wenigstens eine solche Sicht auf Rostocks maritimes Erbe
ebenfalls Bestandteil der Ausstellung sein wird ... ABa, Hamburg, 29.04.2014
Oben aus der Lokalausgabe der Ostsee-Zeitung Rostock vom 31. Juli
2014. Es stellt sich die Frage: Kommt nun endlich Bewegung in unser
maritimes Anliegen? Interessant die Bemerkung, dass die
Vorstellungen/Entwürfe durch die Verwaltung top secret bleiben, die
Ideen der Bürger aber gewünscht werden. Man darf auf die Lösungsschritte
des Maritimen Rates im Einvernehmen mit der neuen, alten Bürgerschaft
gespannt sein. Dieter Pevestorf, Medien, Seeleute Rostock e.V.,
31.07.2014
"Ganz viele Schiffe" - das könnte
klappen, wenn man wie die OZ im obigen Artikel das größte Schiff
einfach verdoppelt, das "Motorschiff DRESDEN, ... und natürlich
das Traditionsschiff" zur Maritimen Meile holen will. ;-)
In der lokalen Ostseezeitung läuft z. Zt. eine Umfrage, "Was würden
Sie sich in den Stadthafen wünschen?" Bitte schreibt dazu eure
Meinung an die OZ: redaktion@ostsee-zeitung.de oder
OSTSEE-ZEITUNG, Richard-Wagner-Straße 1a, 18055 Rostock.
Wir wussten es bereits seit längerem, dass sich das SSMR auf dem
Traditionsschiff in diesem Jahr von der Langen Museumsnacht in Rostock
zurückzieht: "Zu wenige Besucher". Siehe unsere archivierten
Termine 2014, Oktober. Und wir wissen schon seit den 1990er Jahren,
dass das einzigartige Museum in Schmarl völlig fehl am Platze ist,
weil eine komfortable Anbindung an die Wege der Touristen und der
Rostocker nicht gegeben ist. Nun ist es auch in den Medien
angekommen...
Schwedenfähre "Trelleborg" jetzt auf
Platz der "Dresden"
"Das Traditionsschiff ist viel zu
gross und nimmt der Hanse Sail Platz an der Kaimauer weg",
oder " das Schiff ist viel zu lang"- Argumente
von Gegnern der Verholung des größten Museums seiner Art des Landes,
des Typ-IV-Schiffes "Dresden", in den Rostocker Stadthafen,
mit denen in der Öffentlichkeit argumentiert und es geschafft wurde,
die Masse der Mitglieder der Rostocker Bürgerschaft so negativ zu
beeinflussen, dass sie daraufhin sogar undemokratisch gegen den Willen
ihrer Bürger stimmten, deren Interessen zu vertreten sie eigentlich
gewählt waren. Das jedoch ist Geschichte, denn nach der Wahl der
Volksvertreter gibt es eine "neue Bürgerschaft", nicht zu
verwechseln mit "erneuerter Bürgerschaft".
Es geht auch weiterhin immer noch um eine optimale, fußläufig
erreichbare Positionierung des letzten Typ-IV-Schiffes am unmittelbaren
Rand der Rostocker Innenstadt, an einer zukünftigen Maritimen Meile,
denn als serienmäßig entwickelter Eigenbau beherbergt das Schiff
nicht nur schlechthin ein Museum, sondern legt vor der Welt auch
Zeugnis vom Engagement und Können Rostocker Schiffbauer der
Nachkriegszeit ab. Jetzt bekommen die Befürworter der Verholung Rückenwind,
denn durch das Anlegen des kolossalen 170 m langen Eisenbahnfährschiffs
"Trelleborg" im Rostocker Stadthafen ist der Beweis deutlich
erbracht, die 157 m des "Tradi" sind nicht zu lang!
Seit dem 10. Oktober 2014 liegt die große
Schwedenfähre "Trelleborg" jetzt an der Stelle, die im
Stadthafen als Position für die "Dresden" mit dem Schiffbau-
und Schifffahrtsmuseum samt wasser- und landseitigen Exponaten als
denkbar ideal gilt, und es ist sogar immer noch genug Platz an der
Pier.
Die Eisenbahnfähre wurde 1981 gebaut und ging 1982 in den
Liniendienst zwischen Sassnitz und Trelleborg - damals noch neben der
"Sassnitz" (1). Sie ist sogar 13 m länger als die
"Dresden" (157 m l.o.a.), dem letzten Typ-IV-Schiff, wie
dessen "Länge" über das kürzere Traditionsschiff von
Verholungsgegnern als Argument angeführt wurde. Erstaunlich, aber seit
dem Festmachen der Fähre rührte sich bisher ungewöhnlicherweise auch
kein öffentlicher Protest über "Verschwendung" von
Liegekapazität, weder vom Sail-Büro, noch von Frau Bachmann. Und was ist mit der nun wirklich "versperrten Sicht
auf Rostock" aus Gehlsdorf?
Vorerst soll das Schiff, das aus Kostengründen aufliegt, bis ins Frühjahr
2015 im Stadthafen liegen. Aber dann??? Der Kostendruck auf die
Reederei wird im Mai 2015 garantiert nicht geringer, denn neue
Umweltrichtlinien für die Schifffahrt treten in Kraft und erfordern
saftige Investitionen für das 33-jährige Schiff.
Vorschlag als maritime Alternative: Das Volkstheater zieht
aufs Schiff, das auch weiterhin Unterkunft und Gastronomie - z.B. für
Theater- und Museumsbesucher - in direkter Nachbarschaft zur
"Dresden" bietet, und das alles an einer Rostocker Maritimen
Meile.
Stephan Bohnsack, Rostock, MdV (Mitglied des
Vereins)
Blinden Auges tappt die Bürgerschaft in Rostock aufgrund einer
"abstrusen Potenzialanalyse" in eine neue
Schuldenfalle. Ein Offener Brief an den Landesrechnungshof M/V
soll dieses so zu erwartende finanzielle Desaster auf höherer
politischer Ebene bekannt machen.
Rostock. Kathrin Möller ist der neue Kapitän auf dem
Rostocker Traditionsschiff „Dresden“ in Schmarl. Die promovierte
Historikerin und ausgebildete Museologin ist ab 1. September die neue
Direktorin des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums. Sie hat das
Technische Landesmuseum aufgebaut und geleitet und ist die vergangenen
beiden Jahre Leiterin des Warnemünder Heimatmuseums gewesen.
Am 1. September wird sie erstmals als neue Chefin des Schiffes an Bord
gehen, sich alles genau ansehen, die Sammlung kennenlernen. In den
kommenden Wochen beginnt dann die inhaltliche Arbeit. Klar sei, so
Kathrin Möller, dass es drei Schwerpunkte geben werde: die Hansezeit,
das 19. Jahrhundert mit der großen Blütezeit der Rostocker Reedereien
und die Zeit nach 1945.
Das größte Pfund des Museums sei jedoch das Schiff selbst. „Das
muss einfach mehr selbst erzählen, es muss zu den bekannten Adressen
in Rostock gehören“, sagt Kathrin Möller. Schließlich gebe es ein
solches Museumsschiff in ganz Nordeuropa nicht. Darum müsse es einfach
besser in Szene gesetzt, mal gründlich entstaubt werden und besser als
bisher erreichbar sein. - Thomas Sternberg
Einsam und verlassen liegen die Zeitzeugen der Schiffbau- und
Seefahrtsgeschichte vor den Besuchern versteckt hinter einem
Gartenzaun. Für potenzielle Besucher ist der Weg dorthin zu weit,
verworren und kaum zu finden. Die Forderungen der Touristen und der Öffentlichkeit
nach einem zentrumsnahen Liegeplatz werden immer lauter, um auch eine
kulturpolitische Aufwertung unserer Stadt zu erreichen. Dieser Film
soll die Bürgerschaft an ihre Verantwortung gegenüber den Bürgern
unserer Hansestadt erinnern und zur Entscheidung zur Verlegung dieser
technischen Denkmale beitragen.
Societät Rostock maritim e.V., m.b./Rostock, 24.05.2015
Gut: Der Maritime Rat Rostock hat Entwürfe für die Umgestaltung
des Rostocker Stadthafens mit dem geplanten Maritimen Erlebniszentrum
vorgestellt. Nun muss Rostock erst einen "gordischen Knoten
durchschlagen" - die Standortfrage für das Traditionsschiff. Dazu
kam die Durchführung eines - des Bürgerentscheids zur Sprache. Schon
2010 hatten wir gemeinsam mit der UFR 7.000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid
zum "Tradi" gesammelt. Das Vorhaben "scheiterte damals
an rechtlichen Bedenken". Nun heißt es, die Zukunft des IGA-Parks
und auch die des Stadthafens hängen an der Standortfrage. Seit Jahren
wird über den Standort diskutiert und man kommt nicht voran. Die Stadt
sollte ganzheitlich entwickelt werden. Dazu muss zuerst die Debatte zum
"Tradi" beendet werden. Gute Entwicklungsideen werden durch
sinnlose emotionale Debatten über den Standort des "Tradi"
zerredet. Rostocks Masterplan braucht Engagement und mehr Mut der
Politik. Das "Tradi" muss in die Stadt. - Kommt endlich
Bewegung in die Bürgerschaft? - OZ/Rostock,
30.08.2016
Schlecht: Unbekannte haben in Schmarl-Dorf in der Nacht vom 26. zum
27. August 2016 selbst an diesem recht abgelegenen Ort mit brutaler
Gewalt ein paar aus Panzerglas bestehende 25 cm große Bullaugen des
Schwimmkrans "Langer Heinrich" zerstört und versuchten, in
die Meisterbaracke der historischen Bootswerft einzubrechen. Die
Polizei ermittelt. - NNN/Rostock, 30.08.2016
Da stellt sich die Frage, wieso passieren
diese Meinungsäußerungen und Untaten im selben Zeitrahmen? ...
Der Neptun Hopper: Eine zukünftige Möglichkeit,
regelmäßig das "Tradi" anzufahren?
Rostocks neuer Wasserbus
Lokales Unternehmen will die Stadtteile an der Warnow
in den Nahverkehr einbinden.
In der Hansestadt gibt es nun die Idee von einem elektrisch
betriebenen Wasserbus. Auf den Computern des Unternehmens Neptun Ship
Design fährt der Neptun Hopper bereits als Simulation auf der Warnow.
Seit März läuft die Entwicklung eines entsprechenden Konzepts. ...
Bei der Vorstellung der Idee vor Fachpublikum waren die Reaktionen am
6. Oktober durchweg positiv. ... Als schwierig schätzt man allerdings
die Idee ein, bedarfsgerechte Fahrten anzubieten. ... „In Berlin
sind die Schiffe innerhalb der Verkehrsbetriebe im Einsatz und an den
Nahverkehr angebunden. Dafür braucht man aber Anschlussbusse oder
-bahnen. Gerade wenn man ältere Menschen erreichen will.“ - Nach: C. L.-G. / Schweriner Volkszeitung, 7.10.2016
/ Dieter Vöckler, Domsühl, MdV
Stadtmitte. Die noch inoffizielle
Maritime Meile im Stadthafen wächst: Am 15.10.2016 ist am Liegeplatz
83 der Schlepper "Wega" feierlich im "Heimathafen
Rostock" begrüßt worden. "Damit hat Rostock wieder ein
Schiff", sagte der Vorsitzende des Eigentümer- und
Betreibervereins "Technische Flotte Rostock" ... (zu dem) ...
1968 in Wilhelmshaven gebauten Schiff ... und ... zu dem 1.200 PS
starken Oldtimer ... Wer der Einladung des Vereins nicht gefolgt war,
hatte auf jeden Fall etwas verpasst: Das Fünf-Sterne-Buffet, das
Vereinsmitglieder gezaubert hatten. Schiff, Kochkünste, maritimes
Wissen und der Verein an sich sollen von nun an allen Rostockern
offenstehen, versprach Vereinschef Egelkraut. Wer den Kontakt sucht:
"Einfach mal vorbeischauen!" - Nach: kw
/ OSTSEE-ZEITUNG, Rostock, 17.10.2016 / Dieter Pevestorf, Rostock, MdV
Gibt der Erhaltung der maritimen Tradition
Deutschlands keine Chance!
Einer aus sieben Fällen von
Verschwendung im Nordosten?
Betagtes Segelschiff mit berühmter Schwester: GORCH
FOCK (1)
Das Fazit der Steuerwächter fällt eindeutig aus: "Hände
weg von dem rostigen Fass ohne Boden." Stralsund sei auch ohne
sein schwimmendes Denkmal eine Touristenattraktion. - NDR, 6.10.2016
Das schon lässt einen vom Glauben abfallen, aber:
Warum jedoch deckt der Steuerzahlerbund nicht auf, dass in Rostock
schon wieder eine sogenannte Machbarkeitsstudie hinsichtlich eines präsentablen
Standortes für die maritime Geschichte der "Hansestadt" in
Auftrag gegeben werden soll? ... Endlich gab es dort auch Gegenwind!
Frau Karina Jens sollte im Grunde genommen wegen außerordentlicher
Befangenheit (IGA 2003 GmbH, die noch welche Daseinsberechtigung hat
...?) sowie selbstherrlichen Verhaltens gegenüber der Bevölkerung
Rostocks (So wurde es "... mehrfach beschlossen."
Basta.) endlich und ein für alle Mal von diesem Entscheidungsprozess
ausgeschlossen werden. - ABa, Hamburg,
30.10.2016, EMdV
Meinungen von Rostockern
Die Frage, wo das Traditionsschiff künftig seinen Liegeplatz haben
soll und wo das neue Maritime Erlebniszentrum entstehen soll, beschäftigt
viele OZ-Leser.
Politik muss auf Willen der Bürger hören Zu „Schmarl kontra Stadthafen“, OZ vom 11.
Oktober
„Herr Wandschneider beruft sich wie Frau Jens immer wieder auf
einen Beschluss der Bürgerschaft, der auf einer "Expertise"
beruhte, dass in Schmarl 171.000 Besucher möglich seien, im Stadthafen
mit 190.000 nur unerheblich mehr. Dies war von Anfang an so unglaublich
wie etwa eine Behauptung, das Schuhhaus Höffner könnte in Langenort
fast den gleichen Umsatz erzielen wie jetzt auf der Kröpeliner Straße.
Das auf Grundlage dieses Beschlusses erarbeitete
"Schiffsgartenkonzept" der Architekten Köbler & Co.
prognostiziert dagegen, ausdrücklich "optimistisch", nur
75.000 Besucher. Dieses nicht gerade billig erarbeitete umfangreiche
Konzept war doch wohl schon eine Machbarkeitsstudie - wozu eine neue?
Zu dem gleichfalls ständig wiederholten Argument der besseren
Vermarktung ist festzustellen, dass die Stadt seit 2003 Jahr für Jahr
über zwei Millionen Euro für diesen Zweck an Zuschuss überweist -
man suche sich eine zweite Stadt, die sich ein derartiges Millionengrab
für einen Park leistet. Die "Politik" sollte endlich
offenkundige Tatsachen zur Kenntnis nehmen und auf realistische
Experten wie den Verein der Rostocker Stadtführer und den Willen der Bürger
hören.“ - Hubert Pietschman, Gehlsdorf,
MdV / OZ-Leserbriefe 12.10.2016 / Dieter Pevestorf, Rostock, MdV
Rostock muss sein maritimes Erbe zeigen
„Ich stimme dafür, dass Rostock sein maritimes Erbe unbedingt im
Stadthafen präsentieren muss. Das Schifffahrtsmuseum mit dem
Traditionsschiff gehört (auch als Touristenattraktion) ins Zentrum der
Stadt und nicht in einen für Besucher abseits gelegenen Park eines
Wohngebietes, egal ob dieses Gelände vormals für eine IGA genutzt
wurde. Nach meiner Ansicht sollte man Leuten wie Karina Jens, die für
die Hansestadt Rostock zugereiste Fremdkörper ohne
Traditionsbewusstsein und Stolz auf seine Schifffahrtsgeschichte
darstellen, nicht die Entscheidung über dieses Problem überlassen.“ - G. B.
Endlich Klartext reden und Klarheit schaffen
„Als damals 1970 das heutige Traditionsschiff ,in Dienst’
gestellt wurde, wollte niemand – Werften wie Häfen und Marine –
auch nur einen Meter Kai dafür preisgeben. Und so wurde eine teure
Notlösung installiert, die Schmarler Pier am Stadtrand. Stadtrand
bleibt eben Stadtrand, ob nun mit oder ohne Park und Museum. Dass Frau
Jens für ihre Idee wirbt, ist klar, hat sie doch die IGA einst nach
Rostock geholt – eine „Kurzzeit-Attraktion“ letztendlich mit
beachtlichen Verschuldungsfolgen.
In gleicher Art muss man ehrlicherweise die Verhökerung des Tradi
durch den ehemaligen Oberbürgermeister Pöker bewerten. Man sollte
endlich Klartext reden und Klarheit schaffen: Die IGA-2003-GmbH auflösen,
den Park dem Amt für Stadtgrün zuordnen und ihn frei zugänglich
machen – wie den Barnstorfer Wald –, bestimmte Flächen der
Stadthallengesellschaft und dem Weidendom-Verein übergeben und das
Traditionsschiff samt Außenexponaten in den Stadthafen holen.“ - L. L.
Bürgerschaft sollte Bürger befragen
„Es ist leider eine Tatsache, dass die Bürgerschaft und einige
Personen den mehrheitlichen Willen der Rostocker negieren. Der
Stadthafen, ein wirkliches Filetstück, verkommt immer mehr. Statt den
Hafen zu entwickeln, gerade vor dem Hintergrund des bevorstehenden 800.
Jahrestages der Stadtrechtsbestätigung, übt man sich weiter in Untätigkeit.
Das ist im Besonderen Frau Jens und den früheren Verantwortlichen Dr.
Danker-Carstensen und Herrn Vogt geschuldet, die keine originäre
Bindung zu Rostock hatten und haben.
Die Realisierung der Vorschläge des Maritimen Rates und die Verlegung
des Museums in den Stadthafen würde die Attraktivität der Stadt
bedeutend erhöhen und die Stadtkasse jährlich um hunderttausende Euro
entlasten. Wenn die Bürgerschaft unfähig ist zu einer solchen
Entscheidung, sollte man eine Bürgerbefragung durchführen. Aber vor
Volkes Meinung fürchtet man sich.“ - K.
A., Stadtführerverein
Aus: OSTSEE-ZEITUNG, Rostock, 25.10.2016, Seite
10, OZ-Leserbriefe / Peter Zintl, Berlin, MdV
Links eine Notiz aus der heutigen Ostsee-Zeitung.
Dort werden Nägel mit Köpfen gemacht, und in Rostock?
Übrigens, im weiteren Pressekommentar zur "Langen Nacht der
Museen" unter dem Titel "Rostocker entdecken Schätze bei
Nacht" fanden die Aktionen auf dem Traditionsschiff keinerlei Erwähnung!
Rostock-Schmarl ist eben nicht die Stadtmitte. - Dieter Pevestorf, Rostock, MdV
Rechts eine Notiz aus der Schweriner Volkszeitung.
Nach ewig langen Diskussionen über den Sinn bzw. überhaupt den Zweck
eines solchen Bürgerentscheids ist nun wohl doch der Beschluss gefasst
worden, dass nicht nur die Bürgerschaft darüber zu entscheiden hat,
sondern dass nun endlich doch auch die Rostocker Bürger ihre Stimme zu
diesem brisanten Thema offiziell abgeben können.
Übrigens, es geht nicht nur um dieses eine Traditionsschiff allein. Es
geht um das ganze Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock mit allem
Drum und Dran. Das muss in der Fragestellung zur Wahl auch benannt
sein.
Da von Frau Karina Jens und den Ortsbeiräten immer
wieder behauptet wird, wenn das "Tradi" mit dem
Schifffahrtsmuseum dort weg ist, entstünde eine Brache, und die
Leute von Schmarl und Lütten Klein hätten dann nichts mehr. Uns
wurde jedoch die Ideensammlung einer Bürgerinitiative aus diesen
Stadtteilen übergeben, die genau dem widerspricht: Statt Brache ein
übers ganze Jahr nutzbarer Park! Interessant ist dabei auch die
Hervorhebung der LIKEDEELER als Maritimes Jugendzentrum - mit
Segelsport als Schulsport. Diese Eingebung kam von Herrn Caffier,
unserem Innenminister. Wir geben der Bürgerinitiative an dieser
Stelle eine Plattform, da sie genau die Ergänzung ist zum letzten
NNN-Artikel mit der Expertise aus Hamburg (zum vorigen Eintrag hier).
Obiger Plan wird im neuen Fenster/Tab geöffnet.
Einen Tag vor Beginn der Hanse Sail 2017 in Rostock standen in der
Hansestadt verteilt auffällige Plakate wie für einen Wahlkampf mit der
Aufforderung "Traditionsschiff in den Stadthafen", und sie
wurden sofort in Sozialen Medien gepostet. Wer oder was steckte
dahinter?
Es geht jedenfalls um den parallel zur Bundestagswahl stattfindenden Bürgerentscheid
in Rostock am 24.09.2017 zur Frage des zukünftigen Standorts des TRADI
mit dem SSMR - weiterhin in Schmarl oder dann doch im Stadthafen. Am
Tage nach der Hanse Sail offenbarte die zugehörige Website den Maritimen Rat Rostock als Initiator dieser unübersehbaren
und im weiteren recht polarisierenden Aktion.
Weil die "Rostocker
Tradischiff-Freunde" (Privatperson? Ein solcher Verein ist in
Rostock weder bekannt noch gemeldet!) es verpassten, ihren Standpunkt
zum Bürgerentscheid am 24. September 2017, in dem es um den zukünftigen
Standort des SSMR mit dem Traditionsschiff "Dresden" -
weiter verträumt in Schmarl oder publikumswirksam im Stadthafen -
geht, ebenso öffentlich zu präsentieren wie der Maritime Rat
Rostock mit der Plakataktion "Go Tradi Go", brechen sie
einen "bizarren Streit" vom Zaun. Sie versuchen mit einem
Offenen Brief an den OB und an den BP die Stadt zu einem sofortigen
Abbau der Plakate zu veranlassen. "Die Stadt hätte sich vor dem
Entscheid neutral zu verhalten, der MRR wäre keine Partei, das
Signalrot störe, und das auch noch zur Hanse Sail."
Der MRR dazu: "Das ist doch totaler Humbug. Die könnten doch
auch mit Plakaten werben - machen sie aber nicht." Nun versuchen
sie, unsere Seite mundtot zu machen. "Dieses Verhalten ist
einfach nur beschämend." Und hat mit Demokratie nichts zu tun,
zu der gehört, für seine Vorstellungen und Ideen werben zu dürfen.
Die Stadtverwaltung sieht keinen Grund aktiv zu werden, denn die
Aufstellung der Plakate wurde ordnungsgemäß beantragt und
genehmigt. Von anderen Seiten waren keine weiteren Anträge
eingegangen. Bezahlt wurde die Aktion auch nicht aus Steuermitteln,
sondern durch Spenden von Mitgliedern des MRR, privaten Unterstützern
und auch namhaften Rostocker Unternehmen.
Unser Kommentar: Dieser
selbsternannte "Tradifreund" ist noch bei keiner Aktion für
die DRESDEN gesehen worden. Ihm geht es wohl eher um die gewohnte
maritime Kulisse bei seinen Parkspaziergängen.
Hier die Scheckübergabe unserer Spendenmittel - im Namen von 90
Mitgliedern des Vereins "Seeleute Rostock e.V.":
Das TRADI rückt durch den in Rostock gemeinsam mit der
Bundestagswahl stattfindenden, dort überhaupt ersten Bürgerentscheid
etwas mehr in die Aufmerksamkeit der Rostocker. Im Netz werden schon
seit geraumer Zeit die Meinungen Pro und Contra abgegeben, oder im
einfachsten Fall nur mit einem einfachen Ja oder Nein kundgetan. Dazu
sind drei Informationsveranstaltungen in Rostock anberaumt - im Moya, in
der Halle 207 auf dem ehemaligen Gelände der Neptunwerft und im
Autohaus Krüll - mit einer kleinen Ausstellung, die im Rathaus und in
den Stadtteilzentren Groß Klein und Toitenwinkel gezeigt wird. Die
Foren im Moya und in der Halle 207 waren bisher nur gering besucht,
wenige Politiker und Bürger tauschten ihre Standpunkte aus.
Wir waren bei jedem Gespräch mit der Bürgerinitiative Warnow-Bürgerpark.
Wurden aber nicht zugelassen. Das Netzwerk der Gegner war auf jeder
Veranstaltung präsent. Es wurden die Argumente gebetsmühlenartig
wiederholt. Die Bürgerschaft tritt massiv gegen die Verholung auf.
Ein Leserbrief vom 18.09.2017 an NNN,
SVZ, ND und OZ
Wir beglückwünschen die Oberen der "Hansestadt" Rostock
zu der Schätzung der Kosten für die Verlegung des Traditionsschiffes
"Frieden" vom IGA-Park in Schmarl - hier auf sehr verlorenem
Posten - in den Stadthafen in Rostock von mindestens 25 Millionen Euro.
Uns liegt eine Kostenschätzung vor von der Baltic Taucherei- und
Bergungsbetrieb Rostock GmbH vom 23.06.2017 an das Hafen- und
Seemannsamt, den Hafenkapitän Herrn Ruhnke, welche sich auf ca. 2,0
Millionen Euro beläuft. Hinzu kommen sicher noch einige Mehrarbeiten,
welche aber in der Endsumme nie 25 Millionen ausmachen. Im Februar 2014
betrug die Kostenschätzung laut NNN 485.000 Euro, und es wurde von ca.
50.000 Besuchern mehr ausgegangen.
Aus welchen Fingern sich die entsprechenden Herrschaften die Summe von
mindestens 25 Millionen Euro saugen, ist uns schleierhaft. Die Artikel
in der Schweriner Volkszeitung und im Neuen Deutschland vom 18.09.2017
sind sehr passend erschienen - kurz vor dem Bürgerentscheid in Rostock
zur Verlegung des Tradi in den Stadthafen, um die Bürger zu
verunsichern und zu einem NEIN zu verleiten.
Zur Erinnerung an die Bürger von Rostock:
2010 wurden während der Warnemünder Woche über 7.000
Unterschriften für die Verlegung des Tradi in den Stadthafen
gesammelt.
Ab 17.01.2014 lag die Arche Noah im Stadthafen und lockte in nicht
einmal einem Monat 20.000 Besucher an. Diese war 70 Meter lang, 13
Meter hoch und 10 Meter breit.
Die Fähre MS Trelleborg lag ab Oktober 2015 ein paar Monate im
Stadthafen, dort wo auch das Tradi hin soll. Die Fähre war 170 Meter
lang und sehr viel höher. Auch für die Fähre fanden sich viele
Besucher ein, und sie hatte die Sichtachse nach Gehlsdorf kaum
behindert.
In vielen deutschen Häfen liegen Schiffe, ob zur Besichtigung oder
nur zur Ansicht aus Tradition der deutschen Seefahrt und Fischfang.
Tagesgäste und Busreisende wären sicher sehr interessiert, die
verschiedenen Ausstellungen auf dem Tradi sich anzuschauen und somit
auch mehr Geld in die Kasse von Rostock zu spülen. Mit diesem Pfunde könnte
man gut wuchern, da Rostock über jahrelange Schiffbau- und
Schifffahrtstradition verfügt. Das kann den Tourismus über das ganze
Jahr im Stadthafen mehr beleben, als nur zur Hanse Sail.
Dies könnte die Rostocker Bürger mit Stolz erfüllen.
Wir warteten gespannt auf das Ergebnis ... 19:45 war im Netz leider
noch keine Prognose verfügbar, im Gegensatz zu den Hochrechnungen über
die Bundestagswahl.
Am 25.09.2017 gegen 01:00 Uhr waren endlich erste Zahlen erreichbar: Es
stimmten die Rostocker überwiegend für den
Verbleib des Traditionsschiffes in
Schmarl!
Sie sind sich ihres Tuns zum gesellschaftlichen Wert des Gegenstands
des Bürgerentscheids nicht bewusst. Einer kommentierte beim NDR:
"Mal eben 10 Millionen gespart." Dieses (woher stammende?)
Hirngespinst bedeutet aber: 11 weitere Jahre fast eine Million, die
Rostock zukünftig in das Schiff in Schmarl stecken muss, um es in
seinem Gartenschlaf bewahren zu können, ohne bemerkenswerte Einnahmen.
Und so weiter... In Rostock gibt es keine hanseatischen Kaufleute mehr.
Die "Dresden" verbleibt
also im Schilfgürtel von Schmarl, fernab jeglichen Interesses.
Unser Denkmalschiff dürfen wir aber deswegen keinesfalls vernachlässigen!
"Rostocks Trumpf! (4)": Seeleute Rostock e.V., März 2014 ff.