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Kühlschiffe 1974

Reeder & Manager: DSR Rostock | Heimathafen: Rostock

Das 1974 von der DSR in Dienst gestellte Paar Kühlschiffe

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MS "F. Freiligrath" (2) - ex "Parma II" ex "Parma" im NOK in Kiel westwärts
Foto/Sammlung: Norbert Pilz, Kronshagen | Repro: ABa, Hamburg, 2012
Mit dem Ankauf dieser zwei Kühlmotorschiffe von der Reederei F. Laeisz vergrößerte die DSR ihre Reefer-Flotte im Jahr 1974 in kurzer Folge weiter.
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MS "G. Weerth" - ex "Padua" - bei Bootsmanöver auf Reede
Foto/Sammlung: F. H., Rostock | Repro: ABa, Hamburg, 2012
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Seitenriss nach (1) | Bilddatei: ABa, Hamburg, 2012
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Deckspläne, komplett | Quelle: (1) | Repro: ABa, Hamburg, 2010/2021
Technische Daten: F. FREILIGRATH
ex "Parma II" ex "Parma"
JOHN BRINCKMAN
ex "Padua"
Registriernummern IMO 6712502 IMO 6723874
Schiffstyp Kühlmotorschiff, Wechseldecker
Bauwerft Scott's Shipbuilding & Engineering Co., Greenock/GB
Baunummern 709 710
Baujahr 1967
Indienststellung DSR 03.07.1974 19.07.1974
Rufzeichen DSR -1980 / + DHZX / Y5RX DHZW / Y5RW
Klasse slr-m7d-reefer74-kls.jpg
Besatzung / Passagiere 39 / 4
Länge über alles 152,62 m
Länge zwischen den Loten 137,77 m
Breite auf Mittelspant   19,20 m
Seitenhöhe bis 1. Deck     9,31 m
Seitenhöhe bis 2. Deck     6,81 m
Tiefgang beladen (max)     7,64 m
Dienstgeschwindigkeit   21,8 kn
Fahrtbereich 21.000 sm
Verdrängung (max) 11.630,00 t
Gewicht des leeren
betriebsklaren Schiffes
  5.030,00 t
Tragfähigkeit (max)   6.600 tdw
Ladefähigkeit (max)   4.427,00 t
Vermessungen 5900/3932 BRT | 2893/1682 NRT 5900/3932 BRT | 2893/1682 NRT
Hauptmaschine Ein aufgeladener, direkt umsteuerbarer, 10-Zylinder-2-Takt-Dieselmotor
Motorentyp 10.62 - VT 2B F - 140
Motorhersteller J. G. Kincaid & Co. Ltd., Greenock (Burmeister & Wain)
Leistung (ges.) 8.014 kW (10.900 PS)
Drehzahl 135 U/min
Kraftübertragung Über die Schraubenwelle direkt an den Propeller
Propeller 1 vierflügeliger Festpropeller D = 5,03 m; NIKALIUM; g = 11 t
Ruderanlage Ein Halbschweberuder mit ... m² Ruderfläche und elektrohydraulischer Rudermaschine; Bauart Hastle
Stromerzeugung 4x DG von Ruston bzw. MAK, zwischen 400 und 670 PS
Bordnetz 440 V Drehstrom/220 V Wechselstrom 60 Hz
Dampferzeugung 1 ölbefeuerter Kessel mit 3,6 t/h
1 Abgaskessel mit 1,6 t/h; je von Spanner-Swirly Flow
Treibstoffverbrauch 36,0 t pro Seetag; - t pro Hafentag (Schweröl)
  5,0 t pro Seetag; 3,5 t pro Hafentag (Diesel)
Laderäume/-luken 4 / 4
2x 4 Seitenpforten + 1 (Eigenversorgung)
Lukenabdeckungen Oderdeck: Faltlukendeckel mit Seilzug
Unterdecks: Pontonlukendeckel
Laderaumkapazität 9.203 m³ (Getreide)
Umschlageinrichtungen 7x   3/5-t-Ladebäume
1x   3/5/10-t-Ladebaum
8x   5-t-Ladewinden
Kältemaschinen slr-m7d-reefer74-kmss.jpg
Lukenbelüftung slr-m7d-reefer74-luz.jpg
Außerdienststellung DSR 05.12.1990 06.12.1990
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MS "F. Freiligrath" in Fahrt auf einer DSR-Schiffspostkarte
Foto: DSR-Archiv/-AK | Sammlung/Repro: Peter Z., Berlin, 2009 | Finishing: ABa, Hamburg, 2013
Diese Schiffe waren wiederum größer als die 1973er Vorgänger. Sie wurden durch den seit 1.1.1974 so existierenden VEB DEUTFRACHT/Seereederei Rostock mit der alten Schornsteinmarke in Fahrt genommen.
Die Einschrauben-Frachtmotorschiffe waren Kühlschiffe mit einem geschlossenen Schutzdeck, kurzer Back, mittschiffs liegender Maschinenanlage einschließlich Aufbauten zur Unterbringung der Besatzung und einem schlank auslaufenden Kreuzerheck. Die zwei Schiffe besaßen vier Laderäume mit drei durchgehenden Zwischendecks sowie einem weiteren Zwischendeck in den Laderäumen I und II. Die Temperaturgrenzen lagen zwischen +12° und -20° Celsius, so dass alle Kühlgüter transportiert werden konnten. Die nach dem Querspantensystem und aus Stahl voll geschweißt ausgeführten Schiffskörper waren durch sechs wasserdichte Querschotte in sieben Abschnitte unterteilt: Vorpiek, Laderaum I, II, Maschinenraum, Laderaum III, IV und Achterpiek.
Für die Besatzung waren 16 Einzel- und 16 Doppelkammern zur Unterbringung vorhanden. Die Messen boten für die Mannschaft 20 Plätze und für die Offiziere 16 Plätze. Im Hospital waren die Schlingerkoje und 2 Betten vorhanden. Ein Lotse konnte sich in der Koje seiner Kammer mal auf's Ohr legen. Alle Wohnräume waren klimatisiert.
Der Brandbekämpfung dienten die üblichen Standardanlagen (Wasser, CO2). Zwei Rettungsboote mit Motor konnten je 55 Personen und drei Rettungsflöße je 20 Leute aufnehmen.
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MS "G. Weerth" im NOK, 1980er, Schleuse Kiel-Holtenau mit Kurs Ostsee; im Hintergrund links der Gasometer und rechts die letzten zwei und hohen Schornsteine des ehemaligen E- und Gaswerks Wik, heute befindet sich dort der Schleusenpark Wik mit dem Wiker Balkon / Bild im neuen Fenster vergrößern! fotolink.gif
Foto/Sammlung: Norbert Pilz, Kronshagen / Mit freundlicher Genehmigung | Repro: FTO, HRO, 2011/ABa, HH, 2021
Der Standort zum Foto wurde zwar nicht mitgegeben, aber er konnte nur im NOK gewesen sein. Dessen Suche wurde ein spannendes "Tageswerk", weil das Schild auf dem Gebäude (über dem Bug zu sehen) sehr undeutlich ist und auch keinen aktuellen Bezug mehr hergibt, und weil die markanten Landmarken nicht mehr existieren. Hier noch interessante Links dazu (alle fremdlink.gif):
- https://maritimes-viertel.de/index.php/galerie-maritim/suedlicher-teil-kiel-wik/188-11-e-und-gaswerk-wik
- https://www.gaswerk-augsburg.de/europaabgerissen.htm#schleswig-holstein
https://www.stadtwerke-kiel.de/ueber-uns/zum-unternehmen/historie
- https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Gaswerk_Wik
- https://www.google.de/maps/@54.3649767,10.1403704,579m/data=!3m1!1e3
Besonderheiten:
  • Man beachte die Schreibweise der Namen am Schiff (siehe Fotos). Die Vornamen wurden bei diesen beiden Schiffen abgekürzt geführt, wie auch schon bei der "F. Freiligrath" (1) (vgl. Ankaufschiffe). Im Widerspruch dazu waren die Schiffe sogar im Schiffstypenkatalog der DSR mit ausgeschriebenen Vornamen aufgeführt. Und was stand in den Papieren der Schiffe? ...
  • Der Schiffsname "G. Weerth" steht für Georg Weerth, dem deutschen Schriftsteller, Satiriker, Journalisten und Kaufmann sowie Bekannten von Marx und Engels.
  • Der Schiffsname "F. Freiligrath" steht für Ferdinand Freiligrath, dem deutschen gesellschafts-kritischen Lyriker und Übersetzer und ebenfalls Bekannten von Marx und Engels.
  • "G. Weerth" wird als an der Suche nach dem im Dezember 1978 verschollenen LASH-Carrier MS "München" (DEAT) beteiligt genannt. (4)
  • Beide Schiffe wurden je 26 Jahre alt und waren davon beide 16 Jahre DSR-REEFER.

Gemeinsame Flaggenwechsel

  • Am 18.6.1990 wurden beide Schiffe auf Deutsche Seereederei Rostock GmbH übertragen.

Havarien/Störfälle:

  • "F. Freiligrath" erlitt am 9.8.1974 schwere Schäden durch Maschinenraumbrand vor Gibraltar, konnte aus eigener Kraft dorthin zurückkehren und wurde in der dortigen britischen Marinewerft weitgehend repariert.
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Weitere Fotos rund um diese Schiffe:
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MS "G. Weerth" vor Anker
Foto/Sammlung: F. H., Rostock | Repro: ABa, Hamburg, 2012
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Eines dieser vormals DSR-Kühlschiffe im nachfolgenden Einsatz
Foto/Sammlung: F. H., Rostock | Repro: ABa, Hamburg, 2012
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Von Erlebnissen an Bord:
Die Schiffe als Nach- bzw. Abbildungen:
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Aus dem Verbleib der Schiffe:

MS "F. Freiligrath" (2):  

  • 17.4.1967 Stapellauf
  • 16.8.1967 Ablieferung als PARMA an Reederei F. Laeisz, Hamburg, BRD, FL als KRfPR
  • 04/1974 als PARMA II nach Singapur ausgeflaggt, Mgrs. Laeisz Maritime Trading Co. Ltd., SGP
  • 3.7.1974 DSR-Indienststellung als F. FREILIGRATH
  • 5.12.1990 außer DSR-Dienst, in Falmouth als APPLE BLOSSOM an Elmshurst Shipping Ltd., Panama, Mgrs. Cool Ship Management, Danderyd, SWE
  • 1.6.1991 Mgrs. Ganymed Schiffahrts GmbH, Hamburg, Umbennnung in ESTE FROST entfiel
  • 17.7.1993 ab Mongla zum Abbruch in Bangladesh, der am 8.8.1993 begann

MS "G. Weerth":

  • 9.8.1967 Stapellauf
  • 27.12.1967 Ablieferung als PADUA an Reederei F. Laeisz, Hamburg, BRD, FL als KRfPR
  • 1973 nach Singapur ausgeflaggt, Mgrs. Laeisz Maritime Trading Co. Ltd., SGP
  • 19.7.1974 DSR-Indienststellung als G. WEERTH
  • 6.12.1990 außer DSR-Dienst, als CHERRY BLOSSOM an Elmshurst Shipping Ltd., Panama, Mgrs. Cool Ship Management
  • 1.6.1991 Mgrs. Ganymed Schiffahrts GmbH, Hamburg, Umbennnung in TRAVE FROST entfiel
  • 21.6.1993 ab Rijeka zum Abbruch in Bangladesh, der am 17.9.1993 begann
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Quellen: (1) "Catalogue of Ship's Types", DSR 1979
(2) "Deutsche Reedereien, Band 23, DSR", AK, Verlag G.U.D., B. Segeberg, 2004
(3) "DSR - Deutsche Seereederei Rostock", Götz/Wenzel, Koehler Hamburg, 2004
(4) Der Untergang der München, H. Busch, www.seefunknetz.de/deat.htm
Abbildungen: Herkunft oben jeweils angegeben
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für eure Zuarbeiten!
Kommentare und/oder Zusendungen bitte an webmaster emaillink.gif.
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"Kühlschiffe 1974": Seeleute Rostock e.V., 2011/Februar 2013

   

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  03.08.2021  
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