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www.seeleute-rostock.de/content/homeship/galerien/05tradisumbau/tradiumbau.htm |
| SlR.hg05 [S3.F4] |
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Tradi-Umbau '02
"DRESDEN - Traditionsschiff Typ Frieden" in Rostock beim Umbau zur
IGA 2003
Unsere Zeittafel: |
Nov. 2001 |
Wir, also der Verein muss ausziehen. |
07.12.2001 |
Das TRADI wird in den Stadthafen
verholt, an die Haedge-Halbinsel gelegt. |
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Im Stadthafen: Auslagerung von
Museumsexponaten, "Asbestentsorgung" |
10.06.2002 |
Das TRADI kommt in die Werft
"Neptun Stahlobjektbau GmbH" Warnemünde. |
24.06.2002 |
Wir besuchen das Schiff am Ausrüstungskai
der Werft. |
01.07.2002 |
Das TRADI wird eingedockt, gemeinsam
mit dem Schwimmkran "Langer Heinrich". |
02.07.2002 |
Wir besuchen das TRADI im Schwimmdock
und inspizieren das Unterwasserschiff. |
01.08.2002 |
Ausdocken, TRADI und Schwimmkran
kommen wieder zum Ausrüstungskai. |
28.10.2002 |
Das TRADI riss sich bei Sturm von der
Werft los und trieb zum Überseehafen. |
08.01.2003 |
Wir besuchen das Schiff noch einmal in
der Werft. |
12.03.2003 |
Das TRADI kommt zurück nach Schmarl,
zum neu gebauten IGA-Kai. |
26.03.2003 |
Wir besuchen das Schiff, nun im
IGA-Park. // IGA: 25. April - 12. Oktober 2003 |
Auszug - Verholen - Stadthafen!
Zur Werftliegezeit 2002-2003
Oh, O-Messe und kahle Räume
Im Neptun-Stahlobjektbau
Das "Tradi" auf Geisterfahrt
Neues auf dem "Tradi"
Der
Auszug |
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Noch ein Abschiedsbier - All unseren Gästen
ein Dankeschön und alles Gute und viel Glück
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Das Verholen |
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Die Verholung des
Traditionsschiffes in den Stadthafen am 7. Dezember 2001 vor
Runderneuerung zur IGA 2003 in einem sehenswerten Film von der Aktion.
(Tonausgabe rechts unten anschalten!) |
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"TRADI-Verholung
07.12.2001" in Facebook gepostet von "Mein Rostock" am
7.9.2017 |
Im Stadthafen! |
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Fotos: Typ IV-Fahrer G. Franz, R.
Lachs (16), Lothar Vogel (2), Prof. Dr. Ing. Holger Korte (1),
Kurt-Werner Langer (5) |
Die vorläufig letzte Werftliegezeit des
Traditionsschiffes
"Neptun-Industrie" Warnemünde vom
10.06.2002 - 12.03.2003
Zur IGA 2003 sollte das Traditionsschiff einen neuen Aufgabenbereich
übernehmen. Es war vorgesehen, auf dem Schiff eine Großgaststätte für
die Besucher der Gartenschau einzurichten. Die O-Messe sollte ein Ort für
gehobene gastronomische Ansprüche werden, und auf dem Hauptdeck war eine
Fischgaststätte geplant. Für die vielen Besucher des Schiffes waren
daher einige Vorschriften zu beachten, die in den Bereichen Sicherheit,
Feuerschutz, Zugänge auch für Behinderte und mit der gastronomischen
Versorgung im Zusammenhang stehen. Daneben sollte in den unteren Räumen
eine neue, zeitweilige Ausstellung zur 1000jährigen Schiffbaugeschichte
eingerichtet werden. Das gesamte Schiff sollte auch einen neuen Anstrich
bekommen, um für die IGA 2003 ein besonderer Anziehungspunkt zu sein.
Eine Werftliegezeit war also vonnöten, um alle Arbeiten durchführen zu
können.
Um die Vergabe des Werftauftrages gab es dann ein großes Rätselraten.
Wie das in solchen Fällen immer ist, spielen die finanziellen Mittel die
entscheidende Rolle. Einige deutsche und eine polnische Werft waren lange
im Gespräch. Am Ende hatte dann die "Neptun-Industrie"-Werft
in Warnemünde den Zuschlag bekommen. Der Juni 2002 war als Beginn der
Werftliegezeit geplant.
Vorher wurden aber schon viele Arbeiten von ABM-Kräften und den
Museumsmitarbeitern erledigt. So mussten die meisten Museumsexponate
ausgelagert und abtransportiert werden. Nur die großen Ausstellungsstücke
blieben an Bord, natürlich mussten auch diese Teile gut eingepackt
werden. Es gab also schon vor der Werft viel zu tun.
Zu unserem Unverständnis wurde dann noch eine Asbestentsorgung auf dem
Schiff durchgeführt. Von welcher Stelle diese Maßnahme angeordnet
wurde, konnten wir leider nicht ermitteln. Wurde doch schon 1969 beim
Umbau des Schiffes zum Traditionsschiff eine derartige Aktion durchgeführt.
Aber das war wohl nicht mehr bekannt. So kam dann eine Firma an Bord, die
von der Besonderheit des Schiffes kein Ahnung hatte. In der O-Messe und
in anderen Kammern wurden mit roher Gewalt die Wandtäfelungen entfernt,
um nach asbestummantelten Rohrleitungen zu suchen. Uns standen die Haare
zu Berge, als wir die Auswirkungen dieser Suchaktion sahen. Im
Maschinenraum wurden die Schutzverkleidungen der Abgasleitungen von
Haupt- und Hilfsmaschinen sowie der Kesselanlage entfernt. Im Nachhinein
wurde die gesamte Entsorgungsaktion auch von einigen Museumsmitarbeitern
als nicht erforderlich eingeschätzt. Jedenfalls ging viel zu Bruch, und
einige Originalteile sind unwiderbringlich verschwunden.
Am 10. Juni 2002 war es dann soweit, das Traditionsschiff wurde zur Werft
nach Warnemünde in das Schwimmdock verholt. Natürlich waren wir mit
unseren Kameras dabei, wollten wir doch zu gerne wissen, wie das Schiff
eine 30jährige Liegezeit überstanden hat.
Die Überraschung war groß, denn es war kaum Bewuchs und nur ganz wenige
kleine Pocken am Schiffskörper zu sehen. Von besonderen Schäden konnte
also keine Rede sein. Die routinemäßige Überprüfung aller Seeventile
brachte auch keine Mängel zum Vorschein. Nun konnte also die große
Konservierung und Umrüstung des Schiffes beginnen. Das gesamte Schiff
wurde von oben bis unten mit dem Sandstrahl bearbeitet. Fünf
Farbanstriche, der letzte nach den alten Reedereifarben, sollen in den nächsten
Jahren den Rost fernhalten. Auch die alte Schornsteinmarke mit den
blau-rot-blauen Steifen prangt nun wieder im alten Glanz.
Die Ladewinden wurden an Land überholt und das Deck an den
durchgerosteten Stellen ausgebessert, eine neue Heizungsanlage wurde
eingebaut und viele weitere Umbauten vorgenommen. So mussten ausreichend
Sanitäranlagen geschaffen werden, die Voraussetzungen für den Gaststättenbetrieb
wurden eingebaut und das Hauptdeck auf beiden Seiten mit großen Planen
überdacht. Das ergab optisch einen eigenartigen Eindruck. Die Kombüse
wurde für die Versorgung der Gäste ebenfalls neu eingerichtet. In der
Mannschaftsmesse wurden nach altem Vorbild wieder Tische und Drehstühle
eingebaut. Auch die O-Messe, die ja für den gehobenen Bedarf vorgesehen
war, wurde wieder mit den noch verbliebenen Teilen eingerichtet. Aber
leider blieb der einstige Glanz aus. Desweiteren wurde die E-Anlage des
Schiffes fast völlig erneuert, vom einstigen Gleichstromschiff blieb nur
die Versorgung für den achteren Bordkran übrig.
Viele neue Kabel mußten verlegt werden, denn die
Sicherheitseinrichtungen, Feuerlöschanlagen, Beleuchtung usw. wurden neu
installiert.
Nach Beendigung der Dockarbeiten wurde das Schiff dann wieder zu Wasser
gelassen und an die Werftpier verholt, wo die noch zu erledigenden Punkte
abgearbeitet wurden.
Reinhard Lachs, Rostock, MdV, 1.3.2010 / weiter
unten mehr von Reiners Erinnerungen |
In
der O-Messe |
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In weiteren
Räumen |
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Wo ist das?
Niedergang in den Maschinenraum, Werkstatt, Wäscherei, Stb.seite achtern
Hauptdeck.
In dieser Ecke war mal die Bäckerei, dann Rezeption -Jugendschiff-
(Kuwela) |
Fotos: Typ IV-Fahrer G. Franz, R.
Lachs (16) |
Im Neptun-Stahlobjektbau
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Fotos vom 10. Juni, 24. Juni,
1./2. Juli und 1. August 2002 ff.
Fotos: Typ IV-Fahrer G. Franz, R.
Lachs (40) |
Foto: Peter Frei, Limbach-Oberfrohna |
Während
einer privaten Hafenrundfahrt so gesichtet:
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Die Geisterfahrt des
"Tradi" am 28. Oktober 2002
Retter konnten das Geisterschiff nicht stoppen
Bei Windstärke 12 riss sich unser "Tradi"
von der Werft los und trieb in Richtung Seehafen Rostock.
Dort wäre es beinahe mit einer voll beladenen Treibstoff-Schute
kollidiert.
Beim Aufprall an der Pier des
Liegeplatzes 55 hatte es aber großes Glück gehabt
und sich "nur" einen lädierten Bug geholt. Autsch! Das tat
wohl etwas weh!
Fotos: G. Franz, Rostock |
Reinhard Lachs schrieb in seinen Erinnerungen über
diesen Vorfall:
Im Oktober gab es dann noch eine interessante Geschichte, die für viel
Aufregung und Wirbel in der Presse sorgte. Bei starkem Sturm brachen die
Leinen, mit denen man das "Tradi" festgemacht hatte. Das
passierte natürlich gegen Mitternacht, als kein Mensch an Bord
arbeitete. So wurde das Verschwinden des Schiffes von der Werft auch
nicht bemerkt. Erst als in der Schiffsüberwachungsstelle der
diensthabende Lotse ein unbekanntes großes Objekt bemerkte, das im
Fahrwasser bei der Wendestelle auf dem Radarschirm zu sehen war,
beauftragte er einen von Reede kommenden Schlepper nachzusehen, um
welches Schiff es sich dort handelte. Der Schlepper konnte unseren
Dampfer aber nicht stoppen. Der Sturm trieb dann das "Tradi"
zum Überseehafen, wo es mit dem Steven die nördliche Kaimauer am Becken
A rammte. Wenige Meter daneben lag ein kleiner Öltanker, der bei einer
Kollision eine Umweltkatastophe ausgelöst hätte. Am Tradisteven gab es
eine geringfügige Einbeulung, die Kaimauer hat auch etwas Beton lassen müssen.
Nun haben ehemalige Fahrensleute der "Dresden" berichtet, dass
ein gleiches, eigenmächtiges Entfernen von der Pier bei diesem Dampfer
schon einmal während der aktiven Fahrzeit vorgekommen sei.
Wahrscheinlich liebt der Klabautermann solche Spielchen.
Ja, was waren nun die Ursachen? Sicher sind wieder einige Versäumnisse
gleichzeitig vom Sturm bestraft worden. So konnten bei der kurzen Pier in
der Werft die Leinen nicht weit genug ausgebracht werden, sie waren ja
fast senkrecht an den Pollern festgemacht. Ob es genug Leinen waren, oder
ob sie zu lose waren, wer hat es kontrolliert? Jedenfalls war der Schaden
nicht allzugroß und das "Tradi" um eine Story reicher.
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Am
Nachmittag nach der nächtlichen Geisterfahrt lag das "Tradi"
wieder wie zuvor in der Werft in Warnemünde.
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Neues auf dem "Tradi"
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Fotos vom 8. Januar und
26. März 2003 ff.
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Reinhard Lachs schrieb weiter in seinen Erinnerungen:
Irgendeinmal geht jede Werftzeit vorbei, und am 12. März 2003 wurde das
Schiff wieder zum alten und diesmal völlig neuem Liegeplatz nach Schmarl
verholt. Die Pier ist als Promenade gestaltet worden, und das Tradi ist
über zwei breite Zugänge, auch für Behinderte, gut zugänglich.
Festgemacht ist das Schiff jetzt über zwei sogenannte Dockschlösser an
den Dalben. Wir hätten uns ja gewünscht, dass wie bisher Leinen zu den
Pollern an Land gehen, aber soweit geht die seemännische Sicht der
Landratten nicht, die hierfür verantwortlich waren.
Die Werftzeit hat dem Traditionsschiff nicht nur einen neuen Glanz äußerlich
verliehen, es ist wirklich zu einem Glanzstück geworden. Auch wenn man
viele Kompromisse eingehen musste, denn alles im Original zu erhalten
ging einfach nicht. Alles zusammen kann man eben nicht haben.
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Fotos: Typ IV-Fahrer G. Franz, R. Lachs (17) |
Raumaufteilung vor dem Umbau |
Raumaufteilung nach dem Umbau |
Grafiken:
(vermutlich) vom SSMR, aus einer Infoschrift 2002/2003 |
Fotoshows mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I.
Jackson
"Tradi-Umbau '02": Typ IV-Fahrensleute e.V., 2001 ff. / Seeleute
Rostock e.V., 2014
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05.07.2021 |
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"Tradi" - Fakten |