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www.seeleute-rostock.de/content/homeship/galerien/14reprisen/TradiReprisen.htm |
| SlR.hg14 [19.F4] |
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Tradi-Reprisen
Exkursion | Störtebeker | Lauter!
| Kapitänskabine | Notlicht
Auf dem "Tradi" im Sommer 1973
ABa, Hamburg, 20.04.2008
Störtebeker-Restaurant
Rolf Beckert, Chemnitz
Früher einmal, so um 1976, besuchte ich mit meiner
Familie das Traditionsschiff.
Meine Kinder sollten sehen, wo und wie Papa als Seemann gewohnt hat.
Es war beeindruckend. Natürlich auch für mich. War ich doch ein
ehemaliger Typ IV-Fahrer. Leider waren die Räume des
Achterschiffes für Besucher nicht freigegeben. Dort war eine
Jugendherberge oder so ähnlich.
Lieber Leser, zu diesem Zeitpunkt, als ich meinen Kindern mein Schiff
zeigen wollte, am Beispiel des Traditionsschiffes, fuhren doch
"meine" Schiffe, auf denen ich gefahren bin, noch. Mein erstes
Typ IV-Schiff, die "GERA" fuhr bis 1980 für die Deutsche
Seereederei Rostock, und mein zweites, die "FREUNDSCHAFT" bis
1977. Ich konnte mit Stolz sagen: Mit so einem Schiff, Typ IV, war ich
in Antwerpen, Frankreich, Alexandria, Suezkanal, Colombo, Trinkomalee, -
Luft holen - Indien, Ostpakistan, Kambodscha, Vietnam, Korea, China ...
Für meine kleinen Kinder war das so weit ausgeholt, aber es stimmt.
Hier die Episode: An Bord des Traditionsschiffes war damals eine Gaststätte.
Das "Störtebeker-Restaurant"
Mit vielen weiteren hungrigen Gästen warteten wir vor dem Eingang
des "Störtebeker", um uns "Platzieren" zu lassen.
Das Platzieren funktionierte etwa so. Sagen wir einmal, es wurden fünf
Tische frei. Vom Einlass-Chef wurden nun fünf Personen eingelassen. Natürlich
waren die Drängler wieder vornedran. Wenn die fünf Personen jeweils
einen dieser fünf Tische belegt hatten, konnten sie ihre Familien oder
ihre dazugehörigen Leute an diese Tische heranholen. Unter Aufsicht
eines Obers.
In dem Gewühl ist unser Großer, unser Sohn, er war damals 10 Jahre
alt, in den Speisesaal hineingedrängt worden. Auch er hatte jetzt natürlich
"alle Rechte". Ein Kellner kam mit ihm an den Eingang:
"Wer gehört zu diesem Jungen?" "Ja, hier, wir..."
"Bitte schööööööööööööön." Clever,
fein gemacht.
Schön war in der Gaststätte das Ambiente im Look "Seefahrt".
Die Säulen waren mit dicken Leinen umwunden. Ich hatte ein bissel
Fernweh. |
Herzlichen Dank an Rolf für seine
Schilderung von einem Tradi-Besuch! |
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Der Raum an Bord - damals und später (2021 aus Sicherheitsgründen
rekonstruiert): |
Der Raum auf dem "Tradi" 2013 bzw. 1972 (Bewege die Maus über
das Foto zum Wechseln des Bildes.)
Die Stirnwand ist der Entwicklung der Schifffahrt gewidmet. |
"Die Wandgestaltung stammt von
dem Rostocker Künstler Feliks Büttner." (JdS 1972, S. 59)
Feliks Büttner hat auch den bekannten Kussmund (Bugbemalung) für AIDA
entworfen. (S. Von
DSR zu AIDA.) |
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Ticket 1976 - zünftig und top: |
Grafik: Jochen Bertholdt, Rostock / Signet: Hans Schlapmann |
Ticket 2009 - blumig und flop: |
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Fotos: ABa (1), SSMR (1) | Digitalisate: ABa (3)
Bildwechsel per Javascript, mit ABa seit Juni 1999
"Störtebeker-Restaurant": Seeleute Rostock e.V., Dezember
2009 |
Schiffserklärer
Horst Sachse, Kiel
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Als ich noch in Rostock wohnte, befand sich meine
Wohnung nur eine Seemeile Luftlinie vom "Tradi" entfernt. Wenn
ich Besuch hatte, war ich mit meinen Gästen sehr häufig dort an Bord.
Einmal, mit meiner Schwiegermutter und ihrer Schwester im Schlepptau,
waren wir zunächst durch alle Decks und Messen, durch das Museum und
schließlich in den Maschinenraum geklettert. Ich hatte den Damen viel
gezeigt und noch mehr erklärt, war so richtig in meinem Element, als
vor der Hauptschalttafel plötzlich eine Männerstimme von hinten brüllte:
„LAUTER!!!“
Beim Umdrehen stellte ich fest, dass sich uns so um die 10 bis 12
Besucher, von mir unbemerkt, angeschlossen hatten und mich nicht
verstehen konnten. Die hatten wohl gedacht, ich sei ein offizieller
Museumsführer, und waren mit meiner Lautstärke nicht einverstanden.
Nun, ich hatte mich nicht lumpen lassen und wiederholte den Herrschaften
meine Erklärungen lautstark. Danach konnte ich das Ganze klarstellen -
es gab Applaus und Schulterklopfen, und alle waren wir zufrieden. |
Herzlichen Dank an Horst Sachse für
seine Story und das Foto! |
Die Hauptschalttafel auf Typ IV (hier: "Tradi") | Fotos
2003/Montage 2007: ABa, HH |
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Horst Sachse
fuhr als Lehrling auf der ERFURT und brachte es bei der DSR bis zum Kapitän.
Er schildert seinen Werdegang in seinem Buch „Jetzt packe ich den
Seesack aus“ (vgl. Maritime
Literatur- Abt. 2).
Beeindruckende Fotos von Horst Sachse auf See zeigen wir unter
"Bordleben"
(Seeleute
- Fotografieren - Das Bordleben - Wildschöne Seefahrt). |
"Schiffserklärer": Seeleute Rostock e.V., Februar/März 2009 |
Kapitänskabine
Die Kapitänskabine
auf dem Tradi wurde wohl 2002 fernab vom Original als
"Traditionskabinett" sowie für maritime Runden eingerichtet
und soll nun sogar für Kindergeburtstage herhalten. Dem müssen wir
Einhalt gebieten!
Die mit der Museumsleitung 2020/21 vertraglich abgesicherte
Wiederherstellung der Kapitänsräume ist in Arbeit, abgesegnet von der
Denkmalpflege Rostock. 2023 wurde die zurückgebaute Kapitänskabine ans
Museum übergeben:
Einsatz an Bord#07-KKok |
Die folgenden acht Fotos entstanden
zur Hanse Sail 2007 am Samstag nach dem Grillfrühschoppen in der
Chiefnock. Wir flohen vor dem Regenwetter in die vorderen Aufbauten. Später
zogen wir nach W'münde weiter. |
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Ex "Kapitänskabine": Typ IV-Fahrensleute e.V., Okt. 2007
Ex "Tradi-Fotos": Seeleute Rostock e.V., Januar 2015
"Tradi-Reprisen": Seeleute Rostock e.V., Juni 2021 |
Notlicht
Rolf Beckert, Chemnitz
TRADI, Traditionskabinett (Kapitänskabine). Der Kapitän am Maschinentelegraph.
Und an der Wand, kardanisch aufgehängt, eine Petroleumlampe. Kaum zu
glauben, aber wir hatten tatsächlich diese Notbeleuchtungen an Bord.
Naja, besser ist besser, falls man doch einmal im Packeis überwintern
muss. (1960er Jahre, das linke Bild zeigt ein noch
vorhandenes, komplettes Exemplar bei RoB.) |
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In unseren allgemeinen Erinnerungen sind solche
Lampen nicht gewärtig. Es gab sie wohl nur in strategisch wichtigen Räumen
wie eben in der Kapitänskabine, in der Kombüse und wo noch? |
Fotos/Montage: Rolf Beckert, Chemnitz
"Notlicht": Seeleute Rostock e.V., Juli 2019 |
"Tradi-Reprisen": Seeleute Rostock e.V.,
Juli 2019
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07.11.2024 |
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"Tradi" - Fakten |