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www.seeleute-rostock.de/content/moreships/3-Freighter-20/3d-Schnellfrachter1/fastcarrier1.htm |
| SlR.m3d [S3.F4] |
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Die zwei "Schnellfrachter (Typ I)" der DSR
Reeder & Manager: DSR Rostock | Heimathafen: Rostock
Mit ergänzenden
Informationen: Nachfolgetyp INDIK
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MS KARL MARX im Überseehafen Rostock
Foto: DSR-Archiv/-Ansichtskarte 1973 | Repro: ABa,
Hamburg |
Mit einer Gruppe von "Schnellfrachtern (Typ
I)" (8) -
vereinzelt irreführend als INDIK-I typisiert - für den kombinierten
Transport von Stückgut, Containern, palettisierter Ladung,
Industrieausrüstungen, Eisenbahnen und Straßenfahrzeugen,
Metallteilen, Getreide sowie auch Erz und kleineren Anteilen an Kühlladung
und Süßöl sollten rationellere Schiffe für den Linien-Fernverkehr
zum Einsatz kommen. Die Schnellfrachter waren für die Fahrt mit hoher
Geschwindigkeit in gemäßigten und tropischen Breiten sowie in Treibeis
auf Flüssen und in Küstengewässern ausgelegt.
Letztendlich bestand diese Gruppe der DSR nur aus den zwei hier
beschriebenen Schiffen, da trotz deren imposanten Anblicks ihr Betrieb
zu anfällig, der Treibstoffverbrauch zu hoch und das Seeverhalten
mangelhaft war, und somit wurden vier weitere "Schnellfrachter (Typ
I)" (Objekt-Nr. 133 - 136) storniert. Bestelltes Material wurde
genutzt, um den inzwischen wesentlich veränderten Schiffstyp INDIK für
Indien zu bauen.
Die Schiffe waren mit modernen Betriebsanlagen hochgradig automatisiert,
besaßen teils große Luken (Der etwas weiter unten
abrufbare Generalplan offenbart das komplizierte Deckdesign dieser
Schiffe.) und ein fortschrittliches Ladegeschirr sowie
komfortables Logis für die Besatzung. Allerdings war der anfangs am Bug
in schwarzen Lettern zu lesende Schiffsname wohl tatsächlich ein
schleches Omen, denn vieles funktionierte doch nicht innerhalb der
vorgesehenen Parameter. Und so lässt es nicht verwundern, wenn die
Besatzungen von ihren "schwarzen Schafen der Reederei"
sprachen. (4) |
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Seitenriss Schnellfrachter (Typ I) | Generalplan Schnellfrachter (Typ
I) | Quelle: (1) | Bilddatei: ABa,
Hamburg |
Technische Daten: |
Schutzdecker |
Volldecker |
Schiffstyp |
Stückgutfrachter |
Bauwerft |
Warnow-Werft, Warnemünde |
Baujahre |
1970 |
Objekt-Nummern |
(Siehe
Tabelle unten) |
Klasse |
KM Ice 4 aut 24 |
Besatzung |
29 / 6 / 7 / 4
(Personen / Lehrlinge / Passagiere / Reserve) |
Länge über alles |
166,53 m |
Länge zwischen den Loten |
156,00 m |
Breite auf Mittelspant |
23,00 m |
Seitenhöhe bis Hauptdeck |
13,30 m |
Seitenhöhe bis 2. Deck |
10,20 m |
Tiefgang beladen |
8,67 m |
9,57 m |
Tiefgang unter Ballast |
4,70
m |
Dienstgeschwindigkeit |
21,5 kn |
|
Aktionsweite |
16.000 sm (mit
Wechseltanks) / 14.500 sm (ohne) |
Verdrängung |
17.940 t |
20.260 t |
Gewicht des leeren
betriebsklaren Schiffes |
7.704 t |
Tragfähigkeit |
10.322 tdw |
12.642 tdw |
Vermessung |
7.606 BRT
4.320 NRT |
11.023 BRT
6.454 NRT |
Hauptmaschine |
1 einfach
wirkender, direkt umsteuerbarer 7-Zylinder-2-Takt-Dieselmotor mit
Abgasturboaufladung und zusätzlicher Luftzufuhr durch den
seitlichen Kolbenboden ohne Abgas-schieber sowie mit Wasserkühlung,
fahrbar entweder aus dem Maschinenleitstand oder von der Brücke
(24 h wachfreier Betrieb) |
Motorentyp |
Sulzer 7RND90 |
Leistung |
14.931 kW (20.300 PS) |
Drehzahl |
122 U/min |
Kraftübertragung |
Die
Antriebskraft wurde direkt über die Schraubenwelle an den
Propeller abgegeben. |
Propeller |
1 vierflügeliger
Festpropeller aus Mangan-Bronze; Waren/Müritz; D = 6.320 mm; P =
5.756 mm; G = 25.700 kg |
Ruder |
1
Stromlinien-Halbschweberuder + Bugstrahlruder |
Stromerzeugung |
3 Dieselgeneratorsätze
SKL 6VD26/20AL-1; 720 PS/600 kVA
1 Dieselgeneratorsatz SKL 6VD26A-2; 400 PS/330 kVA
jeweils mit ELMO-Generatoren SSED
1 Hilfsgeneratorsatz DML GVD21/15-2; 127 PS/
mit ELMO-Generator DGLI17 |
Bordnetz |
380 V / 50 Hz |
Laderäume/-luken |
6 Laderäume / 14 Luken /
4 Seitenpforten LR III & IV, Stb. |
Laderaumvolumen |
19.802 m³ (Schüttgut)
18.297 m³ (Stückgut) |
|
davon 363 m³ für Kühlgut,
324 bzw. 306 m³ für Süßöl (Schüttgut- bzw. Stückgutfahrt)
und 115 m³ Verschlussraum |
Containerstellplätze (20') |
260 |
Umschlageinrichtungen |
2x |
8-t |
-Doppelkrane |
1x |
8-t |
-Kran |
2x |
5-t |
-Krane |
1x |
120-t |
-Schwergutbaum |
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MS FRIEDRICH ENGELS im Überseehafen Rostock
Foto: DSR-Archiv/-Ansichtskarte 1973 | Repro: ABa,
Hamburg |
Die zwei Schiffe: |
Schiffsname |
Registriernr. |
Obj.-
Nr. |
Rufzeichen
bis / ab 1980 |
I.D. |
A.D. |
Verbleib (an) |
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KARL MARX |
IMO 7111652 |
131 |
DDXA / Y5KA |
28.10.1971 |
17.05.1990 |
Alva Investments, LIB |
FRIEDRICH ENGELS |
IMO 7221330 |
132 |
DDXB / Y5KB |
30.09.1972 |
15.01.1991 |
Incom Shiptrade, GB |
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Die zwei Einschrauben-Frachtschiffe mit Wulstbug,
kurzer Back, halb achtern installiertem Maschinenraum, darüber
liegenden Aufbauten und mit Spiegelheck besaßen drei durchgehende
Decks. Der in Flächen- und Volumensektionen gebaute, voll verschweißte
Schiffsrumpf war durch sieben wasserdichte Schotten in sechs Laderäume
unterteilt und verfügte über ein Kollisions- und ein Heckschott. Die
Kühlräume befanden sich hinter dem Maschinenraum, und die Süßöltanks
unter der Back (Laderaum I). Die Be- und Entladung erfolgte über die
vierzehn Ladeluken bzw. auch über die vier Seitenpforten. Der Laderaum
IV mit der 22 m langen Doppelluke war besonders für Industrieausrüstungen
und Schienenfahrzeuge geeignet. Die Laderäume konnten mittels
Ventilatoren be- und entlüftet werden, für Luke II war sogar eine
Taupunktregelung installiert.
Zwischen der Rundsichtbrücke und der Maschinenleitzentrale führte ein
Lift durch den Aufbau. Die Besatzung wohnte in Ein-Mann-Kammern und
verfügte über Messen, Cafeteria, Sportraum mit diversen Trainingsgeräten
sowie ein Schwimmbad. Die Wohneinrichtung war nach einem neuartigen
Rastersystem gestaltet. Die Schiffe waren für den Sommer- und den
Wintereinsatz klimatisiert.
Für die Brandbekämpfung standen CO2-, Schaum-, Dampf- und Löschwasseranlagen
zur Verfügung. Zwei halbgeschlossene Motorrettungsboote konnten je 50
Personen aufnehmen, und Rettungsflöße sowie Rettungswesten
komplettierten in Übereinstimmung mit der SOLAS 1960 die Ausrüstung. |
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Besondere Vorkommnisse:
Bei den Seefunkern liest man: Die "Karl Marx" hatte
auf der Jungfernreise eine Kollision mit einem japanischen Tanker und
rammte 1978 mit dem Schwergutbaum die Kaiser-Wilhelm-Brücke im
Nordostsee-Kanal. Spötter nannten die Brücke dann Karl-Marx-Brücke.
(6)
Im Gästebuch des DSR-Seeleute e.V. auf www.seeleute.de schilderten ehemalige Schnellfrachter-Fahrer ihre
Erlebnisse an Bord: ... gelungen waren die Besatzungen, denn nur
durch sie gelang es, noch schlimmere Schäden abzuwenden. - Beispiele:
Brennstoffwechseltanks! Ballastwasser musste in die Brennstofftanks
gepumpt werden, um die mangelnde Stabilität auszugleichen. - Die
modernen Schnellfrachter hatten Scherstöcke!!! Und die mussten öfter
rausgenommen werden, um für Schwergut die Raumöffnung zu vergrößern!
Auf der "Marx" hatte ich diese Arbeit mitmachen dürfen:
Allhands, und unter fünf Stunden war nichts erledigt, die Dinger wogen
über zwei Tonnen. - Bei Kran 1 und Kran 5 scherten die Kraftübertragungsritzel
zwischen Motor und Seiltrommel zweimal ab. In Hong Kong hatten wir
gerade das Arbeitsfloß an Deck abgestellt, als es bei Kran 1
passierte. Das Floß hing vorher am Steuerbordsteven und war für
Konservierungsarbeiten mit Leuten besetzt. In Chungjin (Nordkorea)
haben wir Luke V mit Umlenkrollen und Blöcken über die
Mooringwinden gelöscht. - Bei der Indienststellungsreise mussten in
Dakar Einspritzleitungen von Sulzer einflogen werden, denn die
polnischen Lizenzen hatten nicht durchgehalten. Auf meiner Reise 1972
auf der "Marx" rissen die Einspritzpumpenblöcke mehrmals. -
etc. - Die "Marx" war am 24.11.1978 zwischen 17:00 und 18:00 Uhr
mit dem Schwergutbaum gegen die Holtenauer Hochbrücke gefahren.
(5)
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Offiziell lasen sich die quälenden Bemühungen der Mannschaften
dann so: |
Faksimile: Friedrich Seibicke, Altenburg |
Und zwei Meldungen vom "Schnellfrachter (Typ I)" Nummer 2: |
Die "Friedrich Engels" war am 22.9.1974 um
14:18 Uhr vor Singapur auf die Insel Pulau Nipa aufgelaufen. Mit
Unterstützung der eigenen Maschine und Schlepperhilfe kam sie am
23.9.1974 um 15:25 Uhr wieder frei und konnte nach der Inspektion in
Singapur am 28.9.1974 ihre Fahrt fortsetzen. |
Faksimile: Friedrich Seibicke, Altenburg |
Schiffsverluste:
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Flaggenwechsel
- Beide Schiffe am 01.01.1974 an den VEB Deutfracht/Seereederei
Rostock
- "Friedrich Engels" am 18.06.1990 an die Deutsche
Seereederei Rostock GmbH
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MS KARL MARX - Klicke
auf das Bild für die ganze Ansicht.
Foto u. Repro: Joachim Lotz
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"Auch ein schönes Schiff: Bootsmanöver
Heckspiegel"
Klicke auf das Bild für die große Ansicht.
Fotos u. Repro: Konrad Völkel, Zwickau |
Finishing: ABa, Hamburg
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MS KARL MARX - Klicke
auf das Bild für eine etwas größere Ansicht.
Gemälde u. Repro: Marinemaler Olaf Rahardt,
Rudolstadt |
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Von Erlebnissen an Bord:
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Die Schiffe als Nach- bzw. Abbildungen:
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Zum Verbleib der Schiffe:
Beide Schiffe gingen alsbald nach dem Verkauf zum
Abbruch.
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Typ INDIK
Nachfolge des Typs "Schnellfrachter (Typ I)"
VEB Warnowwerft Warnemünde (DEU), Baujahre
1974-1975, sechs Einheiten für Indien
11.179 BRT, 12.640 tdw, 166,4 m (L), 23,0 m (B), 13,3 m (SH), 9,6 m
(T),
22 kn, 2T-7Z-DMR (Sulzer 7RND90), 14.391 kW
Grafik: Wolfgang Kramer, Rostock |
Druckbild: Peter Busch, Schwerin | Web: ABa, Hamburg, 2017
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Die sechs
nachfolgenden, für Indien gebauten Schnellfrachter (Typ INDIK) wurden
mit langer Poop und variiertem Deckshaus sowie mit veränderter
Laderaumaufteilung und herkömmlichem Ladegeschirr (ohne Bordkrane)
ausgeführt. |
Schiffsliste der INDIK-Serie, nach
Datum des Stapellaufs sortiert: |
Lfd. Nr. |
Schiffsname |
Reg.-Nr. |
Obj.- Nr. |
Stapell. |
Überg. |
An |
Verbleib |
|
1 |
VISHVA ADITYA |
IMO 7324807 |
431 |
30.04.'73 |
30.10.'73 |
The
Shipping
Corp. of India,
Bombay |
1990 Abbruch in Alang |
2 |
VISHVA AMITABH |
IMO 7330521 |
432 |
13.09.'73 |
27.03.'74 |
1989 Abbruch in Alang |
3 |
VISHVA APURVA |
IMO 7348891 |
433 |
10.05.'74 |
30.10.'74 |
6.8.1987 vor Indien
gesunken |
4 |
VISHVA ANURAG |
IMO 7348906 |
434 |
04.11.'74 |
28.02.'75 |
14.1.1987 vor Japan
gesunken |
5 |
VISHVA AMBAR |
IMO 7348918 |
435 |
31.01.'75 |
30.05.'75 |
1993 Abbruch in
Shanghai |
6 |
VISHVA AJAY |
IMO 7348920 |
436 |
30.04.'75 |
23.09.'75 |
1994 Abbruch in Bombay |
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Quellen: (8) und (11) |
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Quellen: |
(1)
"Catalogues of Ship's Types", DSR Rostock, 1979
(2) "DSR - Deutsche Seereederei Rostock", B. Götz/H.
Wenzel, Koehler Hamburg, 2004
(3) Die neue "Voll Voraus",
Ausgabe Nr. 15, Seeleute Rostock e.V., 2010
(4) "Unsere DSR-Seefahrt" dsr-seefahrt.cybersbase.de
, 2010
(5) DSR-Seeleute Freiberg e.V. www.seeleute.de , 2010
(6) Seefunk - Fx-Intern e.V. Rostock, DSR-Schiffsdatenbank, 2011
(7) Wikipedia - Die (sehr) "freie" Enzyklopädie, 2011
(8) "Baulisten der ... (WW)", Schriftenreihe Heft 5, SGO
e.V. Rostock, 1997
(9) "Vom Kutter zum Containerschiff", Neumann/Strobel,
Verlag Technik Berlin, 1981
(10) "Deutsche Reedereien, Band 23, DSR", AK, Verl. G.U.
Detlefsen, B. Segeberg, 2004
(11) ShipSpotting.com & maritime-connector.com |
Grafiken: |
Herkunft
oben angegeben |
Fotos: |
Herkunft
oben genannt
Fotoshow teilweise mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I.
Jackson |
Redaktion: |
Webmaster
(ABa, Hamburg) |
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Herzlichen Dank allen
Beteiligten für die freundliche Unterstützung! |
Wir nehmen auch
hierzu gerne ergänzende Hinweise und Fotos entgegen! |
"Die zwei Schnellfrachter der DSR": Seeleute Rostock e.V.,
Feb. 2011 |
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31.10.2017 |
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