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www.seeleute-rostock.de/content/sailorscab/fotos/bordleben/32-Auf80erAsienfahrt/blfotos32.htm |
| SlR.sfb32 [S3.F4] |
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Auf 80er Asienfahrt
Auf MS "Magdeburg" (Typ-XD) |
Die
Masch.-Assis beim Feierabendbier (oder Smoketime?).
Im Bild: R. Sandmann (g.h.), mit Hand vorm Gesicht T. Reuss, mit
Schweisstuch M. Meier, R. Hübner (g.v.) |
Wir fuhren durch
die Straße von Messina.
Zu erkennen ist einzig Masch.-Assi R. Sandmann. |
MS
"Magdeburg" 1982, Reede Kuwait, Bootsmanöver
Es waren beide Rettungsboote zu Wasser gelassen worden. Konrad war
also mit dem Stb.-Boot unterwegs. |
Fotos: 1981/82
Konrad Völkel, Zwickau | seeleute-rostock.de 2018 |
Auf MS "Frankfurt/Oder" (Typ MERIDIAN-II) |
Bäcker
Konrad auf dem Peildeck der "Frankfurt/Oder"
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Arbeit an Deck
der "Frankfurt/Oder"
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Seeleute sind
tierlieb
Wer in Penang/Malaysia Zeit hatte, besuchte auch mal den
Schlangentempel; für drei oder vier Ringgit ("Mal. $") gabs
dort ein POLAROID. Und hinterher ging es in die "HONG KONG
BAR", wo man in Fotoalben nach Kollegen suchte. War auch so eine
Sitte, nach dem zweiten Bier wurde die Gruppe am Tisch fotografiert, um
ein paar Zeilen gebeten, und diese landeten zusammen mit dem Bild in
Einsteckalben. Man konnte dann im nächsten Jahr sehen, wo die Kollegen
von letzter Reise jetzt fuhren. Wenn sie weiterhin in der
Fern-Ost-Relation unterwegs waren.
Fortsetzung dieser Bar-Bildergeschichte in 1984 seht hier
weiter unten. Und dort als eine der Verlockungen. |
Erinnerungen an
gesellschaftliche Begleitumstände unserer Seefahrt in den 1980ern
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Auf MS "Karl
Marx" (Schnellfrachter (Typ I)) |
Ladung |
Die "Karl Marx" hatte eine sehr schöne Bar... |
Bordfete auf "Karl Marx" - Von wegen "nur die
Besten", selbst einbeinige Schiffsköche
hatten eine Chance, als die "Karl Marx" 1986 nach Shanghai in
die Werft fuhr......... |
Bootsrolle
inmitten des Indik auf dem Schnellfrachter (Typ I) "Karl Marx"
Die Aufnahmen entstanden 1986. Die "Karl Marx" war
unterwegs nach Shanghai und bediente auslaufend Hamburg, Bremen und auf
alle Fälle eine Pier auf der Insel Borneo, wo der Großteil der Ladung
rausging. Da wir gut im Plan lagen, wurden alle vorgeschriebenen Manöver
durchexerziert. So auch einmal die Bootsrolle komplett mit Williamson
Turn und Aussetzen des Bootes in Fahrt. Da unser Kapitän (Kapt.
Jakisch) kein Italiener war, saß er nicht als erster im Boot, sondern
blieb auf der Brücke. |
Wir konnten sogar dorthin fahren, wo es gar keinen Hafen gab.
Hauptsache, der Bootsmann und seine Jungs konnten das Schiff irgendwo
festmachen. Kräne brauchten wir nicht. Kein Witz: Als wir nach Sipitang
auf der Insel Borneo fuhren, gab es dort nur diese Fingerpier und eine
Piste ins Innere der Insel. Festmachen in "Eigenleistung".
Zoll oder Imigration sahen wir dort nicht. Der Supercargo, Mr. Yeo aus
Singapore, kam per Helicopter. |
Das Bild entstand auf der "Karl Marx" in Shanghai. Wir
gaben dort alle Ladung ab, und dann ging es in die Werft. |
Konrad zu seinen Fotos
von der Seefahrt: |
Mit
den Bildern ist es so, dass sie seit 1990 aus ihren Kisten nicht mehr
ans Licht gekommen sind. Und ich wollte ohnehin mal durchforsten und
wegschmeißen.
Oft habe ich Straßenszenen und Gebäude fotografiert. Über diese
Bilder kann ich nur noch den Kopf schütteln - damals war es der Blick
in eine andere Welt. Meine Bewertung der Aufnahmen ist inzwischen eine
andere geworden. Aber eben die Bilder unserer Schiffe und unserer Arbeit
sollten irgendwo doch erhalten bleiben. Also sagt Ihr mir, was Ihr gern
hättet, und ich sehe, ob ich dazu was finde und liefern kann. Denn habe
ich es seit meinem nicht ganz freiwilligen Abmustern bis heute nicht
geschafft, aus meinen zehn Jahren Seefahrt ein Buch zu machen, wird das
in nächster Zukunft auch nicht passieren. Und in zehn Jahren, wenn ich
in Rente gehe, wird's keinen mehr interessieren.
Dann wäre da noch eine Sache: Einige der Kollegen auf meinen Bildern
haben leider schon die letzte, große Reise angetreten. Und die noch
Lebenden kann ich nicht um Erlaubnis für eine Veröffentlichung bitten,
habe keine Adressen. |
Auf MS
"Sondershausen" (Typ MERCATOR) |
"Brüder,
zur Sonne, zur Freiheit"
Leider weiß ich nicht mehr, ob auf Ausreise oder heimreisend, früh
am Morgen oder abends. Nur der Schiffstyp ist klar zu erkennen. Und da
ich laut Seefahrtsbuch fünf Reisen auf der "Sondershausen"
fuhr, ist das Schiff bekannt. |
Auf der "Sondershausen" gemustert vom
15.09.83 bis 09.01.1984:
Bäcker (Kochsmaat Konrad V.), 1. Koch (Klaus Dieter T. aus
Lauterbach/Rügen, +), Purser-Praktikant und Purser |
Seltene Ansichten aus dem
Wirtschaftsbereich:
In der Tiefkühllast hatten wir damals extra einige Dinge
ausgepackt. |
Obersteward G. (genannt Gaston) aus Annaberg-Buchholz und ein Matrose
nach dem Frühschoppen am 25.12.1983. |
Abends auf der "Sondershausen" |
Pflege des laufenden Gutes auf der "Sondershausen" |
Die "Sondershausen" auf Flussreede in Asien.
Habe noch einmal nachgeschaut, rechts und links vom
Schwergut-Mast meine ich, zwei der hellbraunen Fähren zu sehen. Die
rechte wird vom Kranausleger verdeckt. Eventuell war das vor
Georgetown/Penang. |
In der "HONG KONG BAR",
Penang/Malaysia
Hier eines der Fotos aus dieser Bar in Georgetown/Penang.
Besatzungsmitglieder MS "Sondershausen" von links: Koch Konrad,
Maschinen-Assistent, Mitte hinten Steward E. V., vorn Stewardess Sabine
S., rechts Maschinen-Assistent. Wenn ich das Originalfoto bei gutem Licht
betrachte, meine ich als Datum den 3.6.1984 zu erkennen. Die Jahreszahl
ist vor dem Bierglas, die 6 am Ellbogen. (Und die 3 ganz rechts vor
der Stuhllehne) |
Mit
"Sondershausen" auf Reede Singapur
Auf dem Weg von Japan nach Harstad kamen wir durch schöne, warme
Gegenden. |
MS
"Sondershausen" 1984 im Suez-Kanal
Schnell durch und weg hier! |
Und zwei Bilder mit einem eher seltenen Motiv: Begegnung mit
"Valter Ulbrikht" (Typ VARNEMUNDE).
(Die DSR stellte ein Schiff mit diesem Namen im Mai 1989 in Dienst. Ratet
mal, wer die ersten beiden Reisen,
eine ins Mittelmeer und eine nach Fernost, mitgemacht hat.) Siehe unten. |
Nachtrag Nov. 2021: Letztens holte meine Frau etwas aus dem
Schrank. Wir hatten eine Einladung zum Tee nach Hamburg und wohnten, wie
immer wenn möglich, auf der "Cap San Diego". Meine Frau meinte,
dazu passt stilecht die gute alte Suez-Tasche. Zu meiner aktiven
Seefahrtszeit war das [kamellederne] Ding ein Muss. - Der
Tee im Hotel VIER JAHRESZEITEN war sehr gut - glücklicherweise musste
ich die Rechnung nicht begleichen. |
MS "Sondershausen" - Weihnachten auf See
Das Buffet wurde Weihnachten 1984 auf der "Sondershausen"
angerichtet. |
Mit
"Sondershausen" im Englischen Kanal
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Die
"Sondershausen" 1985 in Harstad auf den Lofoten, Norwegen
Auf der letzten Japan-Reise im Jahr 1984 nahmen wir in Japan
als Ladung in allen Luken (Unterraum) Ankerketten für eine Bohrinsel an
Bord. Unsere Reise führte uns dann nach Harstad auf den Lofoten. Im
Januar war da "Sonnenaufgang" - es wurde etwas heller, kurz vor
zwölf Uhr. Großartig. Hafen gab es für Schiffe unserer Größe dort
nicht. War alles eher auf Fischer und die Offshore-Versorger ausgelegt.
Wenn man zwei Reisen hintereinander in den Tropen war, ist Norwegen im
Januar und nördlich vom Polarkreis einfach nur kalt. Die Kulisse war
aber großartig, das Wasser sehr sauber.
Auf den ersten zwei Bildern sieht man den Fjord mit Bohrinsel. Die Ketten
wurden mit Autokränen und Bordgeschirr auf den Offshore-Versorger
"Senorita" übergeben, und der brachte sie dann zum Empfänger.
Was ich noch weiß, die einzelnen Kettenlängen waren viel länger als üblich
(bei der Seefahrt). |
MS
"Sondershausen" einlaufend Hamburg
Ca. 1984/85
Etwa Bildmitte ist die halbtauchende
Bohrplattform "Treasure Hunter" auszumachen,
die zu der Zeit dort umgebaut und neu ausgerüstet wurde. |
Mit
"Sondershausen" im NOK
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Mit MS "Radebeul" (Typ MONSUN) |
MS
"Radebeul" - Schlepper längsseits (Besatzungswechsel auf
Reede)
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Gute Geister an
Bord eines Schiffes in ihrem Reich - der Kombüse der
"Radebeul"
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Wenn
es mal wieder länger dauert ...
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Mit zunehmender Reisedauer wurden die Ideen immer
skurriler. Also erst Haare und Bart wachsen lassen und dann die
Schere angesetzt.
Warum meine Bewerbung für die Kolonialverwaltung trotzdem abgelehnt
wurde, ist mir ein Rätsel. Vielleicht hätte ich mich doch mit vier
Trägern (statt wie anfangs acht geforderte) für meine Sänfte
zufrieden geben sollen... |
Bordfasching, der Koch als Scheich |
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Noch Bordfasching: Des Eisbärs sehr gelungenes Kostüm hatte er
extra auf die Reise mitgenommen; seine Frau, auf dieser Reise als
mitreisende Ehefrau auch mit dabei, hatte ein gleiches, sehr aufwändig
gearbeitetes Kostüm mit. |
Besichtigungen
in China
Während unserer China-Reise mit der "Radebeul" gab es
noch Liegezeiten von bis zu einer Woche, und so konnten wir in Quingdao
in die Laoshan-Berge fahren, von wo die weltberühmte Brauerei ihr Wasser
bezieht. Die Brauerei hat dort einen Drachen aus 0,7-l-Bierflaschen
hingestellt. Fand ich schon damals originell. |
Für
die einen nur ein Schiff ...
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... für mich der schönste Arbeitsplatz
der Welt. MS "Radebeul" 1988. |
Das ist der 2. TO der "Radebeul" Klaus (?) J. in
seiner Kammer. Er schickte mir vor Jahren nach meinem Eintrag bei
"Musterrolle" eine eMail. Arbeitet und lebt jetzt in
Hamburg. |
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Die CAP SAN DIEGO eingefangen!
Nach einer Evaluierung seiner Zeitdaten und jenen der CAP SAN DIEGO
schlussfolgerte Konrad:
Für den 01.07.1988 ist eine Abmusterung von der RADEBEUL im Blauen Buch
eingetragen. (Anmusterung war noch am 28.12.1987.) Wenn wir also
heimreisend im Juni ’88 in Hamburg waren, könnte das Foto dabei
entstanden sein. Zieht man auch die Höhe der Containerstapel in
Betracht, braucht es schon ein Schiff mit hohen Aufbauten und geringer
Beladung (wir hatten ja für Rostock selten Ladung mitgebracht), um
diesen Blickwinkel zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt war das Schiff (die
CSD) ja schon lange in HH angekommen und Ausfahrten sicher langsam
die "Normalität". – Als wir dieses Jahr (2017) von Cuxhaven
aus die Elbe hoch fuhren, war auch geflaggt. | Zur CAP
SAN DIEGO bei uns. |
Selbstgemachter
Spaß war aber auch nötig, bei diesem Ernst der Umstände:
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MS "Walter Ulbricht" (Typ SATURN) |
In der "Voll
Voraus" anlässlich der Indienststellung der "Walter
Ulbricht", Kapitän Nelhübel im Interviev:
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Epilog: Ein Haufen Arbeit /
Konrads Sammelwut |
So
sieht es fast täglich auf meinem Schreibtisch zu Hause aus:
Inzwischen habe ich die ebenfalls recht zahlreichen Familienbilder
aussortiert und in Stapelboxen gepackt (der nächste Winter kommt
bestimmt). Wie zu erkennen ist, habe ich ja meist auch alles ordentlich
beschriftet und zum Teil die Dias einzeln mit Erklärungen auf Listen
versehen. Leider fehlt genau das bei den obigen Kombüsenbildern.
Aber mir fehlen noch einige Fotos aus den Kombüsen, wo ich anhand der
Personen eine genaue Zuordnung treffen kann. Momentan tendiere ich bei
den Kombüsenbildern zur "Radebeul".
Meine Frau geht heute Abend zum "Mädelsabend", da werde ich
also wieder den Scanner anschalten.
Viele Grüße aus Zwickau, Konrad, 3.3.2013 |
Zum Glück hat Konrad sein eigenes Zimmer im Haus und kann dort Bücher,
Dias, Fotos, Ansichtskarten und andere Dinge horten ... Im linken Bild
die Bände aus der Gelben Reihe von J. Ruszkowski aus HH, welche ihn vom
Titel und der Inhaltsangabe her interessierten. Meist bestellte er sich
vorm Urlaub drei bis vier Stück und ließ sie gleich nach Hiddensee ins
Ferienhaus schicken. Somit war bei Schlechtwetter der Urlaub gerettet.
Und bei Sonnenschein konnte er am Strand lesen. Was im mittleren und im
rechten Bild steht, dürften wir kennen, selbst gelesen haben oder sogar
besitzen. Mancher hätte sie auch gern (die drei rechten Bände - von
GUD). 8.1.2017
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Seine Bücher benutzt Konrad gleichzeitig als Aufbewahrungsort für
Fotos, Zeitungsartikel, Ansichtskarten und andere "Belegstücke"
wie Fahrkarten, Eintrittskarten, Werbeblätter, Handzettel und dünne
Prospekte. Wenn also ein Buch aufgeschlagen wird, finden sich oft zu den
dort gezeigten Bildern eigene Dinge zum gleichen Thema. |
Habe mal das Plakat ausgerollt und aufgehängt (Foto links).
Die Maße sind 85 x 120. Hersteller war der VEB Hermann Haack Gotha,
Redaktionschluss Januar 1988. Meist steht es zusammengerollt in einer
Papphülse. Vielleicht solllte ich in Zukunft am 13. Oktober dekorieren
und über die Toppen flaggen. Aber rundherum wird es wohl keiner
verstehen.
RADEBEUL-Poster (Foto Mitte): So hing es vor der
Auffrischung an der Wand. Davor über 20 Jahre in einem Büro an der schönen
Elbe, nördlich von Hamburg. (Siehe erstes Foto auf Typ
MONSUN.)
Daneben hängt diese Karte (Foto rechts). Fotografieren im
gerahmten Zustand wird durch die Spiegelung des Glases sehr erschwert. Müsste
es wohl herausnehmen, auf den Boden legen und von der Leiter
fotografieren. Wird eine Schlechtwetter Arbeit. – Wir meinen,
das muss nicht sein. |
Großen Dank an Konrad Völkel aus Zwickau für
seine Fotos und Scans.
Teilweise Fotoshow mit Shadowbox, ©
2007-2010 M.J.I. Jackson
"Auf 80er Asienfahrt": Seeleute Rostock
e.V., Mai 2013
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02.12.2021 |
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"Tradi" - Fakten |