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www.seeleute-rostock.de/content/seaports/stralsund/hstport.htm |
| SlR.pst [14.F4] |
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Seehafen Stralsund / Port of Stralsund
Der Hafen am Tor zur herrlichen Insel Rügen
Das Luftbild von 2008 zeigt den Seehafen Stralsund
mit den Brücken nach Rügen und die Schiffbauhalle.
Mit freundlicher Genehmigung der SWS Seehafen
Stralsund GmbH, 2011
Der Stralsunder Hafen früher
Für einen ausführlichen Abriss durch die mittelalterliche und die
neuzeitliche Geschichte der Stadt Stralsund möchten wir gerne auf die
Wikipedia-Artikel Geschichte
der Hansestadt Stralsund und Stralsund
verweisen. Zu deren Ergänzung wollen wir hier nur kurz die
Entwicklung des Stralsunder Hafens umreißen.
Dem wendischen Fischer- und Fährdorf Stralow, einer alten slawischen
Niederlassung am Strelasund aus dem 12. Jh., wurde vor 775 Jahren
am 31.10.1234 das Stadtrecht verliehen. Der Handel mit Fellen, Leinwand,
Wachs, Butter, Honig, Getreide, Hopfen sowie Bier und somit auch die
Schifffahrt entwickelten sich sehr schnell. Stralsund wurde zum
Transitpunkt für die Nord-Süd- und Ost-West-Handelsrouten. Der
Stralsunder Seehandel erlangte zur Hansezeit seine volle Blüte.
Stralsund wurde gemeinsam mit Dänemark zum Kampf gegen die Seeräuber
verpflichtet.
Wegen der sehr flachen Zufahrten zum Hafen wurden die Koggen an der
Westküste von Hiddensee in Kähne geleichtert. Unmittelbar vor der
Stadt legten die Kähne dann an Holzstegen an, und die Güter wurden in
die Speicher der Stadt oder auf Stapelplätze vor den Stadtmauern
gebracht. Mit der Hafenordnung von 1278 war vorgeschrieben, dass für
die Leichterung nur Stralsunder Kähne zu nutzen und dafür Gebühren zu
entrichten waren.
Nach dem Verfall der Hanse, während der dänischen und der schwedischen
Herrschaft sowie wegen der Verlagerung des Seehandels in die Nordsee
geriet der Stralsunder Hafen in eine Art Bedeutungslosigkeit. Während
des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1775-83 aber wurden mehr als
50 Schiffe gebaut und mit Getreide nach Amerika in Fahrt gebracht.
Daraufhin wurden die Fahrrinnen bei Barhöft und Hiddensee mit Baggern
vertieft.
Im 19. Jh., unter preußischer Herrschaft, kam Industrie nach
Stralsund, wurde die Postdampferlinie nach Schweden eröffnet und
erfolgte der Bahnanschluss. Wieder wurde Getreide in die USA verschifft
- 1863 allein an die 30.000 Scheffel. Um der gestiegenen Bedeutung
als Getreideumschlagplatz Rechnung zu tragen, wurden Speicher und Silo
im Hafen errichtet.
Die weitere Entwicklung der Hinterlandverbindungen, Fähre - Bahn - Rügendamm,
ließ den Verkehr im Hafen so anwachsen, dass die Werft in südliche
Richtung verlegt und ein Uferbollwerk gebaut wurde. Das notwendige
Erdreich entstammte der Fahrrinne.
1945, nach Ende des II. Weltkriegs, waren die Hafen- und
Verkehrsanlagen zumeist zerstört, und etwa 60 Wracks versperrten
die Zufahrt. Im Hafen standen nur ein Dampf- und ein Portalkran sowie
eine 350 m² große Lagerhalle zur Verfügung. Die damalige
Adminstration veranlasste die Inbetriebnahme und den Ausbau auch des
Hafens in Stralsund. 1955 schlugen Küstenschiffe mit bis zu 6 m
Tiefgang an 12 Liegeplätzen 700.000 t Stückgüter, Briketts,
Kali, Zucker, Fisch und Zellulose um. Hafenanlagen und
Hinterlandverbindungen wurden gebaut, die spezielle Salzverladeanlage
installiert. 1960 schlugen in Stralsund 2.177 Schiffe 850.000 t
Ladung um.
Ende der 1980er Jahre war der Stralsunder Hafen
vorrangig auf die Abfertigung von Nord-/Ostsee-Schiffen mit bis zu 3.000 t
Tragfähigkeit und 5,10 m Tiefgang spezialisiert. Von den 15
Liegeplätzen mit einer gesamten Kailänge von 1.500 m wurden sechs
(630 m Kailänge) für den Seeumschlag genutzt. Es standen 2.000 m²
freie und 3.650 m² gedeckte Lagerflächen, 6 Schuten für
2.700 t, eine spezialisierte Salzumschlaganlage mit 80 t/h
sowie fünf Kräne mit 5 bis 10 t für den Umschlag von
Metallen, Holz, Steinkohle, Salz, Zellulose, Papier und Kaolin zur Verfügung.
Seegehende Binnenschiffe aus bis zu 2.900 km entfernten Ladehäfen
im Binnenland der ehemaligen UdSSR zählten zum Hafenbild.
Stralsund war seit jeher Schiffbaustandort und hat über Haff und Bodden
Verbindung zum europäischen Binnenwasserstraßennetz.
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Siehe auch: Claus Rothe,
"Seestadt am Sund. Streifzug durch die maritime Geschichte
Stralsunds" mit 23 Abb. im "Jahrbuch der Schiffahrt
1984", transpress Berlin, Seiten 69–80 |
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Technische Daten: |
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Positionsangabe |
54° 18' N / 13° 05' E
Zur
Kartenansicht |
Zufahrtslängen (ermittelt) |
Weg 1 - ca. 28 km
Weg 2 - ca. 38 km
Weg 3 - ca. 29 km |
Standorte |
Stadt-, Nord-, Süd- &
Frankenhafen |
Hafenbeckentiefe |
7,50 m |
Kailänge gesamt |
2.700 m |
Liegeplätze |
25 |
Freilagerfläche |
50.000 m² |
Lagerhallenfläche |
3.000 m² |
Getreidesilo |
30.000 t |
Kühlhaus |
3.000 m³ |
Verkehrsanbindungen |
Gleisanschluss Normalspur,
BAB A20, B 96, B 105, B 194 |
Quellen: Daten von seehafen-stralsund.de,
Wege von www.stralsundtourismus.de
Stralsund, links im Bild ist die neue Rügenbrücke
erkennbar, vom Volksmund auch "Strelagate" genannt.
Sie ist Deutschlands längste Brücke (Stand 2009) und besteht aus
beeindruckenden
71.200 m³ Beton, 7.600 t Betonstahl, 7.400 t Baustahl und
7.100 t Spundwandstahl. (6)
Ansicht in Google Earth, Bildaufnahmedatum: Sept.
2006 | Screenshot: 02.09.2009
Historische Fotos
Vom Stralsunder Hafen ist gleich das erste Foto "DS Vorwärts
(DSU)" dabei:
commons.wikimedia.org/wiki/VEB_Deutsche_Seereederei_Rostock
(Bundesarchiv Bild 183-08298-0009, Stralsund, Hafen,
Indienststellung der "Vorwärts")
Und in der Literatur: Siehe Quellen (3), (4) und
(5)
Foto: "Bücher (Quellen) (4) und (5)", ABa,
Hamburg, 12/2014
Mit Motiven vom Hafenbetrieb in Stralsund:
Blick in einen Teil des Stralsunder Hafens - Güterumschlag
vom See- ins Binnenschiff - Holzumschlag - Ansicht des Stralsunder
Hafens vom Ziegelgraben aus - Die für
eine Schiffspassage aufgeklappte Rügendammbrücke - Im Seehafen -
Minibulker COSWIG und Binnenmotorgüterschiffe - Getreideumschlag -
Hafen- und Stadtbild
Nach Bildbeschreibungen in (3), (4) und (5) | ABa,
Hamburg, 2012 |
Vogel-Framo "Condor"
im Seehafen Stralsund (heutiges "Jugendschiff Likedeeler")
Ablichtung eines Wandfotos auf der
"Likedeeler" ex "Condor" von ABa, 2010
Winter im Seehafen Stralsund, Minibulker MS "Artern"
am Haken des Schleppers "Gellen"
Foto: F. H., Rostock | Bilddatei: ABa,
Hamburg, 2012
Stralsund auf Ansichtskarten
Hier nun auch die Nennung von Ansichtskarten, von denen es sicherlich
viele gibt.
Zum Beispiel mit diesen Motiven: Blick
auf den Hafen, 1967 - Am Hafen, 1975 - Blick von der Ziegelgrabenbrücke
auf den Hafen, 1988 - Blick vom Rügendamm auf die Stadt, 1989 -
Luftbild von der Stralsunder Altstadt mit Blick in Richtung des Hafens,
1992 (?)
Aus der Sammlung von Peter Zintl, Berlin |
Der Stralsunder Hafen im Sommer 1989
Blick zum Seehafen Stralsund, rechts im Bild der
Bugsteven der "Fritz
Heckert"
Blick zur Stadt
Fotos (2): ABa, Familienurlaub auf Rügen,
Tagestour nach Stralsund am 20. Juli 1989, auf der Mole
Neuere Fotos
von Stralsund ...
Wenn Ihr auch mit Wort
und/oder Bild zum Thema Seehäfen beitragen wollt, stellt uns bitte Euer
Material für eine
Ergänzung unserer Homepage zur Verfügung. Wendet Euch bitte an webmaster@seeleute-rostock.de.
Quellen: |
(1) Homepage der SWS
Seehafen Stralsund GmbH
(2) "Wikipedia, Die freie Enzyklopädie" im Internet
(3) "Seehäfen der Welt", Biebig/Wenzel, 1. Auflage 1989,
Transpress Berlin
(4) "Häfen + Schiffe", Herausgeber H. Neukirchen, 1974,
Hinstorff Rostock
(5) "Unsere Ostseehäfen", Hein Wenzel, 1977, Brockhaus
Leipzig
(6) "ADAC motorwelt", Heft 08/2009, S. 60, ADAC München
Weitere - oben angegeben |
Fotos/Grafiken: |
Oben angegeben |
Foto unten: |
Yuriy Kvach (Ausschnitt
aus Panoramio-Foto Nr. 41637091) |
Webseite: |
ABa, 2009-2011 |
Herzlichen Dank allen Beteiligten und besonders
der SWS Seehafen Stralsund GmbH
für die freundliche Unterstützung sowie auch hier Peter Zintl für
sein Material!
"Seehafen Stralsund":
Seeleute Rostock e.V., Mai 2009
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05.01.2022 |
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"Tradi" - Fakten |