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Seehafen Wismar / Wismar sea port

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Das Luftbild zeigt Teile der Altstadt und den Seehafen Wismar mit der anhängigen Industrie.
Mit freundlicher Genehmigung der SEEHAFEN WISMAR GmbH, 06-2009

Acht Jahrhunderte in aller Kürze

Der dänischen Knytlinga Saga nach soll der Ankerplatz in der Wismarer Bucht den Seefahrern bereits seit 1142/50 als "Vismar Havn" oder auch "Vizmarhofn" bekannt sein. Die tatsächliche Existenz des "Wissemer" Hafens soll auf einer Urkunde des deutschen Kaisers Otto IV. vom 04.01.1211 verbrieft sein. (Wir gratulierten zum 810ten Geburtstag.) 1229 wurde die Stadt Wismar gegründet. Durch die Hanse erfuhr der Hafen einen ersten Aufschwung, der sich aber mit dem Verfall dieser Handelsvereinigung in Stagnation umkehrte. Zur folgenden "Schwedenzeit" wurde der Hafen ein Standort der Kriegsflotte und Frachthafen für Korn und Güter nach Schweden. Dann war es dem Hafen Wismar wegen der kriegerischen Wirren, wechselnder Machtverhältnisse und der Bevorzugung Lübecks nicht vergönnt, eine Bedeutung zu erlangen. Erst im 19. Jahrhundert etablierte sich der Handel und Umschlag von Holz und Kohle in größerem Umfang, so dass Erweiterungen des Hafens vorgenommen wurden. Die zwei Weltkriege im 20. Jahrhundert jedoch brachten den Seeverkehr in Wismar stets fast zum Erliegen.
 
Nach dem II. Weltkrieg aber hatte die damalige Administration des Ostteils Deutschlands die großen Möglichkeiten dieses Naturhafens erkannt und schob dessen Wiederherstellung an. Als erstes Schiff in Wismar nach dem Kriegsende konnte schon im Mai 1946 die sowjetische "Suomen Neito" abgefertigt werden. Die Sanierung und Erweiterung des Hafens bis 1951 (u. a. Kalianlage) sowie der Bau des Getreidekais und von vollautomatischen Umschlaganlagen von 1955 bis 1958 (u. a. Ölhafen) machten Wismar zu einem zeitgemäßen Hafen. Bis zur Eröffnung des Überseehafens Rostock 1960 war Wismar der wichtigste Umschlagplatz des seewärtigen Handels der ehemaligen DDR und auch Basishafen für die ersten großen, nach Übersee gehenden Frachtschiffe der DSR (Typ IV). Im Rahmen der nachfolgenden Arbeitsteilung zwischen den Seehäfen Rostock, Wismar und Stralsund in der ehemaligen DDR war Wismar vorrangig für die Abfertigung der Liniendienste nach Südamerika und in die Levante, für den Kaliexport und den Schnittholzimport sowie für Tramp-Stückgut spezialisiert.
 

Der Umschlag entwickelte sich damals wie folgt: shwplan1989.jpg
Grafik von ABa basierend auf Google Maps, 04-2011
1946 300.000 t  
1947 600.000 t  
1948 700.000 t  
1949 ~ 1.000.000 t  
1957 1.800.000 t  
1958 > 2.000.000 t  
1966 3.100.000 t (2.146 Schiffsabfertigungen)
1978 > 3.000.000 t (dauerhaft)
1984 4.858.800 t (Rekordjahr)
  
Siehe dazu auch: Detlef Schmidt, "De stat to der Wissemar. Streifzug durch die maritime Geschichte Wismars" mit 27 Abb. im "Jahrbuch der Schiffahrt 1986", transpress Berlin, Seiten 23–34

Mit dem Blick nach vorn

Die politische Wende 1989/90 bewirkte zunächst einen Rückgang der Hafenaktivitäten. Ab Mitte der 1990er Jahre erfolgte eine Neuorientierung mit entsprechenden Investitionen, die ein neues stetiges Wachstum des Umschlags brachten. 2004 wurden 3 Millionen Tonnen im Güterumschlag erreicht, und nur 2 Jahre später wieder die 4 Millionen Tonnen. In den Jahren 2005 bis 2007 wurde der SHW von rund 1.600 Schiffen jährlich angelaufen. 2008 brachen die Zahlen wie eben in allen Bereichen der Wirtschaft etwas ein.
 

Technische Daten: Stand 2009
Positionsangabe 53° 54' N / 11° 28' E
Zur Kartenansicht fremdlink.gif
Hafenzufahrt ab Reede etwa 26 km
Tiefe des Fahrwassers 9,50 m (geplant 11,50 m)
Schiffsgrößen  
   Länge max. / Tanker 210 m / 170 m
   Breite max. 28 m
   Tiefgang max. 8,40 m
Kailänge gesamt 2.300 m
Liegeplätze gesamt 15 Schiffe
+2 Dalbenplätze
Bediente Relationen Nord-/Ostsee
Mittelmeer
Westafrika
Nordamerika

HafenplanSHW.jpg
Mit freundlicher Genehmigung der SEEHAFEN WISMAR GmbH, 06-2009

Mit den zwei Bauabschnitten der 2009er Hafenerweiterung und der Fahrwasservertiefung wurde der im Trend steigende Frachtumschlag bewältigt und die Wettbewerbsfähigkeit des Werft- und Hafenstandortes gesichert.

Mittlerweile für den Umschlagbetrieb nicht mehr benötigte Flächen und Bauten des Hafens dienen nunmehr neuzeitigen Nutzungen, wie z. B. dem Technologiezentrum an der Nock des ehemaligen Holzhafens mit einer passenden Architektur unter Verwendung von Containern als Gestaltungselement, dem rekonstruierten Speicher auf dem ehemaligen Holzhafen oder dem "chalet nautique" (Ferien-Appartements) in der Nähe des historischen Baumhauses auf der ehemaligen Getreidepier. 

Aktuelle Entwicklungen

und Informationen: www.hafen-wismar.de fremdlink.gif


Donnerstag, 27. Dezember 2012   -   Norddeutsche Neueste Nachrichten

Hafen Wismar steigert Umschlag

Wismar   Der Seehafen in Wismar schließt das Jahr 2012 mit einem kräftigen Umschlagsplus von etwa 20 Prozent ab. Nach Angaben der Hafengesellschaft wurden auf dem Hafengelände rund 7,7 Millionen Tonnen Güter bewegt, nach 6,4 Millionen im Vorjahr. Auch für das neue Jahr hofft der Wismarer Hafen auf überdurchschnittliche Zuwachsraten und setzt dabei vor allem auf den wachsenden Markt für erneuerbare Energien. So sollen Windenergieanlagen verschifft und mehr der in Wismar als Brennstoff produzierten Holzpellets umgeschlagen werden. Dazu seien 2013 weitere Hafenerweiterungen geplant. Zudem will sich die Hansestadt als Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe profilieren.   dpa

30. Dezember 2015   -   Norddeutscher Rundfunk

Seehafen Wismar legt deutlich zu

Wismar   Der Seehafen Wismar hat seinen Umschlag 2015 deutlich steigern können: An den Kaikanten sind rund 3,7 Millionen Tonnen Güter verladen worden - rund 10 % mehr gegenüber 2014. Vor allem Holz wurde umgeschlagen, gefolgt von Kali und Schrott.

Bislang gibt es Liegeplätze für 15 Schiffe. Gerade laufen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Hafenerweiterung: Eine 4,5 ha große Erweiterungsfläche (nördlich LP 1) mit Gleisanschluss, Straßen- anbindung und neuer, über 300 m langen Kaianlage. Hier werden Großraumschiffe mit bis zu 230 m Länge abgefertigt. Die Hafenerweiterung soll Ende 2018 abgeschlossen sein.

Der Gesamtumschlag via Schiff, LKW und Bahn lag 2015 im Seehafen Wismar bei 8,1 Millionen t, im Vorjahr waren es 7,5 Millionen. Damit ist Wismar ist der zweitgrößte Hafenumschlagplatz in MV hinter dem Seehafen Rostock.
   NDR

Historische Fotos

Auf commons.wikimedia.org/wiki/VEB_Deutsche_Seereederei_Rostock fremdlink.gif
In der Literatur: Siehe Quellen (3), (4) und (5)



Ansichtskarte "Wismar - Fischerhafen" von 1909 (rechts das heutige "New Orleans")
Sammlung: Friedrich Seibicke, Altenburg, 07-2016


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MS FRIEDEN (Typ-IV, Bnr. 301, Bj. 1957) im Hafen von Wismar
Foto/Sammlung: R. Lachs, Rostock, 06-2008

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Die FREUNDSCHAFT (Typ-IV, Bnr. 303, Bj. 1957) im Hafen von Wismar
Foto: Gross | Abb. in "10 Jahre DSR", s. Quelle (6), 06-2008

 Vergrößern (von unseren Typ-IV-Seiten) 
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Der Überseehafen Wismar mit der DRESDEN (Typ-IV, Bnr. 305, Bj. 1958, re.) zur Beladung vor der Jungfernfahrt
Diese "... führte nach Haiphong. Gleichzeitig ist sie das erste Schiff der DDR in diesem Hafen. ... Immerhin hatte das Schiff in Wismar 8.200 t Massengutladung und 1.830 t Stückgutladung an Bord genommen, ..."
(Aus: "Typ IV - Die legendären Frachter der DSR", Gerd Peters, Koehler Verlag Hamburg, 1998, S. 83)
Foto-Heinrich, Wismar und Insel Poel | Sammlung: Torsten Schwarz, Großenhain, 09-2016

Ein Ausflug 1960 an das Wendorfer Ufer bei Wismar

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Die Kinder spielen am Fuße des Seezeichens Wendorf. Im Hintergrund ist die Silhouette Wismars zu sehen.
Links liegt ein Tanker am Ölhafen. Weiter rechts blickt man geradewegs in den Überseehafen
zwischen Übersee- und Getreidepier. Hinter dem Seezeichenmast liegen der Alte und der Westhafen.
Foto: Erich Krohn, Wismar | Sammlung A01 (S17), Repro & Text: ABa, Hamburg, 05-2009


Impressionen aus dem Alten Hafen 1974

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MS MALCHIN (vgl. noch Kümos) am Holzhafen
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Zwei Fischer, vorne MICHAEL GLINKA, Wismar
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MS TOLLENSE (vgl. Ankaufschiffe) sowie Wasserpolizei-, Fischerei- und Fahrgastschiffe
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Wohlverdiente Pause der Fischer
Fotos: Horst Basedow, Schwerin | Sammlung K8/9-4 (80-83), Repros & Texte: ABa, Hamburg, 05-2009

Wismar auf Ansichtskarten

Manche fotografieren selbst, manche bauen auf Ansichtskarten, von denen es doch viele gibt.

Zum Beispiel mit diesen Motiven: Krämerstraße mit Löwenapotheke - Frachter am Holzkai - Anlegestelle der Weißen Flotte im Alten Hafen - Lübsche Straße mit dem Kaufhaus Magnet (das KARSTADT-Stammhaus) - Fischkutter im Stadthafen - FPG "V. Parteitag" - Schlepper im Stadthafen - Situation im Seehafen Wismar - Vertauter Frachter ZEULENRODA
Oder neueren Datums mit Luftbildern: Hansestadt Wismar, Blick auf die Altstadt mit Werft und Hafen. Im Hintergrund die Insel Poel - Hansestadt Wismar, Blick über die Altstadt mit Nikolaikirche und Hafen - Wismar, "Deutschland ist schön - zeigen wir es!"

Aus der Sammlung von Peter Zintl, Berlin


Neuere Fotos


SHW 2009

Ansichten, Durchblicke
und Momente am 31.5.2009
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Diese beiden Schwedenköpfe
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begrüßen die einlaufenden Schiffe.
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Das Seezeichen Wendorf (Iso.R. 4s 24m 6M)
Gleichtaktfeuer Rot mit einer Wiederkehr von
4 Sekunden, einer Höhe von 24 Metern und
einer Nenntragweite von 6 Meilen
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Blick zum Seehafen Wismar
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Der Tonnenhof
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Ölhafen und Bunkerstation
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Blick vom Alten Hafen "nach draußen" zur JORK, IMO 9234991, und zum Lotsenschoner ATALANTA
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Im Seehafen Wismar
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LONA, IMO 7234753, im Seehafen Wismar
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Durchblick zur LONA
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Getreidekai
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Kalikai
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Holz- und Stückgutkai
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Rangieren von Waggons mit Holzladung
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Die Dalbenliegeplätze
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Blick zur Hafendirektion
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Sie gehören einfach dazu, ...
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... sind "wie das Salz in der Suppe".
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Durchblick 2
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Durchblick 3
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Alte Aufschrift 1
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Alte Aufschrift 2
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Der Alte Hafen mit den Anlegestellen der
Reederei Clermont (Fahrgastschifffahrt)
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Und los geht's mit der MECKLENBURG!
Links dahinter: Neubauten auf dem ehem. Holzhafen
Fotos und Texte: ABa, Hamburg, 05/06-2009

Wenn Ihr auch mit Wort und/oder Bild zum Thema "Seehäfen" beitragen wollt, könnt
Ihr uns gerne euer Material zur Ergänzung unserer Homepage zur Verfügung stellen.
Wendet Euch betreffs "Seehäfen" bitte an webmaster@seeleute-rostock.de.


Quellen: (1) Homepage der SEEHAFEN WISMAR GmbH
(2) "Wikipedia, Die freie Enzyklopädie" im Internet
(3) "Seehäfen der Welt", Biebig/Wenzel, 1. Auflage 1989, Transpress Berlin
(4) "Häfen + Schiffe", Herausgeber H. Neukirchen, 1974, Hinstorff Rostock
(5) "Unsere Ostseehäfen", Hein Wenzel, 1977, Brockhaus Leipzig
(6) "10 Jahre DSR", 1962, Deutsche Seereederei, Rostock
Weitere - oben angegeben
Fotos/Grafiken: Urheberschaft oben jeweils angegeben
Texte/Gestaltung: ABa, Hamburg, 2009-2016, wenn nicht anders angegeben

Herzlichen Dank an alle Beteiligten und besonders an die SEEHAFEN WISMAR GmbH
 für die freundliche Unterstützung sowie speziell an Peter Zintl für die Bereitstellung
seines Materials!

"Seehafen Wismar": Seeleute Rostock e.V., Mai 2009

   

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  06.01.2022  
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