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www.seeleute-rostock.de/content/homeship/memorial/attraktion1/Tradi201810.htm |
| SlR.hma1 [20.F4] |
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Die Attraktion! (1)
"Ruder steht." - Wie weiter?
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Inhalt: |
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Ostsee-Museum im IGA-Park
Zukunftsplan für Schmarl: Eintritt für
Park fällt weg, "Tradi" muss saniert werden
Vor einem Jahr kam von den Rostockern ein eindeutiges Votum: Beim
ersten Bürgerentscheid der Stadtgeschichte stimmten fast zwei Drittel
der Wähler dafür, das Traditionsschiff "Dresden" weiterhin
in Schmarl zu lassen, wo es seit Jahrzehnten liegt. Nach dem turbulenten
Wahlkampf um den Liegeplatz wurde es jedoch schnell wieder ruhig ums
"Tradi". Bis jetzt: Noch im Herbst will das neue Geschäftsführerduo
des lga-Parks - Kathrin Möller und Matthias Horn - ein Zukunftskonzept
für Park und Schiff vorlegen. Die Eckpfeiler: Der Eintritt in das
IGA-Gelände wird abgeschafft, das Schiff muss im Brandschutz saniert
werden, und 2020 soll ein "Ostsee-Museum" gebaut werden.
Alle Kosten, alle Strukturen, alle Abläufe wurden analysiert und
optimiert, wobei sich auch der freie Zugang zum Park ergab. Das
Ausstellungsgelände der IGA 2003 soll 2025 auch Außenstandort für die
Buga werden. Angebote für Jogger, Inline-Skater und andere Sportler
sollen entstehen.
Ein Brandschutz-Gutachten weist massive Defizite auf dem
"Tradi" aus, wie etwa alte Elemente aus Styropor. Das wird
2020 aufwändig umgebaut, und dabei werden auch die Ausstellungen
zeitgemäß umgestaltet. Nach dem Umbau soll im Bereich der Stauung auf
800 Quadratmetern die maritime Geschichte Rostocks präsentiert werden -
von der Hansezeit bis ins 21. Jahrhundert. Auf Deck 3 sind 1.200
Quadratmetern für Sonderausstellungen geplant, vielleicht auch ein
Kinderland. Die "authentischen Räume" des alten DDR-Frachters
- die Kombüse, Mannschaftsräume und Brücke - sollen mit Video- und
Audioinstallationen stärker in Szene gesetzt werden.
An Land soll endlich der Erweiterungsbau - das Maritime Erlebniszentrum
- entstehen. Ende des Jahres geht es mit den Ideen in die Bürgerschaft.
2019 soll ein Architektenwettbewerb starten. Das neue Haus soll 2.000
Quadratmeter Ausstellungsfläche bieten - und ein Café mit Blick auf
das "Tradi", die Warnow und den Seehafen. In einem Teil soll
die maritime Sammlung, sollen die historischen Schätze gezeigt werden.
Der andere Teil soll einen stärkeren touristischen Fokus haben. Der
Projektname lautet "Ostsee-Museum". Es soll die Geschichte der
Ostsee zeigen - emotionell ansprechend. Dabei geht es um Biologie, um
Geschichte, um Geologie, um Politik und auch um Wirtschaft.
Die historische Bootswerft soll bestehen bleiben, um vielleicht auch mal
ein Rostocker Handelsschiff aus alter Zeit nachzubauen? Die IGA 2003
GmbH dementiert indes energisch solche Gerüchte, nach denen große
Teile des Parks Bauland werden sollen.
Quelle: Ostsee-Zeitung Rostock, Freitag, 21.
September 2018, Seite 11
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Hanse Sail am IGA-Kai?
Buga-Plan für Schmarl: Ausweichquartier für die Hanse Sail? Den NNN-Artikel lesen.
Quelle: NNN Rostock, Donnerstag, 6. Oktober 2018,
Seite 7
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Politik mit Unverstand!
Ja, die SPD liegt wieder daneben, wie auch schon beim Bürgerentscheid,
bei dem es ihr spezielles Anliegen war, den Entscheid nur auf das
Tradi zu beziehen. Ihr Argument war, das viele Geld (am Schluss 25
Mill. nur für die Verholung!) in wichtigere Vorhaben zu
investieren.
Nun heißt es in Kreisen der SPD, mit dem Verbleib des
Traditionsschiffes in Schmarl "sei auch eine Weiterentwicklung
des dortigen Museums mit einem Neubau verbunden gewesen". Ein
Journalist hat den Widerspruch in den Äußerungen der SPD offengelegt.
Quelle: OZ Rostock, Montag, 22. April 2019
Ob das alles in Rostock noch mal was wird?
In nur sechs Jahren soll dort die Bundesgartenschau (BUGA) zu sehen
sein.
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DSR-Frachter als Spaßobjekt
OZ-Artikel vom 24.01.2020 - TRADI soll auf dem "Sonnendeck"
(Was für eine unzutreffende Bezeichnung auf
diesem ehemaligen Frachtschiff!) einen Kletterpark bekommen - Zukünftig
soll eine Rutsche vom Hauptdeck des TRADI's zur Pier die Besucher
begeistern
Wir als die Erben des Maritimen, insbesondere der DSR mit der
DRESDEN, stellen uns unter einem maritimen Denkmal etwas anderes vor.
Aber die Museumsleitung ist die Verwaltung, und diese findet nun zu
solch ulkigen Ideen wie einem "Kletterpark" an Bord und einer
"Rutsche vom Hauptdeck des TRADI's zur Pier". Wenn es dazu
keinen "Aufsichtsrat" gibt, werden wir immer in verschiedene
Richtungen laufen. Jüngst vergangene Gespräche von uns (Vorstand, Kpt.
Diestel) mit dem Museum auch zur Wiederherstellung der Kapitänskabine
strandeten, verliefen im Sande, blieben im Kindergeburtstag stecken.
Wir erinnern hier noch einmal an internationale Erfahrungen, bereits
vor sieben Jahren (!) im Zusammenhang mit dem Desaster
um die "Georg Büchner" bekannt geworden:
16.01.2013
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Dort, wo die Sonne
aufgeht, ... |
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Großes Aber,
nachträglich:
Alle Projekte, in die Schiffe, wie die HIKAWA MARU, QUEEN
MARY, PEKING, ORIANA usw., in irgendeinen Erlebnis-Park einbezogen
wurden, sind gescheitert oder dämmern dem letzten Schritt, der
Verschrottung, entgegen. Bei solchen Projekten ist immer die Gefahr,
dass das Schiff zum in jeder Hinsicht billigen Spaß-Anhängsel
verkommt, übergroß! Bei der HIKAWA MARU wurde ein weiterer Fakt
deutlich. Je mehr man das Schiff umbaute, um es dem modernen
Besuchergeschmack anzupassen, desto bedeutungsloser wurde es. Als ich
das Schiff vor einigen Jahren wieder einmal besuchte, war man sich in
Yokohama darüber einig, dass das Schiff nur zu retten ist, wenn es
seine alte Reederei (NYK) erneut übernimmt und, soweit es möglich
ist, wieder in seinen Urzustand versetzt.
Kpt. Hans-Hermann Diestel, Althof, aus Brief "Schifffahrtsmuseum
- Tradi" an das SSMR, 26.5.2013 |
Die "Dresden" - trächtig mit dem Schiffbau- und
Schifffahrtsmuseum Rostock an Bord - ist mehr als nur ein
"Heimatmuseum"! Und das gilt es herauszustellen. Auch wenn
schon immer auf Schiffen in die Wanten geklettert wurde und heutzutage
sogar ausfaltbare Rutschen als Evakuierungsmittel von Trafoplattformen
der Windparks auf See zur Anwendung kommen. Aber all das trägt nicht
wirklich zur Bewahrung des letzten Typ-IV-Frachters bei.
Die Museumsleitung muss den Weg in die
Bedeutungslosigkeit vermeiden!
Zur Flying
P-Liners PEKING: Wahrer Enthusiasmus und Gewinnung echter Liebhaber
brachten sie tatsächlich nach Deutschland zurück. Sie wird gerade in
den Originalzustand gebracht, umgebaut, erneuert, und sie wird dann in originaler
Strahlkraft zu bewundern sein.
Begrüßenswert sind jedoch der endlich freie Zugang zum Park und die
Wiederbelebung einer Park-Gastronomie sowie dessen Umbenennung (nach dem Vorbild in einer anderen wirklichen
Hansestadt) weg von dieser unsäglichen Abkürzung IGA hin zu
einer fast schon prosaischen Bezeichnung, in der aber noch das Schiff,
das Museum, die Seefahrt fehlt. ... Wie wär's mit "Fenne, Boom un Freden"? Die Schifffahrt
ist schon immer mit Bäumen verbunden, sei es als Baumaterial oder als
Frachtgut. Die Natur hat den Frieden, den das Typschiff namentlich um
die Welt trug, und wie der Frachter im Park sogar ursprünglich vom
Stapel lief.
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Rostock - "maritim"???
Liebe Freunde und Mitkämpfer,
die in dem Artikel angekündigte Entwicklung erfüllt die
meisten von uns mit Sorge. Diese Entwicklung war aber schon absehbar.
Vor dem Erscheinen des Artikels habe ich ja schon in einem
Diskussionsbeitrag auf Probleme hingewiesen, die ich für bedenklich
halte.
Dieser Beitrag war der Anlass für Frau Dr. Möller, mich zu
einem Gespräch einzuladen. ... Nach dem Gespräch hatte ich erst den
Gedanken, die Aussagen zur Entwicklung des Museums mit ein paar
Bemerkungen zu ergänzen. Von diesem Gedanken habe mich wieder
verabschiedet. Ich habe sie in einem Diskussionsbeitrag zusammengefasst,
den ich auf dem geplanten Seminar oder Kongress, falls es dazu überhaupt
kommt, vortragen könnte.
Mit diesen Bemerkungen möchte ich mich erst einmal aus
weiteren Diskussionen um die Auseinandersetzungen um den künftigen Weg
des Tradi verabschieden. Sinn würden sie für mich erst wieder auf der
vorgeschlagenen Veranstaltung machen.
Einen schönen Sonntagabend wünscht Euch Hans-Hermann
(26.01.2020)
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Bedeutendes maritimes Technisches Denkmal versinkt in
Kinkerlitzchen*
*Kinkerlitzchen
ist im Volksmund die Bezeichnung für ein wertloses Schmuckstück. In
der Umgangssprache wird Kinkerlitzchen allgemein für ein Produkt
oder eine Sache verwendet, die als albern, nichtig, unnötig oder
sogar unsinnig abgewertet werden soll. Wikipedia
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Quelle: Ostsee-Zeitung Rostock vom 8. Oktober 2020
/ Digitalisat: HeWo, Rostock
Nun ist die Katze aus
dem Sack. Statt maritimer Meile mit Gebäude und Schifffahrtsmuseum,
vom Stadthafen bis nach Schmarl, soll hier nun der größte
Kinderspielplatz mit Einbindung des "Tradi"s entwickelt
werden. Da bricht nun Rostock endgültig mit seiner maritimen
Tradition. Kindern gehört die Zukunft, das sehen wir auch so, aber
nicht, indem sie auf Denkmalen herumtoben. Das Tradi ist das noch
vorhandene Herzstück der maritimen Geschichte Rostocks. Das
Maritime hat Rostock sein Gesicht und seine Geschichte gegeben.
Der IGA-Park als größte Investruine Rostocks kann gerne als
Spielplatz umgebaut werden, aber lasst die Finger von den
ausgestellten maritimen Exponaten und erst recht von den Schiffen!
Wenn in Hamburg jemand auf die Idee käme, einen noch höheren
Kletterwald auf den Rahen der PEKING zu bauen, würde ihm sicherlich
die Kielholung drohen.
Meldet euch dazu, für den Garten bleibt trotzdem genug Zeit.
Mögliche Ansprechpartner wären:
Landesdenkmalpflege Schwerin, Domhof 4, 19055 Schwerin
Denkmalpflegeamt Rostock, Strandstraße 97, 18055 Rostock
Bürgerschaft Rostock, info@rostock.de
Vorstand Seeleute Rostock |
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Wie ein Denkmal langsam entwidmet wird…
Das TRADI und seine
Schwesternschiffe wurden an der Warnow entwickelt und trotz der
bestehenden Mangelwirtschaft der 50er Jahre sogar 15 Mal gebaut. Ein
letztes, erhaltenes Schiff der Typ-IV-Serie - die
"Dresden"- wurde zum Denkmal erklärt und ist jetzt noch
vorhanden. Sie ist Zeugnis unserer maritimen Entwicklung, das
tausende Menschen als stolze Schiffbauer, Seeleute und Hafenarbeiter
verbindet, die die Integration des Schiffes in unsere maritime
Kulturlandschaft auch als Verpflichtung sehen. Umso unverständlicher,
wenn man dann beim Besuch des Schiffes feststellt, dass Veränderungen
wie z.B. die an den Tourismus angepasste Gestaltung der
Offiziersmesse oder der Zustand der ehemaligen Kapitänskabine
getroffen wurden, die nichts mehr mit dem Originalzustand des
Denkmals - das wir ja mit dem Schiff vor der Welt präsentieren
wollen - zu tun haben, sondern jetzt eher den Geschmack der heutigen
Zeit treffen. So hat man es im Laufe der Jahre "geschafft",
dass nur noch eine Mannschaftskammer auf dem
gesamten Schiff - das ja ein Denkmal! sein soll - im Originalzustand
erhalten ist.
Peinlichster Höhepunkt eines Rundgangs: die
Verlegung von Fäkalienleitungen direkt vor die Hauptschaltanlage, was nicht
nur ehemaligen Schiffbauern und Fahrensleuten aufstößt, selbst auch
ein Verstoß gegen damalige Arbeitsschutzregeln wäre. Es besteht
offensichtlich Gefahr für die Exklusivität des Denkmals, wenn
solche Gleichgültigkeit - oder ist es Ahnungslosigkeit? - bei
Museumsprojekten möglich ist. Und der Eindruck auf Fachbesucher,
denen wir eigentlich zeigen wollen, was wir so drauf hatten ...
entlockt dieser Anblick nur ein bedauerndes Lächeln.
Und dann die schockierende Nachricht in der Presse: Statt
vollmundiger Versprechen, schwerpunktmäßig maritim- und
traditionsgeprägte Veranstaltungen anzubieten, lässt man das wohl
nun nach letzter Pressemitteilung "den Bach runtergehen",
wie ein Hamburger Kapitän es ausdrückte. Es soll ein
"cooler" Kletterwald in den Masten! installiert werden und
Schlafboxen an Deck, und der Kinderspielplatz Schiff wird
offensichtlich. Der Maritimen Kultur bevorzugt, und das auf unserem
Museumsschiff!? Aber Geschichte ist nicht nur Geschehenes,
deshalb gibt es viele Anregungen von ehemaligen Seeleuten und Gästen,
wie die Schaffung eines maritimen Vortrags- und Bildungszentrums, wo
z.B. regelmäßig selbstgedrehte Filme von Besatzungen, die öffentlich
gezeigt werden, und wo ehemalige Seeleute ihre erlebten Geschichten
erzählen könnten. Ein Filmbildarchiv, oder Maritime Galerie oder,
oder …, die jetzt dafür auf der Strecke bleiben. Wir, die
Mitglieder des Vereins der Seeleute, sind trotzdem optimistisch und kämpfen
um den Erhalt des Schiffes auch als Denkmal und sind natürlich auch
weiterhin bereit, zur offenen und ehrlichen Zusammenarbeit.
Stephan Bohnsack
Pressesprecher
Verein der Seeleute Rostock, 17.10.2020 |
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Nachtrag am 18.04.2021
Unser Ulf von Rahden (s. Hilfsdiesel-Projekt unter Einsatz an Bord) war am
15.04. an Bord anwesend, als die Umsetzung der Fäkalienpumpe (hinter
die E.-Hauptschalttafel) erfolgreich mit einem Testlauf beendet
wurde. Seine Fotos zeigen: Somit ist der Blick auf die
Hauptschalttafel wieder frei, und der MR wirkt aufs neue
authentischer. |
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Bad Outsight from the Insight
Ein solch permanent installierter Klettergarten hat mit einer musealen
Ansicht des maritimen technischen DENKMALs wenig gemein. Diesem Vorhaben
stimmen wir nicht zu!
Auf anderen Museumsschiffen wird so etwas zurückhaltender realisiert.
Quelle: Seeleute Rostock, Donnerstag, 5. November
2020
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Der Anker zum Gedenken!
Zum Volkstrauertag 2020 wurde unser Denkmal vor dem Tradi wieder
eingeweiht.
Siehe dazu weiter bei uns unter AUF SEE
GEBLIEBEN.
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Hans-Hermann Diestel
Kapitän
Scheunenweg 10
18209 Althof |
05.01.2021 |
WAS UNS HAMBURG MIT DER PEKING LEHRT
Am 3. Januar 2021 strahlte der NDR um 18 Uhr die Dokumentation
"Ein Großsegler für Hamburg" aus. Ich würde gerne die Bürgerschaft,
den OB, die Buga-Verantwortlichen, die Verantwortliche für das
technische Denkmal "Traditionsschiff DRESDEN" und last but not
least den Vorsitzenden des "Maritimen Rates" dazu vergattern,
sich diesen Film anzusehen und im Interesse Rostocks zu analysieren.
Dazu würde ich ihnen auch gerne einen Artikel von mir über die PEKING
in New York, den die Fachzeitschrift "Schiff & Hafen" in
der Nummer 1/97 unter der Überschrift "Museum oder
Touristenzirkus" veröffentlichte, zur Verfügung stellen. Die
Amerikaner haben weder das eine noch das andere geschafft und sind
krachend gescheitert. Die Leitung des "Tradi" unternimmt
derzeit gewaltige Anstrengungen, den New Yorker
"Touristenzirkus" in Rostock nachzumachen.
Den Verantwortlichen und den vielen freiwilligen Helfern, die sich um
Aufbau und Unterhalt einer ganzen Flotte von Traditions- und
Museumsschiffen in Hamburg bemühen, kann man zum Erfolg ihres Einsatzes
nur gratulieren. Dabei ist Hamburg ja durchaus nicht die einzige Stadt,
die das Maritime zur Verbesserung seiner Attraktivität fördert. Städte
wie Oslo, Stockholm, Danzig, Antwerpen, Rotterdam, Lübeck usw. stärken
kontinuierlich diesen Bereich, weil sie wissen, dass die Menschen von
Schiffen und dem Maritimen generell angezogen werden.
Vor der Projektgruppe "Maritime Meile im Stadthafen Rostock"
hatte ich am Beispiel von 70 maritimen Museen, die ich selbst besucht
habe, belegt, welche Faktoren für den Erfolg einer solchen Einrichtung
entscheidend sind. Ich merkte schon bei der Gelegenheit, dass ich bei
den Vertretern der Bürgerschaft gegen eine Wand aus Ignoranz,
Kurzsichtigkeit, Opportunismus und Feigheit vor einer schwierigen
Geschichte ansprach. An dieser Haltung hat sich bis heute nichts geändert.
Die Hamburger haben mit viel Engagement, Überlegung und Gefühl für
das Wesentliche eines solchen Objektes die Substanz des Schiffes
erhalten oder, soweit es ging, wieder hergestellt. Chapeau!
Die Rostocker haben ihr einzigartiges technisches Denkmal seit
Jahrzehnten Scharlatanen und Amateuren überantwortet, die es u.a. durch
das Herausreißen der Kammern des Kapitäns, Bootsmanns, des
"Viermannstalls" (Lehrlingskammer), aller Passagierskammern
usw. weitgehend entkernt haben. Man darf das durchaus als museologischen
Vandalismus bezeichnen. Der Maschinenraum wird inzwischen durch neue
Anlagen verfälscht.
Wer die Arbeit auf der PEKING und die auf der DRESDEN miteinander
vergleicht, kann die intellektuellen Unterschiede im Agieren der
Verantwortlichen beider Städte nicht übersehen. Den Rostocker
Verantwortlichen darf man, ohne ihnen zu nahe zu treten, die Worte von
J. W. v. Goethe unter die Nase reiben:
Das Denken ist zwar allen Menschen
erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.
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Unsere Erklärung zum Denkmalschutz
Am 25. Januar 2021 deklarierten wir offiziell unsere Haltung und
unseren Willen zur Erhaltung des denkmalgeschützten Typ IV-Schiffes
DRESDEN in Rostock-Schmarl. Hier der Wortlaut .
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Kletterpark auf der DRESDEN?
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Visualisierung von Rosemarie Laskowski |
Mehr als die Hälfte der
Bevölkerung der Hansestadt Rostock war nach 1945 in der Seeverkehrs-
und Hafenwirtschaft und in zahlreichen maritimen Betrieben wie dem SER
und dem DMR beschäftigt. Zum Bürgerentscheid wurde ein landseitiger
Museumsanbau versprochen - alles nicht mehr wahr.
Ohne Respekt vor unserer maritimen Kultur wird nun ein riesiger
Kinderspielplatz projektiert, dem die DRESDEN und andere Zeugnisse
dieser für Rostock so bedeutenden Kulturepoche zum Opfer fallen. Für
Kinder gibt es auf dem IGA-Gelände genug Platz für alle möglichen
Projekte.
Auf der DRESDEN stehen wir, die Ehrenamtlichen, für die Weitergabe
dieser Tradition an unsere Kinder und für die denkmalgerechte Erhaltung
des "Tradi" mit Rat und Tat zur Seite. Das fand mit der
Neubeschaffung der Schiffsglocke, eines Typhons, Arbeiten auf der Brücke
und im Maschinenraum, mit der Rückgabe des Namens DRESDEN sowie Veröffentlichungen
in Literatur und Filmen zur DRESDEN seinen Ausdruck. Gegenwärtig
erfolgt der Versuch der Inbetriebnahme eines Hilfsdiesels sowie die
Wiederherstellung einer Mannschaftskammer, der Kapitänsräume und von
Gesellschaftsräumen an Bord. So wollen wir auch das Klavier für die
Veranda wieder an seinen Platz zurückbringen.
Wir sehen uns am Scheideweg in unseren Bemühungen um das maritime
Denkmal DRESDEN. Wir sind 24 Jahre für dieses Denkmal tätig gewesen,
haben uns in die Satzung den Erhalt des Schiffes und der maritimen
Tradition geschrieben. Bisher konnten wir mit allen Betreibern, trotz
jeglicher Schwierigkeiten, den Weg gemeinsam gehen. Wir rufen alle
Vereine und Bürger zur Gegenwehr auf. Obige Fotomontage ist von einer
protestierenden Rostocker Bürgerin.
Seeleute Rostock e.V. |
Februar 2021 |
04.02.2021 |
^ Nach
oben ^ |
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Kpt. H.-H. Diestel hatte
mehrere maritime Vereine und Einzelpersonen angeschrieben, sich mit
ihrem Standpunkt an den Rostocker Oberbürgermeister und/oder die
Museumsleiterin des Traditionsschiffes wegen des Klettergartens zu
wenden.
Drei Berliner Klönsnacker haben sich zusammengesetzt, um einen Brief an
den Rostocker OB zu verfassen. Telefonisch wurden 13 Beipflichtungen mit
namentlicher Nennung gewonnen und der Brief von den drei Federführenden
unterschrieben.
Neben unserem für das Museum förderlichen Einsatz an Bord auf dem
"Tradi" vertreten wir weiterhin unsere den Klettergarten
ablehnende Meinung und haben sogar den Denkmalschutz hinzugezogen.
Weitere wirtschaftliche Betrachtungen würden wohl ergeben, dass ein
dauerhafter, den Besucherstrom signifikant aufbessernder und einträglicher
Betrieb des Klettergartens an eben dem verlorenen Standort wohl kaum möglich
sei. Er würde sicherlich nur an speziellen Tagen Aufmerksamkeit auf
sich ziehen und damit nur eine zeitweilige Einrichtung sein können.
Seeleute Rostock e.V. |
April 2021 |
04.04.2021 |
^ Nach
oben ^ |
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Zur Spendenaktion TSR
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Was ist aus unseren Spendenaktionen geworden?!
Die Spendenaktion des TSR
– Tradi in den Stadthafen Rostock
Das Spendenkonto verfügte am 31.12.2014 über
10.061 €, dazu kamen 10.500 € temporäre Spenden, die wegen nicht
Erreichung des Zieles - Verfehlter Bürgerentscheid - zurückgezahlt
wurden. Das betraf hauptsächlich Vereine und Unternehmen.
Von Privatspendern wurden 1.000 € gespendet, das
waren 400 Aufkleber für vier Typ IV-Schiffe, mit je 25 €.
Ca. 2000 € wurden vor dem Bürgerentscheid für Postkarten
mit Verholungsmotiven, Flyer und Aufwendungen zur Werbung der Verholung
ausgegeben. Der Rest, in Höhe von 8.200 € wurde als Scheck dem
Maritimen Rat übergeben. Damit sollte die Finanzierung der Kampagne Bürgerentscheid
„Tradi in den Stadthafen“ gesichert sein. Davon wurden Großplakate,
Flyer und sonstige Werbung bezahlt. Danach wurde das Solikonto aufgelöst.
Wie sicher bekannt ist, haben wir den Bürgerentscheid
knapp verloren.
Auf diesem Wege allen Spendern und vor allem dem
Verein DSR Seeleute in Freiberg ein großes Dankeschön für ihr
Engagement.
Zumindest hat unser maritimes Erbe, die
„DRESDEN“, zeitweise mehr Aufmerksamkeit in ihrem Garten bekommen.
Mathy /Vors. Seeleute
Rostock e.V. |
Juni 2021 |
28.06.2021 |
^ Nach
oben ^ |
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Unsere Postkarte mit Verholungsmotiv "Traditionsschiff im
Stadthafen" / Grafik: Jochen Bertholdt, Rostock |
Übergabe des Schecks in Höhe von 8.200,- € durch H.-J. Mathy an den
MRR, vertreten durch H.-J. Hasse
Foto: Torsten Schulz, Rostock |
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Denkmalpflege im Blick
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Antwort auf die Denkmalpflegerische Zielstellung des
Tradi
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Mitteilung vom Denkmalrat der DRESDEN |
An alle mit dem
Denkmalschutz der DRESDEN befassten Kollegen. Hier ist unsere Antwort
auf die "Aufgabenstellung Denkmalpflegerische Zielstellung"
der Museumsleitung. Auf die allgemeinen Betrachtungen wurde nicht weiter
eingegangen. Die Gestaltung der Kombüse, des Hospitals und der Brücke
sind sehr gut gelungen. Auch die Mannschaftsmesse mit Roter Ecke ist
zufriedenstellend und entspricht dem wesentlichen Charakter des
Originals. Der Denkmalrat hat in Ergänzung zur "Antwort"
darauf hingewiesen, das Rettungsboot in Orange und die Posilampen-Gehäuse
Bb in rot und Stb in grün zu streichen. Dies ergibt von Land auch ein
besseres Bild auf das Schiff.
Mit maritimem Gruß
Mathy / Sprecher des
Denkmalrates |
30. Juni 2021 |
05.07.2021 |
^ Nach
oben ^ |
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Antwort auf die Denkmalpflegerische
Zielstellung des Tradi, der DRESDEN, von Frau Dr. Möller zur
Bestandsanalyse im Mai 2021
2.1. Ohne Kommentar
2.2. OK. Kran
achtern, Maßnahme-Plan wurde vom Verein Seeleute Rostock übergeben.
2.2.1. Mit der Planung zum Rückbau der Kapitänskabine
wurde entsprechend der Vereinbarung Museum/Verein begonnen. Nach Rücksprache
mit der Denkmalpflege, Herrn Writschan, wird an einem authentischen Rückbau
gearbeitet, der die Ausstattung der ersten Schiffe vom Typ IV abbildet.
Dazu gab es am 24.6.2021 eine erste Zusammenkunft mit dem Denkmalrat in
der Kapitänskabine mit den Kapitänen Peters, Diestel und den
Technischen Offizieren Beier und Mathy, sowie der Oberstewardess Mäge,
alles Typ-IV-Fahrer - also Zeitzeugen. Es wurden die Räume vermessen,
der Teppichboden und die Möbelstoffe bemustert. Die Möbel des Raumes
festgelegt, in Typ und Lage. Es wird vorgeschlagen, nur die Wand zum
Gang mit Holz zu täfeln. Für die Schlafkabine liegt ein komplettes
Projekt vor. Hier wurde vorgeschlagen, die Wand an Längs- und Querseite
der Koje mit hellem Holz (Birke) zu täfeln. Möbel im Eiche-Furnier.
Alle Möbel sind als Attrappe, mit angedeuteten Schubladen, mit
Halbstableiste und Schattennut, zu fertigen. Die Möbel im Salon sollten
aus Macore oder anderem hochwertigen Holz bestehen. Der Schlafraum aus
Eiche-Furnier, halbmatt.
2.2.2. O-Messe / Veranda: Die O-Messe ist vorbildlich
wieder hergestellt worden. Überflüssige Deko wurde entfernt und dem
Original ähnliche Stühle beschafft.
Das kann man von der Bestuhlung der Veranda
leider nicht sagen. Auf allen Fotos sind Sessel mit Armlehnen zu sehen.
Die Bezugsstoffe waren unterschiedlich und sind unerheblich. Die Veranda
war der zentrale Gesellschaftsraum mit einem hohen Ausstattungsgrad
(siehe auch Treppenhaus mit Spiegel). In den Anfängen der DSR war er
ein repräsentativer Raum für politische und kommerzielle Kontakte, vor
allem in Asien. Dazu war er auch der Aufenthaltsraum für die 12
Passagiere. Außerdem wurde er auch zu Feierlichkeiten der Besatzung
genutzt. Die ersten Typ-IV-Schiffe hatten eine fest eingebaute Bar und
ein Klavier. Das Klavier stand in der Mitte der Wand, flankiert von zwei
Sitzgruppen. Dieser Standort wurde auch vom Verein Seeleute Rostock
benannt, der das Klavier gesponsert hat - dies sollte Erwähnung finden.
2.2.3 Am HD-Projekt arbeiten wir aktiv mit, es
ist auf einem guten Weg. Die Problematik der Beschriftung der
Hauptschalttafel mit Bezug auf Kran und Sicherheit haben wir schon
mitgeteilt. Die Fäkalienpumpe steht jetzt unsichtbar hinter der
Hauptschalttafel.
Abschließend möchten wir erklären, es wäre
hilfreich und konfliktfreier, wenn der Denkmalrat vor den Maßnahmen
eingebunden würde. Wir sehen uns vor allem als Unterstützer des
Schifffahrtsmuseums MS DRESDEN.
Im Auftrag des Denkmalrates
Rostock, 30.6.2021
Mathy
Fotos: Kapitän H.-H. Diestel
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Das Letzte seiner Art
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Quelle:
www.mecklenburg.igbau.de, Beate Schöne |
Dieter Vöckler,
Parchim (MdV) | 16.08.2021 |
17./24.10.2021 (ex
"Jahrestreffen 2021") |
^ Nach
oben ^ |
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Ein toller Tag!
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„Unterricht auf dem
Traditionsschiff -
eine Klasse taucht in die maritime Geschichte Rostocks“
Am 22.09.2021
besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4d der
Grundschule am Mühlenteich Evershagen das Traditionsschiff im
IGA-Park. Eingebettet in die Unterrichtseinheit „MV - Ein Land zum
Leben und Arbeiten“, sollte den Schülerinnen und Schülern so die
maritime Geschichte ihrer Hansestadt Rostock nahegebracht werden.
Durch persönliche Vorgespräche konnte der Besuch individuell
abgestimmt und geplant werden. Die Schülerinnen und Schüler
konnten zuvor Fragen einreichen und Wünsche für diesen Tag äußern.
An Bord wurde die Schulklasse durch die Museumsleitung, Janine
Uhlemann, begrüßt und anschließend in zwei Gruppen zur
Schiffserkundung eingeteilt.
Diese Gruppen wurden durch uns, Kapitän Bernd Höfner und
Schiffsingenieur Ulf von Rahden, geführt.
Die Schülerinnen und Schüler durften an diesem Tag die Brücke,
die Offiziersmesse, die Mannschaftskammern, das Hospital, die Kombüse
und den Maschinenraum erleben, wobei die fachlichen Inhalte
kindgerecht aufgearbeitet wurden.
Die Kinder stellten viele, viele Fragen zum Schiff, zur Mannschaft
und zu den technischen sowie nautischen Ausrüstungen. Abgerundet
wurde dieser Ausflug durch die authentischen Berichte der beiden
Fahrensmänner aus ihrem eigenen Seemannsleben.
Lobenswert ist ebenso das anschließende Quiz zu erwähnen, in dem
die Schülerinnen und Schüler ihr neu erworbenes Wissen unter
Beweis stellen durften und tolle Preise bekamen.
Der ganze Exkurs begeisterte die Kinder so sehr, zumal sie das erste
Mal auf einem großen Seeschiff in ihrer Heimatstadt waren, dass sie
sich anschließend spontan mit kleinen Aufmerksamkeiten bei den
beiden „Seebären“, die diese Führung ehrenamtlich, als
Mitglieder des Seeleute Rostock e.V., durchführten, bedankten.
„Diesen tollen Tag und dieses neue Wissen um die Seefahrt werden
wir in den Familien und bei unseren Freunden erzählen“, so die
Abschiedsworte der Kinder.
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Bernd Höfner, Ulf v.
Rahden (Seeleute Rostock e.V.) |
01.10.2021 |
17./24.10.2021 (ex
"Jahrestreffen 2021") |
^ Nach
oben ^ |
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Flächenwerbung
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Ein Hinweis auf das "Tradi"
2022 auf dem S-Bahnhof Lütten Klein.
Leider nur lokal wirksam und ohne Tipp zur letztlichen Erreichbarkeit
des Museumschiffs.
So ist eine überregionale Bedeutung des maritimen Hotspots nicht
wahrzunehmen.
Werbeflächen z.B. im ÖPNV anderer Städte bleiben ungenutzt.
Fernsehen? |
Seeleute Rostock e.V. |
Foto: Peter Zintl,
Berlin, Juli 2022 |
27.11.2023 |
^ Nach
oben ^ |
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Denkmalschild angebracht
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Unsere Bemühungen, die
DRESDEN als Denkmal zu deklarieren, haben nun zum Erfolg geführt. Unter
Beteiligung des Amtes für Denkmalschutz in Rostock sowie der
Denkmalstiftung und des SMR wurde jetzt noch vor Weihnachten 2022 das
Denkmalschild im Eingangsbereich der DRESDEN angebracht. Damit ist der
Status des Denkmal-Schiffes endlich dokumentiert.* Wir wünschen unserem
Denkmal eine geschichtsbewusste Zukunft.
Mathy / Sprecher des
Denkmalrates |
22.12.2022 |
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Foto: Dieter
Pevestorf, Rostock |
17.12.2022 |
* Denkmal, Monument [<lat.] n:
jedes historisch bedeutsame Zeugnis vergangener Zeiten, auch Natur-D.;
i. e. S. architekton. oder plast. Erinnerungsmal an bestimmte
Ereignisse oder Personen (Sonderform Grabmal).
Denkmalpflege: Sicherung, Erhaltung, Wiederherstellung und
Pflege kultur- und kunstgeschichtlich wertvoller Bauten und Denkmäler
(einschl. techn. Denkmäler). - Aus: BI-Handlexikon in zwei Bänden,
Leipzig 1984 |
Denkmalschutz: Ziel ist es, dafür zu
sorgen, dass Denkmale dauerhaft erhalten und nicht verfälscht, beschädigt,
beeinträchtigt oder zerstört werden und so diese zumeist
architektonisch ausgeführten Kulturgüter dauerhaft gesichert
werden. Die rechtliche Definition und Rahmenbedingungen für den
Denkmalschutz werden durch das Denkmalrecht festgelegt. Denkmalschutz
ist Teil des Kulturgutschutzes. - Aus: Wikipedia |
23.12.2022 |
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Willkommen 2023
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Foto: Dieter
Pevestorf, Rostock |
12.2022 |
31.12.2022 |
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ex "Rostocks Trumpf! (5)": Seeleute Rostock e.V., Oktober 2018
ff.
"Die Attraktion! (1)": Seeleute Rostock e.V., Juli 2021 ff. |
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27.11.2023 |
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"Tradi" - Fakten |