|
www.seeleute-rostock.de/content/sailorscab/records/11-lostatsea/dokument11.htm |
| SlR.sd11 [19.F4] |
|
AUF SEE GEBLIEBEN
Leider sind neben den
materiellen auch Verluste an Menschenleben zu beklagen. Bei vier der
15 DSR-Unglücke waren 50 Seeleute und zwei mitreisende Ehefrauen auf
See geblieben. Ihnen widmen wir zum ehrenden Gedenken diesen Beitrag. |
Jedoch waren unsere DSR-Schiffe
an wesentlich mehr Rettungen von See beteiligt, als sie selbst um
diese Hilfe rufen mussten. Auch das wollen wir würdigen. |
| Schiffsverluste
| "Magdeburg"
(1) 1964 | "Fiete
Schulze" 1967 |
| "Stubbenkammer" 1967 | "Capella" 1976 | "Böhlen"
1976 |
| Gedenkstein | Unvergessene
| Gerettet! |
|
|
Schiffsverluste der DSR
Mittels der heutigen Möglichkeiten mit den
digitalen Medien machte Albrecht alle Positionen der Schiffe
sichtbar, deren Verluste die DSR Rostock während ihrer Zeit als größte
Universalreederei Deutschlands von 1952 bis 1990 zu beklagen hatte.
Mit dieser Darstellung wird deutlich, dass sich 13 der 14
Schiffsverluste in europäischen Gewässern ereigneten, und 1 in
entfernten.
Per 30.3.1977 war mit 203 DSR-Schiffen die höchste
Zahl gleichzeitig in Fahrt. Ungeachtet der volkseigenen
Reederei-Umstrukturierungen und der zeitweilig verschiedenen
Reedereizeichen trugen 342 Handels- und Passagierschiffe von 1952 bis
1990 zumeist die blau-rot-blauen Farben der DSR am Schornstein bzw.
in der Flagge. Die DSR betrieb zudem eine Dienstflotte für die
technische und personelle Unterstützung des Flottenbetriebs. Am
1.1.1990 waren 8.271 Seeleute bei der Flotte der DSR beschäftigt
14 Frachtschiffe aus dieser großen Universalflotte verlor die DSR
durch Ungemach, davon 3 von allen 94 Ankaufschiffen aller Arten und
von den für die DSR gebauten Schiffen 4 von 87 kleinen Frachter
(darunter 1 Kümo), 1 von 48 mittelgroßen Frachter (fiel einem
Anschlag zum Opfer), 4 von 77 großen Frachter, 1 von 8 Tankern, 1
von 18 Bulkern. |
|
|
Schiff |
Schiffstyp |
Ereignis |
Eintritt |
Verlust |
Position |
Lokation |
|
1 |
MS |
Stralsund
(1) |
Typ-I |
Wassereinbruch (ungeklärt),
gesunken |
08.02.1957
16:30 |
08.02.1957
20:10 |
54°27'N
00°16'E |
westliche Nordsee |
2 |
MS |
Kap Arkona (1) |
Ankaufschiff |
Kollision bei dichtem
Nebel (Gegnerschuld), gesunken |
19.01.1964
08:49 |
19.01.1964
09:34 |
51°22'N
02°43'E |
vor belgischer Küste 1 |
3 |
MS |
Magdeburg
(1) |
Typ-IV |
Kollision
(Gegnerschuld), gekentert, s.u. |
27.10.1964
01:39 |
27.10.1964
02:50 |
51°29'N
00°19'E |
auf Themse
London |
4 |
MS |
Käthe
Niederkirchner |
Typ-X |
Grundberührung,
gekentert 2 |
23.08.1965
05:05 |
23.08.1965
13:05 |
58°41'N
02°56'W |
Pentland Firth |
5 |
MS |
Fiete
Schulze |
Typ X |
gesunken († 14)
3, s.u. |
20.09.1967
23:30 |
21.09.1967
01:35 |
45°33'N
10°15'W |
Biskaya |
6 |
MS |
Stubbenkammer |
Ankaufschiff |
Kollision, gesunken
(† 1), s.u. |
25.11.1967
05:07 |
25.11.1967
05:12 |
52°00'N
04°01'E |
Hoek van Holland |
7 |
MS |
Capella |
Kümo
840 |
Wassereinbruch bei
Sturm, gesunken († 11) 7, s.u. |
03.01.1976
17:10 |
03.01.1976
18:23 |
53°38'N
06°13'E |
vor Niederlande |
8 |
MT |
Böhlen |
LEUNA |
Grundberührung,
gesunken († 26) 4, s.u. |
14.10.1976
03:55 |
14.10.1976
17:00 |
48°11'N
05°11'W |
vor Brest |
9 |
MS |
Karlshorst |
Holz-Framo |
Verrutschen der
Decksladung
bei Sturm, gesunken |
26.10.1977
03:20 |
27.10.1977
17:55 |
68°06'N
13°27'E |
Lofoten |
10 |
MS |
Seeadler |
Vogel-Framo |
Kollision im Nebel,
gesunken |
31.03.1978
02:23 |
31.03.1978
04:25 |
57°47'N
22°42'E |
Rigaer Bucht |
11 |
MS |
Arendsee |
POSEIDON |
Anschlag mit Haftminen,
stark beschädigt versenkt |
30.07.1984
03:40 |
30.08.1984 |
08°42'S
12°51'E |
vor Luanda |
12 |
MS |
Hennigsdorf
(1) |
Ankauf-Bulker |
Wassereinbruch bei
Sturm, gesunken |
18.09.1984
14:00 |
19.09.1984
05:58 |
38°57'N
10°32'W |
vor Lissabon |
13 |
MS |
Mansfeld |
Typ-IX |
Brand in den Aufbauten,
gestrandet |
15.02.1986
12:30 |
16.02.1986
22:00 |
40°01'N
08°56'W |
vor Portugal |
14 |
MS |
Rudolf
Breitscheid |
Typ X |
Grundberührung bei
Sturm, gestrandet |
25.09.1988
07:01 |
07.10.1988 |
55°44'N
21°05'E |
vor KIaipeda 5 |
|
-- |
MS |
Bussard |
Vogel-Framo |
Brand im Maschinenraum,
ge- löscht, nach Rostock verbr. |
07.07.1985
23:34 |
20.10.1985
A.D. |
|
6 |
|
Anmerkungen:
1 Diese Position "drei Seemeilen östlich West
Hinder Feuerschiff" liegt tatsächlich vor der belgischen
Küste.
2 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Käthe_Niederkirchner_(Schiff)
.
3 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Fiete_Schulze_(Schiff) .
4 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Böhlen_(Schiff) .
5 Mittels Google Earth ermittelte Position am nördlichen
Molenkopf von Klaipeda: 55°43'51.07"N, 21°04'43.98"E
6 Nach dem Brand auf der Ostsee stark beschädigt außer
Dienst gestellt; ab 6.1.1986 Abbruch beim MAB Rostock.
7 Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Capella_(Schiff,_1961) . |
|
Großen Dank an Albrecht für seine visuelle
Zusammenstellung!
Zum Nachlesen: Schiffsverluste der DSR in vier Jahrzehnten
,
4.4.2011
von Stephan Bohnsack, Rostock
"Schiffsverluste der DSR": Seeleute
Rostock e.V., Okt. 2015
|
|
MS "Magdeburg" (1) 1964
Havariespruch 1966 zum Unglück der "Magdeburg" (1)
Die akribische Untersuchung der
Kollision der "Yamashiro Maru" mit der "Magdeburg"
am 27.10.1964 auf der Themse, inklusive einem Seekartenausschnitt und
einigen Fotos - hier als PDF-Datei (51 Seiten, 7 MB). |
Das Dokument zeigt die damals mögliche,
detaillierte Ermittlung des Kollisionshergangs auf, wobei der
Rekonstruktion des Unfallorts unter Berücksichtigung der
Geschwindigkeiten beider Schiffe größte Bedeutung beigemessen wurde.
Die Untersuchungen wurden mit drei Diagrammen untermalt, und die
Ergebnisse auf einem Seekartenausschnitt des betreffenden Gebiets
grafisch dargestellt.
Zusätzlich sind dem Havariespruch Fotos von der havarierten
"Magdeburg", von ihrer Bergung sowie Ansichten der Schäden
auf der "Magdeburg" nach ihrem kompletten Aufrichten angefügt. |
Der Spruch der Seekammer enthält
zwar viele Berechnungen, aber er kann trotzdem nicht den Ablauf des
Seeunfalls erklären. Das war damals gar nicht möglich, weil viele
Informationen nicht bekannt waren und weil es erst durch meine
Zusammenarbeit mit der Seefahrtschule mit Hilfe des Simulators möglich
war, den wahren Hergang der Kollision herauszuarbeiten. Kpt.
H.-H. Diestel 2021 zum Havariespruch von 1966 |
Kapitän Hans-Hermann Diestel war in
der Seeunfalluntersuchung der DSR tätig und hat in seinem Buch
"Schiffsunfälle der DSR" von 2018 den Unfallhergang
dargelegt. (Zum Buch siehe Maritime
Literatur#Abt5.) |
In unserer Broschüre "Die DSR
im Kalten Krieg" von 2017 hat Kpt. Diestel all das, was mit
Handelskrieg und Geheimdiensten zu tun hat, beschrieben. (Zur Broschüre
siehe Maritime
Literatur#Abt1.) |
Herzlichen Dank an Reinhard Lachs († 2018) und
Nachbar für das hochinteressante Material!
Und natürlich auch an Kpt. H.-H. Diestel für seine unermüdliche
DSR-Wirkung.
"Havariespruch 1966": Seeleute Rostock
e.V., 25.10.2010
|
|
MS "Fiete Schulze" 1967
Der Untergang und die Rettungsaktion in einem Tatsachenbericht
von Dieter Wolf im Oktober 1967
Erschienen in "Neues Deutschland"
vom 3., 4. und 5.10.1967,
hier in einem Nachdruck in damaligen Ausgaben der "Freien
Presse", Chemnitz
Mit freundlicher Genehmigung der Neues Deutschland Druckerei und
Verlag GmbH, Berlin, vom 14. Juli 2011
In großer Dankbarkeit für den internationalen Zusammenhalt bei
Seenot
und in tiefem Gedenken an alle auf See gebliebenen Fahrensleute.
Der Nachruf der DSR in der Ausgabe Nr. 20 der Voll Voraus im
September 1967
Klicke auf obige Faksimile, um den Nachruf auf
der Titel- und auf den Mittelseiten lesbar als PDF-Datei (1,3 MB) zu
öffnen.
Herzlichen Dank an Peter Frei für das
Dokument über einen tragischen Moment
und auch für das Einholen der Genehmigung zur Veröffentlichung bei
uns
sowie an Jürgen Wagner für die Zurverfügungstellung seines
Exemplars
der Zeitung des ehemaligen VEB Deutsche Seereederei Rostock!
Uns liegen die
Seiten aus ebenfalls dem ND mit dem Tatsachenbericht, die komplette
Ausgabe Nr. 20 der Voll Voraus von 1967 mit den damals üblichen
Meldungen sowie der Nachruf und die komplette Ausgabe im
Schwarz-Weiß-Format als PDF-Dateien vor. |
Zum Nachlesen: Textsammlung zum Untergang der "Fiete
Schulze" , 8.3.2010
von Friedrich Seibicke, Altenburg
"MS 'Fiete Schulze' 1967": Seeleute
Rostock e.V., 30.08.2011
|
|
MS "Stubbenkammer" 1967
Der Seeunfall der DSR, der mit einem Menschenleben bezahlt wurde.
Nach der Schilderung im Buch
"DSR" von Götz/Wenzel. (Zum Buch siehe Maritime
Literatur#Abt5.) |
STUBBENKAMMER sank am 25. November 1967, als sie
den Hafen von Rotterdam in Richtung Tripolis (Libyen) verließ.
Aufgrund eines Irrtums erkannten der Kapitän und der Erste
Offizier ein entgegenkommendes Schiff mit kreuzendem Kurs zu spät.
Trotz eingeleiteter Manöver war ein Zusammenstoß nicht mehr zu
vermeiden. So kollidierte STUBBENKAMMER um 5.07 Uhr mit dem
britischen 39.000-Tonnen-Tanker ZENATIA, sie brach in zwei Teile
und sank sofort. Die Besatzung wurde in Sicherheit gebracht, der
Steward Paul Sachweh ging mit dem Schiff unter. Die Seekammer
entschied, dass der Kapitän der STUBBENKAMMER ungenügend auf das
Seegebiet eingestellt war und die Ausweichpflicht missachtet hatte.
Auch dieses Wrack wurde im April 1968
gehoben und verschrottet. |
Kapitän Hans-Hermann Diestel,
"Schiffsunfälle der DSR", 2018 (Zum Buch siehe Maritime
Literatur#Abt5) |
"MS 'Stubbenkammer' 1967": Seeleute
Rostock e.V., 25.05.2021
|
|
MS "Capella" 1976
Der besonders tragische Seeunfall der DSR, weil dicht unter Land
passiert
Nach der Schilderung im Buch
"DSR" von Götz/Wenzel. (Zum Buch siehe Maritime
Literatur#Abt5.) |
Auch ein Schiff der 840er-Kümoserie, die
CAPELLA, ging verloren, solange diese 23 für die DSR gebauten
Schiffe dort fuhren. Der Jahreswechsel 1975/76 war sehr stürmisch.
Die CAPELLA befand sich auf der Reise von England nach Schweden,
als für den 3. Januar zunehmende Winde bis elf Stärken angesagt
wurden. Am 3. Januar funkte die CAPELLA von der Position 53° 32’ N,
05° 23’ O einen Hilferuf, das Schiff mache Wasser. Um
10.00 Uhr teilte der Kapitän in einem Gespräch per Seefunk der
Reederei mit, dass die Ruderanlage ausgefallen sei, das Schiff quer
zur See kam, Rettungsboot sowie Vermessungsluke eingeschlagen seien
und acht Grad Schlagseite vorliege. Trotz des schweren Wetters
konnte die Ruderanlage repariert und die CAPELLA in die See gelegt
werden. Um 11.00 Uhr erreichte das niederländische
Motorrettungsboot CARLOT den Havaristen, aber die Besatzung gab ihr
Schiff nicht auf - sie stieg nicht über. Die Frachter LAIDAURE und
NIENBURG wollten nachmittags helfen. Als die CAPELLA versuchte, die
Reede von Borkum zu erreichen, war es zu spät, es gelang bei der
schweren Grundsee nicht, die elfköpfige Besatzung zu retten. Im
Seegebiet der Emsmündung nahe der Insel Schiermonnikoog sank das
Schiff am frühen Abend des 3. Januar. - Am 9. Januar 1976 fand die
Trauerfeier in Rostock statt. |
Kapitän Hans-Hermann Diestel hat
in seinem Buch "Schiffsunfälle der DSR" von 2018 das
Protokoll einer Befragung von Kapitän Fünning (NIENBURG) veröffentlicht.
(Zum Buch siehe Maritime
Literatur#Abt5.) |
In "Bordgeschichten" des
DSR-Seeleute Freiberg e.V. wurden Beiträge zum Unglück veröffentlicht:
- Band III ab Seite 41 die Eindrücke von Zeichner Gerhard Vontra,
Passagier auf der NIENBURG,
- Band XVIII, die Redaktion berichtet ab Seite 103 von der Dramatik
der Rettung und der Suche.
(Zur Buchreihe siehe Maritime
Literatur#Abt2.) |
Gerhard Vontra: "Am nächsten
Tag seilte uns ein Hubschrauber der Bundesmarine das schwimmende
Notfunkgerät und einen Rettungsring auf das Peildeck ab." Sammlung: KuWeLa, Güstrow
|
"MS 'Capella' 1976": Seeleute Rostock
e.V., 25.05.2021
|
|
MT "Böhlen" 1976
Der tragischste Seeunfall der DSR mit dem höchsten Verlust an
Menschenleben
Aus der recht kurzen Erwähnung im
Buch "DSR" von Götz/Wenzel. (Zum Buch siehe Maritime Literatur.) |
Der Tanker BÖHLEN sank am 14. Oktober 1976. Die
Verhandlung der Seekammer zeigte, dass durch mangelhafte Navigation
und inkonsequente Schiffsführung die Grundberührung bei Sturm (Stärken
8-9 und mit hohen Wellen) und den Untergang nahe der Insel Quessant
an der Bretagne-Küste verursachte. Leider werden 24 Angehörige
der Besatzung und zwei mitreisende Ehefrauen vermisst, nur elf Mann
konnten durch Bergungsschlepper, Suchflugzeug und Fischerboote
gerettet werden. |
|
Der Untergang des Tankers verursachte eine
Umweltkatastrophe an der Küste Frankreichs. |
Kapitän Hans-Hermann Diestel hat
in seinem Buch "Schiffsunfälle der DSR" von 2018 den
Hergang analysiert. (Zum Buch siehe Maritime
Literatur#Abt5.) |
Abbildungen: Sammlung KuWeLa,
Güstrow, 2004 / Ergänzung: ABa, HH, 2022 |
Mathias Dietrich aus
Calbe/Saale (Die
Schöne und das Biest) betrieb einmal eine Website zur BÖHLEN. |
|
Seit 2017/18 ist leider
die emotional gestaltete Dokumentation nicht mehr online. |
"MT 'Böhlen' 1976": Seeleute Rostock
e.V., 13.10.2019
|
|
Der Anker zum Gedenken!
Von der Deutschen Seereederei Rostock wurde durch
ihren Generaldirektor Kapitän Dr. Artur Maul 1977 dieses Denkmal für
unsere auf See gebliebenen Seeleute in Auftrag gegeben. Geschaffen
wurde die Plastik 1978 vom Bildhauer Günter Kaden (geb. 1941 in
Leipzig, wohnhaft im mecklenburgischen Wendischhagen, www.guenterkaden.de/
).
Der „Pilzanker“ aus Donaukalkstein von Vratza in Bulgarien
steht auf einem rechteckigen Granitfundament.
Am 5. Oktober 1979 wurde das Ehrenmal von der Deutschen Seereederei
Rostock eingeweiht. |
|
Im Foto oben ist die maritime
Skulptur "Pilzanker", genannt "Quirl", zu
sehen. Der Gedenkstein befand sich seit der Einweihung 1979 beim
„Haus der DSR“ vor dem Seehafen Rostock bis 2011 bevor der
Niederlegung des Gebäudes. Der nachfolgende Standort war unbemerkt
und vergessen auf dem Dach der Tiefgarage hinterm „Haus der
Schiffahrt“. |
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|
Endlich eine gute
Nachricht, auch wenn es ein nachdenkliches Datum ist. Zum
Volkstrauertag 2020 wurde unser Denkmal vor dem Tradi neu
eingeweiht. Durch eine Initiative des MRR wurde der Gedenkstein (s. Die Häuser
der DSR#Abriss2013) vom "Lost Place" vor das "Tradi" verlegt.
Nun gibt es einen würdigen Platz, an dem wir im Angesicht unserer
DRESDEN unseren auf See gebliebenen DSR-Seeleuten gedenken können. |
Fotos: Seeleute Rostock, November 2020 |
Foto: Dieter Pevestorf, Rostock, April 2021 |
|
Am 14. November 2021 gedachten
der Vorstand Maritimer Rat Rostock (MRR) und Mitglieder des Vereins
Seeleute Rostock den auf See gebliebenen DSR-Seeleuten. Wir
erinnern bereits dort schon an die betroffenen Schiffe und an die
Opfer: Jubel
& Gedenken 2017. |
Fotos: Pevi, Seeleute Rostock e.V., 2021 |
|
Rostock, 12. November 2022:
Mitglieder des Vereins Seeleute Rostock sowie unser Ehrenmitglied
und Vereinsvorsitzender des Maritimen Rates Rostock H.-J. Hasse (2. v. li.) gedachten am Vortag des diesjährigen
Volkstrauertages der auf See Gebliebenen der Deutschen Seereederei
Rostock (DSR) am Pilzanker vor dem Traditionsschiff MS DRESDEN in
Rostock-Schmarl. In besinnlicher Runde wurden danach Erinnerungen
an unsere Fahrenszeit in der "Rostocker Kaffeerösterei-Fährhaus
Schmarl…" ausgetauscht (im Foto v. re. n.
li.: S. Bohnsack, W. Kriebel, M. Schneider, H. Pietschmann, D.
Pevestorf). |
Fotos: Pevi, Seeleute Rostock e.V., 2022 |
Wir weisen
auf die S. 24 in der Jubiläumsausgabe 2022 der "Voll Voraus"
sowie auf das Berichtigungsblatt hin. |
|
Rostock, 19. November 2023: Der
Vorsitzende des Maritimen Rates Rostock H.-J. Hasse (2.v.li.),
sein 1. Stellvertreter D. Stolz (1.v.li.)
sowie weitere Mitglieder des Vereins Seeleute Rostock gedenken am
diesjährigen Volkstrauertag an die auf See Gebliebenen der
Deutschen Seereederei Rostock (DSR). |
Fotos: Pevi, Seeleute Rostock e.V., 2023 |
"Der Anker zum Gedenken!": Seeleute
Rostock e.V., 15.11.'20, 23.5.'21, 19.10.'21, 15.01.'22, 12.6.'22,
13.11.'22, 20.11.'23
|
|
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Unvergessene
Unseren auf See Gebliebenen zum ehrenden Gedenken
MS FIETE SCHULZE |
am 21. September 1967 |
Dr. Kurt Albrecht
Heinz Basler
Rolf Gellert
Bernd Hoffmann
Elke Klingenberg
Detlef Löpke
Eberhard Neumann
Georg Paeper
Friedhelm Radü
Artur Richter
Ekke Thiessen
Olaf Trautmann
Dieter Schulze
Siegfried Wirbel
|
Schiffsarzt
2. Nautischer Offizier
Leitender Technischer Offizier
4. Nautischer Offizier
Stewardess
Lehrling (2. Lehrjahr)
3. Nautischer Offizier
Motorenwärter
Matrose
Maschinenassistent
Funkoffizier
Chefkoch
Motorenwärter
Kapitän
|
|
MS STUBBENKAMMER |
am 25. November 1967 |
Paul Sachweh
|
Obersteward
|
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MS CAPELLA |
am 3. Januar 1976 |
Erhard Bursas
Dieter Dieckmann
Detlef Ebeling
Andreas Hands
Richard Hentschel
Hans-Joachim Kotte
Horst Panter
Klaus Pitulle
Herbert Sieler
Roland Stecyk *
Dieter Uhlig
|
1. Nautischer Offizier
Leitender Technischer Offizier
Maschinenhelfer
Koch
Kapitän
E-Anlagen-Wärter
1. Technischer Offizier
Bootsmann
Vollmatrose
Matrose
Decksmann
|
|
MT BÖHLEN |
am 14. Oktober 1976 |
Friedrich Ahrndt *
Wolfgang Allwardt
Andreas Buse
Frank Dockter *
Reinhard Duchert
Hans-Joachim Ernst
Wolfgang Fuhrmann
Manfred Holz
Fritz Hoppe
Karin Jäschke
Johannes Kirschling
Helmut Kitzmann
Gerda Kitzmann
Reiner Klugmann
Hartmut Markowski
Hans-Jürgen Möller
Harald Reif
Antje Reif
Siegbert Rennecke
Bernd Riebisch *
Karl-Heinz Schumann
Hans-Joachim Wabst
Heiko Weiß
Linda Weiß
Heinz-Harry Zietz *
Karl-Heinz Zigon
|
Storekeeper
Pumpenmann
Maschinenassistent
Motorenwärter
Vollmatrose
Maschinenassistent
1. Technischer Offizier
Decksmann
2. Nautischer Offizier
Wirtschaftshelferin
Vollmatrose
Leitender Technischer Offizier
mitreisende Ehefrau
Motorenhelfer
Matrose
Bootsmann
Elektroingenieur
mitreisende Ehefrau
Kapitän
Motorenwärter
Pumpenmann
1. Nautischer Offizier
2. Technischer Offizier
Oberstewardess
3. Nautischer Offizier
Matrose
|
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Nach: "DSR - Deutsche Seereederei
Rostock" von Brigitte Götz und Harry Wenzel,
erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, 1996/2004
*: Im Buch unzutreffende Namen hier korrigiert.
06/2022-08/2024
"Unvergessene": Seeleute Rostock e.V.,
23.05.2021
|
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Gerettet!
Über 60 Hilfen bei Seenot durch unsere DSR-Schiffe und -Besatzungen
von 1956 bis 1990
Die hier
aufgeführten Daten wurden aus der Betriebszeitung der damaligen DSR,
der alten "Voll Voraus", und nun auch aus den Sammelbänden
"Bordgeschichten" des DSR-Seeleute Freiberg e.V.
zusammengetragen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird jedoch nicht
erhoben. Sollten Daten noch fehlen, diese bitte an unseren Webmaster senden. |
04.07.1956 |
MS PEENEMÜNDE rettete vor der Insel Hiddensee zwei
Sportsegler, die mit ihrem Jollenkreuzer gekentert waren. |
23.02.1957 |
MS PREROW nahm auf der Reise von Hamburg nach Shoreham
das holländische Kümo JAN, das nach einer Minenkollision beim
Borkumriff-Feuerschiff beschädigt trieb und Nähe
Terschellingbank-Feuerschiff Notsignale gegeben hatte, nach
eineinhalbstündiger harter Arbeit bei Windstärke 6 und grober See in
Schlepp und übergab das Schiff bei Borkum an einen Schlepper. |
22.11.1959 |
MS STECKENPFERD rettete nach gescheitertem
Schleppversuch (Der Schleppdraht riss das Ankerspill aus dem Backdeck
des Havaristen, woraufhin er Wasser nahm und später versank.) sieben
Leute diverser Nationen vom alten englischen Schnellboot ACE OF CLUBS,
Heimathafen Southhampton, in Höhe von Algier und brachte sie in
Alexandria an Land. Ungeachtet des Verdachts, es handele sich um
Schmuggler, zählten die Menschenleben auf See. |
02.11.1962 |
MS JOHN BRINCKMAN (1) rettete vor der dänischen Küste
die fünf Besatzungsmitglieder des holländischen MS RANA. Das Schiff
war kurze Zeit vorher gesunken. Nach entsprechender Versorgung wurden
die Geretteten in Hoek van Holland an Land gebracht. |
23.11.1962 |
MS TRATTENDORF fand vor Kap da Roca/Portugal ein
vollgeschlagenes Rettungsboot des norwegischen Frachters BRO
HAUGESUND. Eine weitere Suche nach Vermissten blieb ergebnislos. |
09.11.1968 |
MS PRIGNITZ rettete bei der Überfahrt von Mombasa nach
Dar-es-Salaam afrikanische Fischer, die schon vier Tage ohne Wasser
und Proviant in ihrem beschädigten Auslegerboot trieben.
MT BITTERFELD übernahm bei Gibraltar die 15-köpfige Besatzung des
sinkenden panamesischen Schiffs WENDY. |
24.11.1968 |
MS PREROW nahm ein Rettungsfloß mit drei
Besatzungsmitgliedern des auf der Überfahrt vom Heimathafen Kalmar
nach Hamburg gesunkenen schwedischen Küstenmotorschiffes HANÖ auf
und brachte sie nach Norrköping. |
24.04.1969 |
MS HELLERAU rettete in der Nordsee zwei Seeleute des
durch Wassereinbruch gekenterten holländischen MS ZEEAREND aus
Rotterdam. |
20.08.1969 |
MS VOGTLAND (1) bewahrte acht Besatzungsmitglieder
eines tansanischen Schoners, der in der Bucht von Dar-es-Salaam auf
das Hammond-Rock-Riff gelaufen war, vor dem Tod durch Ertrinken. |
23.09.1969 |
MS MALCHOW barg den bereits seit Stunden in Seenot
befindlichen griechischen Fischkutter TAKIS MIMIS, rettete dessen
sieben Besatzungsmitglieder und landete Kutter und Fischer im
Heimathafen Kalamata an. Familien, Freunde und Bekannte waren überglücklich.
MALCHOW wurde von einem Popen für die Rettung gesegnet. |
20.05.1971 |
MS RUDOLF BREITSCHEID rettete die 51-köpfige Besatzung
des gestrandeten MS KOTA SELATAN vor der Küste bei Mombasa. Noch am
gleichen Tag wurden sie auf Außenreede übergeben. |
07.08.1971 |
MT SCHWEDT (2) beteiligte sich an der Rettungsaktion
von 54 Schiffbrüchigen. Diese waren zum Abstieg von einer
geschleppten Ölinsel im Golf infolge Unfall (zerbrochen) gezwungen
worden. Nachdem bereits ein Teil der Besatzung von Hubschraubern
geborgen war, begann die Suche und Rettung der auf einem Rottungsfloß
treibenden 27 Personen. Der englische Tanker BRITISH HONOUR lag am günstigsten
und nahm sie auf. |
16. zum 17.06.1972 |
MS SATOW rettete in der Nähe von Bornholm vier
Besatzungsmitglieder, darunter den Kapitän, des bei großer Kälte,
Sturm und schwerem Seegang gesunkenen Küstenmotorschiffes MARIE
LEHMANN der BRD. |
20.06.1972 |
MS RUDOLF BREITSCHEID sichtete im südchinesischen Meer
das in Seenot geratene taiwanesische MS TUNG MING im treibenden
Zustand infolge einer Kesselexplosion. Sie leistete Bergungshilfe und
schleppte den Havaristen sicher nach Singapur. Zuvor hatten die
US-Schiffe TAMURA EVERETT und MOUNT KATMAN die Hilfe verweigert. |
20.05.1973 |
MS RUDOLF BREITSCHEID rettete vor Kenia 51 Seeleute des
MS "Kota Selatan" aus Singapur nach dessen Strandung. |
28.10.1973 |
MS VOCKERODE rettete auf der Reise nach Sfax (Tunesien)
vor der Küste ein unter zypriotischer Flagge fahrendes Küstenmotorschiff
eines griechischen Reeders aus Seenot. Das Kümo trieb mit schwerem
Maschinenschaden in grober See. Der Havarist wurde in Schlepp
genommen. |
09.01.1974 |
MS BRANDENBURG (1) beteiligte sich im Seegebiet der
Biskaya an einer Aktion zur Rettung der Besatzung des gesunkenen
Schiffes TVEGA. Dieses gehörte zur BRD-Reederei Kamaris und fuhr
unter zypriotischer Flagge. Der 1. Offizier konnte lebend und zwei
weitere Seeleute nur noch tot geborgen werden. |
12.01.1974 |
MS ODER leistete im Mittelmeer dem auf Klippen
gelaufenen zypriotischen MS ARTHOS Seenothilfe und nahm neun
Besatzungsmitglieder an Bord. |
12.04.1974 |
MS ZSCHOPAU rettete auf der Überfahrt von Beirut nach
Alexandria 10 Fischer eines ägyptischen Kutters aus Seenot. |
28.04.1974 |
MS WERRA stellte mit Hilfe eines Raketen-Apparates 100
sm nördlich von Port Said Schleppverbindung zum libanesischen Küstenmotorschiff
SAMER her und brachte den in Seenot geratenen Havaristen nach
Alexandria. |
20.05.1974 |
MS THIESSOW übernahm in der Themse-Mündung drei
Schiffbrüchige der Yacht TAOREA. |
27. zum 28.11.1974 |
MT BITTERFELD rettete auf der Fahrt von Rotterdam nach
Kopenhagen in der Nähe östlich Doggerbank (Nordsee) bei Windstärke
9 fünf Schiffbrüchige des in der Nacht gesunkenen norwegischen MS
BJELLA von einem treibenden Floß. Vor Ort wurde noch längere Zeit
nach einem weiteren Seemann gesucht. |
23.12.1974 |
MT HEINERSDORF rettete auf der Reise von Göteborg nach
Arzew/Algerien im Rahmen einer Suchaktion südwestlich vor Kap
Finisterre zwei Besatzungsmitglieder des gesunkenen jugoslawischen
Frachters YAGA. Gegen 10:45 Uhr Ortszeit sichtete der Ausguck drei im
Wasser treibende Schiffbrüchige. Aufgrund der starken Dünung konnten
diese nur durch Aussetzen des Motorrettungsbootes geborgen werden
(eine Person davon war tot). Die HEINERSDORF wurde 13:45 Uhr von
der Unfallstelle entlassen. Die Schiffbrüchigen wurden am 24.12.1974
gegen 11:00 Uhr nach ärztlicher Behandlung in Lissabon an Land
gegeben. |
03.01.1976 |
MS NIENBURG beteiligte sich gemeinsam mit anderen
Rettungs- und Suchkräften am Versuch zur Bergung der Besatzung des in
der Nordsee vor niederländischen Küste bei Orkan in Seenot geratenen
DSR-Schiffes MS CAPELLA. MS NIENBURG selbst fuhr von 17:46 bis 18:23
Uhr drei erfolglose Anläufe zur Rettung der Besatzung. MS CAPELLA
sank. Die Suche nach der elfköpfigen Besatzung blieb erfolglos. (s.o.
Schiffsverluste der DSR, 7) |
05.05.1977 |
MS RERIK rettete auf der Fahrt von Großbritannien nach
Schweden in den Abendstunden die Besatzung des BRD-Schiffes EL
PACIFICO aus Seenot. |
21.07.1977 |
MS FLÄMING rettet auf der Fahrt nach Rotterdam in der
Nordsee Höhe des Texel-Feuerschiffes bei Windstärke 7-8 alle fünf
Besatzungsmitglieder der schwedischen Hochseejacht KNOCK ON WOOD. Sie
wurden vorerst an Bord genommen, betreut und versorgt. |
08.09.1977 |
MS KLOSTERFELDE rettet die Segeljacht HAPPY TIME aus
Hamburg acht sm östlich von Stavshovd-Huk (Kleiner Belt) aus Seenot.
Die Geretteten und die Jacht wurden dem Seenotkreuzer JOHN T.
ESSBERGER übergeben. |
12 09.1978 |
MS GERINGSWALDE rettete in den frühen Morgenstunden im
Atlantik an der Westküste Afrikas die 30-köpfige Besatzung des unter
panamaischer Flagge fahrenden 8.000-BRT-Frachters MILAN und brachte
die Schiffbrüchigen nach Dakar im Senegal. |
25.10.1978 |
MS VÖLKERFREUNDSCHAFT leistete auf der Mittelmeerreise
dem griechischen MS PERSE (2.400 BRT) Hilfe bei der Brandbekämpfung
und medizinischen Betreuung der Besatzung. |
22.03.1979 |
MS FLÄMING rettete auf der Heimreise nach Wismar im
Mittelmeer die 19-köpfige Besatzung des griechischen MS EAST PILOT
aus Seenot. Das Schiff war südlich von Italien gesunken. Die
geretteten Seeleute wurden auf eigenen Wunsch im sizilianischen Hafen
Augusta an Land gesetzt. |
18.05.1979 |
MS ASCHBERG rettete in der mittleren Nordsee das
englische Fischereifahrzeug KRISTY JANE und seine fünfköpfige
Besatzung. Der havarierte Kutter wurde nach Notreparatur im Schlepp
bei grober See bis zur Humber-Mündung gebracht und dort sicher übergeben. |
09.08.1979 |
MS SEMLOW rettete auf der Reise nach Plymouth gegen
18.00 Uhr 6 Seemeilen südwestlich des Kap Bill of Portland an der
Kanalküste ein englisches Segelboot und seine beiden Insassen aus
Seenot. Die Geretteten und das Boot wurden an den englischen
Seenotrettungskreuzer TONY VANDERVELL aus Weymouth übergeben. |
17.10.1979 |
Die MS KLOSTERFELDE, TESSIN, ZÜSSOW, WEIMAR und der
BBB-Hochseeschlepper EISVOGEL leisteten dem in der Nordsee nahe einer
Plattform des Ölfelds EKOFISK in Brand geratenen DSR-Schiff MS
ASCHBERG Seenothilfe. Der Havarist wurde zuerst von der KLOSTERFELDE
in Schlepp genommen. Vor Erreichen des Skagerrak erfolgte Übergabe an
MS WEIMAR und dem Schlepper EISVOGEL. Der Schleppverband erreichte am
Abend des 21.10.1979 die Reede von Warnemünde. |
08.06.1980 |
MS FLIEGERKOSMONAUT DER DDR SIGMUND JÄHN rettete alle
16 Besatzungsmitglieder des unter saudi-arabischer Flagge fahrenden MS
AMINA 2 im Roten Meer aus Seenot. |
23.06.1980 |
MS HEIDENAU rettete vor der algerischen Küste im
westlichen Mittelmeer zwei in Seenot geratene französische
Segelsportler. |
07.02.1981 |
MS FLIEGERKOSMONAUT DER DDR SIGMUND JÄHN rettete im östlichen
Mittelmeer auf der Höhe der Insel Kreta die in einem Rettungsboot
treibende 19-köpfige Besatzung des griechischen MS EUGENIA. Diese
hatte ihr in Brand geratenes Schiff aufgeben müssen. |
31.03.1981 |
MS BLANKENSEE rettete am Vormittag im Roten Meer 23
Schiffbrüchige von der BRD-Yacht NEPTUNIA. Diese war vor der Küste
Sudans gesunken. |
10.06.1981 |
MS BANSIN rettete im Mittelmeer südlich des Hafens
Mersin einen türkischen Seemann. Sein Schiff, das unter türkischer
Flagge fahrende MS BREDNICE, war in der Nacht zuvor gekentert und
gesunken. Der Gerettete sowie ein aufgefundener Rettungsring wurden an
ein an der Suche beteiligtes türkisches Schiff übergeben. Nach
Aussage des Geretteten waren von den neun Besatzungsmitgliedern acht
ertrunken. |
15.11.1981 |
MS WEIMAR beteiligte sich im Atlantik gemeinsam mit
drei weiteren Schiffen und einem Flugzeug an der Suchaktion für die
havarierte Segeljacht LUCIADA. Gegen 22:30 Uhr Ortszeit erreichte sie
den Havarist und konnte Lee machen. Alle acht an Bord befindlichen
Personen wurden gerettet. |
13.12.1981 |
MT HEINERSDORF leistete nach Kursabweichung im
westlichen Mittelmeer dem durch Maschinenschaden hilflos treibenden
BRD-Motorschiff LUISE LEONHARDT seemännische Hilfe. Es folgte dessen
Notruf zum eventuellen Abbergen der Besatzung. Die LUISE LEONHARDT
trieb mit rascher Geschwindigkeit auf die felsige Küste Nordafrikas
zu. Nach einer Notreparatur konnte das Schiff den Hafen Barcelona
erreichen. |
31.12.1981 |
MS THEODOR FONTANE beteiligte sich führend an der
Suche nach Überlebenden des bei schwerstem Seegang mit Wellen bis zu
elf Metern Höhe in der Biskaya gesunkenen italienischen Frachters
MARINA DI AQUA. Die Suche blieb erfolglos. Alle 30
Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. |
06.02.1982 |
MT GRIMMEN nahm das vor Galite/Sardinien wegen
Maschinenschadens havarierte MS ORANIENBURG der DSR in Schlepp. Am
08.02. erreichte der Schleppzug den Hafen Valletta/Malta. |
23.03.1982 |
MS BERNHARD BÄSTLEIN barg auf der Höhe von Djakarta
neun Schiffbrüchige von dem indonesischen Schoner PIMAYAM TUTUL. Die
Geretteten gingen im indonesischen Hafen Surabaya an Land. |
02.11.1982 |
MS HALLE (2) nahm vier Besatzungsmitglieder des südlich
von Sizilien In Seenot geratenen italienischen Küstenmotorschiffes
SILENCIO an Bord. Die Geretteten wurden im Hafen von La Valetta auf
Malta an Land gebracht. |
26.11.1982 |
MS WEIMAR nahm funkmäßig an der Seenotrettung des
BRD-Frachters ELMA TRES im Seegebiet der Bermudas teil. In einer
Distanz von 210 Seemeilen zum Havaristen nahm sie dessen letzten
Notruf auf und leitete dann den zeitweiligen Notverkehr mit mehreren
Seefunkstellen. |
10.12.1982 |
MS SUHL rettete die 23 Besatzungsmitglieder des
zypriotischen Schiffes APOLON DELIUS, das im Mittelmeer vor der Küste
Algeriens auseinandergebrochen und gesunken war. Die Geretteten wurden
zum spanischen Hafen Alicante gebracht. |
14.03.1983 |
MS ZÜSSOW barg in der Mündung des Humber den Piloten
eines britischen Hubschraubers. Der Hubschrauber war bei Dreharbeiten
zu einem Film mit dem Mast der ZÜSSOW kollidiert und abgestürzt.
Zwei Passagiere und der Kameramann werden vermisst. |
16.10.1983 |
MS RUDOLF BREITSCHEID rettete in der Bucht von Nha
Trang drei vietnamesische Kinder, deren Boot während des
Wirbelsturmes "Ky" gekentert war. |
22.10.1983 |
MS EILENBURG rettete in der Ostsee, nordwestlich von
Danzig, fünf Schiffbrüchige des gesunkenen dänischen Fischkutters
FRIEDBORG. |
09.11.1983 |
MS NIENBURG leistete im Mittelmeer dem BRD-Schiff MS
SLOMAN ROYAL Seenothilfe. Dessen Ladung war bei grober See übergegangen
und drohte die Bordwand zu durchschlagen. |
03.11.1983 |
MS STOLLBERG rettete vor der westafrikanischen Küste
einen Fischkutter aus Seenot und schleppte ihn in den Hafen von
Banjul/Gambia. |
09.10.1984 |
MS FALKE rettete auf der Fahrt nach Baalsta/Schweden in
der Ostsee zwei auf einer Rettungsinsel treibende Fischer vom dänischen
Fischkutter POSEIDON aus Seenot. Die Geretteten wurden zum dänischen
Hafen Allinge auf der Insel Bornholm gebracht. |
16.07.1985 |
MS SONNEBERG rettete südlich der Kanarischen Inseln
die Besatzung eines gesunkenen marokkanischen Fischkutters. Die
Geretteten wurden in Las Palmas an Land gebracht. |
02.08.1985 |
MS FRANKFURT/ODER rettete vor der Südwestküste
Indiens vier indische Fischer vor dem Tod durch Ertrinken. Das Boot
trieb mit schweren Maschinenschaden in schwerer See. |
11.02.1986 |
MS JENA rettete vor der Küste von Florida vier
Personen aus Seenot und nahm deren havariertes Sportboot in Schlepp.
Nach Vereinbarung über Radio Florida wurden Passagiere und Boot einem
Schiff der USA-Küstenwache übergeben. |
15.02.1986 |
MS THALE beteiligte sich gemeinsam mit niederländischen
Schiffen an der Rettungsaktion des durch Brandausbruch Nähe der
portugiesischen Küste/Gebiet Off Berlenga in Seenot geratenen
DSR-Schiffes MS MANSFELD. Elf Personen konnten auf MS THALE umsteigen.
Die weiteren Handlungen zur Rettung von Schiff und Besatzung erfolgten
unter Fehleinschätzung der Lage des Kapitäns der MANSFELD. Am Abend
des 16. Februars strandete schliesslich die MANSFELD nahe der
Ortschaft Leixoes und brach auseinander. Die übrigen
Besatzungsmitglieder wurden durch andere Einsatzkräfte geborgen.
(s.o. Schiffsverluste der DSR, 13) |
09.01.1987 |
MS FÜRSTENWALDE änderte ihren Kurs und rettete 400
Seemeilen östlich von Sizilien elf zypriotische Seeleute, die sich in
Rettungsbooten befanden. Der kurz zuvor in Brand geratene zypriotische
Frachter REEFER TRADER hatte SOS gesendet. Das Rettungsboot trieb bei
schwierigen Seeverhältnissen über zwei Stunden manövrierunfähig im
Wasser. Da die Besatzung bei Brandausbruch fluchtartig das Schiff
verlassen musste, waren sie ohne Schwimmwesten und unzureichend
bekleidet im Boot. MS CLIVIA, die nach drei missglückten Versuchen
die Rettungsaktion abbrechen musste, bat die Besatzung der FÜRSTENWALDE
um Hilfe. Beim Einsatz des Leinenwurfgerätes kam eine
Schleppverbindung zustande. Die Geretteten wurden nach Versorgung und
Behandlung im italienischen Hafen Augusta den zuständigen Behörden
übergeben. |
11.01.1987 |
MS RONNEBURG war auf der Fahrt nach Rio de Janeiro dem
Trawler ROS 412 GRETE WALTHER des VEB Fischkombinates Rostock zu Hilfe
gekommen. Beim Fischfang hatte sich dessen Netz in der Schiffsschraube
verfangen. Zur Behebung des Schadens wurde der Trawler in den
brasilianischen Hafen Recife geschleppt. |
18.04.1987 |
MS KÖLPINSEE rettete im Mittelmeer östlich von
Gibraltar gegen 23:00 Uhr Ortszeit zwei Personen von einer brennenden
spanischen Segeljacht. Die Schiffbrüchigen wurden am folgenden Tag an
der Nordküste Afrikas im Hafen Ceuta an Land gebracht. |
19.03.1988 |
MS PINGUIN rettete auf der Fahrt von Slite auf Gotland
nach Riga östlich der Insel Gotland zwei finnische Fischer aus
Seenot. Beide trieben in einem Boot auf See. Es handelte sich um die
Besatzung des Fischkutters OSKAR SKY aus dem finnischen Hafen Rymattylä.
Ihr Kutter war durch eine Explosion an Bord in Brand geraten und
gesunken. Die Geretteten wurden im Hafen Slite an Land gebracht. |
30.11.1988 |
MS NEUBRANDENBURG rettete im Golf von Bengalen 11:00
Ortszeit bei Sturm mit Wellen bis zu fünf Metern Höhe in einer
dramatischen Aktion sechs Menschen aus Seenot. Die Schiffbrüchigen
wurden auf einem Bambusfloß treibend in der aufgewühlten See
gesichtet. Nach fürsorglicher Betreuung wurden sie zum Flusshafen
Mongla in Bangladesh gebracht. Zum Zeitpunkt der Rettungsaktion tobte
ein verheerender Taifun mit Windgeschwindigkeiten bis zu 165 Kilometer
je Stunde über dem Golf von Bengalen. |
16.12.1988 |
MS HALBERSTADT (2) rettete auf der Reise von Singapur
nach Kalkutta in der Straße von Malakka auf der Höhe der Insel
Penang die fünfköpfige Besatzung des manövrierunfähigen
indonesischen Küsten-Fracht-Seglers KUMIA ILAHI PULAU. Nach
entsprechender Versorgung wurden die Schiffbrüchigen in Kalkutta an
Land gebracht. |
25.01.1989 |
MS RONNEBURG rettete auf der Rückreise von Kuba nach
Bremen 03:17 Uhr Ortszeit die Besatzung und das leckgeschlagene
USA-Segelboot DRUMMER. Das Boot trieb mit zwei Männern, zwei Frauen
und einem Kind östlich der Bahamas auf offener See. Nach Auspumpen
des Wassers aus dem Boot und der Leckabdichtung konnte die RONNEBURG
nach sieben Stunden 10:42 Uhr Ortszeit sicher ihre Fahrt fortsetzen. Während
der Notreparatur waren die Frauen und das Kind an Bord des Frachters
und wurden fürsorglich betreut. |
16.04.1989 |
MS ERNST THÄLMANN beteiligte sich an einer
internationalen Seenotrettungsaktion in der Biskaya. Die
BRD-Hochseejacht DOROTHEA hatte bei stürmischer See Notsignale
gesendet. Der Segler wurde mittags unbemannt gesichtet. 20:00 Uhr
Ortszeit wurde das Rettungsboot gefunden und drei Überlebende sowie
ein Toter an Bord genommen. |
17.09.1989 |
MS PREMNITZ, das sich auf Fahrt vom brasilianischen
Hafen Tubarao nach Rostock in der Biskaya an der Suche nach der in
Seenot befindlichen französischen Yacht CARMA beteiligt hatte,
sichtete das Schiff gegen 08:00 Uhr Ortszeit. An Bord der Yacht, auf
der die Navigationsanlage ausgefallen war, befand sich ein
Besatzungsmitglied. Nach entsprechender Betreuung des Geretteten wurde
die CARMA bis zum französischen Hafen Quessant südlich vor Brest in
Schlepp genommen. |
27.11.1989 |
MS SCHWARZBURG rettete im Roten Meer 21 Schiffbrüchige
der Jemenitischen Arabischen Republik aus Seenot. Besatzung und
Passagiere der leckgeschlagenen Dhau AL MOWAFAR aus Al Mukhae hatten
zwei Tage auf dem havarierten arabischen Lastensegler und einem Floß
getrieben, bevor sie geborgen wurden. Zwei Schiffbrüchige blieben
vermisst. |
05.01.1990 |
MS THEMAR rettete mit Rettungsboot auf der Fahrt von
Bordeaux nach Amsterdam in der Nacht zum 06.01.1990 in der Biskaya 20
Seeleute des in Brand geratenen panamaischen MS PIONEER SEA. Die
Geretteten wurden am anderen Morgen in Brest den französischen Behörden
übergeben. Zwei an Bord der PIONEER SEA verbliebene Seeleute übernahm
ein französischer Rettungshubschrauber. |
Herzlichen Dank an Roland Bentin für seine
bemerkenswerte Aufstellung!
"Gerettet": Roland Bentin, Rostock, MdV,
2012 auf ex deutfracht-seereederei.de
"Gerettet!": Seeleute Rostock e.V., 03.03.2020
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Zusammenfassung von vier
vormaligen Einzelbeiträgen zur Vereinfachung der Navigation auf
unserer Website, alle Informationen blieben erhalten, und
"Gerettet!" sowie "Der Anker zum Gedenken" und
"Unvergessene" kamen hinzu. |
"AUF SEE GEBLIEBEN": Seeleute Rostock
e.V., 13.10.19, 3.3.20, 23.5.21
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20.11.2023 |
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"Tradi" - Fakten |