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Typ IX - die sechs Rostocker Massengutschiffe

Reeder & Manager: DSR Rostock | Heimathafen: Rostock

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MS SENFTENBERG, Typ IX-A, in den Farben der DEUTFRACHT, hier auf Ballastfahrt
Foto: DSR-Archiv/-Ansichtskarte 1973 | Repro: ABa, Hamburg  
Die Warnowwerft übergab am 30.12.1961 MS "Lübbenau" als erstes von sechs Typ IX-Schiffen an die DSR. Es waren reine Massengutschiffe mit sieben vor den Aufbauten liegenden Laderäumen. Die Räume I, III, V und VII waren für den Transport von Erzen besonders verstärkt worden. Die Laderäume wurden mit dem Wenzel/Bauer-System (Rolldeckel-Luken) verschlossen. Die Laderäume waren selbsttrimmend und für den Getreidetransport geeignet.

slr-typix-0-silhouetten-wkr.jpgAufgrund ihrer sechs übereinander liegenden Decks in den achteren Aufbauten nannte man sie spöttisch "Hochhäuser". Aber nur MS "Mansfeld" und MS "Senftenberg" folgten noch dieser Bauweise (Typ IX-A). "Trattendorf", "Espenhain" und "Vockerode" erhielten schon ein Deck weniger (Typ IX-B), was eine noch elegantere Schiffssilhouette ergab. Das nicht ganz so wuchtige Deckshaus ergab natürlich verringerte BRT.

Alle Typ IX-Schiffe haben sich trotz dieser hohen Schwerpunkte speziell unter Ballast dank des hohen seemännischen Könnens ihrer Mannschaften auf See bewährt und waren zuverlässige Rohstofftransporteure für die DDR-Volkswirtschaft.

Auf MS "Espenhain" wurde nachhaltig die Arbeit und das Bordklima auf allen DSR-Schiffen beeinflusst bzw. gestaltet. Unter dessen Führung von Kapitän Adolf Zinn und seinem Chief Jürgen Marnau wurde erstmals die Arbeit einer Komplexbrigade erprobt und dann Schritt für Schritt auf allen DSR-Schiffen eingeführt. Diese neue Form der Arbeitsorganisation führte zu einer Reduzierung der Besatzungsstärke, auch unter dem Aspekt des zu erwartenden automatisierten Schiffsbetriebes.

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Grafik & Rechte: Hans-Ulrich Giese, Halle / Mit freundlicher Genehmigung der Nordic Yards Warnemünde GmbH
Seitenriss Typ IX-B (Schiffe 4-6) mit Klick auf obiger Abb. (1.280 x 390 Pixel, 174 kB) fremdlink.gif
Ansicht des erneuerten Generalplans Typ IX-B (1.280 x 894 Pixel, 421 kB) s.u. links

Technische Daten: Typ IX-A Typ IX-B
Schiffstyp Schüttgutfrachter
Bauart Eindecker/geschlossener Schutzdecker
Bauwerft Warnowwerft Warnemünde
Baujahre 1961 bis 1963
Objekt-Nummern (Siehe Tabelle weiter unten)
Klassifizierung dsrk-zeichen.gif   KM Ice 4 aut 16 orecarrier
Anzahl Decks über Hauptdeck 6 5
Besatzung 49 Personen 40 Personen
Länge über alles 151,75 m 151,86 m
Länge zwischen den Loten 138,00 m 138,48 m
Breite auf Mittelspant   19,24 m
Seitenhöhe bis Hauptdeck   10,80 m
Tiefgang normal | beladen | Ballast     8,30 m | 8,54 m | 5,49 m
Geschwindigkeit Dienst | max   15,0 kn  | 16,87 kn  
Aktionsradius 17.000 sm
Verdrängung 16.572 t 16.610 t
Gewicht des leeren betriebsklaren Schiffes   4.830 t  
Tragfähigkeit 11.162 tdw 11.773 tdw
Vermessung   8.605,15 BRT
  4.252,19 NRT
  8.488,58 BRT
  4.296,55 NRT
Hauptmaschine 1 einfach wirkender direkt umsteuerbarer Zweitaktdieselmotor mit 2 Abgasturboladern
Motorentyp DMR/MAN K7Z70/120A3 (Lizenzbau)
Gewicht des Motors ca. 286 t
Leistung 4.306 kW / 5.850 PS
Drehzahl 125 U/min
Propeller 1 vierflügeliger Festpropeller, D = 5,1 m
Ruder Halbschwebe-Balance-Ruder mit
21,55 m² Ruderfläche
Stromerzeugung 3 Dieselgeneratorsätze DMR 6NVD26A, später DMR 6NVD36A (9), je 200 kW / 250 kVA
1 Dieselgeneratorsatz SKL 3NVD26,
66 kW / 53 kVA
Drehstrom 380 V / Wechselstrom 220 V / 50 Hz
Laderäume/-luken 7 / 7
Lukenabdeckung System Bauer-Wenzel (DDR-Eigenentwicklung)
Ladekapazität 13.874 m³
Umschlageinrichtungen (nur zur Eigenversorgung)
2 x 1,5/3 t auf dem Vorschiff und
2 x 2 t auf dem Bootsdeck
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MS TRATTENDORF, Typ IX-B, noch vor dem Umbau der Laderaumbelüftung
Foto-Schäfer, Warnemünde | Archiv: Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock | Sammlung/Repro: ABa, Hamburg
Die Schiffe der Serie:
Schiffsname Registriernr. Obj.-
Nr.
Rufzeichen
bis / ab 1980
I.D. A.D. Verbleibe,
zum Abbruch an:
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LÜBBENAU IMO 5213365 501 DHWL / Y5PL 30.12.1961 18.12.1985 Transworld Metal Inc., USA
MANSFELD IMO 5219668 502 DHWQ / Y5PQ 27.03.1962 24.02.1986 Verlust, s. w. u.
SENFTENBERG IMO 5320106 503 DHWU / Y5PU 19.04.1962 08.12.1987 Careena Maritime Inc., Liberia
TRATTENDORF IMO 5367659 504 DHWW / Y5PD 30.08.1962 02.11.1990 Incom Ltd., London, GB
ESPENHAIN IMO 5419842 505 DHWR / Y5PR 14.06.1963 13.08.1990 Gen. Produce & Fibres Ltd., GB
VOCKERODE IMO 5425798 506 DHWV / Y5PV 21.07.1963 09.05.1986 Verkauf z. Abbruch s. u.
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MS ESPENHAIN, Typ IX (B), neben MS LÜBBENAU, beide mit DEUTFRACHT-Farbgebung und -Schornsteinmarke
Foto: DSR-Archiv/-Ansichtskarte 1973 | Repro: ABa, Hamburg
Das Einschrauben-Massengutfrachtmotorschiff war ein Eindeck-Volldecker mit kurzer Back, Poop und achtern liegender Maschinenanlage einschließlich der Brücke und Wohnräume für die Besatzung. Die sieben Laderäume waren für den Greiferbetrieb selbsttrimmend gestaltet. Die Anordnung von Wingtanks verhinderte weitgehend eine Verlagerung der Ladung bei Seegang. Die Aufteilung des Schiffskörpers erfolgte durch neun Schotten in zehn wasserdichte Abteilungen: Vorpiek, Laderäume I bis VII, Maschinenraum und Achterpiek. Der Stahlschiffskörper war in Querspanten- als auch Längsspantenbauweise hergestellt, wobei nur das Hauptdeck im Bereich der Laderäume als Gurtungs- und Schottendeck in Längsbalkenbauweise ausgeführt war. Der Schiffskörper wurde aus Flächen- und Volumensektionen in vollgeschweißter Ausführung mit Ausnahme der Nietungen des Decksstringerwinkels und der oberen Kimmgangsnaht hergestellt. Als Material für den Schiffskörper einschließlich der Aufbauten und Deckshäuser wurde M SD 4 verwendet.
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Besonderheiten
· Möglicher Einsatz als Hochseeversorger der Seestreitkräfte (Schiff 1 bis 3):
Die SENFTENBERG hatte noch ein Deck mehr als die weiteren Typ IXer. Ein Hochhaus. Nach meiner Erinnerung befand sich in diesem zusätzlichen Deck ein großer Filterraum. Wir konnten das Schiff hermetisch abdichten und über Filter Luft ins Innere holen. Für diesen Verschlusszustand diente auch eine Schleuse, die als ganz normales WC und Dusche genutzt wurde, im Ernstfall aber auch von außen als Schleuse mit Duschen dienen konnte - zur Entaktivierung und zum Entgiften von Personen.
Im Maschinenraum hatten wir eine MES-Anlage (Mineneigenschutz). Diese bestand aus einem Dieselgenerator mit eigener separater Schalttafel. Das gesamte Schiff selbst hatte Kabel in sich verlegt, um sich zu entmagnetisieren. Als Schutz gegen Magnetminen.
In diese Vorsichtsmaßnahmen war meiner Meinung nach auch die "Telefonzelle" im Vormast mit eingebunden.
 -  RoB, 8.12.2017
Das war also von vornherein so geplant, hatte nichts mit dem Seeverhalten der Typ-IX-Schiffe zu tun und erklärt auch, dass in den Schiffstypenkatalogen der DSR nur der Generalplan der Schiffe 4-6 gezeigt wurde, mit dem lapidaren Hinweis "Schiff 1-3 MS »Lübbenau« und folgende haben ein Aufbaudeck mehr".
Die vordere Anordnung der Schiffsfenster an den Aufbauten zwischen den beiden Typ-IX-Ausführungen zeigen, dass das Deck über dem Bootsdeck entfallen war.
· Verwirrung stiftende Namensgebungen vor Fertigstellung der Schiffe:
  - LÜBBENAU war als MANSFELD geplant;
  - MANSFELD war als GEISELTAL vorgesehen;
  - oder war SENFTENBERG als GEISELTAL geplant?
  - TRATTENDORF war als SENFTENBERG geplant, oder als SCHWARZE PUMPE;
  - ESPENHAIN war geplant als BRIESKE, oder als SCHWARZE PUMPE;
  - VOCKERODE war geplant als BRIESKE, später als KLINGENBERG.
· Somit wäre es nicht verwunderlich, wenn es auch bei den Baunummern zu Verwechslungen kam.
   Wir folgen hier der Aufstellung von der Schiffahrtsgeschichtlichen Ges. OSTSEE e.V. Rostock. (6) 
· Als "Geröllschuten" belächelt, erforderten die Bulker auf ihre Art dennoch echte Seemannschaft:
Wir waren als Nautiker damals der Meinung, dass es zur Hohen Schule der Seefahrt zählt, ein Stückgutschiff zu beladen. So denke ich auch heute noch. Nebenbei haben wir aber abfällig erklärt, dass man in der Massengutfahrt sich vollschütten lässt, den Tiefgang abliest und nach Hause fährt.
Das große Umdenken kam allerdings, als ich als Kapitän mit null Massengutschifferfahrung auf eben solch ein Schiff versetzt wurde. Das war nicht einfach. Ein Tanker wäre auch nicht in Frage gekommen. Ich habe natürlich sofort festgestellt, dass man auch hier sein Handwerk beherrschen muss. Ich war komplett auf das Können des Ersten Offiziers angewiesen. Und der beherrschte sein Handwerk.
 -  So schrieb uns Kpt. Rudi Franzke dazu.
· Von der ersten Erprobung des "komplexen Schiffsbetriebs" auf der ESPENHAIN in 1967 dauerte es
  vier Jahre, bis daraus eine verbindliche Betriebsform für entsprechende Schiffe wurde - ähnlich der
  internationalen "Allzweckbesatzung". (9) 
· Alle Typ IX-Schiffe wurden bis auf den einen Totalverlust am Ende ihrer langen DSR-Fahrtzeit direkt
  zum Abbruch verkauft. 1986 bis 1990.
 
Umbauten
In den ersten zehn Betriebsjahren wurde auf diesen sechs Schiffen die Laderaumbelüftungstechnik umgebaut, die vielen Lüfterköpfe vom Hauptdeck demontiert, sowie die Steueranlage modernisiert.
Peter D. aus Rostock war dabei: Vom 20.04.1966 bis 27.07.1966 war die MANSFELD in der Warnowwerft in Warnemünde. Während dieser Zeit wurden die Lüfterköpfe entfernt und die Öffnungen im Deck mit runden Platten dichtgesetzt. Nach meiner Erinnerung war der Grund Seeschlag auf der Reise von Constanza nach Gdynia im Dezember 1965. Alle vier Lüfterköpfe zwischen den Luken I und II waren Totalschaden. Selbst den Reserveanker, der sich zwischen den Köpfen befand, hatte es aus seiner Halterung gerissen. Vom 28.07. bis 30.07.1966 wurde die Probefahrt durchgeführt, und am 03.08.1966 ging es wieder auf eine Reise nach Kanada.
Übrigens wurde während dieser Werftzeit auch eine Selbststeueranlage von RFT eingebaut. Leider war danach das Rudergehen keine Dauerarbeit mehr.
Die Fotos von 1966 unter "6. Die Nautik" in unserer Bildergalerie zeigen die originale Ruderanlage, die also innerhalb der ersten zehn Betriebsjahre durch die damals neueren RFT-Steuerstände (siehe bei uns auf Schiffstechnik & Seemannschaft unter "6. Deck & Nautik") ersetzt wurden, wie sie noch immer in natura auf dem "Tradi" und auf der "LIKEDEELER" zu sehen sind.
1986/87 wurden bei den zwei noch für die DSR in Fahrt befindlichen Typ-IX-Bulker TRATTENDORF und ESPENHAIN die verschlissenen Bauer-Wenzel-Luken durch hydraulische Klappdeckelluken von MacGregor fremdlink.gif ersetzt:

MS "Trattendorf" am 26.6.1987 im Nord-Ostseekanal

MS "Espenhain" am 23.3.1990 im Nord-Ostseekanal
Fotos/Sammlung: Norbert Pilz, Kronshagen / Mit freundlicher Genehmigung
 
Gemeinsame Flaggenwechsel
· am 01.01.1970 an den VEB Deutfracht - Internationale Befrachtung und Reederei Rostock,
· am 01.01.1974 an den VEB Deutfracht/Seereederei Rostock
· TRATTENDORF & ESPENHAIN am 18.06.1990 an die Deutsche Seereederei Rostock GmbH
 
Havarien
1964, 25.01., TRATTENDORF: Während der norwegische Fischkutter "Nysjø" voll Fisch heimwärts fuhr, war die "Trattendorf" nach dem Beladen in einem der eisfreien Häfen Nordwestrusslands mit 11.000 t nach Süden unterwegs. Die beiden Schiffe kollidierten in einem 90-Grad-Winkel miteinander. Unsere Besatzung soll richtig gehandelt und sofort begonnen haben, nach Überlebenden zu suchen. Im Meer fand sie viele Trümmerreste, darunter eine unbenutzte Rettungsinsel, aber keine Spur von der Mannschaft. 14 Fischer waren auf See geblieben! Wir gedenken ihrer in Ehren. www.nrk.no/nordnytt/50-ar-siden-nysjoforliset-1.11484631 fremdlink.gif (norwegisch)

1966, 15.02., ESPENHAIN: Bei dichtem Nebel im Nord-Ostsee-Kanal mit dem MT "Buna" kollidiert, wobei ein ca. 80 cm langer Riss im Vorsteven entstand. Eine Reparatur erfolgte in Brunsbüttel, das Schiff setzte seine Reise fort.

1972, 19.01., ESPENHAIN: Das Schiff erlitt einen Schaden an der Hauptmaschine und war bis zum Ende der Notreparatur um 18:15 Uhr auf Position 56° 35' N / 11° 37' E manövrierunfähig. Während der Testfahrt außerhalb des Seeweges kam das MS "Lütten Klein" des VEB Fischkombinat Rostock auf Gegenkurs und kollidierte mit der "Espenhain", das immer noch Manövrierunfähigkeit anzeigte. Die Kollision erfolgte um 23:08 auf Position 56° 15,3' N / 11° 04,7' E. Dabei riss die Bb-Seite der "Espenhain" von der Achterkante Luke 4 bis in das erste Drittel der Luke 6 auf. Der Vorsteven der "Lütten Klein" bohrte sich knapp 2 m in das Schiff und verhakte sich. Mit Hilfe des dänischen Schleppers "Sigyn" wurde die "Espenhain" auf Position 56° 10' N / 11° 09,7' E auf Schult's Grund aufgesetzt und verankert. Danach kamen noch die "Stephan Jantzen" und die "Herbert Tschäpe" zur Hilfe. Personen kamen nicht zu Schaden. Am 23.01.1972 wurde die "Espenhain" nach Kopenhagen geschleppt und repariert. Die Reparatur wurde am 24.03.1972 abgeschlossen.

1973, 31.03., VOCKERODE: Auf der Reise von Narvik nach Rostock im Großen Belt auf Grund gelaufen, erst am 12.04.1973 mit Schlepperhilfe freigekommen und in Hamburg repariert.

1979, 31.01., TRATTENDORF: Auf der Reise von Riga nach Rostock im Konvoi in Höhe der Insel Ruhuu, Finnland, auf die vorausfahrende "Akademik Kurchatov" (MTW 1966, 5.456 BRT) aufgefahren, es entstanden nur leichte Schäden.

1982, Anfang Januar, ESPENHAIN: Sie kollidierte in der westlichen Ostsee mit einem ausländischen Schiff. Es entstanden erhebliche Schäden an der Außenhaut. Die Reparatur erfolgte vom 25.01.1982 bis zum 11.02.1982 bei HDW in Kiel.

1985, 19.02., SENFTENBERG: Sie hatte eine Eishavarie in der Rigaer Bucht und erlitt erhebliche Beschädigungen. Zu deren Feststellung wurde sie vom Eisbrecher KAPITAN WORONIN ins eisfreie Wasser geleitet, wo das MS AUERSBERG wartete. Nach einer Sichtkontrolle der Schäden per Rettungsboot der AUERSBERG versegelte die SENFTENBERG in Begleitung des DSR-RoRo-Schiffes nach Ventspils, wo eine Notreparatur durchgeführt wurde. Die Fahrt von Ventspils nach Rostock geschah in Begleitung des MT BUSSEWITZ. In Rostock wurde nach dem Löschen der Ladung die endgültige Reparatur in der Warnow-Werft Warnemünde ausgeführt.
 
Totalverlust
1986, 16.02., MANSFELD: Auf einer Reise von Ferrol nach Gurrache brach in den Aufbauten in einer unbewohnten Kammer durch einen elektrischen Defekt ein Feuer aus, das sich rasch auch auf die Brücke ausbreitete. Das Feuer zerstörte die Brücke, das Schiff wurde manövrierunfähig und strandete bei Figueira da Foz an der Küste Portugals. Es legte sich beim Auflaufen auf den Strand zwar etwas zur Seite, brach aber nicht auseinander, wie erzählt wurde. Ein Abbergungsversuch der "Thale" misslang. Acht Tage nach der Strandung verkaufte die DSR die MANSFELD an die Bergungsfirma C.A. Ruas Lemos S.A., Leixos, Portugal. Es folgte später der Abbruch des Schiffes. Siehe dazu auch Seeleute - Dokumentieren - Schiffsverluste der DSR.
Die vergleichenden Untersuchungen für die Havarie-Ermittler der DSR, denen des Seefahrtsamtes und den Beisitzern der SEEKAMMER der DDR wurden wegen der identischen Bauausführung beider Schiffe an Bord der SENFTENBERG durchgeführt.
 
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Die letzten Reisen:

- LÜBBENAU
· 18.12.1985 an Transworld Metal Inc., New York, USA
· nach Estaleiro Co. S.A., Porto Alegre, Brasilien
· 06.01.1986 Ankunft dort, zum Abbruch.
- MANSFELD
· 16.02.1986 Totalverlust durch Feuer an Bord, Strandung und Auseinanderbrechen
- SENFTENBERG
· 08.12.1987 an Careena Maritime Inc., Liberia, umbenannt in TENBERG
· 08.02.1988 Ankunft in Alang/Indien zum Abbruch
- TRATTENDORF
· 02.11.1990 an Quicktrade Ltd. Kingstown (VCT), Mgrs. Incom Ltd. London (GBR)
· 20.08.1991 Ankunft in Alang/Indien zum Abbruch
- ESPENHAIN
· 13.08.1990 an General Produce & Fibres Ltd. Kingstown (VCT), umbenannt in HAIN
· 11.10.1990 Ankunft in Alang/Indien zum Abbruch
- VOCKERODE
· 09.05.1986 für 330.000 US-$ an Transworld Metal Inc., New York, USA, umbenannt in RODE
· 23.06.1986 mit einer Schrottladung von Rotterdam nach Porto Alegre, Brasilien
· 25.08.1986 Ankunft dort, zum Abbruch.
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Von Erlebnissen an Bord:
Die Schiffe als Nach- bzw. Abbildungen:
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Begegnung auf See mit der VOCKERODE in ihren frühen Jahren
Foto: Reinhard Lachs, Rostock | Repro: ABa, Hamburg
Abschließend noch etwas Statistik
  (Aus den In- und Außerdienststellungsdaten ermittelt.)
  • Aufsummierte Dienstzeit der sechs Typ IX unter DSR-Flagge:
    151 Jahre, 7 Monate und 24 Tage
  • Durchschnittliche DSR-Dienstzeit eines Typ IX-Schiffes:
    25 Jahre, 3 Monate und 9 Tage
VOCKERODE wies als jüngstes Typ IX - trotz der kürzesten DSR-Einsatzzeit - im 22. Jahr eine beachtliche Bilanz auf, wie sie für alle Typ IX stehen dürfte:
· Sie legte am 10. Mai 1985 die millionste Seemeile zurück,
· hatte bereits 400 Ladungsreisen absolviert,
· transportierte bis dahin 4,4 Millionen Tonnen und
· nahm Frachten in Höhe von insgesamt 140,4 Mio. Mark ein.
Sie verbrachte
· 4.654 Seetage einschl. Reedetage,
· 2.466 Hafentage (Lade-/Lösch-Betrieb), davon
  1.356 Tage im Heimathafen und
·    808 Werfttage im In- und Ausland.
55 Häfen und 34 Kapitäne (einschl. Ablöser und Vertretungen) hatte sie erlebt.
 
TRATTENDORF
  • war die längste Zeit unter DSR-Flagge in Fahrt:
    28 Jahre, 2 Monate und 2 Tage
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Quellen: (1) Schiffsdatenblätter von Roland Bentin, Rostock, 2009
(2) "DSR - Deutsche Seereederei Rostock", Götz/Wenzel, Koehler Hamburg, 2004
(3) Verein Seefunk FX Intern e.V. Rostock,  (Rufz.)
(4) "Catalogue of Ship's Types", DSR, Ausgaben 1962, 1965 und 1979
(5) Erinnerungen von Seeleuten
(6) "Baulisten der ... (WW)", Schriftenreihe Heft 5, SGO e.V. Rostock, 1997
(7) "Deutsche Reedereien, Band 23, DSR", AK, Verl. G.U.D., B. Segeberg, 2004
(8) ShipSpotting.com & NRK.no
(9) "DSR-LINES Intern", AK um Gerd Peters, Baie-d'Urfé QUE, 2023, S. 264, 278,
Abbildungen: Herkunft oben genannt
Webseite: KHZ u. ABa 01-02/2009; 05+11/2011; 12/2012; 02/2015; 08/2017; 08/2018
Herzlichen Dank allen Beteiligten für die freundliche Unterstützung!
Wir nehmen jederzeit ergänzende Stories und Fotos gerne entgegen!
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"Typ IX - die sechs Rostocker Massengutschiffe": Seeleute Rostock e.V., 2009

   

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  19.11.2024  
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