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www.seeleute-rostock.de/content/moreships/Weitere/29-Schlepper/HarborTugs.htm |
| SlR.mz29 [20.F4] |
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Hafenschlepper
Über ein paar "Mädchen für alles"
Ein alltägliches Bild. Tag und Nacht.
Schlepper bugsieren Schiffe in den Hafen und geben Hilfe beim Auslaufen.
Ein Schiff bei Manöver unter Schlepperassistenz
von "Palmer Ort" im Überseehafen Rostock
Foto von Rolf Beckert, Chemnitz /
seeleute-rostock.de 2011/2020 |
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Eine Story zum Umschlagfoto von (2) |
Über UKW meldete sich der
Wachlotse, um die Schlepper »Dierkow«, »Langenort« und »Peez« zur
Assistenz für ein einlaufendes, voll abgeladenes Schiff anzufordern.
Nach einem Druck auf die Sprechtaste wiederholte der Schlepperkapitän:
»Hier Schlepper 'Dierkow'. Habe verstanden. Eingang MS 'Freyburg' nach
Liegeplatz 31. Werde mit 'Langenort' als Kopfschlepper fahren.«
Es bedurfte nur knapper Befehle an die eingespielte Besatzung, und der
Schlepper glitt von der Pier zur Fahrwassermitte des Seekanals. Auch die
»Langenort« hatte abgelegt. Zwischen den Molen lief das gemeldete MS
»Freyburg« ein. Als es noch 200 m vom Standort des Schleppers »Dierkow«
entfernt war, nahm dieser Fahrt auf. Er erreichte schnell den Kurs und
die Geschwindigkeit, die notwendig sind, um beim Übernehmen der Leine
nicht überlaufen zu werden. Obwohl schon tausendmal durchgeführt,
erfordert dies immer wieder den vollen Einsatz aller
Besatzungsmitglieder. Sicher schob sich der Schlepper vor den Bug von MS
»Freyburg«. Haushoch ragte der über das Heck des Schleppers hinaus.
Geschickt angelten zwei Schlepperleute mit einem 5 m langen
Bootshaken nach der von der Back des einlaufenden Schiffes herabhängenden
Schleppleine. Sobald sie die Schleppleine mit dem Haken erfasst hatten,
wurde von oben Lose gegeben und das Auge über den Schlepphaken gelegt.
Nun machten die »Dierkow« und die »Langenort« Fahrt auf, die
Schleppleinen kamen langsam steif, und die Bugsieraufgaben als
Kopfschlepper wurden erfüllt. Kurze Zeit später hatte auch die »Peez«
als Heckschlepper die Leine übernommen. Als Steuerschlepper
stabilisierte sie den Kurs des MS »Freyburg«. Der Steuermann übernahm
das Ruder und steuerte die Wendeplatte an.
Dann war die Wendeplatte zwischen Hafenbecken A und B des Rostocker Überseehafens
erreicht. Das einzuleitende Drehen des geschleppten Schiffes
beanspruchte die volle Aufmerksamkeit des Kapitäns. Jedes geschleppte
Schiff reagiert entsprechend seiner Unterwasserform, seiner Größe, dem
Beladezustand und den herrschenden Wind- und Strömungsbedingungen
anders. Das Drehen folgte unter Leitung der »Freyburg«. Die Schlepper
stimmten sich miteinander ab. Nach der Drehung arbeiten die »Dierkow«
als Steuer- und die umgesetzte »Langenort« und die »Peez« als
Kopfschlepper. Aus Sicherheitsgründen werden die Schiffe auslaufgerecht
am Liegeplatz vertäut. Dadurch können sie notfalls ohne Schlepperhilfe
ablegen und den Hafen verlassen. Das erfordert, dass die Schiffe mit dem
Heck zuerst das Hafenbecken anlaufen. Mit Kurs- und Schwenkmanövern
wirkte die «Dierkow« der Fahrtrichtung der »Freyburg« entgegen. Sie
ließ sich mitschleppen und stabilisierte so den Kurs des geschleppten
Schiffes im engen Hafenrevier. Alle Manövrierkunst aufwendend,
bugsierte sich »Freyburg« in die Ecke des Hafenbeckens B.
Mit der Wurfleine wurden die Leinen der »Freyburg« an Festmacher übergeben.
Kaum war die Verbindung zwischen Schiff und Land hergestellt, kamen die
Anweisungen zum Slippen der Schleppleinen und zum Drücken von der
Seeseite. Mit dem durch starke Fender gepolsterten Bug drückten die
Schlepper das Schiff mittschiffs an den Kai.
Wenig später war auch das geschafft, und die Schlepper wurden von der
»Freyburg« entlassen. Über UKW meldete sich »Dierkow« bei der
Einsatzleitung zurück. Von dort erhielten die Schlepper »Dierkow« und
»Peez« den Auftrag zum Verholen eines Schiffes vom Stadthafen, dem
Betriebsteil 7 des VEB Seehafen Rostock, zum Überseehafen.
Querab von Steuerbord passierte man den Hafen des Fischkombinates
Rostock-Marienehe. Fast alle Fischereifahrzeuge waren ausgelaufen und
jagen wohl dem Silber des Meeres nach. Bis zum Erreichen des Stadthafens
blieb nun nur noch wenig Zeit. |
Nach: "Erlebnisse ... Aus dem
Leben eines Schlepperkapitäns" von Rudolf Klarner in (4) |
Definition (Auszug) |
Schlepper:
Schiff mit starker Antriebsanlage für das Schleppen von
Wasserfahrzeugen. ... Hafen-S. (bis 3.000 PS) dienen zum
Einschleppen großer Seeschiffe in enge Fahrwasser, wie Flussmündungen
und Hafenbecken, sowie zum Verholen (Bugsier-S.), (Werft-S. zum
Verholen von Rümpfen nach dem Stapellauf bzw. Ausdocken und von
fertigen Schiffen innerhalb der Werft.) ... Häufig werden S. mit
Wasser- und Schaumwerfern sowie entspr. Pumpen zum Bekämpfen von
Schiffs- und Hafenbränden, manche auch mit einem Hebezeug zum
Tonnenlegen ausgerüstet. Die meisten S. haben heute Schraubenantrieb
(mit Kortdüse), Schottel-Ruderpropeller oder manche auch
Voith-Schneider-Propeller. |
Nach: (1) |
Seitenriss (allgemein) |
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Beschreibung
Weiterlesen... |
Nach: (4) |
Bauserie Typ 8100 "Warnow"
Foto: Betriebsarchiv Neptunwerft / Print: (6) / Digitalisat: ABa,
Hamburg, 2020 |
Schleppernamen |
WARNOW |
ELDE * |
PEENE |
Unterscheidungssignale |
DHVO |
DHUH |
DHTR |
Registriernummern |
IMO 5386306 |
IMO 5100582 |
IMO 5272804 |
Schiffstyp |
Motorschlepper |
Bauwerften |
Neptun Rostock (2)
/ André Magdeburg (1) |
Baujahre / (Baunummern) |
1954 |
1955 |
1952 |
Klasse |
(A) I K
(Eis) Schlepper |
Länge über alles |
28,30 m |
Länge zw. d. Loten |
25,00 m |
Breite |
6,35 m |
Tiefgang auf halber Schiffslänge |
2,60 m |
Seitenhöhe |
3,80 m |
Verdrängung |
214 t |
Tragfähigkeit |
40 t |
Vermessung |
138 BRT |
Freifahrtgeschwindigkeit |
11 kn |
Antriebsleistung (kW) |
364 |
397 |
405 |
Trossenzug |
55 kN |
Aktionsweite bei Freifahrt |
1.500 sm |
Besatzung |
9 Pers. |
Verbleibe |
GRC 1997 |
HND 1993,
† 2005 |
TON 1975,
† 2009 |
* ELDE siehe auch unter Serviceflotte der DSR, da
anfängliche 1,5 Jahre direkt für DSR in Fahrt. |
Zwei weitere Schwesterschiffe:
RECKNITZ (IMO 5291123, † 1995), UECKER (IMO 5372044, GRC 19**, †
19**) |
Bauserie Typ 502 "Elbe"
Foto/Sammlung: Neumann, Strobel / Print: (5) / Digitalisat: ABa,
Hamburg, 2020 |
Schleppernamen |
1. Serie:
2. Serie:
3. Serie: |
- ELBE / SAALE /
HAVEL / SPREE / ODER / BELT *
- LIBBEN / GELLEN
- RASSOW / GRABOW |
Unterscheidungssignale |
- DASR / DASV /
DASU / DASS / DAST / DATF
- DHUB / DHUC
- DHUD / DHUM |
Registriernummern |
IMO
... (fielen nicht unter die Kriterien einer IMO-Reg.?) |
Schiffstyp |
Motorschlepper |
Bauwerften |
Volkswerft
Brandenburg (8) /
Oderwerft Eisenhüttenstadt (2) |
Baujahre
/ (Baunummern) |
- 1957 / ...
- 1961 / ...
- 1963 / ... |
Klasse |
A I K
(Hilfseisbrecher) |
Länge
über alles |
21,20 m |
Länge
zw. d. Loten |
19,74 m |
Breite |
5,80 m |
Tiefgang
auf halber Schiffslänge |
1,85 m |
Seitenhöhe |
2,45 m |
Verdrängung |
102 t |
Tragfähigkeit |
11 t |
Vermessung |
- 60,16 BRT /
170,41 m³
- 61,78 BRT / 175,00 m³
- 58,17 BRT / 164,79 m³ |
Freifahrtgeschwindigkeit |
10 kn |
Antriebsleistung |
220 kW |
Trossenzug |
34 kN |
Aktionsweite
bei Freifahrt |
800 sm |
Besatzung |
7 Pers. |
Verbleibe |
-
NLD / NLD / SUR / ? / NLD / Hamburg 1991, ?
- NLD / NLD
- ? / NLD, † 2012 |
* BELT siehe auch unter Serviceflotte der DSR, da
an DSR ausgeliefert, jedoch sofort weitergegeben. Einzelne Einheiten
gingen an das FiKo Rostock, die hier nicht weiter aufgeführt werden (z.
B. Schlepper SUND). |
Bauserie Typ "Oldendorf"
Vergrößern!
Motorschlepper PEEZ beim Wintereinsatz in
Stralsund / Foto/Sammlung: F. H.,
Stralsund/ABa, Hamburg |
Schleppernamen |
OLDENDORF
KRUMMENDORF |
DIERKOW
PEEZ |
LANGENORT
ROSENORT
PALMER ORT
DARSSER ORT |
Unterscheidungssignale |
DCYD
DCYE |
DCYF
DCYG |
DHVC
DCYO
DCYX
DCYZ |
Registriernummern |
IMO 5262160
IMO 5197145 |
IMO 7017064
IMO 7017076 |
IMO 7017088
IMO 7017090
IMO 7017117
IMO 7103409 |
Schiffstyp |
Motorschlepper |
Bauwerften |
VEB Schiffswerft
"Edgar André" Magdeburg |
Baujahre |
1961 |
1964 |
... 1971 |
Baunummern |
820 - 2832 |
Klasse |
A I K Eis (Schlepper) |
A I K (Eis 4)
Schlepper |
A I K Eis 3 Schlepper |
Länge über alles |
26,43 m |
|
|
Länge zw. d. Loten |
23,00 m |
|
|
Breite |
7,60 m |
|
|
Maximaler Tiefgang |
3,45 m |
|
|
Seitenhöhe |
3,50 m |
|
|
Verdrängung |
238 t |
261 t |
245 t |
Vermessung |
138,80 BRT |
139,54 BRT |
131,78 BRT |
Freifahrtgeschwindigkeit |
10,5 kn |
11,75 kn |
11,5 kn |
Antriebsleistung |
677 kW |
660 kW |
552 kW |
Pfahlzugkraft |
98 kN |
98 kN |
108 kN |
Aktionsweite bei Freifahrt |
720 sm |
770 sm |
1.150 sm |
Besatzung |
7 Pers. |
8 Pers. |
8 Pers. |
Verbleibe |
- VCT 1997 /
† 2005
- † 1983 |
- J. R.
TOLKIEN '97
s. a. Hanse Sail
- Verk. '93 / † '97 |
- NLD 1993
- HRV '97 / † 2018
- ZAF 1997
- DNK '97 / † 2008 |
Zum Verbleib DIERKOW |
Siehe
unter de.wikipedia.org/wiki/J.R._Tolkien_(SchifF) |
SS J.R.TOLKIEN ex MS DIERKOW im "Päckchen" im Stadthafen zur
Hanse Sail 2010
Bauserie Typ Saturn (Projekt 498)
Schlepper BÜFFEL auf einer Katalogabbildung
Foto/Print: Schiffstypenkatalog VEB BBB, 1982 |
Sammlung: KuWeLa, Güstrow, 2020 | seeleute-rostock.de, 2021 |
Schleppernamen |
BISON / BÜFFEL / WISENT / YAK
/ ARNI / UR |
Unterscheidungssignale |
DHVF / DASG / DAXN / DKUE /
DAXV / DKUY |
Registriernummern
IMO |
7507851 /
7606542 / 7609776 / 7939975 / 7939963 / 7943639 |
Schiffstyp |
Motorschlepper |
Bauwerft |
Petrosawod Leningrad |
Baujahre |
10-1973 / 7-1974 / 7-1974 /
8-1977 / 11-1977 / 7-1978 |
Baunummern |
... |
Klasse |
KM Eis
Super III Schlepper |
Länge über alles |
29,30 m |
Länge zw. d. Loten |
28,20 m |
Breite |
8,30 m |
Tiefgang, mittel |
3,60 m |
Seitenhöhe |
2,45 m |
Verdrängung |
319 t |
Vermessung |
183,87 BRT / 520,86 m³ |
Freifahrtgeschwindigkeit |
11 kn |
Antriebsleistung |
2x 600 PS |
Trossenzug |
14 t |
Aktionsweite bei Freifahrt |
... sm |
Besatzung |
... Pers. |
Verbleibe |
Verk. '95 /
Verk. '97, † '10 / ECU '95 / PER '95 / PER '95 / NLD '97, † '00 |
Maritimes Erbe in Rostock
Dampfschlepper SATURN (Bau-Nr. 494) |
Bauwerft: Kiellegung 1907 bei Janssen &
Schmilinsky in Hamburg.
1955 wird die Warnowwerft in Warnemünde Eigentümer. Ab 1957 Einsatz als
Assistenzschlepper für Schwimmkran GREIF und Verbindungsschlepper
zwischen den Reparaturschiffen. Am 01.10.1979 Außerdienststellung und Übergabe
an das Schiffbaumuseum in Rostock-Schmarl (siehe Foto in der
Bildergalerie weiter unten). 1987 auf Land gesetzt und als Technisches
Denkmal aufwendig saniert (siehe Foto). Weitere Infos unter www.schifffahrtsmuseum-rostock.de
. |
Vergrößern!
Dampfschlepper SATURN in Schmarl / Foto: Dieter Pevestorf, Rostock |
Bildergalerien damals und heute
Kartonmodelle der Schlepper zum Selberbauen!
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Quellen: |
(1) |
"MEYERS TASCHENLEXIKON -
Schiffbau/Schiffahrt", Sigfrid Bolling (Hrsg.),
VEB Bibliographischen Institut Leipzig, 1964, 3. Auflage 1973 |
|
(2) |
"Häfen+Schiffe", Heinz Neukirchen (Hrsg.),
Hinstorff Verlag Rostock, 1974 |
|
(3) |
"Unsere Ostseehäfen", Hein Wenzel, VEB F. A.
Brockhaus Verlag Leipzig, 1977 |
|
(4) |
"Jahrbuch der Schiffahrt 1978", M. Neumann
(Hrsg.), transpress Berlin, 1977 |
|
(5) |
"Vom Kutter zum Containerschiff", M. Neumann
und D. Strobel, Verlag Technik Berlin, 1981 |
|
(6) |
"Schiffstypenkatalog VEB BBB", Rostock, DDR,
1982 |
|
(7) |
"Schiffsregister", VEB Schiffswerft
"Neptun" Rostock, DDR, 1985 |
|
(8) |
www.ddr-binnenschifffahrt.de/DDR-Schlepper , Uwe Giesler, Berlin, 2020 |
Abbildungen: |
Herkunft oben jeweils mitgegeben;
Fotoshow mit Shadowbox, © 2007-2010 M.J.I. Jackson |
Gestaltung: |
ABa, Hamburg, 2020 (EMdV) |
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Schickt uns gerne
eure Bilder von diesen und anderen Hafenschleppern.
Unsere Kontaktdaten sind im Impressum zu finden.
Originale garantiert zurück. |
Großen Dank an alle
Beteiligten! |
"Hafenschlepper": Seeleute Rostock e.V., Juli 2020 |
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04.01.2022 |
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