| SlR.my.202 [14.F4]  
   

Schwergutladebaum

Bordeigenes Ladegeschirr mit einer signifikant höheren Tragfähigkeit
Stand der abgebildeten Technik (bei DSR): Neu von 1954 bis 1979, in Betrieb bis 1993
 
Umsetzen von Schwergutladebäumen:
slr-st-202-fs01-elbe.jpgAuf Schiffen mit simplen Pfosten-, festen Tor- oder A-förmigen Masten erforderte die Lade- bzw. Löschfolge bei Fahrt mit Schwergut an Bord so manches Mal das "Umsetzen" nur eines vorhandenen Schwergutbaums von einer Luke zur anderen, also von einer Front des Mastes zur anderen, lediglich mit Bordmitteln. Im Gegensatz zum einfach klingenden Begriff war das an Bord fast die aufwändigste Knochenarbeit, deren Beschreibung eine weitere Seite füllen könnte (vgl. Ankaufschiffe).

Die Typ-IV-Schiffe wurden zur Erleichterung dieser Maloche mit schwimmfähigen Schwergutbäumen ausgestattet, die während des Umsetzens auf der Wasseroberfläche treibend ihres Drangs nach unten beraubt waren und auf diese Weise dem Schiff, dessen beteiligter Umschlagtechnik und besonders seinen Mannen bereits ein wenig Stress ersparten.


In der Bildmitte ist der etwas gefierte Schwergutbaum (50 t) auf der "Schwerin" (1959, Typ-IV) zu erkennen.

Dieser Ausschnitt von 1974 zeigt die durchgehende Traverse zwischen den Großmast-Hochlüftern sowie die achtere Lasche für den eventuell zur Luke IV umgesetzten Schwergutbaum auf der "Frieden" (1957, Typ IV).
Modernere Stückgut- und Schwergutschiffe besaßen oben offene V- oder Doppelmasten, durch die ihre Schwergutbäume einfach  hindurch geschwenkt werden konnten, nachdem die Lasttraverse mit Haken gelöst und anderseitig wieder angeschlagen wurde.

Hier ist deutlich der für solche Schiffsbewegungen unbedingt notwendig (steuerbord-seitig) festgelaschte vordere Schwergutladebaum (50 t) auf einem Typ-X-Schiff (1962-1966) sichtbar, und auch der oben offene V-Mast, durch den der Schwergutladebaum zur Bedienung entweder der Luke II oder der Luke III hindurchgeschwenkt werden konnte. Es ist ebenfalls zu erkennen, dass das komplette laufende Gut vor einer Verwendung des Schwergutladebaums von der Schiffsbesatzung einzuscheren war.

Auf dem Ausschnitt einer DSR-Schiffspostkarte von der "Quedlinburg" (1967, Typ-XD) sieht man deutlich den mittlerweile jederzeit für die Bedienung der Luken III und IV eher dienstbereiten "Jumbo-Derrick" (60 t).

Der Kraftprotz: 120 t! (bei maximaler Ausladung von 8 m)
Der Sammelkartenausschnitt zeigt den Schwergutbaum der "Karl Marx" (Schnellfrachter (Typ I), 1971).

Auf dem Ausschnitt einer DSR-Schiffspostkarte von der "Halle" (1979, Typ MERIDIAN-II) ist der für die Bedienung der Luken III und IV zuständige Schwergutladebaum (80 t) gut auszumachen.
   
Fotos: Schäfer Warnemünde; SKYFOTO; ABa; Rolf Beckert; DSR (in diversen Medien)
Mitwirkung: Dank allen Einsendern von Fotos bzw. Bilddateien!
ABa, Hamburg, 2010;

"Schwergutladebaum": Seeleute Rostock e.V., Januar 2011
   
2. Ladung & Umschlag 26.01.2016 ^ Nach oben ^