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www.seeleute-rostock.de/content/sailorscab/reports/12-seeleute&bahn/bericht12.htm |
| SlR.sb12 [20.F4] |
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Seeleute & Bahn
Seefahrer waren auch Bahnfahrer!
Vergrößern!
Ein D-Zug in den Farben der MITROPA und der DR als
eine Art "Erinnerungsfoto" (Baugröße TT) - ABa
Es gab mal ein geflügeltes Wort:
"Die Mecklenburger bauen die Schiffe, damit die Sachsen zur See
fahren können." Was trieb die Leute aus den Gegenden mit
gesteinsfesten Bergen und Tälern an, sich den wässrig so
unberechenbaren Wellenbergen und -tälern auszusetzen? Selbst ohne
Kenntnis des Salzgehalts des Meerwassers hielt es sie nicht davon ab!
Abenteuer, weiter Horizont, Fernweh, Gerüchte von mehr Geld für die
Arbeit? Man weiß es bis heute nicht genau. Zumindest war es eine Möglichkeit,
über den Rand der eingezäunten Heimat hinauszukommen. Und die Reederei
schaltete ja auch viele Stellenanzeigen für die interessanten Berufe an
Bord.
Doch bevor es auf die See hinaus ging, musste nach dem Erhalt des
DSR-Telegramms mit dem Einsatzbeginn auf diesem oder jenem Schiff in
Wismar, Rostock oder Stralsund die Republik in Richtung Norden durcheilt
werden. Ein komplexer PKW-Verkehr war noch undenkbar, der Bedarf wurde
durch die Autohersteller zu der Zeit einfach nicht abgedeckt. Also blieb
einem nur die Anreise per Eisenbahn übrig, wie auch für die Heimfahrt
- mittels der durch die DSR gewährleisteten Vergünstigung einer
75-prozentigen Fahrpreisermäßigung für Reisen von DDR-Häfen, dem
jeweiligen Liegeplatz des Schiffes, zum Heimatort und zurück mit der
Deutschen Reichsbahn.
Und nun stelle man sich die Bahnfahrt aus dem südlichsten Dreiländereck
an die Ostsee vor ... "Eine Eisenbahnfahrt von und nach Sachsen war
ja fast so ein Ereignis wie ein Ost-Asien-Törn!" schrieb uns Rolf.
Wir DDR-Seefahrer waren eben auch Bahnfahrer - mit allen schlechten und
aber auch guten Seiten. Dabei möchte Rolf gerne daran erinnern, wie wir
Seeleute uns mit "Westzigaretten" Liegewagenplätze ergattern
konnten. - ABa |
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Antrag auf Ausgabe von Arbeiterkarten für Binnenschiffer und Seeleute
1965/66 - RoB |
Telegramm und Fahrkarte zum Dienstbeginn von Seeleuten 1982 - KVo |
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Der Wasserturm
Ein Seemann läuft Rostock an - mit der Eisenbahn. Das unübersehbare
Wahrzeichen für uns Seeleute aus Sachsen, Thüringen, Berlin, dem Harz
und aus allen Bezirken der DDR, die wir mit der Eisenbahn aus dem Urlaub
zurück aufs Schiff wollen, war der Rostocker Wasserturm.
Kommt der Wasserturm in Sicht, ist der Rostocker Hauptbahnhof nur noch
Sekunden entfernt. Die alten Seelords nehmen ihren Beutel (Zeitung von
Vorgestern, drei ORWO-Filme und eine Tube Zahnpasta für 45 Pfennige)
vom Gepäcknetz und schlendern zur Abteiltür, um dann in Ruhe
auszusteigen.
Die jungen Seemänner haben da oft bissel mehr zu schleppen. Mindestens
den Seesack und einen Koffer und eine Tasche mit Verpflegung von Mutti.
Wozu der Seesack? Na, die Kumpels im Heimatdorf sollten doch mal über
einen richtigen Seesack staunen!
Dass man sich Rostock mehr und mehr nähert, spürt
man schon, wenn einige Reisende unruhig werden, ihr Gepäck zurechtrücken
und aufstehen. Ein Ereignis steht bevor. Es geht über Weichen. Man
sieht Signale, abgestellte Güterwagen, Mitropa-Waggons, Bahnpostwagen,
Bahnmänner...
Jetzt wird er sichtbar, der Rostocker Wasserturm. Wir sind in Rostock
angekommen. - RoB |
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Hochseefischer
Es wurde erzählt, dass sie sich mal die Heimreise mittels ihrer
hervorragenden Fangprämie von Rostock nach Leipzig per Taxi gönnten. - ABa |
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Genussscheine
Als Nachkomme eines Schweriner Reichsbahnerpaares waren
Sonntagsfahrten per Freifahrt nach Warnemünde bzw. Markgrafenheide
schon gang und gäbe. Die Rostocker S-Bahn mit ihren Doppelstockzügen!
Herrlich. Während der Lehrzeit kam Andreas ebenfalls noch in den Genuss
von freien Bahnreisen. Und Rostock-Schwerin war wirklich ein Klacks
gegenüber den Seeleuten aus dem Landesinneren. Mal eben am Wochenende
wieder nach Hause fahren.
Auch nach der Lehrzeit war das fix getan. Wie an einem Wochenende 1976,
als ein Hafenurlaub möglich war. Im Zug wachte Andreas auf - Schlafen
auf Bahnfahrt war eigentlich nie sein Ding - und sah Schwerin. Ja, zu
Hause! Aber wie? Der Anblick seiner Heimatstadt war ungewohnt, sah wie
verkehrt aus. Oh nein, verschlafen! In Ludwigslust raus und nach Rückfahrmöglichkeit
gucken: Alles Stunden später ... Andreas wollte aber unbedingt nach
Hause, weil er sich echt krank fühlte. Hochseefischer? Taxi? Ja, was
anderes blieb ihm nicht übrig, wenn er nicht noch stundenlang in Lulu
zubringen wollte. Mit 70 Mark war die Heimfahrt nach Schwerin berappt,
und eine Krankschreibung folgte stehenden Fußes. -
ABa |
Schildchen vom Fenster im Oberdeck eines Doppelstockwagens 1978 - ABa |
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Stehengelassen!
Dieter wurde zum nächsten Kümo-Einsatz nach Wismar beordert. Zur
Bahnfahrt ab Rostock war er spät dran und erreichte das Zugende gerade
man so. Erleichtert ließ er sich auf der Sitzbank nieder. Aber nichts
passierte! Setzte sich der Zug nicht in Bewegung? Es tauchte aber doch
noch ein Zugbegleiter auf, der Dieter fragte, was er hier mache? Na, es
soll nach Wismar gehen, er werde dort zum Einsatz erwartet. Daraufhin
meinte der Zugbegleiter, dass dieser letzte Waggon abgekuppelt wurde und
in Rostock verbleibt. - Pevi (ABa) |
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Sogar im Fernsehen!
Kpt. Karsten will sich seinen Funker Petersen nach dessen Hochzeit am
23.12. im erzgebirgischen Falkenrode "shanghaien". Der
Chefinspektor stellt für diesen Alleingang keinen Dienstwagen. Also
bleibt dem Kpt. nichts anderes übrig, als in voller Montur die Bahn in
den Süden der Republik zu nehmen. Die dann folgenden turbulenten
Ereignisse kommen glücklicherweise zu einem guten Ende. So zu sehen in
der zweiten Folge der Fernsehserie Zur See - "Die Hochzeitsüberraschung". |
Funker Petersen (Dietmar Richter-Reinick) und
Kapitän Karsten (Horst Drinda) auf dem Rostocker Hauptbahnhof Filmreihe: DEFA, i.A. des DFF, DDR | Archiv: DDR-TV-Archiv
| Standbild: Pevi, Rostock |
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Zu diesem Speisewagentyp
Die spezielle Fensteraufteilung auf der Küchenseite gab es übrigens
in zwei Varianten. Die zwei zusätzlichen Milchglasfenster in Wagenmitte
hatte nur die 1975 gebaute zweite Wagenserie. Die 1973/74 hergestellte
erste Serie besaß diese nicht. Dort gab es lediglich die drei
Speiseraumfenster und das eine halbhohe am anderen Ende. Somit muss der
auf dem Foto von "Zur See" befindliche Speisewagen ziemlich
nagelneu gewesen sein (Drehzeit 1974-76).
Alle 25 Wagen der ersten Serie baute man in den 1980er Jahren in Büffetwagen
um, d.h. die Tische und Sitze sowie die Kellner verschwanden und wurden
durch Stehtische mit Selbstbedienung (Anstellen an der Verkaufstheke)
sozusagen als Imbissvariante ersetzt. Man versprach sich damit einen größeren
Gästedurchlauf, denn die ursprünglichen 24 Sitzplätze waren schnell
belegt, und wer einmal saß, stand da so schnell nicht wieder auf …
Gerade in den vollbesetzten Nord-Süd-Schnell- und Städtexpresszügen
machte sich das schon bemerkbar, und man konnte wesentlich mehr Fahrgäste
mit Speisen (allerdings nun eher Bockwurst, Buletten, Grilletta,
Soljanka statt Schnitzel mit Mischgemüse oder Gulasch) und Getränken,
die man auch mit ins Abteil nehmen konnte, versorgen. - ESc, DD |
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Kapitänsberufung mit Verhaftung
Später informierte mich der nautische Inspektor über den
Berufungstermin beim Verkehrsminister in Berlin in der Zeit meines
Heimaturlaubes ("Sie können auch Ihre Frau mitnehmen.").
Zu dieser Zeit lief die Fernsehserie "Zur See" — nein, ich
wollte lieber nicht in Uniform nach Berlin fahren. Also packte ich einen
kleinen Koffer, steckte meine Uniform rein und fuhr im Jeans-Outfit nach
Berlin-Friedrichstraße. Im Zugabteil saßen zwei Berlinkenner, die mir
erklärten, wie ich in die Französche Straße käme. Weit war das ja
nicht von der Friedrichstraße.
Im Bahnhof Friedrichstraße angekommen, war ich nun auf der Suche nach
einer Toilette, um mich umzuziehen. Fand keine und auch keinen
geeigneten Raum, um mich der Jeans zu entledigen.
Nun nahm das Schicksal so richtig seinen Lauf! Bei meiner Suche landete
ich an den Bahnsteigen Richtung Westberlin. Ziemlich leer — und so
schlich ich auf eine Tür zu, die wie eine Besenkammer aussah, aber
keine war, sondern ein Lüftungsschacht. Egal. Kaum umgezogen, stellte
ich den Koffer nach draußen, wollte gerade den schwarzen Schlips
umbinden, als ich von vier Händen in die Luft gehoben und in die nächste
Tür geschoben wurde.
Eine Stunde Verhör — die Grenzschützer haben mich ausgelacht. Mir
war nicht so richtig zum Lachen, ich hatte nur noch 20 Minuten bis zum
Termin! Dann haben sie doch Verbindung mit Rostock aufgenommen. Endlich
kam nun aber Schwung in die Truppe. Mit Eiltempo im russischen Pobjeda
kam ich noch pünktlich im Verkehrsministerium an. -
KAmm |
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Der erste Einsatz
Niedergeschrieben von Harald
Mertin nach Tagebuchaufzeichnungen, damals 3. Technischer Offizier
Ende Februar 1982 endete mein Hochschulstudium an der damaligen IHS
Warnemünde/Wustrow nach 4 1/2
langen Jahren des Lernens und der Quälerei durch ein Ingenieurstudium
mit der Zeugnis- und Diplomübergabe. Alle meine Kommilitonen und ich,
die das Studienziel Dipl.-Ing. erreicht hatten, bekamen zum 1. März
1982 einen Arbeitsvertrag bei der Deutschen Seereederei Rostock ausgehändigt.
Der Einsatz war für alle ehemaligen Studenten des Matrikels im
Flottenbereich Asien/Amerika vorgesehen, was nicht unbedingt allgemeine
Begeisterungsstürme auslöste. In diesem Flottenbereich waren die Reisen
am längsten.
Am 17. März 1982 bekam ich von der Einsatzplanung des FB Asien/Amerika
ein Telegramm. Diese Art der Kommunikation war damals üblich. Telefone
in Privathaushalten waren sehr selten. Man bat mich am nächsten Tag
vormittags in der Reederei präsent zu sein. Dort informierte man mich,
dass ich kurzfristig mit dem Zug nach Antwerpen
fahren müsste. Auf MS "Freyburg" wäre die Dieselfernsteuerung
für die Hauptmaschine ausgefallen, so das ein zusätzlicher 3. Ing. benötigt
würde. Dieser sollte ich sein. Eine Mitarbeiterin der Reiseabteilung der
DSR fuhr mit mir anschließend zur Bezirksbehörde der Volkspolizei in
der Rostocker Blücherstraße. Ich musste im Eingangsbereich warten, während
die Dame von der Reiseabteilung mit meinem Seefahrtsbuch in den
Katakomben dieses riesigen Gebäudes verschwand. Nach geraumer Zeit
erschien sie wieder. Ich war nun Inhaber eines einmaligen Ausreisevisums
aus der DDR.
Es ging noch
einmal zurück in das DSR-Dienstgebäude im Rostocker Überseehafen . Dort musste ich
eine Dienstreisebelehrung über mich ergehen lassen. Auf der Fahrt nach
Antwerpen war so ziemlich alles verboten, was zwischenmenschlich auf
einer Reise sonst üblich ist. So war es ausdrücklich untersagt,
Unterhaltungen mit Bürgern aus dem NSW (nichtsozialistisches
Wirtschaftsgebiet) zu führen, etwa während der Bahnfahrt. Anschließend
händigte man mir meinen Dienstreiseauftrag, den Bahnfahrplan und das
Bahnticket für meine Reise sowie diverse andere Papiere aus.
Die Reise begann am nächsten Tag, Freitag, 19.03.1982. Gegen 9:30 Uhr
bestieg ich am Rostocker Hbf den Interzonenzug nach Köln. Dieser Zug
wurde meistens von frohgelaunten Senioren auf Ihrer Fahrt in die
Bundesrepublik benutzt. Für den Binnenverkehr war dieser Zug bis Bad
Kleinen frei gegeben. Wir verließen Bad Kleinen, und ich saß noch immer
auf meinem Platz im Abteil. Nun verstummten langsam die Gespräche, und
ich hörte jemanden "Stasi" flüstern. In der Vorstellungskraft
dieser Leute war es unvorstellbar, dass ein so junger Bengel mit ihnen
zusammen im Rentner-Express unterwegs in den Westen war.
In Herrnburg war es dann soweit. Drei Uniformierte mit Hund betraten den
Zug und kontrollierten die Passagiere. Ich händigte einem der Offiziere
meine Reiseunterlagen aus. Diese wurden von den anderen beiden nun
akribisch untersucht. Es kam scheinbar nicht täglich vor, das junge
Dienstreisende das Staatsgebiet der DDR mit dem Zug verlassen. Es dauerte
eine gefühlte Ewigkeit bis die Herren mir meine Reisedokumente wieder
aushändigten.
In den nächsten Minuten passierte der Zug die Staatsgrenze. Nun war plötzlich
auch das Geratter vorbei, verursacht durch die Schienenstöße auf
DDR-Gebiet. Lübeck und Hamburg waren schnell erreicht. Am Nachmittag
passierte der Zug das Ruhrgebiet. Alle 5 Minuten hielt der Zug jetzt in
einer anderen Großstadt. Gegen 18 Uhr querten wir den Rhein und
erreichten Köln Hbf. Hier hatte ich 45 Minuten Zeit zum Umsteigen. Ich
nutzte die Zeit, um wenigstens einmal im Leben einen Blick in den
imposanten Kölner Dom zu werfen, unmittelbar neben dem Bahnhof gelegen.
Damals, 1982 konnte ja niemand ahnen, daß 7 Jahre später die Mauer
fallen würde.
Ich bestieg nun einen Zug der Belgischen Staatsbahn in
Richtung Brüssel. Kurz hinter Aachen passierte der Zug die belgische
Staatsgrenze. Ein Offizier der belgischen Grenzpolizei betrat den Zug zur
Passkontrolle. Als ich an der Reihe war, zuckte ich mit der Schulter und
gab ihm mein Seefahrtsbuch . Einen Pass konnte
ich nicht mein Eigen nennen. Der Mann war aber cool drauf, lachte nur und
winkte ab. Er stempelte mein Seefahrtsbuch und schon ging es weiter. Es
war schon kurios, wie primitiv die DSR Ihre Seeleute in die Welt
schickte. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn
zur gleichen Zeit ein belgischer Staatsbürger versucht hätte, ohne
Reisepass in die DDR einzureisen.
Gegen 21 Uhr erreichte der Zug Brüssel Nord. Hier musste ich wieder
umsteigen, in Richtung Antwerpen. Die Fahrt dorthin dauerte nur eine
halbe Stunde. Antwerpen hat den schönsten Kopfbahnhof, den ich kenne. In
der Bahnhofshalle wartete ein Taxifahrer auf mich, den unsere Agentur
Sogemar B.V. für mich geordert hatte. Die Fahrt zum Schiff dauerte etwa
30 Minuten.
Angekommen führte mich der Wachoffizier sofort zum Kapitän, der schon
auf mich wartete. Er sagte mir, dass der Elektriker das Problem mit der
Dieselfernsteuerung lösen konnte, und dass der Chief einen zusätzlichen
3. Ingenieur an Bord für die kommende Reise nicht benötigen würde. Mit
der Agentur sei bereits abgesprochen, dass ich Montag früh wieder nach
Hause fahren sollte.
Am nächsten Morgen erschien ich um 8 Uhr zur Arbeitsverteilung im
Maschinenkontrollraum. Der 1. Ingenieur schickte mich aber wieder in
meine Kammer, weil ich ja sowieso das Schiff wieder verlassen würde und
daher eine Einarbeitung nutzlos wäre. Dann eben nicht.
Die Schiffe der DSR lagen damals noch für Landgänge günstig weit
hinter der Zandvliet-Schleuse, meist im Hansa-Dock in der Nähe der
Hafenkneipe "Spek en Eieren" am Polderdijkweg. Es war in 45
Minuten problemlos möglich, zu Fuß die historische Altstadt von
Antwerpen zu erreichen. Davon machte ich an diesem Wochenende reichlich
Gebrauch. Heute liegen die großen Containerterminals weit hinter der
besagten Schleuse. Landgang ist, wenn überhaupt, nur mit einem Fahrzeug
möglich.
Sonntag Abend brachte der Sogemar-Agent mein Bahnticket zurück nach
Rostock an Bord. Das Taxi war für Montag früh 5 Uhr bestellt. Der Kapitän
händigte mir meinen Dienstreiseauftrag aus und gab mir noch Post für
die Reederei mit.
Die Rückreise verlief völlig unproblematisch. Am 22.03.1982 Montag
abends klingelte ich an unserer Wohnungstür . Meine Frau fiel aus allen
Wolken. Nächsten Tag meldete ich mich bei der Reederei zurück und übergab
die mitgebrachte Dienstpost. Auftrag nach vier Tagen ohne besondere
Vorkommnisse, ohne Westkontakt und ohne Fluchtversuch erfolgreich ausgeführt. |
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Bauaufsicht in Holland
Reinhard Lachs hatte bereits vor einiger Zeit seine
Bahnabenteuer unter FLÄMING
aus Holland
in den Absätzen 6 bis 9 beschrieben. |
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Bahnfahrt nach Rotterdam
Auch Konrad gehörte zu den Besatzungsmitgliedern, die mit der Bahn zum
Schiff gelangten. Von einer Fahrt nach Rotterdam (1984, MS SONDERSHAUSEN)
fand sich in seiner Sammlung noch die Fahrkarte. So in einem Umschlag
verpackt war das natürlich etwas anderes als die im Inlandverkehr geläufigen
Pappkärtchen. Internationales Format halt: |
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Uns're Heimat ...
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Bahnabenteuer
Bitte teilt eure Erlebnisse auf Bahnfahrten von
und zu DSR-Einsätzen mit unseren Lesern: webmaster@seeleute-rostock.de! |
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Weitere Fotos
hierher |
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Seehafen und Hafenbahn
Das ist natürlich eine untrennbare Einheit für einen effektiven Güterumschlag
von See nach Land und umgekehrt. Im Buch "Unser Hafen - Rostocks Tor
zur Welt - 1960 bis 1991 !Edition Rostock 800!" von einem
Autorenkollektiv, erschienen 2018 im Verlag Redieck & Schade Rostock
(siehe dazu unter Maritime
Literatur), erzählen 30 Hafenleute offenbarend neben ihren Tätigkeiten
im Hafen auch von Erlebnissen mit der Bahn. So ist zu lesen, dass sich in
der S-Bahn von Rostock-Hbf. zum Seehafen sehr frühmorgens
"eingefleischte" Skat-Runden zusammensetzten, in die
"Neue" kaum Zugang finden konnten. Auch wird einige Male von
Zugfahrten mit der "Funktionärsschleuder" (tägliche
Zugverbindung namens "Stoltera") von Rostock nach Berlin erzählt,
um dort einberufene Maßnahmesitzungen wahrzunehmen. Spätestens auf der
Höhe von Güstrow wurden die Frühstücksbrote hervorgeholt und
verzehrt. Im Januar 1979 blieb eine Rückfahrt von Berlin nach Rostock im
tiefen Schnee stecken, und man stiebelte zu Fuß nach Hause. |
Die in dem Buch genannten beachtlichen
Zahlen zur Hafenbahn haben wir auf unserer Seehafen Rostock
endlich übernommen - anstelle des bisher nichtssagenden Eintrags
"Gleisanschluss - vorhanden". |
Dies ist ein Digitalisat aus dem oben genannten Buch, aber auch wir
Seeleute können uns gut daran erinnern, war die S-Bahn von Rostock-Hbf.
zum Überseehafen raus (ca. 25 km) bzw. umgekehrt die preisgünstigste Möglichkeit
an bzw. von Bord zu gehen. Vollmatrosenlehrlinge waren in den 1970er
Jahren im Berufsverkehr "eingetaktet", um in den Werkstätten
der DSR im ÜSH die berufspraktischen Ausbildungsanteile zu absolvieren. |
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"Sonderfahrt" 2010
Im Sommer 2010 machte sich auf der Fahrt zur Unterschriftensammlung in
Warnemünde zum Standort des "Tradi" der Krümmer
gerade. Das bereits ältere Auto musste in Rostock-Lütten Klein in der
Werkstatt zwecks Ersatzteilbeschaffung verbleiben. Am darauffolgenden
Wochenende wurde für die Rückholung des reparierten Autos die Bahn in
Anspruch genommen - modern, klimatisiert, pünktlich! Die angenehme Fahrt
wurde zum Musikhören und zum Lesen der BG IX genutzt. - ABa |
Hamburg-Rostock 2010 mit der Bahn - ABa |
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Weiterführende Links:
de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Reichsbahn_(1945–1993)
- über die DR im Online-Lexikon
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Besten Dank an all unsere Bahnfahrer!
Fotos: |
oben jeweils
angegeben |
Fotoshow: |
Mit Shadowbox,
© 2007-2010 M.J.I. Jackson |
Bearbeiter: |
Andreas ABa
Basedow, Hamburg |
"Seeleute & Bahn": Seeleute Rostock
e.V., 10. Aug. 2020
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29.09.2021 |
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"Tradi" - Fakten |